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Stolz und Vorurteil. Джейн ОстинЧитать онлайн книгу.

Stolz und Vorurteil - Джейн Остин


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be­zeich­nen will. Ich wer­de mein Le­ben lang nicht den An­blick von heu­te Mor­gen ver­ges­sen; sie sah aus wie eine Wil­de!«

      »Ja, un­glaub­lich«, pflich­te­te ihr Ca­ro­li­ne bei. »Ich konn­te kaum an mich hal­ten, et­was zu sa­gen. Wie tö­richt von ihr, über­haupt her­zu­kom­men! Was braucht sie durch den Re­gen und Schmutz her­zu­wa­ten, bloß weil ihre Schwes­ter eine klei­ne Er­käl­tung hat? Wie ihr Haar aus­sah, zer­weht und un­or­dent­lich!«

      »Ja, und erst ihr Rock! Den hast du doch ge­se­hen! Von oben bis un­ten ein­ge­schmutzt! Sie ver­such­te es mit ih­rem Man­tel zu ver­de­cken. Aber es ging nicht!«

      »Dei­ne Be­schrei­bung mag sehr zu­tref­fend sein, Loui­sa«, sag­te Mr. Bingley, »aber mir ist das al­les gar nicht auf­ge­fal­len. Ich fand, Miss Ben­net sah un­ge­wöhn­lich nett aus, als sie heu­te Mor­gen hier her­ein­kam. Den schmut­zi­gen Rock habe ich über­haupt nicht be­merkt.«

      »Aber Ih­nen ist er be­stimmt nicht ent­gan­gen; nicht wahr, Mr. Dar­cy?« sag­te Ca­ro­li­ne, »und ich glau­be, Sie wür­den Ihre Schwes­ter höchst un­gern in ei­nem sol­chen Auf­zug se­hen!«

      »Al­ler­dings!«

      »Zwei, drei Mei­len oder vier oder wie vie­le es nun sein mö­gen, knö­chel­tief im Matsch her­um­zu­lau­fen und dazu noch al­lein ganz al­lein! Was kann sie sich nur da­bei ge­dacht ha­ben! Ich kann es mir nur so er­klä­ren, dass sie ihre ein­ge­bil­de­te Selbst­stän­dig­keit zur Schau stel­len woll­te, die in Wirk­lich­keit nur einen bäu­er­li­chen Man­gel an An­stand be­weist!«

      »Ich soll­te mei­nen, dass es eine große schwes­ter­li­che Zu­nei­gung be­weist«, mein­te Bingley.

      »Ich fürch­te«, wand­te sich Ca­ro­li­ne halb­laut an Dar­cy, »dass Ihre Be­wun­de­rung für ein Paar dunkle Au­gen jetzt doch et­was ge­lit­ten hat!«

      »Im Ge­gen­teil«, er­wi­der­te er, »die Au­gen glänz­ten be­son­ders schön in dem er­hitz­ten Ge­sicht.«

      Die­se Ant­wort kam so un­er­war­tet, dass die Ge­sell­schaft für kur­ze Zeit schwieg, bis Mrs. Hurst wie­der be­gann: »Ich mag Jane Ben­net wirk­lich un­ge­wöhn­lich gut lei­den; sie ist ein sehr lie­bes Mäd­chen, und ich wün­sche ihr von gan­zem Her­zen eine gute und glück­li­che Ehe. Aber mit dem Va­ter und mit der Mut­ter, ganz ab­ge­se­hen von der üb­ri­gen zwei­fel­haf­ten Ver­wandt­schaft, sehe ich gar kei­ne Mög­lich­kei­ten für sie.«

      »Ich dach­te, du sag­test, ihr On­kel sei An­walt in Me­ry­ton.« »Das stimmt auch; aber sie hat noch einen, der ir­gend­wo mit­ten im Ge­schäfts­vier­tel von Lon­don wohnt.«

      »Das ist doch fa­bel­haft«, füg­te ihre Schwes­ter hin­zu, und bei­de muss­ten herz­lich la­chen.

      »Und wenn das gan­ze Ge­schäfts­vier­tel voll von ih­ren Ver­wand­ten wäre«, rief Bingley, »das sagt doch nichts ge­gen Jane und ihre Schwes­ter.«

      »Nein, aber nüch­tern ge­se­hen, setzt es ihre Aus­sich­ten, einen auch nur ei­ni­ger­ma­ßen an­nehm­ba­ren Mann zu be­kom­men, er­heb­lich her­ab«, er­wi­der­te Dar­cy.

      Bingley ant­wor­te­te nicht dar­auf; doch sei­ne Schwes­tern stimm­ten Dar­cy eif­rig bei und span­nen dann das er­hei­tern­de The­ma der Ben­net­schen Ver­wandt­schaft noch eine gan­ze Wei­le aus.

