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Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden - Pete Hackett


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      Beifälliges Gemurmel antwortete ihm. Nur Juan Diego vertrat eine andere Meinung.

      „Eine Heimat?“, fragte er spöttisch. „Glaubst du, dass man uns hier in Frieden leben lassen wird?“

      „Dieses Land hat einst den Mexikanern gehört“, sagte Enno Rico und zwirbelte seinen mächtigen Schnurrbart. Seine Augen leuchteten, und er sah trotz seiner kleinen Statur und den hängenden Schultern wie ein glühender Freiheitskämpfer aus. „Warum sollen dann keine Mexikaner darin leben dürfen?“

      Pablo Santos meldete sich zu Wort: „Wir besitzen jetzt alles für einen neuen Anfang. Lebensmittel und Kleidung, vor allem aber Werkzeuge, Geräte und Saatgut. Es kann nicht so schwer sein, irgendwo abseits der vielbefahrenen Wagenstraßen einen verborgenen Platz zu finden, auf dem wir ein neues Dorf gründen können.“

      Juan Diego lachte geringschätzig.

      „Und du bildest dir ein, dass man uns dort nicht aufspürt? Wir sind Gejagte. Man lässt uns nicht mehr in Ruhe. Wir haben geraubt und geplündert.“

      „Damit sollte jetzt Schluss sein, Juan. Keiner von uns hat freiwillig etwas genommen. Die Americanos haben uns dazu gezwungen.“

      „Und sie haben uns sogar damit wieder besiegt“, sagte Bolo Montana dumpf. „Erst vertrieben sie uns aus der Heimat, dann stürzten sie uns ins Unrecht.“

      „Ja, sie werden uns verfolgen“, befürchtete auch Pablo Santos. „Die anderen sind noch immer die Stärkeren gewesen.“

      Carlo Janos hatte bis jetzt geschwiegen. Jetzt hielt er es für an der Zeit, seinen Leuten Mut zuzusprechen, bevor sie sich gänzlich der Verzweiflung hingaben.

      „Vor was fürchtet ihr euch, Amigos?“, fragte er. „Haben wir nicht bewiesen, dass wir uns wehren können?“

      „Wehren?“, murrte Enno Rico. „Gegen wen? Gegen den Gouverneur?“

      „Jedenfalls haben wir den Terror seiner Mörder überlebt, Enno. Auch die Vertreibung aus der Heimat haben wir überstanden, obwohl unsere Kinder vor Hunger und Müdigkeit weinten. Jetzt sind sie nicht mehr müde und hungrig. Glaubst du nicht, dass wir nun auch die Zeiten überstehen werden, die vor uns liegen? Unsere Ansprüche sind nicht groß. Jeder von uns ist gewohnt, bescheiden zu leben. Wir brauchen nicht viel. Wir brauchen nur ein winziges Fleckchen, und dort, das verspreche ich euch, bauen wir uns ein neues Dorf.“

      „Man wird uns töten oder zumindest vertreiben.“

      „Nein, wir nehmen uns nur, was keiner sonst will. Irgendwo, wo das Land schlecht ist, wo der Boden kaum etwas hergibt, dort wird man uns in Ruhe lassen.“

      „Aber wo finden wir einen solchen Platz?“

      „Ist die Antwort nicht ganz einfach, Bolo? Hier in den Bergen. Wir müssen nur suchen. Ein Tal wartet sicher schon auf uns. Ihr habt alle recht, Amigos. Unsere Kinder müssen endlich wieder wissen, wo sie hingehören. Wir alle brauchen ein Dach über dem Kopf. Wir sind keine Banditen. Wir haben nur aus Not gestohlen.“

      „Aber ...“

      „Was noch?“ Carlo Janos wischte jeden Einwand weg. Er spürte, dass er schon fast gewonnen hatte. Die schlichten Bauern brauchten nur einen starken Führer und etwas, auf das sie hoffen konnten. Das Dorf, das er ihnen versprach, war eine solche Hoffnung. Sie durften nicht zu grübeln anfangen. Das konnte sich schlimmer auswirken als die Schüsse der Mörder des Gouverneurs. Wenn sie sich selbst aufgaben, wenn sie anfingen, mit ihrem Schicksal zu hadern, gaben sie sich in die Hand der Mächtigen. Dann waren sie verloren.

