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Verrat zwischen den Sternen - Axarabor Apex Band 6 - Sechs Romane in einem Band. Conrad ShepherdЧитать онлайн книгу.

Verrat zwischen den Sternen - Axarabor Apex Band 6 - Sechs Romane in einem Band - Conrad Shepherd


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Nervenzentren des Raumhafens von Talon. Dort standen die großen elektronischen Rechenanlagen und die Konsolen, mit denen Talon über Relaisketten Verbindung hielt zu den anderen Planeten des axaraborischen Imperiums und zu Axarabor selbst. Hektische Betriebsamkeit empfing den Colonel und seinen Dritten Offizier bei ihren Eintritt; hier wurde rund um die Uhr Dienst getan.

       Art Jagger begab sich schnellen Schrittes zu den Übermittlungskonsolen, während Enno Rykher sich flüchtig umsah; die momentane Schicht bestand je zur Hälfte aus Roboter und menschlichen Technikern und Technikerinnen.

       »Kapitän!« Jagger winkte ihm quer durch den Raum zu. »Hierher. Ihr Gespräch mit dem K-Amt.«

       Enno Rykher setzte sich in den freien Sessel vor dem Terminal und tastete das Sensorfeld auf »Bereit«. Das Signal der Hyperfunkstrecke kam; nach dreißig Sekunden blickte ihn Sektorchef Kyr Norstrand vom Schirm herab an.

       »Colonel Rykher.«

       »Hallo, Direktor.«

       »Was macht Talon?«

       »Es geht so«, antwortete Rykher artig; die Begrüßungen mit Kyr Norstrand liefen stets nach dem gleichen Muster ab. Im Direktionsstab des Amtes für axaraborische Siedlungspolitik war er vor allem für die Nachforschungen über den Verbleib der sehr frühen terranischen Auswanderungsströme zuständig und damit Enno Rykhers unmittelbarer Vorgesetzter. Äußerlich glich er einem Menschen. Er war nahezu zwei Meter groß, mehr als hundert Kilo schwer und hatte kühne Züge – ein eckiges, vorstehendes Kinn, eine hohe, breite Stirn und große blaue Augen. Ein typischer Vertreter der Gattung Homo sapiens. Trotzdem war er nicht wirklich ein Mensch, er war ein Clione. Er hieß auch nicht Kyr Norstrand.

       »Sie haben Neuigkeiten, Colonel?«

       »Teils, teils, Direktor«, erwiderte Enno Rykher.

       »Berichten Sie!« Die Stimme Norstrands hatte einen tiefen Bariton, so als käme sie aus einem riesigen Brustkorb. Das Lungenvolumen schien bei Clionen anders zu sein als bei Menschen, kam es Rykher flüchtig in den Sinn, ehe er in knappen, präzisen Worten berichtete, was sich in einer Distanz von mehreren hundert Lichtjahren von Talon entfernt am Rande der Badlands zugetragen hatte.

       »Ist das dokumentiert?«

       »Ist es, Direktor«, bestätigte der Colonel und winkte seinem Dritten Offizier zu, die Übertragung zu starten.

       Die Daten aus der Brieftaube gingen als komprimierter Impuls über die Hyperfunkantennen hinaus. Auf der Statusleiste am unteren Rand des Schirmes flirrten in schneller Folge die Bestätigungen der einzelnen Relaisstationen, über die die Nachricht lief, bis nach knappen 15 Sekunden das Display das Ende der Übertragung anzeigte.

       Kyr Norstrand bestätigte den Empfang. »Schon eine Idee, wer hinter diesem Vorfall stecken könnte?«, fragte er.

       Enno Rykher verneinte. »Wie könnte ich – obwohl es schon einige Vermutungen gäbe, aber die zu äußern, wäre äußerst fragwürdig.«

       Der Direktor nickte. »Sicher«, antwortete er, »sicher, Colonel.«

       Leise sprach er mit jemanden außerhalb der visuellen Erfassung. Er nickte erst ein paarmal, dann schüttelte er exakt zweimal sein Cäsarenhaupt in einer verneinenden Geste. Das alles geschah wortlos, zumindest bewegte er nicht die Lippen, allerdings war bekannt, dass Clionen auch über eine Reihe anderer Verständigungsmittel verfügten. Dann wandte er sich wieder Enno Rykher zu.

       »Sie werden also diesen Vorfall untersuchen, schätze ich.«

       »Wenn ich Ihre Zustimmung erhalte, ja.«

       »Die haben Sie selbstverständlich, Colonel Rykher.«

       »Danke, Direktor.« Rykher schickte sich an, die Verbindung zu trennen.

