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Stolz und Vorurteil. Джейн ОстинЧитать онлайн книгу.

Stolz und Vorurteil - Джейн Остин


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nein! Un­ver­hei­ra­tet! Na­tür­lich un­ver­hei­ra­tet! Ein stein­rei­cher Jung­ge­sel­le, mit vier- oder fünf­tau­send Pfund im Jahr! Welch ein Glück für un­se­re Kin­der!«

      »Wie­so? Wie­so für un­se­re Kin­der?«

      »Du bist aber auch zu lang­wei­lig, mein Lie­ber. Ver­stehst du denn nicht, dass er viel­leicht eine un­se­rer Töch­ter hei­ra­ten wird?«

      »Kommt er des­halb hier­her?«

      »Des­halb? Was re­dest du da? Un­sinn! Aber es ist doch sehr gut mög­lich, dass er sich in eine von ih­nen ver­liebt; und da­her musst du ihm einen Be­such ma­chen, so­bald er ein­ge­zo­gen ist.«

      »Wes­halb denn? Du kannst ja mit den Mäd­chen hin­über­ge­hen. Oder bes­ser noch, du schickst sie al­lein; denn da du noch eben­so gut aus­siehst wie jede von dei­nen Töch­tern, wür­de sich Mr. Bingley viel­leicht gar dich aus dem Schwarm aus­su­chen.«

      »Ach, du Schmeich­ler. Ge­wiss, ich bin ein­mal recht schön ge­we­sen, aber jetzt bil­de ich mir nicht mehr ein, ir­gen­det­was Be­son­de­res vor­zu­stel­len. Wenn eine Frau fünf er­wach­se­ne Töch­ter hat, tut sie gut dar­an, alle Ge­dan­ken an ihre ei­ge­ne Schön­heit fal­len zu las­sen. Du musst aber un­be­dingt Mr. Bingley auf­su­chen, so­bald er un­ser Nach­bar ist.«

      »Ich gebe dir heu­te nur die Ver­si­che­rung, dass ich es dir nicht ver­spre­chen kann.«

      »Aber denk doch an dei­ne Töch­ter! Denk doch an die ge­sell­schaft­li­che Stel­lung, die es für eine von ih­nen be­deu­ten mag! So­gar Sir Wil­liam und Lady Lu­cas sind fest ent­schlos­sen, ihm nur des­halb einen Be­such zu ma­chen; du weißt, wie we­nig sie sich sonst um Neu­an­kömm­lin­ge küm­mern. Du musst un­ter al­len Um­stän­den hin­ge­hen; denn wie sol­len wir ihn be­su­chen kön­nen, wenn du es nicht zu­erst tust?«

      »Du bist viel zu kor­rekt; ich bin über­zeugt, Mr. Bingley wird sich sehr freu­en, euch bei sich be­grü­ßen zu dür­fen. Ich kann dir ja ein paar Zei­len mit­ge­ben und ihm aufs herz­lichs­te mei­ne Ein­wil­li­gung zu­si­chern für den Fall, dass er sich eine von mei­nen Töch­tern aus­su­chen und sie hei­ra­ten will. Für mei­ne klei­ne Liz­zy will ich da­bei ein be­son­ders gu­tes Wort ein­le­gen.«

      »Ich will sehr hof­fen, dass du nichts der­glei­chen tust. Liz­zy ist nicht einen Deut bes­ser als die an­de­ren. Im Ge­gen­teil, ich fin­de sie nicht halb so hübsch wie Jane und nicht halb so rei­zend wie Ly­dia. Aber du musst sie ja im­mer vor­zie­hen.«

      »Du hast recht. Wirk­lich emp­feh­len könn­te ich kei­ne von ih­nen«, er­wi­der­te Mr. Ben­net. »Sie sind al­bern und un­wis­send wie alle jun­gen Mäd­chen; nur Liz­zy ist we­nigs­tens et­was leb­haf­ter als ihre Schwes­tern.«

      »Aber hör mal, wie kannst du dei­ne ei­ge­nen Kin­der so her­ab­set­zen! Es macht dir of­fen­bar Spaß, mich zu är­gern. Du hast eben gar kein Mit­ge­fühl mit mei­nen ar­men Ner­ven!«

      »Da ver­kennst du mich ganz und gar, mei­ne Lie­be. Ich hege die größ­te Ach­tung vor dei­nen Ner­ven. Seit zwan­zig Jah­ren höre ich mir nun schon das mit dei­nen Ner­ven an; sie sind mir nun gute alte Be­kann­te ge­wor­den.«

      »Ach, du ahnst nicht, wie sehr ich un­ter ih­nen lei­den muss!«

      »Aber ich hof­fe, du über­stehst es auch die­ses Mal und er­lebst, dass noch vie­le an­de­re jun­ge Män­ner mit vier­tau­send Pfund im Jahr sich in un­se­rer Nach­bar­schaft nie­der­las­sen.«

      »Und wenn zwan­zig kämen, was nützt es uns, wenn du sie doch nicht be­su­chen willst?«

      »Ver­lass dich auf mich, mei­ne Lie­be: wenn es erst zwan­zig sind, wer­de ich sie nach­ein­an­der auf­su­chen.«

