Leadership Bibel. Daniel HochЧитать онлайн книгу.
König, der herrische Tyrann oder die zickige Prinzessin? Nur passen Sie bloß auf, dass Sie später nicht als Hofnarr vom Hofe gejagt werden, da Ihnen keiner mehr folgt.
Lehrer, Schüler oder Kollege?
Kennen Sie die Situation? Sie arbeiten mit einem Ihrer Kollegen zusammen und merken, dass er überhaupt keine Ahnung hat und trotzdem belehrt er Sie zwanzig Minuten im Monolog über das Thema oder die Aufgabe. Warum hält dieser Typ nicht einfach die Klappe? Es liegt in der Natur der Dinge, dass man nicht immer der Experte ist. In manchen Dingen ist man besser, in manchen schlechter. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Machen Sie nicht den Fehler, sich selbst zu überschätzen, nur weil Sie eine Führungsposition tragen. Das macht Sie nicht zum Halbgott! Und glauben Sie mir, es erscheint Ihren Mitarbeitern auch nicht als Schwäche, wenn Sie sie um Rat fragen oder Sie ihnen eine Schulter zum Anlehnen geben. Es gibt verschiedene Rollen und Positionen, die Sie einnehmen. Welche Rolle nehmen Sie in unterschiedlichen Situationen ein: Lehrer, Schüler oder Kollege? Sind Sie Lehrer, also der Coach der weiterbildet, der Hinweise gibt, organisiert, lobt und motiviert?
Oder sind Sie ab und an der Schüler, der sich traut, folgende Sätze auszusprechen?
„Ich weiß es nicht.“
„Können Sie da helfen?“
„Was denken Sie dazu?“
„Wie lösen wir das Problem?“
„Ich brauche Ihre Hilfe.“
Oder sind Sie eher in der Kollegenposition, der auf Augenhöhe mitfühlend ist und Verständnis zeigt? Der unabhängig seiner Job Description und seiner Hierarchiestufe, einfach nur Schulter an Schulter gemeinsam an einer Sache arbeitet, jemand der hinhört, ein offenes Ohr hat und eine Schultern zum Ausweinen und Auskotzen gibt. Das macht’s menschlich und schafft eine ausgeglichene und angenehme Arbeitsatmosphäre. Und zwar die Arbeitsatmosphäre, die der jeweilige Mitarbeiter braucht und nicht die, bei der Sie davon ausgehen, alles zu wissen. Stellen Sie sich bewusst die Fragen: Was braucht der andere? Was braucht die Situation? Was macht die ganze Sache sinnvoll? Lehren statt zu belehren! Neugierig wie ein Schüler sein, der lernen möchte, statt sich wie ein Depp zu fühlen und dies zu verschleiern. Und anstatt Machtspielchen raushängen zu lassen, lieber in die Position begeben ein kollegialer und wahrhaftig unterstützender Kollege zu sein.
Machen Sie sich immer klar, welche Rolle Sie gerade einnehmen sollten, um effektiv & effizient zu arbeiten. Es geht nicht darum, Ihr Gesicht zu wahren, sondern Ergebnisse zu erzielen und gemäß meinen einleitenden Worten auch Entertainer, Coach und immer 100 % Mensch zu sein.
Sei ein Quell der Freude
Be positive! Nicht nur im Berufsalltag, sondern auch in Ihrem privaten Leben. Lächeln Sie fremde Menschen an, grüßen Sie nett, achten Sie auf Ihre Mitmenschen und das Wichtigste: Bleiben Sie freundlich. Ich garantiere für positive Erlebnisse! Erinnern Sie sich vielleicht an eine Person, einen Freund oder eine Freundin, bei der Sie immer gute Laune haben? Oder zumindest 90 % der Zeit? Was war so besonders an dieser Person? Ich vermute, dass sie fröhlich war, dass sie lustig war und dass sie Spaß zusammen hatten. Diese Person können Sie selbst sein! Ok, es stimmt schon, manche Menschen sind als Griesgrame geboren und aufgesetzte Freundlichkeit braucht auch kein Mensch. Es geht in erster Linie wirklich darum, ein schönes Leben zu haben, als Führungskraft, als Mitarbeiter, als Team, als Firma und als Teil dessen etwas gemeinsam zu bewirken. Seien Sie ein Quell der Freude! Egal, was Sie machen und egal was es ist, ob Sie im produzierenden Gewerbe sind, in der Dienstleistung, in der Pflege oder im Bankensegment. Schauen Sie als Führungskraft, dass Sie ein Quell der Freude sind und das möglichst an vielen Tagen im Jahr.
Und ja, es gibt diese Tage, die definitiv keine Quelle der Freude sind. Schei… Tage, die alle am liebsten einfach frühzeitig beenden wollen. Verbreiten Sie an diesen Tagen Hoffnung und Zuversicht, denn auch das bringt Freude
An schei… Tagen wachsen Teams teilweise besser zusammen, als an schönen Tagen.
