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7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter - Pete Hackett


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dass die Banditen nur einen kurzen Vorsprung hatten. Wenn sie wirklich dort vorn sind, wo das Licht brennt, so können sie erst angekommen sein.

      „Schön langsam jetzt", sagt Tetley. „Sie rechnen bestimmt nicht mit uns."

      Ihre Schritte knirschen durch den Schnee. Je näher sie kommen, umso deutlicher ist der Lichtschein zu sehen. Bill wundert sich, wie gut der Marshal sehen kann.

      Dann erkennt er eine Hütte zwischen zwei hohen Eisenholzbäumen. Ein paar niedrige Föhren stehen dahinter.

      Tetley ist wieder stehengeblieben. Er nimmt Bill die Zügel aus der Hand und knotet sie mit denen seines Pferdes zusammen.

      „Wenn wir Pech haben, laufen uns die Pferde fort", raunt Tetley ihm zu. „Aber da vom finden wir frische Pferde. Also los!"

      Langsam gehen sie näher auf die Hütte zu. Sie sind fast bei dem einen Eisenholzbaum, als eine Tür knarrend aufgestoßen wird und eine Lichtbahn bis zu den Föhren fällt. Ein Mann taucht auf.

      Tetley greift nach Bills Arm, während er den Colt aus dem Halfter zieht.

      „Also dann, Freunde!", hören sie den Mann vor der Tür sagen. „Ich hoffe, ihr seid damit zufrieden. Es war meine Idee und mein Trick. Und ich habe euch dafür fair bezahlt."

      „Schon gut, Dale", sagt eine Stimme aus der windschiefen Hütte heraus. „Du brauchst keine Angst zu haben, dass wir nach Hassel Junction kommen und mehr haben wollen. Aber wenn du nichts dagegen hast, wenden wir deinen Trick irgendwann noch einmal an."

      Bill versucht, den Mann vor der Hütte im ungewissen Licht zu erkennen, aber es gelingt ihm nicht. Er sieht nur die Umrisse und einen großen Hut, den sich der Mann anscheinend bis tief über die Augen gezogen hat.

      In diesem Augenblick wendet sich der Mann ab.

      „Halt!", schreit Tetley.

      Der Mann zuckt zusammen.

      „Hände hoch!", donnert der Marshal.

      Da ist der Schatten aus der Lichtbahn verschwunden. Ein Fluch dringt aus der Hütte. Das Licht geht aus. Mit einem donnernden Grollen entlädt sich Tetleys Revolver.

      Bill steht einen Moment vom grellen Mündungsblitz geblendet und kann nichts sehen. Er spürt seinen Colt in der Hand, hört einen brüllenden Abschuss neben sich und das Sirren einer Kugel. Ein höhnisches, verzerrtes und unwirklich klingendes Gelächter vermischt sich damit.

      Dann ist für einen Moment Hufschlag im dämpfenden Schnee zu hören. Ein Pferd schnaubt. Wieder das Krachen eines Schusses. Das Pferd ist nicht mehr zu hören.

      Bill spürt, wie Tetley ihn nach links drängt. Er rutscht im Schnee und prallt mit der Schulter gegen die Rinde des Eisenholzbaumes. Sein Colt zuckt im Rückstoß. Mit einem hellen Pochen frisst sich seine Kugel in die morschen Fichtenstämme der Hüttenwand.

      „Alle Teufel!", ruft jemand.

      „Hebt die Finger hoch und kommt heraus!", schreit der Marshal hinüber.

      Die Antwort ist eine Schussfolge. Neben Bill kratzt ein Geschoss an der Rinde entlang und schleudert ihm etwas davon ins Gesicht. Er schießt zurück, hört einen Fluch und dann nach dem dritten Schuss einen langgezogenen Schrei.

      „Der hat keine Sorgen mehr", schnauft der Marshal und schiebt frische Patronen in die Trommel seines Colts. „Haben Sie gehört, was der andere sagte?"

      „Ja."

      „Den kaufen wir uns auch noch. Hassel Junction ist in Colorado. Hat Ihnen Kate Solar nicht gesagt, dass ihr Onkel dort seine Ranch hat?"

      „Das Mädchen aus dem Zug?"

      „Ja."

      „Das hat sie gesagt."

      „Na also. Alle ihre Geschichten enden in Hassel Junction. Wahrscheinlich ist das das einzig Wahre daran. Würde mich nicht wundern, wenn wir sie dort treffen."

      Tetley schießt wieder auf die Hütte. Von dort krachen Gewehre.

