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Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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die Schultern nahm, gab der Butler wieder Gas.

      Das hochbeinige Monstrum reagierte augenblicklich. Es tat einen gewaltigen Satz nach vorn und entwischte dem Modell erneut.

      Das kleine Flugzeug versuchte aufzuholen. Hartnäckig blieb es etwa zehn Meter hinter dem davonjagenden Wagen. Als Parker das Gaspedal kitzelte und die Geschwindigkeit noch weiter ansteigen ließ, ging dem Modell jedoch die Puste aus. Es blieb hoffnungslos zurück.

      „Jetzt ist mir wohler“, stellte Rander fest und wischte sich verstohlen einige Schweißtropfen von der Stirn. Er hatte wieder einmal erfahren, daß ein Zusammenleben mit Butler Parker nicht gerade einfach und nervenschonend war.

      *

      Der Feuersalamander fluchte erneut. Diesmal abgründiger und wütender.

      Er starrte dem Wagen nach, der hinter einer Straßenbiegung verschwand. Er war sich seiner Sache so sicher gewesen. Er hatte sich alles genau ausgerechnet und mit einem vollen, durchschlagenden Erfolg gerechnet. Doch nun waren ihm die beiden Opfer einfach davongefahren, hatten ihn genarrt und ihm gezeigt, wo seine Grenzen lagen.

      Notgedrungen mußte der Gangster sich wieder mit seinem Modellflugzeug befassen, das etwas hilflos Kurven drehte und nicht wußte, was es machen sollte.

      Der Feuersalamander betätigte den Miniatursteuerknüppel und holte sein Modell zurück. Er brauchte es noch. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dachte er. Rander und Parker sollen sich noch wundern.

      Das Modell kehrte gehorsam zurück zum Hügel und wurde auf die improvisierte Landebahn dirigiert. Etwas jäh, rauh und unvermittelt landete es nach dem Einschweben und blieb dann flügellahm stehen.

      Der Feuersalamander lief hinüber zum Modell. Er hatte Angst, es könnte beschädigt worden sein. Er atmete erleichtert auf, als er die Kleinigkeit feststellte. Eine Tragfläche hatte sich etwas verschoben. Dieser Fehler ließ sich leicht wieder beheben.

      Er montierte das Modell auseinander und ließ die Einzelteile in einem schmalen, langen, rechteckigen Spezialkoffer verschwinden. Diesen Koffer trug er dann hinunter zu seinem Wagen, der zwischen Strauchwerk und Felsbrocken parkte. Er verstaute sein Flugobjekt, setzte sich ans Steuer und fuhr los. Er wollte diesen Wagen so schnell wie möglich zurück in die Stadt bringen. Er hoffte, daß er bald von der Polizei oder von Rander und Parker gefunden wurde. Dieser Wagen wies nämlich einige Einschußlöcher auf, die bestimmte Rückschlüsse ermöglichten.

      *

      Es war Mittag, als Parker auf dem Sportflugplatz eintraf. Er stieg aus seinem hochbeinigen Monstrum und begeisterte sich sofort für ein Modell, das lautstark durch die Luft sirrte.

      Es handelte sich um ein schnittiges, sehr schmales Modell. Es wurde vom Boden aus geführt von einem Mann, der sich sportlich-lässig gab. Er stand neben einem teuren Wagen und freute sich wie ein Kind.

      Die langbeinige Blondine neben ihm war weniger erfreut. Sie zog ein sehr gelangweiltes Gesicht und kümmerte sich überhaupt nicht um den künstlichen Vogel, der gerade Loopings flog.

      „Welch ein bemerkenswerter Zufall“, sagte Parker, der näher trat. Er lüftete höflich seine schwarze Melone und lächelte Hastert andeutungsweise zu. „Sie sind Modellflieger, Sir?“

      „Moment mal, kennen wir uns nicht? Richtig, die Sache mit der Cessna.“ Hastert grinste und widmete sich wieder dem Modell, das jetzt plötzlich Schwierigkeiten mit dem Motor hatte, sich auf die Nase stellte und abzustürzen drohte. Hastert mühte sich ab, daraus einen Gleitflug zu machen. Wackelnd und aufschrammend landete das Modell schließlich in der Nähe des Wagens.

      „Darf ich fragen, ob Sie dieses Hobby schon seit längerer Zeit betreiben, Sir?“

      „Und ob! Macht doch Spaß, oder?“

      „Glenn, wann fahren wir endlich?“ maulte die Blondine, die Parker als Hasterts Frau Hazel identifiziert hatte. Sie entsprach genau der Beschreibung, die sein junger Herr ihm geliefert hatte.

