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Irrlicht 5 – Mystikroman. Melissa AndersonЧитать онлайн книгу.

Irrlicht 5 – Mystikroman - Melissa Anderson


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an.

      Myras eben noch so fröhliches Gesicht verschloß sich, und sie wurde wieder nervös.

      »Rudy Perrida hat in diesem Felsenhaus immer gearbeitet. Dort befinden sich ein Atelier, Schlafzimmer, Wohnraum und Küche. Mein Mann… nun, er will nicht, daß Fremde in Cypress Manor übernachten. Sie müssen verstehen… der Wert der Gemäldesammlung und so…«

      Ich verstand und sah sie mit einem unguten Gefühl an. »Dann sollte ich lieber ebenfalls in dieses Felsenhaus übersiedeln«, schlug ich vor, »ich möchte keine Schwierigkeiten mit Ihrem Mann bekommen, und wenn das Atelier ohnehin im Felsenhaus ist…«

      »Nein, nein«, unterbrach Myra mich, »das kommt gar nicht in Frage. Mein Mann weiß ja nicht, daß Sie anstelle von Rudy gekommen sind, und einer Frau wird er bestimmt nicht zumuten, in diesem einsamen Haus auf den Klippen zu wohnen. Außerdem haben wir hier in Cypress Manor ein viel größeres und besser ausgestattetes Atelier.« Sie schwieg und sah zum Fenster hinaus, hinter dem die Sterne am Nachthimmel zu sehen waren. »Manchmal benütze ich es selbst«, fügte sie leise hinzu.

      »Sie malen selbst?« fragte ich interessiert.

      Sie wandte mir wieder ihr Gesicht zu und sah mich mit einem fast schüchternen Lächeln an.

      »Nur für mich selbst als Zeitvertreib«, sagte sie. »Kunstwerke kann man meine Malerei bestimmt nicht nennen, aber es macht mir Freude.«

      Ich wollte sie fragen, ob sie mir ihre Bilder nicht einmal zeigen wollte, aber ich fand den Zeitpunkt verfrüht. Außerdem kam gerade Inez herein mit einer Platte voll leckerer Schnittchen. Sie stellte sie zusammen mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern auf den niederen Couchtisch und ging nach kurzem Zögern aus dem Zimmer.

      Offenbar war Inez es gewohnt, von ihrer Herrin eingeladen zu werden. Doch Myra schien sich nur auf mich konzentrieren zu wollen. Sie warf mir immer wieder prüfende Blicke zu, während sie den Wein einschenkte und mich zum Zugreifen aufforderte.

      Eine Weile aßen wir beide schweigend, dann hatte ich das Gefühl, etwas sagen zu müssen.

      »Es war für mich eine große Ehre, daß Mr. Larson mich ausgewählt hat, Rudy zu vertreten. Ich hoffe, daß ich meine Arbeit ebenso gut erledigen werde, aber noch mehr hoffe ich, daß Ihr Mann mich auch als Ersatz akzeptieren wird. Das Telegramm, das Mr. Larson schicken wollte, ist offenbar noch nicht angekommen. Wie wird er nun auf mich reagieren und auf die Tatsache, daß ich in Cypress Manor wohne, anstatt in diesem Felsenhaus? Ich möchte wirklich nicht, daß meinetwegen nun gewisse Regelungen geändert werden.«

      Mir war bei meiner Frage etwas bang zumute, denn ich hatte bisher den Eindruck gehabt, daß Myra impulsiv und hinter dem Rücken ihres Mannes gehandelt hatte. Zu meiner Überraschung sah ich jetzt ein hartes, entschlossenes Gesicht vor mir.

      »Cypress Manor gehört mir, genau wie die Gemälde­sammlung«, ließ sie mich in einem Ton wissen, der ebenso hart war wie ihr Gesichtsausdruck. »Beides besaß ich bereits, als ich Walter heiratete, und brachte es in die Ehe mit. Ich hatte es von meinem Vater geerbt, und dieser wiederum von seinem Vater.«

      Ihre Stimme verlor ihre Härte und wurde leidenschaftlicher: »Cypress Manor und die Gemäldegalerie sind von Generation zu Generation weitervererbt worden, und mein Mann und sein Sohn haben hier praktisch nur eingeheiratet…«

      Sie brach mit hochroten Wangen ab, als sie Inez in der Tur stehen sah.

      »Ist schon gut, Inez«, sagte sie müde, »bring mir meine Tabletten, dann gebe ich wieder Ruhe.« Myra wandte sich zu mir und drückte mir über den Tisch hinweg die Hand, dann sah sie wieder zu Inez. »Und bringe bitte Naomi auf ihr Zimmer. Sie ist müde von der langen Reise, und ich möchte mich auch nicht noch mehr verplappern.«

      *

      Ich wäre zwar lieber noch geblieben und hätte gar nichts dagegen gehabt, wenn sich Myra noch ein wenig mehr verplappert hätte, wie sie es ausdrückte, aber ich konnte schlecht einfach sitzenbleiben. Ich wünschte ihr eine gute Nacht, dann folgte ich Inez aus dem Zimmer.

