Эротические рассказы

Mansfield Park. Джейн ОстинЧитать онлайн книгу.

Mansfield Park - Джейн Остин


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      «Meine arme, kleine Fanny!» rief Edmund, unverzüglich ihren Arm ergreifend. «Wie gedankenlos von mir! Hoffentlich hast du dich nicht übermüdet. Vielleicht», wandte er sich an Miss Crawford, «tut mir meine andere Begleiterin gleichfalls die Ehre an, meinen Arm zu nehmen?»

      «Danke, ich bin nicht müde.» Mit diesen Worten nahm sie gleichwohl seinen Arm, und die Freude darüber, die Beglückung, sich ihr zum erstenmal so eng verbunden zu fühlen, ließen ihn Fanny ein wenig vergessen. «Aber Sie berühren mich kaum», sagte er. «Sie stützen sich ja gar nicht richtig auf mich. Wie leicht der Arm einer Frau doch ist! In Oxford ist es öfter vorgekommen, daß ich einen Mann eine Strecke Weges stützen mußte, und im Vergleich dazu sind Sie nur eine Fliege.»

      «Ich bin wirklich gar nicht müde. Ich staune selbst darüber, denn wir müssen in diesem Wald schon mindestens eine Meile weit gegangen sein, glauben Sie nicht?»

      «Nicht einmal eine halbe Meile», lautete Edmunds sachliche Antwort, denn er war noch nicht verliebt genug, um Raum und Zeit mit weiblicher Gesetzlosigkeit zu messen.

      «Oh, Sie ziehen die vielen Serpentinen nicht in Betracht. Wir gehen die ganze Zeit im Zickzack, und der Wald muß schon in gerader Richtung mindestens eine halbe Meile lang sein. Seit wir den Mittelweg verließen, haben wir noch kein Ende erblickt.»

      «Aber vom Mittelweg aus sahen wir es, erinnern Sie sich nicht? Wir haben den Weg entlang geblickt und das eiserne Tor an seinem Ende gesehen. Es war höchstens eine Achtelmeile bis dahin.»

      «Ach, von Ihren Achtelmeilen verstehe ich nichts. Ich sehe nur, daß der Wald sehr groß ist und wir uns die ganze Zeit darin herumwinden. Wenn ich sage, daß wir eine Meile weit gegangen sind, ist das noch eine bescheidene Annahme.»

      «Wir sind jetzt genau eine Viertelstunde hier», sagte Edmund, seine Uhr ziehend. «Glauben Sie, daß wir vier Meilen in der Stunde machen?»

      «Ach, kommen Sie mir nicht mit Ihrer Uhr! Eine Uhr geht immer zu schnell oder zu langsam. Von einer Uhr lasse ich mir nichts vorschreiben.»

      Nach ein paar Schritten kamen sie plötzlich am Ende des Mittelweges heraus, von dem sie gesprochen hatten. Dort stand auch an einem wohlgeschützten, schattigen Plätzchen eine bequeme Bank, von der man über einen Zaun hinweg einen schönen Blick in den Park genoß, und alle ließen sich darauf nieder.

      «Ich fürchte, du bist sehr müde, Fanny», sprach Edmund, der sie besorgt betrachtete.

      «Warum hast du es nicht früher gesagt? Du wirst nicht viel Vergnügen von dem Tag haben, wenn du dir zuviel zumutest. Jede Bewegung ermüdet sie so rasch, Miss Crawford, nur das Reiten nicht.»

      «Dann war es ganz abscheulich von Ihnen, mich ihr Pferd in Beschlag nehmen zu lassen, wie ich es die ganze letzte Woche getan habe! Ich schäme mich für Sie und für mich selber – aber es soll nicht mehr vorkommen.»

      «Ihre Aufmerksamkeit und Rücksicht lassen mich meine eigene Nachlässigkeit noch mehr empfinden. Fannys Interessen sind bei Ihnen besser aufgehoben als bei mir.»

      «Aber daß sie jetzt müde ist, wundert mich gar nicht. Nichts ermüdet mehr, als was wir heute tun mußten: ein großes Haus besichtigen, von einem Zimmer ins andere geschleppt werden, überall stehenbleiben, Augen und Ohren anstrengen, um zu hören, was einen nicht interessiert, und zu bewundern, was einen kaltläßt. Es gilt allgemein als die lästigste Pflicht, und wenn Miss Price das nicht wußte, hat sie es jetzt erfahren.»

      «Ich werde gleich wieder ausgeruht sein», sagte Fanny. «An einem schönen Tag im Schatten sitzen und ins Grüne schauen, ist die wunderbarste Erfrischung.»

      Nach einem Augenblick sprang Miss Crawford auf. «Ich muß mich bewegen», sagte sie, «mich ermüdet das Sitzen. Ich habe jetzt so lange auf diese Aussicht gestarrt, daß ich ganz erschöpft bin. Ich muß dort zum Zaun gehen und das gleiche Bild durch das Gitter betrachten, weil ich es dann nicht so deutlich sehe.»

