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Lederstrumpf. Джеймс Фенимор КуперЧитать онлайн книгу.

Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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das Canoe so weit als nötig zu fördern, wo dann beide junge Männer wie in instinktmäßiger Übereinkunft zu rudern aufhörten und das Boot stehen blieb.

      Die Dunkelheit nahm eher zu als ab, aber es war von dem Punkt aus, wo die Abenteurer sich befanden, doch noch möglich, die Umrisse der Berge zu unterscheiden. Umsonst wandte Wildtöter den Kopf nach Osten, um des verabredeten Sternes ansichtig zu werden; denn obgleich in dieser Himmelsgegend die Wolken in der Nähe des Horizonts sich ein wenig öffneten, blieb doch der Vorhang noch so dicht vorgezogen, dass er alles dahinter ganz verbarg. Vor ihnen lag, wie man aus der Formation des Landes darüber und dahinten wusste, der Vorsprung in einer Entfernung von etwa tausend Fuß. Von dem Castell sah man keine Spur, auch konnte seine Bewegung, die auf jenem Teile des Orts vorging, vom Ohr vernommen werden. Der letztere Umstand mochte eben sowohl von der Entfernung, die einige Meilen betrug, als von der Tatsache herrühren, dass sich wirklich nichts bewegte. Die Arche, die von dem Canoe freilich kaum entfernter lag, als der Landvorsprung, war so vollständig in dem Schatten der Küste versenkt, dass sie nicht sichtbar gewesen sein würde, wäre es auch um viele Grade heller gewesen, als der Fall war.

      Die Abenteurer hielten jetzt mit leiser Stimme eine Besprechung und berieten sich, welche Zeit es wohl sein möchte. Wildtöter meinte, es fehlten noch einige Minuten bis zur Zeit des Aufgangs des Sternes, während die Ungeduld des Häuptlings ihm die Nacht weiter vorgerückt erscheinen und ihn glauben ließ, seine Verlobte harre schon an der Küste seiner Ankunft. Wie man erwarten konnte, siegte des Letztern Meinung, und sein Freund schickte sich an, auf den verabredeten Platz loszusteuern. Die äußerste Vorsicht und Geschicklichkeit war jetzt bei der Handhabung und Leitung des Canoes notwendig. Die Ruderschaufeln wurden aufs geräuschloseste emporgehoben und wieder ins Wasser gesenkt; und als sie sich auf zweihundert Fuß dem Strande genähert, zog Chingachgook die seinige herein, und nahm dafür die Büchse zur Hand. Als sie dem Gürtel von Finsternis noch näher kamen, der die Wälder einfasste, sahen sie, dass sie zu weit nördlich steuerten und veränderten demgemäß ihre Richtung. Das Canoe schien jetzt von eigenem Instinkte geleitet, so vorsichtig und bedächtig waren alle seine Bewegungen, Doch rückte es noch immer vor, bis sein Bug auf dem Kiesboden des Strandes aufstieß, genau an der Stelle, wo Hetty gelandet hatte und von wo aus in der vorigen Nacht, als die Arche vorbeifuhr, ihre Stimme erschallt war. Wie gewöhnlich war der Strand schmal, aber Büsche fassten die Wälder ein und hingen an den meisten Stellen über das Wasser herein.

      Chingachgook stieg auf dem Strande aus, und untersuchte ihn sorgfältig in einiger Entfernung zu beiden Seiten des Canoe’s. Er war dabei öfters genötigt, bis an die Knie im See zu waten, aber keine Hist war der Lohn seines Suchens, Bei seiner Rückkehr fand er seinen Freund auch an der Küste. Sie besprachen sich sofort in flüsterndem Tone, und der Indianer befürchtete, sie möchten sich in dem Ort der Verabredung geirrt haben. Wildtöter aber fand es wahrscheinlicher, dass sie die Stunde verfehlt hätten. Während er noch sprach, ergriff er den Arm des Delawaren, ließ ihn mit dem Gesicht dem See zu sich wenden, und deutete auf die Gipfel der östlichen Berge. Die Wolken waren ein wenig zerrissen, dem Anschein nach mehr hinter als über den Bergen, und der Abendstern schimmerte zwischen den Zweigen einer Fichte. Dies war in jeder Weise eine schmeichelnde Vorbedeutung; und die jungen Männer lehnten sich auf ihre Büchsen, mit gespannter Erwartung dem Laute sich nähernder Schritte lauschend. Stimmen hörten sie oft, und gemischt damit war das unterdrückte Weinen von Kindern, und das leise aber anmutige Lachen indianischer Weiber. Da die eingebornen Amerikaner ihrer Natur und Gewohnheit nach vorsichtig sind, und selten einem lauten Gespräche sich hingeben, erkannten die Abenteurer aus diesen Umständen, dass sie dem Lager sehr nahe sein mussten. Es war leicht zu bemerken, dass in den Wäldern ein Feuer sein müsse, aus der Art, wie manche der höhern Äste der Bäume beleuchtet waren, aber es war von der Stelle aus, wo sie standen, nicht möglich, mit Genauigkeit zu ermitteln, wie nahe sie demselben wären. Ein paar Male schien es, als ob Personen vom Feuer her sich dem Ort der Verabredung näherten; aber diese Laute waren entweder eine reine Täuschung, oder diejenigen, welche sich genähert hatten, kehrten wieder um, ehe sie an die Küste kamen. Eine Viertelstunde verstrich in solcher gespannter Erwartung und Bangigkeit, als Wildtöter vorschlug, sie wollten im Canoe den Vorsprung umfahren, eine Position ganz in der Nähe, von wo aus man das Lager sehen könne, gewinnen, die Indianer rekognoszieren und sich so in Stand setzen, sich beifallswertere Vermutungen über das Nichterscheinen Hist’s zu bilden. Der Delaware jedoch weigerte sich entschieden, den Platz zu verlassen und fühlte vernünftig genug als Grund hiefür die Verlegenheit und Not des Mädchens an, wenn sie während seiner Abwesenheit ankäme. Wildtöter fühlte seines Freundes Besorgnisse mit, und erbot sich, die Fahrt um den Vorsprung herum allein zu machen, Während Chingachgook in dem Gebüsche versteckt zurückbleiben solle, um den etwaigen Eintritt eines glücklichen, seine Absichten begünstigenden Ereignisses abzuwarten. Mit dieser Verabredung trennten sie sich denn.

