Эротические рассказы

JET. Russell BlakeЧитать онлайн книгу.

JET - Russell Blake


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inzwischen eine ehrfürchtig angesehene Legende beim Mossad. Nach dem abgeleisteten Wehrdienst war sie in der Armee rekrutiert und ausgebildet worden; selbst damals war sie die Beste. Einer der Ausbilder hatte ihr danach anvertraut, dass sie mit Abstand die beste Schülerin war, die er je ausgebildet hatte – ein Naturtalent mit verblüffenden Fähigkeiten.

      Das überraschte sie nicht. Sie hatte während ihrer Militärzeit herausgefunden, dass strenge Disziplin und extrem hartes körperliches Training das perfekte Gegenmittel waren zu dem brennenden Zorn, der seit ihrer Kindheit in ihr tobte. Sie war wütend und verwirrt, seit sie mit sechs Jahren den Tod ihrer Eltern bei einem tragischen Verkehrsunfall verwinden musste, als dann auch noch ihr Pflegevater ihr Vertrauen ausnutzte und anfing …

      Sie hatte versucht, ihre Wut und ihre inneren Schäden mit Kampfsport auszugleichen, und so hatte sie den Großteil ihrer Freizeit in einem Dojo verbracht, das von einem ihrer Betreuer geleitet wurde, aber das füllte das Loch in ihrer Seele nicht. Auch nicht die Besessenheit beim Lernen von Sprachen, von denen sie jedes Jahr eine neue in Angriff nahm. Nein, der Schmerz und der Ärger konnten nicht ausgeglichen werden, bis sie zum Militär ging. Dort lernte sie Furchtlosigkeit und die Fähigkeit, Dinge zu erledigen, und hierbei konnte ihr niemand das Wasser reichen. Die Anwerber des Mossad waren auf sie aufmerksam geworden und studierten ihren Hintergrund bis ins kleinste Detail, dann beschlossen sie, dass sie perfekt in die neue experimentelle Gruppe passen würde, die sie gerade aufbauten.

      Alle, die dafür ausgesucht worden waren, hatten einiges gemeinsam: Keine Familie, keine wahren Freunde, keine Ehegatten; niemand, der ihnen nahestand. Keine emotionale Bindung, fließende moralische Grenzen und nahezu übermenschliche Reflexe und Geschick im Umgang mit Waffen.

      Jet erfuhr nie, wie viele gefragt worden waren oder wie viele das Programm absolvieren wollten, aber unter dem brutalen und kompromisslosen Training zusammengebrochen waren. Sie war immer allein trainiert worden. Sie hatte zwar ein paar andere Leute kommen und gehen sehen, aber Jet wurde getrennt untergebracht, ohne Kontakte, außer zu ihren drei Ausbildern. Einmal hatte man ihr erklärt, die Isolation diene ihrer Sicherheit; niemand wusste, wer zum Team gehörte bis auf diejenigen, die erfolgreich abschlossen und zusammenarbeiten mussten, sowie ein Vorgesetzter, der die Kontrolle über die Gruppe hatte und nur unter dem Decknamen Ariel bekannt war. Jet hatte ihn nie getroffen, bis sie in den letzten Wochen vor dem Ende ihrer Spezialausbildung bestanden hatte. Sie war überrascht, dass er noch relativ jung war – kaum älter als Mitte dreißig – und extrem erbittert. Grüblerisch traf es ganz gut.

      Sie kehrte in die Gegenwart zurück. In solchen Ausflügen in die Vergangenheit steckte kein Gewinn. Sie musste sich konzentrieren.

      Trockene Zweige knacksten unter ihren Schritten und sie ging langsamer, als ihr GPS anzeigte, dass sie sich dem Gelände näherte. Mit ein bisschen Glück würde die Mission innerhalb von fünfzehn Minuten nach dem Deaktivieren des ersten Bewegungsmelders vorüber sein. Vielleicht noch früher. Zwölf Sicherheitsleute bewachten das Ziel, aber sie wechselten sich in Schichten ab, also musste sie sich nur mit sechs von ihnen herumschlagen. Die anderen würde sie in ihren Schlafquartieren mit Gas ausschalten. Die zwei kleinen Aluminiumbehälter steckten in Neoprenhüllen, um geschützt zu sein, wenn jemand zu nahe kam.

      Die Lichter auf dem Grundstück waren trotz der dichten Vegetation aus mehreren hundert Metern zu sehen. Sie war dem Pfad gefolgt, der laut dem Observationsteam nahe am Gelände vorbeiführte. Sie machte im Unterholz kurz halt, um ihre Nachtsichtbrille abzusetzen, und wischte sich eine Schweißperle von der Stirn. Es gab noch ein paar Kleinigkeiten zu beachten, doch es war fast Showtime. Teil eins ihrer Aufgabe war es, die Bewegungsmelder auszuschalten.

      ***

      Der Wachposten wusste nicht, was ihn getroffen hatte – ein Wurfmesser durchdrang seinen Brustkorb von hinten, durchbohrte das Herz und das Nervengift an der Klinge lähmte ihn auf der Stelle, da ihn sowieso das Leben verließ. Jet wusste, dass draußen vier Posten waren und im Inneren zwei von ihnen. Ihre Strategie sah vor, die Wächter draußen lautlos zu erledigen.