Und das ist absolut entscheidend, denn ganz offensichtlich liegt es im Wesen des Menschen, dass wir uns vor Unangenehmen und Hässlichem zurückziehen und versuchen, davor zu fliehen. Auf das Positive stürzen wir uns wie Motten aufs Licht. Wenn Sie es nicht hinbekommen, ehrlich fröhlich zu sein, dann seien Sie einfach ehrlich weniger brummig. Halten Sie Ihre Laune unter Kontrolle und verbergen Sie sie wenn nötig!
Präsenz!
Als Führungskraft müssen Sie gesehen werden. Es ist wichtig, dass Sie deshalb immer Präsenz zeigen. Ob in Meetings, im Flur oder in der Pause, zeigen Sie sich konzentriert und ansprechbar. Das geht auch auf lockere Art und Weise, das wichtige dabei ist nur, dass Sie kein Mysterium für Ihre Mitarbeiter sind. Verschwinden Sie nicht den ganzen Tag in Ihrem Büro und falls Sie das aufgrund der Aufgaben doch machen müssen, dann lassen sie wenigstens für eine Stunde am Tag die Tür offen. So kann jeder im Vorübergehen vorbeiblinzeln und sieht: „Ach ja, die Chefin sitzt auch am Schreibtisch und arbeitet.“ Eine weitere ganz wunderbare Methode, um Präsenz zu zeigen, ist Ihre Mithilfe bei den Aufgaben Ihrer Mitarbeiter. Spielen Sie zum Beispiel tageweise den Praktikanten, so bauen Sie eine vertraute und wahre Partnerschaft zu Ihren Mitarbeitern auf. Außer Sie versauen den Kaffee ständig. Seien Sie die neue Aushilfe, lassen Sie sich Aufgaben geben, arbeiten Sie fleißig mit. Geben Sie die Leitung ab und lassen Sie Ihre Mitarbeiter über Arbeitsaufgaben für Sie entscheiden. Nutzen Sie Präsenz als nonverbales Kommunikationsmittel, stellen Sie dabei Fragen, seien Sie interessiert. Dabei ist wichtig, dass Sie nicht als Kontrolleur wahrgenommen werden, das würde dann in die falsche Richtung gehen oder bedeutet Arbeit – siehe Punkt „Verwerten statt Bewerten“.
Es geht nicht nur darum, Vorbild zu sein, sondern um zu zeigen, dass der Chef auch arbeitet. Außerdem hilft es Ihnen dabei, am Zahn der Zeit mitzubekommen, was wirklich abgeht. Was bewegt Ihre Mitarbeiter auf menschlicher Ebene? Wo gibt’s Probleme? Was bewegt das Team? Was bewegt auf sachlicher Ebene? Wie läuft’s mit den Aufgaben und ToDos?
Tipp: Nehmen Sie die Rolle des Praktikanten immer ein, wenn ein Meeting ansteht. Da finden sie bestens heraus, was die wirklich wichtigen Themen sind. Themen, die Ihre Mitarbeiter interessieren und sie nicht nur von Ihnen übergestülpt bekommen.
Glaubwürdigkeit
Glaubwürdigkeit ist eines der Grundelemente guter Führung. Sie sind glaubwürdig, wenn Ihre Mitarbeiter das glauben, was Sie sagen. Sie werden ernst genommen und Ihre Mitarbeiter verlassen sich auf Sie. Ihre Glaubwürdigkeit müssen Sie immer wieder auf die Probe stellen, denn Ihre Glaubwürdigkeit kann auch verloren gehen. Es ist ein fortlaufender Prozess, doch zu Beginn Ihrer Karriere sollten Sie insbesondere darauf achten. Hier schaffen Sie sich die Basis! Sollten Sie Ihre Glaubwürdigkeit am Anfang verspielen, dann ist es sehr schwierig von vorne zu beginnen. Der erste Eindruck zählt und wer sich zu Beginn nicht an seine Worte hält, dem glaubt später keiner mehr.
Durch Glaubwürdigkeit entstehen Sicherheit und Vertrauen.
Ihre Mitarbeiter fragen sich laufend: „Macht er, was er sagt?“ und „Ist er auch das, was er von sich behauptet?“. Hier werden zwei verschiedene Ebenen angesprochen: Die erste ist die Integrität. Sie betrifft das Sein: Die Führungskraft erzählt Disziplin und Geduld sind wichtig, da stellt sich die Frage, ist sie selber diszipliniert und geduldig? Steht die Führungskraft nach innen zu ihrem Wort? Macht sie das, was sie anderen erzählt auch selbst? Die zweite Ebene betrifft ihr Handeln nach außen, wie verhält sich die Führungskraft anderen gegenüber? Loyalität ist hier ein wichtiges Schlagwort, Sie haben Integrität, wenn Sie auch wirklich das tun, was Sie sagen und Sie sind loyal, ehrlich, korrekt, zuverlässig und unbestechlich zu Anderen. Sie stehen zu Ihren Worten und Taten! Das macht Sie glaubwürdig.
Wie handeln Sie glaubwürdig?
■ Halten Sie Ihre Versprechungen und Ansagen ein!
■ Handeln Sie möglichst beständig!
■ Erst Denken, dann reden!
■ Machen Sie sich nicht zur Ausnahme, auch Sie unterstehen allen