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Eulenzauber (12). Die magische Botschaft. Ina BrandtЧитать онлайн книгу.

Eulenzauber (12). Die magische Botschaft - Ina Brandt


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zusammen sind. Und das nur durch unsere Hilfe.«

      Flora fuhr mit den Fingern über Goldwings schimmernde Flügel. »Vor allem durch deine Zauberkräfte«, fügte sie mit einem zärtlichen Blick hinzu. Goldwing schaute sie lange an und drückte sich dann an Floras Arm.

      »Gemeinsam«, sagte sie nur. »Du nicht ohne mich – ich nicht ohne dich.«

      Flora wusste genau, was ihre Eule meinte. Nur gemeinsam waren sie ein super Team.

      »Die drei haben ihr Revier jetzt in der Umgebung des Ginkgobaums«, berichtete Goldwing weiter. »So sind sie in der Nähe des Orts, an dem sie sich wiedergefunden haben. Der Baum und der See erinnern sie ein bisschen an den Park, ihr früheres Zuhause. Und sie kennen Securo, der nicht weit weg lebt. Seinen Freund Jona haben sie auch schon getroffen.«

      »Wirklich?«, fragte Flora mit großen Augen. Securo war ebenfalls eine Zaubereule, doch ihrem Freund Jona waren sie noch nicht begegnet, weil er im Urlaub gewesen war, als sie den Käuzen geholfen hatten. »Den würde ich auch gern einmal kennenlernen«, sagte Flora. »Außer Emil ist er der einzige Eulenfreund hier, von dem ich weiß. Es würde mich interessieren, wie lange er und Securo schon befreundet sind und vor allem, was sie alles zusammen erlebt haben.«

      »Sie müssen ihre Sache ziemlich gut gemacht haben«, meinte Goldwing. »Sonst hätte Dareia sie nicht damit beauftragt, den alten Ginkgobaum zu bewachen. Der ist für Athenaria anscheinend ja sehr wichtig.«

      Flora nickte. Der Ginkgobaum hatte ihnen mit seinen besonderen Kräften dabei geholfen, Johanns Eltern zu ihnen zu lotsen. Flora würde nie den Moment vergessen, als ihr Bild auf dem See erschienen war, zwischen all den silbernen Lichtpunkten, die der Mond auf dem Wasser hatte tanzen lassen. Was für ein zauberhafter Anblick war das süße Kauzpaar gewesen! Flora hatte das Gefühl gehabt, die Magie fast mit Händen greifen zu können. Und kurz darauf waren Johanns Eltern tatsächlich am Himmel erschienen.

      »Vielleicht erfahren wir eines Tages noch mehr über diesen Zauberbaum«, sagte Flora. »Wer weiß, was er alles kann.«

      »Auf jeden Fall mehr, als nur Bilder von vermissten Käuzen auf den See zu zaubern«, meinte Goldwing.

      »Bestimmt. Aber für Johann und seine Eltern war es das Beste, was passieren konnte«, erwiderte Flora mit einem glücklichen Blick auf die drei Käuze, die sie mit schief gelegtem Kopf aufmerksam musterten. Selbst wenn nur Zaubereulen die Sprache der Menschen verstanden, spürten die drei auch so, wie sehr Flora sich für sie freute – da war sie sich ganz sicher.

      »Wir könnten morgen Nacht doch mal bei Securo und Jona vorbeischauen«, schlug Goldwing vor. »Vielleicht lernen wir noch was von ihnen? Es gibt wahrscheinlich Zauberkräfte, von denen wir gar nichts wissen.«

      »Gute Idee!«, erwiderte Flora und strahlte Goldwing an. »Aber eins weiß ich jetzt schon: Ganz egal, welche Kräfte du noch hast – für mich bist du die tollste Zaubereule, die es gibt!«

      2

      Prinzessin Flora

      Am nächsten Morgen stand Flora früh auf. Eigentlich hätte sie die letzten Ferientage noch ausnutzen müssen, um richtig lange zu schlafen. Aber dazu war es viel zu warm und außerdem wollte sie möglichst bald mit Miri auf dem Reiterhof sein. Dann war dort nicht so viel los und sie konnten sich in Ruhe um Miris Pferd Dusty kümmern. Zum Schluss, wenn Miri mit dem Reiten fertig war, durfte auch Flora meistens ein paar Runden mit Dusty drehen. Das war natürlich das Größte!

      »Guten Morgen, Frühaufsteherin«, begrüßte ihre Mutter sie, als Flora in die Küche kam. »Warum bist du denn schon wach?«

      »Ich treffe mich gleich mit Miri auf dem Reiterhof«, erklärte Flora, während sie sich eine Ladung Müsli in den Teller schüttete.

      Ihre Mutter schmunzelte. »Das hätte ich mir eigentlich denken können. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bekomme meine Familie kaum noch zu Gesicht.