      Sie bewegte sich fast unsichtbar in den Schatten, wie ein Gespenst. Der zweite Wächter würde in einer Minute um das Gebäude kommen – die Beobachter vom Mossad hatten bestätigt, dass das Sicherheitspersonal nach strengem Zeitplan patrouillierte. Das war ihrem auf höchste Disziplin ausgelegten Training geschuldet, das sie bei den russischen Spezialkräften genossen hatten – GRU Speznas, die absolute Elite der Elite.

      Die kleine PSS-Pistole machte ein ploppendes Geräusch und schickte ein Kaliber-7.62-Geschoss durch den Hals des Sicherheitsmannes. Er ging zu Boden und seine Waffe fiel lautlos in das Gras.

      Jet kroch zu seinem leblosen Körper und überzeugte sich, dass er tot war, bevor sie ihn hinter eine Hecke zog, damit die anderen Wachen nichts bemerkten.

      Draußen waren nur noch zwei übrig.

      Der dritte drehte sich in alle Richtungen, um die Quelle des seltsamen Geräuschs zu ergründen, das er gehört hatte, als Jets zweites Wurfmesser seine Lunge durchbohrte. Er gesellte sich zu seinem Kameraden hinter der Hecke. Plötzlich stockte Jet der Atem, denn sein Funkgerät fing an, leise zu rauschen, dann forderte eine Stimme auf Russisch eine Zwischenmeldung.

      Sie entschied sich, nicht zu antworten. Ihr Russisch war ausgezeichnet, aber diese Männer kannten sich untereinander und selbst wenn sie mit tiefer Stimme und Nebengeräuschen eine vorgetäuschte Antwort abgesetzt hätte, hätten sie sofort bemerkt, dass da keiner von ihnen sprach. Jetzt musste sie den vierten Wachposten draußen eliminieren, bevor er aus der abgelegenen Ecke des Grundstücks zurückkam, wo er ihrem Wissen nach die meisten Nächte mit Nichtstun verbrachte.

      ***

      Sergei stand an eine Wand gelehnt, als er den Funkspruch, der aus dem inneren des Gebäudes kam, beantwortete und bestätigte, dass es von seiner Position nichts Neues zu berichten gab. Das waren die neuesten Nachrichten in einer langen Reihe von Nichtigkeiten einer routinemäßigen Nacht in der Provinz, in einem beschissenen Land, unter Barbaren. Er hasste seine Zeit in Tschetschenien sehr und erwartete aufgeregt die Ablösung zum Ende der Woche. Der Boss war viel unterwegs und man hatte ihnen gesagt, dass sie als Nächstes für einen ganzen Monat am Mittelmeer stationiert würden, in Malta. Das war schon eher was.

      Er fummelte in seiner Jackentasche nach einer Zigarette, als eine Kugel aus der PSS seinen Schädel durchschlug, beim Aufprall auseinanderbrach und viele kleine Stücke aus Blei durch sein Großhirn jagte. Er merkte gar nicht, dass er starb; hörte irgendwie einfach auf zu leben, sein Aufenthalt auf der Erde war zu Ende, bevor sein Körper auf die kalten Steinplatten schlug.

      Jet rannte wie der Teufel zur Hintertür und wusste, dass ihr nur Sekunden blieben, um das Licht im Haus auszumachen. Sie befestigte eine kleine Ladung am Kabel, das die Villa mit Strom versorgte. Nachdem sie den Inhalt eines kleinen Gefäßes in das Türschloss gespritzt hatte, das sich daraufhin zischend auflöste, drückte sie den Fernzünder. Ein gedämpfter Knall von jenseits der Mauer erklang, dann gingen der Strom und damit das Licht aus. Vier Sekunden später schaltete sich der Notstromgenerator ein – die Zeit reichte, damit sie die Tür aufreißen, hineinschlüpfen und den Alarmcode eingeben konnte, ohne von den Kameras erfasst zu werden.

      Der erste Wachmann im Haus erlag ihrem Wurfmesser und spuckte schäumend Blut, als er nach dem filigranen Messer griff, das plötzlich in seinem Hals steckte. Sie konnte ihn auffangen und seinen Fall bremsen, als er vorwärts stolperte. Sanft ließ sie ihn auf den Teppich gleiten und das Messer stecken. Seine Augen blickten während des Todeskampfes ins Leere.

      Jet schlich zu den beiden Schlafzimmern, die als Quartiere der Wachleute identifiziert worden waren, und stülpte ein Plastikröhrchen über die Öffnung des ersten Behälters, bevor sie es unter der Tür durchschob und den Inhalt in den Raum strömen ließ. Sie wiederholte den Vorgang beim zweiten Raum und lauschte nach Geräuschen. Der Boden im Stockwerk über ihr knarzte nahe dem Büro, das an das Schlafzimmer der Zielperson angrenzte. Dort oben war jemand wach. Vielleicht ein Sicherheitsmann, vielleicht die Zielperson.

      Alle Sinne ihres Körpers arbeiteten auf Hochtouren und versuchten, alle Hinweise durchzugehen, die die Position des letzten Leibwächters verraten könnten. Vielleicht war er in der Zentrale


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