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Leadership Bibel. Daniel HochЧитать онлайн книгу.

Leadership Bibel - Daniel Hoch


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Tisch – thematisieren Sie Ihren Fehler oder Ihre Fehleinschätzung!

      Am besten bereiten Sie sich auf mögliche Fehlleistungen durch Vorarbeit vor. Denken Sie an das Glaubwürdigkeitskonto: Sie sammeln Bonuspunkte in Ihrer Glaubwürdigkeit zu jemanden, Sie erhalten sozusagen Punkten auf ein Konto.

      Als Führungskraft sammeln Sie Punkte in den Partnerschaften zu Ihren Mitarbeitern, diese Punkte erschaffen Vertrauen, Wohlwollen und Glaubwürdigkeit.

      Das heißt nicht, dass Sie Ihren Mitarbeitern Geschenke machen müssen (obwohl das auch nett ist). Es geht primär darum, durch angemessenes Handeln die Partnerschaften zu pflegen, zu entwickeln und zu stärken. Besonders punkten Sie durch diese zwei Eigenschaften: Empathie und Selbstkritik. Haben Sie Ihr Glaubwürdigkeitskonto prall gefüllt, können Sie sich ab und an einen Fehler erlauben und Ihre Glaubwürdigkeit ist nicht direkt zerstört.

      Logischerweise ist nicht nur Ihre Glaubwürdigkeit bedeutsam, sondern auch die Ihrer Mitarbeiter. Auf unglaubwürdige Mitarbeiter ist im Gegenzug natürlich auch kein Verlass. Deren Arbeitsverhalten wirkt meistens destruktiv auf die ganze Abteilung beziehungsweise auf Ihre Kollegen drum herum. Keine Glaubwürdigkeit = Kein Verlass = Keine Planung. Sie als Führungskraft brauchen verlässliche Mitarbeiter, ansonsten bringt Ihre Führung überhaupt nichts. Machen Sie Ihren Mitarbeitern klar, dass Ihnen Glaubwürdigkeit wichtig ist und dass Sie diese auch von Ihnen einfordern und selbstverständlich gemeinsam fördern.

      Wie ein Schauspieler

      Der Berufsalltag einer Führungskraft ist meist sehr vielfältig, es gibt viele verschiedene Rollen, die Sie als Führungskraft einnehmen müssen. Sie sind als Führungskraft wie ein Schauspieler: Sie schlüpfen in die jeweils passende Rolle. Braucht die Situation einen Anführer, ein Opfer, einen Sündenbock oder einen Bösen – egal, Sie sind alles. Sie kontrollieren Ihre Gefühle und bleiben in der gewünschten Rolle. Ähnlich wie ein Schauspieler lernen Sie auf Kommando in eine bestimmte Rolle zu wechseln. Brauchen Ihre Mitarbeiter gerade etwas Feuer unterm Hintern? Dann werden Sie streng und bestimmend. Braucht ein Mitarbeiter Trost? Dann werden Sie einfühlsam und anteilnehmend. Es gibt Situationen, in denen Sie Ihren Ärger runterschlucken oder Ihre Kritik für sich behalten müssen. Manchmal müssen Sie vielleicht auch so tun, als ob Sie zufrieden wären und mit allem übereinstimmen. Auf jeden Fall ist es absolut wichtig und notwendig, Herr Ihrer Gefühlslage zu sein.

      Handeln Sie sinnvoll und nicht immer partout klug und bedacht.

      Welches Verhalten ist in welcher Situation sinnvoll? Wann lohnt es sich, dass Sie sich zurückzuhalten und wann ist das Gegenteil der Fall? Schauspieler erzählen Geschichten, bringen Leben auf die Bühne – Ihre Bühne ist der Arbeitsalltag und diesen müssen Sie spannend gestalten. Wie bringen Sie Ihre Ziele Ihren Mitarbeitern wirkungsvoll näher? Begeistern Sie sie dafür, machen Sie Ihre Entscheidungen und Ihre Ziele transparent! Und zeigen Sie Bühnenpräsenz! Das Publikum merkt, wenn Sie nicht ganz bei der Sache sind. Ihre Mitarbeiter merken das auch. Und wenn Sie nicht mit 100 % dabei sind – zieht das Ihre Mitarbeiter auch nur runter.

      Welche Schauspieler braucht es als gutes Zusammenspiel, um als Führungskraft bestmöglich zu bestehen? Welche Schauspieler inspirieren Sie? Welche Eigenschaften haben bestimmte Schauspieler, die Sie gerne hätten oder die Sie bräuchten, um als Führungskraft so ausgeglichen wie möglich jegliche Facette bedienen zu können? Welche Eigenschaften wären sinnvoll, um die große Mission der Gruppe, Abteilung oder auch ganzen Firma sinnstiftend zu begleiten? Und wenn Sie jetzt denken, ein Schauspieler tut nur so als ob, er ist es nicht wirklich, faktisch nicht authentisch, dann gibt es zwei Dinge zu betrachten: Erstens ist Authentizität etwas Flexibles und etwas sich stetig weiterentwickelndes, sonst hätten wir bestimmte Dinge nie gelernt. Es geht um das Ausprobieren und aus Fehlern zu lernen. Zweitens ist es nicht immer wichtig, Ihre Meinung zu hören, nur weil Sie etwas schlecht finden. Halten Sie ab und an um des Friedens Willen und für das Ziel die Klappe. Jeder von uns benimmt sich manchmal unpassend, obwohl er sich eigentlich anders dazu ausdrücken würde. Hier ist der springende Punkt: es geht nicht darum, was Sie fühlen oder was Sie für angemessen halten, sondern darum, Ziele zu erreichen – mit den Menschen und im Unternehmen. Und das, was gebraucht wird und Sinn macht, wird verlangt und nicht das, was Sie manchmal vordergründig fühlen. Deshalb ist es wichtig, wie ein Schauspieler in verschiedene Rollen schlüpfen zu können, um das große Ziel schneller und besser zu erreichen. Das heißt nicht, dass Sie dies immer machen sollen, lediglich, dass sie es können und bedenken.