      Dein Vater verbringt die meiste Zeit in der Praxis, du auf dem Hof und Felix beim Fußball. Seit er im Verein spielt und jetzt bald das erste Turnier hat, gibt es für ihn sowieso nichts mehr außer dieser Lederkugel.«

      »Kann ich echt nicht verstehen«, nuschelte Flora mit vollen Backen.

      »Auf jeden Fall fände ich hin und wieder eine gemeinsame Aktion auch schön«, fuhr Frau Faltin fort, während sie mit dem Löffel einen Rest Milchschaum aus ihrer Kaffeetasse kratzte.

      Flora horchte auf. Was meinte ihre Mutter denn damit? Eis essen? An den See fahren?

      »Heute Nachmittag könnte die Familie Faltin zum Beispiel gemeinsam den Pflaumenbaum abernten«, schlug ihre Mutter mit einem strahlenden Lächeln vor, als ob das die tollste Sache der Welt wäre. Noch toller als Eis essen und schwimmen zusammen.

      »Das ist ja eine … super Aktion«, war alles, was Flora dazu einfiel.

      Ihre Mutter warf ihr einen forschenden Blick zu und die steile Falte auf ihrer Stirn wurde gleich noch etwas steiler.

      »Du und Felix schnallt euch einen Eimer um und dann dürft ihr auf den Baum klettern und ernten«, erklärte sie. »Klettern macht doch Spaß!«

      Flora schob sich den letzten Löffel Müsli in den Mund. Sie verkniff sich die Bemerkung, dass nur Klettern ohne Ernteauftrag Spaß machte, sonst bekam ihre Mutter schlechte Laune. Und dazu war so ein Ferientag doch viel zu schade.

      Als Flora zum Reiterhof radelte, dachte sie nicht länger an Frau Faltins Pläne für den Nachmittag. Es war so ein herrlicher Morgen. Die Spatzen zwitscherten in den Obstbäumen links und rechts des staubigen Schotterwegs. Flora staunte, wie groß die Äpfel waren, manche hatten sogar bereits rote Streifen. Bald konnten sie Pfannkuchen mit frischem Apfelmus essen. Bei dem Gedanken daran lief ihr gleich das Wasser im Mund zusammen. Wie lecker!

      Schon von Weitem sah sie Miris Fahrrad an der Stallwand lehnen. Typisch, dachte Flora. Im Gegensatz zu ihr war Miri ein echter Frühaufsteher.

      Miau, erklang es da hinter Flora. Und schon schoss Whisper um die Ecke und strich mit hochgerecktem Schwanz um Floras Beine. Der getigerte Hofkater maunzte weiter und rieb seinen Kopf an Floras Hose.

      »Na, mein Kleiner, ist dir langweilig? Vermisst du Schemali?«, fragte sie und beugte sich hinunter, um Whisper zu streicheln. Whispers Ohren zuckten und er schaute Flora aufmerksam an. Auch wenn er nicht sprechen konnte, wusste Flora, dass sie recht hatte. Während Nathalie mit ihrer Familie im Urlaub gewesen war, hatte sich Whisper ganz lieb um ihr kleines Kätzchen gekümmert. So wie auch damals, als Schemali Sarah zugelaufen war. Da hatte Whisper das kleine Kätzchen wie sein eigenes Junges behandelt.

      Flora erinnerte sich noch, wie Nathalie die beiden beobachtet hatte. Als würde sie durch die zwei Katzen erkennen, dass man eine Familie sein konnte, selbst wenn man nicht miteinander verwandt war. So wie bei Nathalie, die adoptiert war und ihre richtigen Eltern gar nicht kannte.

      Nun fing Whisper an zu schnurren und Flora hätte ihn am liebsten immer weiter hinter den Ohren gekrault. Heimlich beneidete sie Nathalie ja um Schemali, denn sie wünschte sich schon sooo lange selbst ein Haustier.

      Als Flora die Stallgasse betrat, sah sie ganz hinten Miri mit Dusty. Das schwarz-weiß gescheckte Pony hob sofort den Kopf und wieherte ihr entgegen. Floras Herz machte vor Freude einen Hüpfer. Dusty war echt das netteste Pferd im ganzen Stall und er war immer superbrav, wenn Flora auf ihm reiten durfte. Ganz anders als Benni, das Schulpferd, der ein richtiger Sturkopf sein konnte.

      »Hallo, Miri! Dusty glänzt ja schon richtig«, meinte Flora zu ihrer Freundin und fuhr mit der Hand über Dustys seidig schimmerndes Fell.

      »Dafür werde ich immer staubiger«, meinte Miri und wischte sich ein paar Pferdehaare aus dem verschwitzten Gesicht. In den hellen Streifen aus Sonnenlicht, die durch die Fenster in die Stallgasse fielen, tanzte tatsächlich der Staub.

      »Komm,


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