       Der Clione hielt ihn mit einer Handbewegung davon ab. »Warten Sie, Colonel. Bleiben Sie am Gerät. Ich melde mich in Kürze wieder.«

       Auf dem Schirm blieb das Symbol Axarabors weiterhin sichtbar, was bedeutete, dass die Hyperfunkstrecke über die galaktische Relaiskette nach wie vor aufrechterhalten wurde.

       Rykher lehnte sich zurück und betrachtete abwesend das Geschehen in der Nachrichtenzentrale. Was der Direktor wohl vorhatte ...

       »Sir! Auch einen?«

       Rykher sah zur Seite. Eine der Technikerinnen stand an einem Automaten, sah in seine Richtung und hob dabei ostentativ einen Becher in die Höhe. Erst jetzt wurde er gewahr, dass es überwältigend nach Kaffee roch.

       Er nickte nachdrücklich. »Danke, ja. Bitte schwarz ohne alles.«

       Der Kaffee war von einer Güte, die er einem Automaten nicht zugetraut hätte. Er hatte kaum den Becher geleert, als sich Kyr Norstrand erneut auf dem Schirm etablierte. Ohne Umschweife kam er zur Sache.

       »Hören Sie, Colonel. Ein Flottenschlachtschiff, die Stolz von Axarabor, befindet sich auf einer semi-wissenschaftlichen Mission zwei Raumgradienten von den Koordinaten entfernt, in denen Ihr Ziel liegt. Sollten Sie in Schwierigkeiten geraten, rufen Sie sie. Man wird Ihnen zur Hilfe kommen. Einverstanden?«

       »Selbstverständlich«, sagte Rykher mit Nachdruck. »Danke, Direktor.«

       »Gut. Finden Sie heraus, was dort am Rande der Galaxis vor sich geht.«

       Mit einer Handbewegung verabschiedete sich der Clione von dem Menschen.

       Als der Bildschirm verblasste, schien es, als ob für einen ganz kurzen Moment Norstrands Gesicht auseinanderfließen wollte. Es war, als ob man hinter der Realität etwas anderes sehen könne; eine andere, bessere oder höher organisierte Wirklichkeitsform schien sich gestalten zu wollen. Doch dann, als Rykher mit den Augen zwinkerte, war der Spuk vorüber und er fragte sich, ob er von allen Erscheinungsformen des Clionen wohl jemals dessen richtige zu Gesicht bekommen würde.

       3.

       Mit der ihr eigenen Oszillation schob sich Forschungskreuzer PENDORA aus dem Hyperraum in die dreidimensionale Bezugswelt der Milchstraße. Als die Sterne erneut auf den Schirmen auftauchten, war eine Veränderung der Konstellationen mit bloßem Auge nicht feststellbar.

       Es war der sechste Sprung seit dem Start von Talon. Für einen Moment schien die Stille mit den Händen greifbar, zumindest empfand es Enno Rykher so. Dann pulsierten Audiowarnungen durch die Gänge und Decks des Schiffes, und die Zentrale war erneut von ihren typischen Arbeitsgeräuschen erfüllt.

       »Wir sind übergetreten, Sir«, verkündete der Pilot lakonisch. »Schiff ist im Normalraum.«

       Der Colonel, leicht nach vorn gebeugt im Kontursessel sitzend, war ganz angespannte Konzentration, dennoch wirkte seine Miene ungerührt, als gäbe es nichts in diesem Universum, was ihn erschüttern könnte.

       Seine Blicke glitten über die abgeschrägten, halbkreisförmigen Konsolen mit ihrem Kaleidoskop von Lichtern, Instrumenten, den Datensichtgeräten, Bildschirmen und Monitoren, die einen sinnverwirrenden Anblick für jeden boten, der zum ersten Mal die Zentrale eines Forschungskreuzers zu Gesicht bekam.

       Der Hauptschirm zeigte das übliche Bild des Weltraums. Alle Schirme der normal optischen und elektronischen Raumüberwachung waren in Betrieb. Vom Halbrund des Frontschirmes leuchteten als dreidimensionale Projektion die Sterne dieses unbekannten Sektors. Tausende von Sonnen der unterschiedlichsten Größen füllten den Raum vor der PENDORA. Ihre Konstellationen schwangen sich als tiefenräumliches Muster über den Schirm, bildeten in Fahrtrichtung eine lang gestreckte Spirale, deren Ausläufer schließlich mit der Unendlichkeit des schwarzen Hintergrunds verschmolz.

       Mit einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit bewegte sich der Forschungsraumer zwar recht schnell, aber das war eine kaum wahrnehmbare Bewegung vor der sternübersäten Kulisse des Alls.

       Rykher bewegte sich in seinem Sessel.

       »Voller Stopp, Mister Gard!«

       »Aye, Sir.«

       Leutnant Gerry Gard, der Pilot, brachte


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