      Don’t be a snitch

      Als Führungsperson gehen Sie (so gut Sie können) als Beispiel voran, das ist Ihnen hoffentlich bewusst. Und auch wenn Ihnen folgendes hoffentlich schon Ihre Eltern beigebracht haben: Seien Sie keine Ratte! Verpetzen Sie niemanden und machen Sie niemanden schlecht. Hüten Sie sich vor Lästereien, denn Sie befinden sich in einer Führungsposition und in dieser Position ist das ein absolutes No-Go.

      Gehen Sie nach Hause und beschweren Sie sich bei Ihren Freunden oder Ihrer Familie, doch niemals im Arbeitsalltag!

      Ansonsten verlieren Sie den Respekt und die Akzeptanz Ihrer Mitarbeiter. Meiner Erfahrung nach sind Integrität und Objektivität Eigenschaften, die Mitarbeitern sehr wichtig bei ihren Chefs sind. Sie sind der Oberprofi, Sie sind verantwortlich und haben dadurch leider kein Recht zu meckern und zu mosern. Also, das haben Sie schon, nur überlegen Sie genau, wo, wie und wofür Sie dies tun. Manchmal ist meckern auch förderlich.

      Im beruflichen Alltag hat Lästerei nie etwas verloren, sie schadet dem Arbeitsklima. Lästereien beginnen nicht erst beim Lästern, also beim Abkotzen und Auskotzen über jemand anderen, sondern schon wenn Sie unpassende Vergleiche ziehen. Entweder a) mit Vorgängern der eigenen Position oder b) mit Mitarbeitern, die gekündigt wurden. Auch wenn ich jemanden rausschmeiße, darf ich nicht über denjenigen lästern. Über niemanden. Im schlimmsten Fall spricht sich herum, über wen oder was sie gelästert haben und dann, das verspreche ich Ihnen, sind Sie unten durch. Immer wenn Sie lästern denkt Ihr Mitarbeiter bewusst oder unbewusst: Macht er das auch bei mir? Redet er so vor anderen auch über mich? Reflektieren Sie Ihre Aussagen regelmäßig mit den 3 Fragen von Sokrates: Ist es gütig? Ist es wahrhaftig? Ist es notwendig? Und entscheiden Sie dann, was Sie sagen und was nicht. Ansonsten verlieren sie gegebenenfalls das Vertrauen Ihrer Mitarbeiter und das ist mehr als nur problematisch.

      Ach ja und wenn Sie gerade in eine Führungsposition aufgestiegen sind, machen Sie niemals den Fehler schlecht über Ihren Vorgänger zu reden! Nie! bewahren Sie immer Ruhe und freundliche Gelassenheit. Lästereien sind Tabu.

      Halten Sie sich an diese zwei Prinzipien:

      ■ Sagen Sie niemals etwas über jemanden, das Sie ihm nicht auch offen ins Gesicht sagen würden.

      ■ Machen Sie Vorwürfe nur der betreffenden Person direkt gegenüber.

      Mut zur Konfrontation und Kritik

      Mutige Führungskräfte braucht die Welt! Wie ich im letzten Tipp aufgezeigt habe, lästern Führungskräfte optimaler Weise nicht über Ihre Mitarbeiter und Kollegen im Arbeitsalltag. Trotzdem ist die Aussprache oft notwendig, ansonsten staut sich schnell Ärger und Wut an. Deshalb haben Sie Mut zur direkten Konfrontation und zu konstruktiver Kritik! Ähnlich wie aus Fehlern lernen Sie immer auch aus Konflikten!

      Das Leben ist kein Ponyhof.

      Stellen Sie sich der Realität und stellen Sie sich der Herausforderung! Konflikte sind alltäglich. Kritik ist alltäglich. Sie kritisieren und werden selbst kritisiert, von Freunden, Eltern oder von Ihrem Partner. Es ist im Wesen des Menschen veranlagt, nachzudenken und zu hinterfragen. Und das ist letztlich Kritik. Dabei schaffen es die einen mehr, die anderen weniger, das Ganze konstruktiv rüberzubringen. Und manchmal möchten Sie vielleicht einfach nicht wahrhaben, dass es konstruktive Kritik ist, die Ihnen entgegengebracht wird. Sie sind lieber eingeschnappt, weil jemand überhaupt Kritik an Ihnen übt. Kritik bedeutet nicht gleich schlechte Laune, Kritik ist immer eine Chance, das Beste aus Ihnen oder Ihren Mitarbeitern rauszuholen. Sehen Sie Kritik als Verbesserungselement oder als Werkzeug für Machtspielchen? Können Sie selber konstruktive Kritik äußern oder fehlen Ihnen oft die richtigen Worte? Als Führungskraft ist das Austeilen von Kritik Standardprogramm. Versuchen Sie radikal wohlwollend


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