      Mr. Ben­net stell­te eine so ei­gen­ar­ti­ge Mi­schung von klu­gem Ver­stand und Iro­nie, von Zu­rück­hal­tung und Schalk­haf­tig­keit dar, dass eine drei­und­zwan­zig­jäh­ri­ge Er­fah­rung nicht ge­nügt hat­te, um sei­ne Frau die­sen Cha­rak­ter ver­ste­hen zu las­sen. Ihre Ge­dan­ken­gän­ge zu er­grün­den war ein­fa­cher: sie war eine un­be­deu­ten­de Frau mit ge­rin­gem Wis­sen und un­be­re­chen­ba­rer Lau­ne. War sie mit et­was un­zu­frie­den, lieb­te sie es, die Ner­vö­se zu spie­len. Ihre Le­bens­auf­ga­be be­stand dar­in, ihre Töch­ter zu ver­hei­ra­ten. Be­su­che ma­chen und Neu­ig­kei­ten aus­tau­schen war ihre Er­ho­lung.

      Mr. Ben­net ge­hör­te zu den ers­ten, die Mr. Bingley auf Ne­ther­field be­grüß­ten. Er war von vorn­her­ein ent­schlos­sen ge­we­sen, den neu­en Nach­barn auf­zu­su­chen, so sehr er sei­ner Frau auch im­mer wie­der das Ge­gen­teil ver­si­cher­te; und so wuss­te sie noch am Abend nichts von sei­nem Be­such am Mor­gen.

      Mr. Ben­net mach­te sei­ner Fa­mi­lie auf fol­gen­de Wei­se Mit­tei­lung von sei­nem An­tritts­be­such: eine Wei­le sah er sei­ner zwei­ten Toch­ter Eli­sa­beth zu, wie sie an ei­nem Hut ar­bei­te­te, und sag­te dann plötz­lich:

      »Hof­fent­lich wird er Mr. Bingley ge­fal­len, Liz­zy.«

      »Lei­der ist es uns ja nicht mög­lich, Mr. Bingleys Ge­schmack fest­zu­stel­len«, sag­te sei­ne Frau vor­wurfs­voll, »da wir ihn nicht be­su­chen kön­nen.«

      »Du ver­gisst aber, Mama«, sag­te Eli­sa­beth, »dass wir ihn auf ei­nem von den Bäl­len tref­fen wer­den. Mrs. Long hat ver­spro­chen, ihn uns vor­zu­stel­len.«

      »Mrs. Long wird sich hü­ten! Sie hat ja selbst zwei Nich­ten. Mrs. Long ist eine selbst­süch­ti­ge und falsche Per­son, ich habe kei­ne gute Mei­nung von ihr.«

      »Ganz recht, ich auch nicht«, sag­te Mr. Ben­net. »Ich freue mich, dass du dich nicht auf ihre Gut­mü­tig­keit ver­las­sen willst.«

      Sei­ne Frau wür­dig­te ihn kei­ner Ant­wort. Aber da nichts zu sa­gen über ihre Kraft ge­gan­gen wäre, fing sie an, eine ih­rer Töch­ter zu schel­ten:

      »Hör um Him­mels wil­len mit dei­nem Hus­ten auf, Kit­ty! Nimm doch ein we­nig Rück­sicht auf mei­ne Ner­ven – du zer­reißt sie mir ja ge­ra­de­zu!«

      »Kit­ty hus­tet ohne je­des Takt­ge­fühl«, mein­te ihr Va­ter, »sie hus­tet in ei­nem sehr un­pas­sen­den Au­gen­blick.«

      »Ich hus­te nicht zum Ver­gnü­gen«, er­wi­der­te Kit­ty stör­risch. »Wann ist denn dein nächs­ter Ball, Liz­zy?«

      »Mor­gen in vier­zehn Ta­gen.«

      »Rich­tig«, rief ihre Mut­ter, »und Mrs. Long kommt erst einen Tag vor­her zu­rück; sie kann ihn euch also gar nicht vor­stel­len, denn sie wird ihn selbst noch nicht ken­nen!«

      »Dann wirst du, mei­ne Lie­be, ge­gen dei­ne Freun­din groß­mü­tig sein kön­nen und Mr. Bingley ihr vor­stel­len.«

      »Aus­ge­schlos­sen, Ben­net, ganz aus­ge­schlos­sen! Ich ken­ne ihn ja auch nicht. Wa­rum musst du mich im­mer är­gern?«

      »Dei­ne Vor­sicht macht dir alle Ehre. Eine vier­zehn­tä­gi­ge Be­kannt­schaft ge­nügt al­ler­dings kaum, um je­mand ken­nen­zu­ler­nen; man kann einen Men­schen nach so kur­z­er Zeit noch nicht be­ur­tei­len. Aber wenn wir es nicht tun, dann tut es je­mand an­ders; Mrs. Long und ihre Nich­ten müs­sen das Ri­si­ko eben auf sich neh­men. Wenn du also glaubst, es nicht ver­ant­wor­ten zu kön­nen – Mrs. Long wird das si­cher­lich als einen be­son­de­ren


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