      Sie ver­ga­ßen je­doch dar­über nicht ihre zärt­lich emp­fun­de­ne Freund­schaft zu ih­rem Gast und mach­ten Jane kurz vor dem Tee wie­der einen klei­nen Be­such. Es ging ihr im­mer noch nicht gut, und Eli­sa­beth blieb bei ihr, bis sie end­lich spät abends in einen ru­hi­gen Schlaf fiel; erst dann ent­schloss sich Eli­sa­beth, al­ler­dings mehr aus Höf­lich­keit, wie­der nach un­ten zu ge­hen, denn ir­gend­ein Ver­gnü­gen ver­sprach sie sich nicht da­von. Ihre Gast­ge­ber wa­ren beim Kar­ten­spiel, und sie wur­de so­gleich auf­ge­for­dert, sich zu be­tei­li­gen. Sie lehn­te es in­des­sen ab, da sie fürch­te­te, es kön­ne zu hoch ge­spielt wer­den, und bat, sich für die kur­ze Zeit, die sie ihre Schwes­ter al­lein las­sen woll­te, mit ei­nem Buch be­schäf­ti­gen zu dür­fen. Mr. Hurst blick­te sie mit un­ver­hoh­le­nem Er­stau­nen an.

      »Zie­hen Sie etwa ein Buch ei­nem Kar­ten­spiel vor?« frag­te er. »Wie merk­wür­dig!«

      »Miss Ben­net«, sag­te Ca­ro­li­ne, »mag die Kar­ten nicht. Sie ist eine große Bü­cher­freun­din und hat an et­was an­de­rem kei­nen Spaß.«

      »Ich weiß nicht, ob das ein Lob oder ein Ta­del sein soll«, ant­wor­te­te Eli­sa­beth, »aber ich ver­die­ne bei­des nicht. Ich bin kein Bü­cher­wurm, und es gibt noch vie­le an­de­re Din­ge, die mir Ver­gnü­gen ma­chen!«

      »Sie wer­den ge­wiss eine große Be­frie­di­gung dar­in fin­den, Ihre Schwes­ter zu pfle­gen«, sag­te Bingley freund­lich. »Ich hof­fe nur, dass Sie auch bald die Freu­de ha­ben wer­den, sie wie­der ge­sund und wohl­auf zu se­hen.«

      Eli­sa­beth lä­chel­te ihm dank­bar zu und wand­te sich dann zu ei­nem Tisch, auf dem ein paar Bü­cher la­gen. Bingley er­bot sich so­gleich, ihr wei­te­re zu ho­len, sei­ne Biblio­thek ste­he ihr ganz zur Ver­fü­gung.

      »Ich wünsch­te, mei­ne Samm­lung wäre voll­stän­di­ger; aber ich bin so faul, dass ich nicht ein­mal die we­ni­gen, die sie ent­hält, alle ge­le­sen habe.«

      Eli­sa­beth ver­si­cher­te ihm, dass sie sehr wohl mit den Bän­den auf dem Tisch aus­kom­men kön­ne.

      »Merk­wür­dig«, sag­te Ca­ro­li­ne, »dass un­ser Va­ter uns nicht eine grö­ße­re Biblio­thek hin­ter­las­sen hat, so eine wie Ihre, Mr. Dar­cy, auf Pem­ber­ley, das ist wirk­lich eine groß­ar­ti­ge Samm­lung!«

      »Kein Wun­der!« er­wi­der­te er, »da ja Ge­ne­ra­tio­nen sich an dem Sam­meln und Zu­sam­men­tra­gen be­tei­ligt ha­ben.«

      »Und Sie selbst set­zen die Ar­beit dar­an noch fort; Sie kau­fen doch stän­dig neue Wer­ke hin­zu.«

      »Man darf eben einen sol­chen Fa­mi­li­en­schatz nicht ver­kom­men las­sen.«

      »Ver­kom­men! Weiß Gott, dass Sie nichts un­ter­las­sen, was zur Ver­voll­komm­nung Ihres schö­nen al­ten Be­sitz­tums bei­tra­gen kann. Charles, wenn du dir erst dein Haus er­baust, kannst du froh sein, wenn es nur halb so groß­ar­tig wird wie Pem­ber­ley.«

      »Si­cher wür­de ich froh sein!«

      »Nein, wirk­lich, Charles, ich gebe dir den gu­ten Rat, ver­such dich in der Nähe von Pem­ber­ley an­zu­kau­fen und lass dein Haus nach die­sem Mus­ter bau­en. Au­ßer­dem ist Der­by­s­hi­re die schöns­te Land­schaft in ganz Eng­land.«

      »Na­tür­lich will ich das tun, Ca­ro­li­ne, viel­leicht kann ich so­gar Pem­ber­ley selbst kau­fen!«

      »Ich woll­te dir doch nur einen mög­li­chen Vor­schlag ma­chen!« »Mir er­scheint die Mög­lich­keit, Pem­ber­ley zu kau­fen, weitaus grö­ßer als die, es nach­zuah­men.«

      Eli­sa­beths Auf­merk­sam­keit wur­de durch das leb­haft ge­führ­te Ge­spräch so stark in An­spruch ge­nom­men, dass für das Buch we­nig üb­rig blieb. Sie leg­te es bald ganz aus der Hand und nahm zwi­schen Bingley und sei­ner äl­te­ren Schwes­ter Platz, um dem Spiel zu­zu­schau­en.

      »Ist Ihre Schwes­ter ei­gent­lich seit dem letz­ten Früh­jahr viel ge­wach­sen?« frag­te Ca­ro­li­ne


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