      Sie nahm mein Gepäck und schleppte es eine breite geschwungene Treppe hinauf, ohne daß ich ihr dabei helfen durfte.

      Die Korridore im ersten Stockwerk waren so verzweigt, daß ich befürchtete, mich zu verlaufen, wenn ich mich hier allein zurechtfinden sollte. An einem Ende davon bemerkte ich eine weitere Treppe, die nach oben führte. Cypress Manor schien sogar noch größer zu sein, als es von außen den Anschein gehabt hatte.

      Schnaufend blieb Inez vor einer Tür ganz am Ende des einen Korridors stehen und stieß die Tür auf. Nachdem sie Licht gemacht hatte, stellten wir beide mein Gepäck ins Zimmer.

      »Ich habe Ihnen das Zimmer mit dem schönsten Ausblick auf das Meer gegeben«, sagte sie, während sie mit der Hand auf eine Wand deutete, die nur aus Holzrahmen und Glas bestand. »Heute nacht können Sie natürlich nichts mehr davon sehen, aber morgen früh werden Sie begeistert sein.«

      Ich sah mich flüchtig in dem großen Raum um, der spärlich, aber geschmackvoll mit modernen Möbeln ausgestattet war. Mit meinen Gedanken war ich noch bei Myra Cummings. Mir tat es leid, daß unsere kurze Unterhaltung so jäh beendet worden war, aber noch viel mehr leid tat mir Mrs. Cummings selbst.

      Ich drehte mich zu Inez um und bedankte mich. »Was fehlt Mrs. Cummings eigentlich?« fragte ich. »Ich meine…«

      Inez ging zur Tür. Offenbar wollte sie nicht gern darüber reden. »Ich verstehe, daß Sie einiges merkwürdig finden«, murmelte sie, »aber lassen Sie sich davon nicht verwirren.«

      Bevor sie aus der Tür ging, warf sie mir noch einen Blick über ihre Schulter zu.

      »Mrs. Cummings hat es mit den Nerven, wissen Sie? Außerdem macht ihr Herz nicht mehr so richtig mit. Sie darf sich auf keinen Fall aufregen und muß ständig Medikamente nehmen. Legen Sie nicht jedes Wort, das sie sagt, auf die Waagschale. Tun Sie Ihre Arbeit hier und lassen Sie sich nicht in private Dingen hineinziehen. Das ist mein guter Rat.«

      Damit ging sie hinaus und schloß die Tür.

      Anstatt meine Sachen auszupacken und mich für die Nacht herzurichten lief ich erst einmal beunruhigt im Zimmer auf und ab. Ich konnte nicht gerade sagen, daß ich nun froh war, in Cypress Manor zu sein. Irgend etwas stimmte hier nicht.

      Myra Cummings war krank und schien in ihrer Ehe nicht sehr glücklich zu sein. Ich hatte sogar den Eindruck, daß sie Angst hatte.

      Inez’ Bemerkung über Rudy fiel mir wieder ein. Was hatte sie nur gemeint mit der Frage, ob man ihm endlich das Handwerk gelegt hätte? Hatte er unehrenhafte Dinge getan? Ich konnte mir das nicht vorstellen. Hätte ich nur gleich auf einer Erklärung bestanden! Ich bezweifelte, daß ich später noch etwas aus Inez herausholen konnte.

      Aber ich sollte vielleicht wirklich ihren Rat befolgen und mich ausschließlich um meine Arbeit kümmern, weswegen ich ja letzten Endes hier war. Nur hätte ich sie lieber in einer etwas fröhlicheren und weniger geheimnisvollen Atmosphäre getan, aber das konnte man sich nicht immer aussuchen.

      Ich seufzte leise vor mich hin und trat an die Fensterfront. Die schwarze Masse, die unter mir lag, mußte das Meer sein. Ich hörte es rauschen und gegen die Felsen rollen. Weit draußen schimmerte ein Licht. Entweder gehörte es zu einem Boot, das dort ankerte, oder zum Festland. Mehr war nicht zu sehen.

      An der rechten Wand befand sich ein roter gewebter Vorhang, der bis zum Boden reichte. Ich schob ihn zur Seite und sah, daß dahinter ebenfalls eine große Fensterfront war. In einem Zimmer, von dessen vier Wänden zwei nur aus Glas bestanden, hatte ich noch nicht gewohnt. Ich konnte mir vorstellen, daß man von hier aus einen herrlichen Ausblick hatte.

      Direkt in der Ecke zwischen den beiden Glaswänden hing eine Hängematte. Den Boden bedeckten gewebte Teppiche und Sitzkissen. Die anderen beiden Wände waren mit Holz verkleidet und mit Landschaftsbildern geschmückt. Es gab einen offenen Kamin, eine gemütliche Sitzgruppe davor, einen Einbauschrank – doch wo war das Bett? Verwirrt sah ich mich um. Ich konnte keines entdecken, doch dann bemerkte ich den Stapel Decken und Kissen auf dem breiten Sofa. Offenbar sollte ich


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