      „Hinlegen!", schreit der Marshal.

      Bill lässt sich in den Schnee fallen. Vor ihm wird von einer Kugel eine Fontäne in die Höhe gerissen. Er schießt wieder auf die Hütte, rollt sich dann einmal um seine eigene Achse und liegt hinter dem Eisenholzbaum.

      Eine Serie Schüsse tackt aus dem Fenster. Dann knallt irgend etwas.

      „Sie wollen abhauen!", schreit Tetley und springt auf.

      Bill folgt ihm. Sie hasten auf die Hütte zu. Pferde schnauben. Schattenhaft sieht Bill ein Pferd auftauchen. Ein Reiter sitzt auf dem Rücken. Er hebt den Colt, als Tetley neben ihm schon schießt. Der Mann fällt zu Boden. Tetley rennt hinter dem Pferd her und hechtet nach den schleifenden Zügeln.

      Bill dreht sich um und sucht nach einem zweiten Reiter, aber er sieht keinen mehr.

      Tetley beugt sich über den Mann, den er aus dem Sattel geschossen hat.

      „Tot", stellt er fest. Er untersucht die Taschen des Mannes und hält auf einmal ein Bündel Geldscheine in der Hand.

      Bill geht auf ihn zu. Tetley schiebt das Geld in die Tasche und wendet sich der Tür zu. Er hat sie gerade erreicht, als wieder ein Schuss kracht. Die Kugel und der Widerschein des Mündungsblitzes kommen aus der Hütte heraus.

      Tetley stößt einen gepressten Fluch über die Lippen und fällt.

      Bill steht stocksteif. Einer ist also noch drin. Aber wieso? Ein Knall und ein heißer Strich an seiner Wange lassen ihn herumfahren. Er wirft sich nieder.

      Die nächste Kugel geht über ihn hinweg und wimmert ins Geäst der Föhren.

      „Komm her!", keucht eine Stimme aus der Hütte. „Komm her, Sternträger! Ich kann nicht aufstehen. Aber schießen kann ich noch!"

      Wieder ein Schuss und eine Furche links von Bill. Er springt auf und hetzt zur Hüttenwand. Eine Kugel schrammt über seinen Arm. Dann kracht er gegen die dünnen, morschen Stämme, dass die ganze Hütte erzittert.

      Er blickt auf Tetley, der eben den Kopf mit einer müden Bewegung hebt und wieder sinken lässt.

      „Der ist fertig", grollt die Stimme aus der Hütte. „Du musst allein kommen!"

      Bill schiebt sich etwas von der Wand ab, um einen Blick in die Hütte werfen zu können. Er sieht einen zuckenden, rötlichen Lichtschein. Das Herdfeuer scheint zu brennen. Er denkt an Wärme, und gleichzeitig daran, dass er nicht ewig hier draußen stehen und warten kann.

      Mit einem Satz wirft er sich in die Hütte hinein. Er landet auf etwas Weichem, und als er zugreift, spürt er einen Haarschopf zwischen den Fingern. Krachend schlägt der Tisch um und begräbt ihn unter sich. Das Donnern eines Colts klingt in dem engen Raum wie ein Kanonenschuss.

      Er schleudert den Tisch von sich und springt hoch. Im zuckenden Feuerschein sieht er einen Mann, der auf einem Stuhl sitzt. Der rechte Arm des Mannes hängt am Körper schlaff nach unten. In der linken Hand hat der Bandit einen rauchenden Colt.

      Da schießt Bill. Die Kugel trifft den Verbrecher so gewaltig, dass der mit dem Stuhl neben dem Herdfeuer umgeworfen wird.

      Bill lässt den Colt ins Halfter gleiten und wendet sich um. Neben der Tür liegt ein Mann auf dem Gesicht. Es muss der sein, der zuerst getroffen wurde. Von ihm getroffen.

      Bill leckt sich den Pulvergeschmack von den Lippen und geht hinaus.

      Tetley hat wieder den Kopf gehoben. Bill ist es, als hätten sich tiefe Linien in das Gesicht des Marshals eingegraben.

      „Ich helfe Ihnen, Tetley", sagt er. „Ich muss nur Platz machen."

      „Die Pferde", haucht der Marshal schwach. „Vergessen Sie die Pferde nicht!"

      *

      Bill Jackson dreht den Docht der Lampe höher, so dass das eingefallene Gesicht des Marshals aus der Dunkelheit gerissen wird. Er hat Tetley die Jacke


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