      Edmund stand gleichfalls auf. «Nun, Miss Crawford, wenn Sie jetzt den Weg entlang blicken, werden Sie sich überzeugen, daß er keine halbe Meile und nicht einmal eine Viertelmeile lang ist.»

      «Er ist jedenfalls unendlich lang. Das sehe ich auf den ersten Blick.»

      Edmund versuchte es noch immer mit Vernunftgründen, aber vergeblich. Sie wollte nicht rechnen und nicht vergleichen, sie wollte nur lachen und auf ihrer Meinung bestehen. Das Höchstmaß an logischer Folgerichtigkeit hätte ihm nicht reizender scheinen können, und beide waren von dem Gespräch sehr befriedigt. Schließlich einigten sie sich darauf, die Ausdehnung des Wäldchens genauer zu bestimmen, indem sie noch ein wenig darin herumwanderten. Sie wollten in der Richtung des Zaunes (an dem gleichfalls ein gerader Rasenweg entlangführte) bis zum Ende des Waldes gehen und vielleicht noch ein Stückchen in eine andere Richtung, falls das aufschlußreich schiene, und jedenfalls in ein paar Minuten wieder zurück sein. Fanny erklärte, sie sei völlig ausgeruht, und wäre gern mit ihnen gegangen, doch das wurde ihr nicht gestattet. Edmund redete ihr so ernsthaft zu, noch ein Weilchen zu rasten, daß sie sich fügen mußte. So blieb sie auf der Bank zurück, beglückt durch die zärtliche Fürsorge ihres Cousins, doch betrübt, daß sie nicht kräftiger war. Sie blickte den beiden nach, bis sie um die Wegbiegung verschwanden, und horchte auf den Klang ihrer Stimmen, bis er sich in der Stille verlor.

       10. Kapitel

      Eine Viertelstunde, zwanzig Minuten vergingen, und Fannys Gedanken kreisten noch immer um Edmund, Miss Crawford und ihre eigene Person, ohne daß jemand sie unterbrach. Sie begann sich zu wundern, daß man sie so lange allein ließ, und horchte begierig, ob sie nicht bald den Klang ihrer Schritte und Stimmen vernähme. Sie lauschte, und endlich hörte sie auch etwas. Stimmen und Schritte näherten sich. Sie hatte sich jedoch gerade überzeugt, daß es nicht die waren, auf die sie wartete, als Miss Bertram, Mr. Rushworth und Mr. Crawford aus dem Waldweg hervortraten, den sie selbst gekommen war, und alsbald vor ihr standen.

      «Miss Price, ganz allein!» und «Fanny, wie kommt das?» waren die ersten Begrüßungen. Sie erzählte ihre Geschichte. «Arme, kleine Fanny!» rief ihre Cousine. «Wie schlecht sie dich behandelt haben! Wärest du lieber bei uns geblieben!»

      Darauf ließ sie sich mit einem Herrn zu jeder Seite auf der Bank nieder und nahm mit großer Lebhaftigkeit die unterbrochene Unterhaltung wieder auf, die sich nach wie vor um die Verschönerungsmöglichkeiten drehte. Man hatte noch nichts beschlossen, aber Henry Crawford war voller Ideen und Pläne, und was immer er vorschlug, wurde unverzüglich gutgeheißen, zuerst von Miss Bertram und hierauf von Mr. Rushworth, dessen Tätigkeit hauptsächlich darin zu bestehen schien, den anderen zuzuhören; er selber riskierte kaum einen eigenen Gedanken außer dem Wunsch, daß sie die Besitzung seines Freundes Smith gesehen hätten.

      Als auf diese Weise einige Minuten vergangen waren, fiel Miss Bertrams Blick auf das Gittertor, und sie äußerte das Verlangen, auf diesem Wege weiter in den Park vorzudringen, um einen noch gründlicheren Überblick zu gewinnen. Das war ein vortrefflicher Gedanke, es war, Henry Crawfords Ansicht nach, die beste, die einzig richtige Art, erfolgreich vorzugehen – und er sah auch schon, keine halbe Meile entfernt, eine kleine Bodenerhebung, die ihnen genau die erforderliche Aussicht auf das Haus bieten würde. Sie mußten also unbedingt durch das Tor zu dem Hügelchen gelangen; aber das Tor war verschlossen. Mr. Rushworth wünschte, er hätte den Schlüssel bei sich; er war ganz nahe daran gewesen, an den Schlüssel zu denken, er nahm sich fest vor, niemals wieder ohne den Schlüssel auszugehen! Doch damit war das Hindernis nicht behoben; und da Miss Bertram absolut nicht geneigt war, auf ihren Plan zu verzichten, erklärte Mr. Rushworth schließlich rundheraus, daß er zurückgehen und den Schlüssel holen wollte. Und schon machte er sich auf den Weg.

      «Es ist zweifellos das gescheiteste, was wir tun können, wenn wir schon so weit vom Haus sind», sagte Mr. Crawford, nachdem er verschwunden war.

      «Ja, es ist nichts anderes zu machen. Aber jetzt sagen Sie ehrlich, finden Sie Sotherton nicht viel ärger, als Sie erwartet hatten?»

      «Nein, wirklich nicht, ganz im Gegenteil. Ich finde es besser,


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