      „Nun hab dich doch nicht so“, sagte Hastert ungeduldig, „setz’ dich doch solange ’rüber ins Restaurant, ich brauche noch eine halbe Stunde!“

      Hazel antwortete nicht. Sie schaukelte etwas zu aufdringlich hinüber zum Tower und schien sich bewußt zu sein, daß sie von mehr als nur einem Augenpaar beobachtet und begutachtet wurde.

      „Frauen sind dafür einfach nicht zu interessieren“, sagte Hastert leichthin, „scheint reine Männersache zu sein.“

      „Ich betrieb in meinen Jugendjahren den Modellbau von ferngesteuerten Modellschiffen“, behauptete Parker.

      „Wieviel Kanäle?“ kam sofort die fachmännische Gegenfrage.

      „Ich hatte den Vorzug, eine 12-Kanalanlage bedienen zu dürfen“, redete Parker weiter.

      „Gute Sache!“ Hastert ging zusammen mit Parker zum gelandeten Modell hinüber und hob es auf. „Soweit bin ich noch nicht. Solch eine Anlage hatte nur einer im Club.“

      „Sie sprechen wahrscheinlich von Mister Halligon, der das Zeitliche gesegnet haben soll?“

      „Komische Geschichte! Er wurde hier draußen in einer Werkstattbaracke erschossen.“

      „Vielleicht ein eifersüchtiges Clubmitglied“, scherzte Parker.

      „Bestimmt nicht, wir hier vertragen uns bestens. Nein, nein, der Mörder muß es auf Halligons Modelle abgesehen haben.“

      „Hatte er mehrere, wenn ich fragen darf?“

      „Drei Modelle. Sie sind alle verschwunden. Auch die 12-Kanalanlage. Eines steht fest, der Mörder muß ein Kenner gewesen sein.“

      „Kannten Sie Mister Halligon näher, Sir?“

      „Natürlich, er war so etwas wie unser technischer Wart.“ Während Hastert antwortete, beschäftigte er sich fast liebevoll mit seinem Vogel aus Balsaholz, Leinen und Lack. „Halligon kannte sich aus. Er baute alles allein, von grundauf.“

      „Es muß sich demnach um einen bemerkenswerten Menschen gehandelt haben.“

      „So gut kannte ich ihn wieder nicht. Aber als Modellbauer war er schon in Ordnung.“

      „War Mister Halligon möglicherweise in der Lage, eine richtige Maschine zu steuern?“

      „Natürlich, aber er saß selten am Steuerknüppel. Früher flog er viel mit Rittman, aber …“

      Als der Name Rittman fiel, sah Hastert direkt böse aus. Er schien diesen Mann nicht zu mögen. Die Gründe hierfür lagen auf der Hand. Mike Rander hatte ja eine entsprechende Unterhaltung zwischen Hazel und Hastert mitbekommen.

      „Sie wollten noch etwas sagen, als Sie von einem gewissen Mister Rittman sprachen.“

      „Belanglos. Als dann Falving auftauchte, war Halligon überflüssig geworden.“

      „Den Namen Falving müßte ich schon einmal gehört haben“, sagte Parker, der sich natürlich sehr gut erinnerte.

      „Mel Falving, der Chef einer Getränkefirma, in der Halligon als Fahrer arbeitete. Aber sagen Sie mal, warum interessiert Sie das alles?“

      „Ein alter, müder und relativ verbrauchter Mann wie meine Wenigkeit wird im Verlauf seiner Lebensjahre schwatzhaft und neugierig“, entschuldigte sich Parker wortreich, wie es seine Art war, „unterstellen Sie mir dabei bitte keine besondere Absicht. Ich darf Ihren Worten also entnehmen, daß dieser Mister Falving ebenfalls in der Lage ist, eine Sportmaschine zu führen?“

      „Sie dürfen! Und nun hören Sie endlich mit der Fragerei auf.“

      „Gewiß, ganz gewiß“, redete Parker dennoch weiter, „Mister Pollert fliegt doch nicht etwa auch, oder?“

      „Joe Pollert?“ Hastert nahm etwas zu schnell den Kopf herum und sah den Butler einen Moment prüfend an, „wer ist Joe Pollert? Nie von gehört!“

      *

      Als


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