      Sobald Wildtöter wieder auf seinem Posten im Hinterteil des Canoes sich befand, verließ er die Küste mit derselben Vorsicht lind in derselben geräuschlosen Weise, wie er sich ihr genähert hatte. Diesmal entfernte er sich nicht weit vom Lande, da die Büsche einen hinlänglichen Versteck boten, wenn man so nahe wie möglich an die Küste sich hielt. Man konnte sich in der Tat nicht leicht eine günstigere Gelegenheit erdenken, eine Rekognoszierung um ein indianisches Lager herum anzustellen, als welche die wirkliche Lage der Dinge darbot. Die Formation des Landvorsprungs gestattete, den Platz auf drei seiner Seiten zu umkreisen, und die Bewegung des Bootes war so geräuschlos, dass jede Besorgnis wegen eines dadurch zu verursachenden Lärmens beseitigt war. Der geübteste und vorsichtigste Fuß konnte in der Dunkelheit einen Haufen Blätter aufstöbern, oder einen dürren Zweig knicken, aber ein Rindenkanoe konnte man über die Fläche eines glatten Wassers dahingleiten machen, beinahe mit der instinktmäßigen Behändigkeit und gewiss mit der geräuschlosen Bewegung eines Wasservogels.

      Wildtöter war beinahe in eine Linie zwischen dem Lager und der Arche gekommen, ehe er des Feuers ansichtig wurde. Es wurde ihm plötzlich und etwas unvermutet sichtbar und verursachte ihm zuerst die Besorgnis, er habe sich unvorsichtig in den Kreis von Licht, den es um sich verbreitete, gewagt. Aber da er bei einem zweiten Blick wahrnahm, dass er vor Entdeckung ganz gewiss sicher wäre, so lange die Indianer sich in der Nähe des Mittelpunkts der Beleuchtung hielten, brachte er das Canoe in der vorteilhaftesten Position, die er finden konnte, zur Ruhe und begann seine Beobachtungen.

      Wir haben dies ungewöhnliche Wesen vielfach beschrieben, aber vergebens, wenn wir dem Leser jetzt erst zu sagen nötig haben, dass er, unbewandert in der Gelehrsamkeit der Welt, und einfach wie er sich immer zeigte in allen Dingen, welche die Feinheiten des conventionellen Geschmacks betrafen, doch ein Mann von starkem natürlichem und poetischem Gefühl war. Er liebte die Wälder um ihrer Frische, ihrer erhabenen Einsamkeit, ihrer Riesenhaftigkeit und des Stempels willen, den sie überall an sich trugen von der göttlichen Hand ihres Schöpfers. Er durchwanderte sie selten, ohne stillstehend zu verweilen bei irgend einer eigentümlichen Schönheit, die ihm Freude machte, obschon er selten den Gründen dieser Freude nachzuspüren suchte; und nie verging ein Tag, ohne dass er im Geist verkehrte – und das dazu ohne die Hilfe von Formen und Sprache – mit dem unendlichen Urquell von allem, was er sah, fühlte und anschaute. Bei dieser geistigen und moralischen Organisation, und bei einer Kaltblütigkeit, welche keine Gefahr aus der Fassung bringen, kein kritischer Augenblick stören konnte, darf man sich nicht wundern, dass der Jäger jetzt einen Genuss empfand, die vor ihm liegende Szene zu beschauen, worüber er für den Augenblick den Zweck seines Besuchs vergaß. Diese wird man noch erklärlicher finden, wenn wir die Szene beschreiben.

      Das Canoe lag gerade vor einer natürlichen Aussicht nicht bloß durch die das Ufer einfassenden Büsche, sondern auch durch die Bäume, welche eine volle Ansicht des Lagers gestattete. Mittelst eben dieser Öffnung hatte man von der Arche aus zuerst das Licht gesehen. In Folge ihrer ganz neuerlichen Lagerveränderung hatten sich die Indianer noch nicht in ihre Hütten zurückgezogen, sondern sich bei ihren Vorbereitungen, Wohnung und Nahrung zugleich betreffend, verspätet. Ein großes Feuer war aufgemacht worden, sowohl um den Dienst von Fackeln zu leisten, als auch zum Behuf ihres einfachen Kochens; und gerade in diesem Augenblick loderte es hell und lustig auf, da es neuerdings eine tüchtige Zulage von dürrem Reisig erhalten. Die Wirkung war, dass die Gewölbe des Waldes erleuchtet, und der ganze vom Lager eingenommene Platz so licht wurde, wie wenn Hunderte von Kerzen angezündet gewesen wären; die meiste


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