      7

      Es war höchste Zeit. Die Lokomotive stand schon unter Dampf, als wir die Station in Phoenix erreichten. Auf dem ganzen Weg hierher, bei dem wir keine einzige Pause eingelegt hatten, hatten wir die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir es schaffen würden.

      Jetzt war es doch sehr knapp geworden. Der Zug stand schon seit dem Nachmittag in der Station. Das hektische Treiben um den Zug hatte sich gelegt. Die Passagiere warteten ungeduldig auf die Weiterfahrt.

      Man nahm die zweimalige Verbindung pro Woche nach Yuma im äußersten Südwestzipfel von Arizona sehr häufig wahr. Von dort aus ging es dann für viele weiter nach Kalifornien, jenem Land, das noch immer das Sinnbild für schnellen, mühelosen Reichtum war, obwohl die Zeiten bedeutender Goldfunde längst der Vergangenheit angehörten.

      Mit zitternden Flanken standen Carringos und Chacos Morgan Hengst neben der schnaufenden, zischenden Maschine. Sie zitterten nicht aus Angst vor dem Ungetüm, sondern vor Anstrengung. Die braven Tiere hatten das Äußerste gegeben. Wir hatten es ihnen zu verdanken, dass wir nicht nur noch die Schlusslaterne des letzten Waggons sahen.

      Doch auch jetzt hatten wir noch keine Zeit zum Ausruhen. Noch standen wir draußen. Der Viehwaggon am Ende des Zuges wurde soeben verriegelt. Der Bedienstete sah uns nicht gerade freundlich an, als wir von ihm verlangten, den Wagen wieder zu öffnen. Misstrauisch sah er uns an. Wir sahen wohl nicht sehr vertrauenserweckend aus, wie wir verdreckt und schwitzend vor ihm standen, und er überlegte vermutlich, ob zwei offensichtliche Galgenvögel eine Schurkerei planen könnten. Es wurde nötig, ihm meinen Ausweis zu zeigen, und er wurde sofort eine Spur freundlicher. Aber nur eine Spur.

      „Die Herren von der Wells Fargo bilden sich wohl ein, dass der Zug auf sie warten müsse, was?“, fauchte er und blähte stolz seine Uniform. „Er steht nun seit über vier Stunden hier, aber in der letzten Minute erscheint die Prominenz und bringt den ganzen Fahrplan durcheinander.“

      „Wir werden unterwegs ein bisschen schieben“, versprach Chaco, „damit wir die versäumte Zeit wieder ausgleichen.“

      Der Mann glotzte ihn blöde an. Er überlegte, wie Chaco das gemeint haben könnte.

      Bevor ihm bewusst wurde, dass wir ihn nicht ganz ernst nahmen, schob ich ihn beiseite und entriegelte den Waggon selbst. Chaco half mir, die Rampe herauszuziehen, und dann führten wir unsere Pferde in den Wagen und blieben gleich selbst dort. Der Bahnbeamte verzog sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse, schob mit einem Krachen die Tür zu und schimpfte so laut, dass ich nicht übel Lust verspürte, ihm einen Stupser auf die Nase zu geben. In aller Eile rieben wir die verschwitzten Tiere mit Stroh ab und suchten dann einen der vorderen Passagierwaggons auf. Es waren fast alle Plätze besetzt, aber wir ahnten, dass wir während der Fahrt ohnehin nicht viel sitzen würden.

      Während wir froh waren, dass sich die Anstrengungen doch noch gelohnt hatten, ging ein Ruck durch den Waggon. Langsam zogen die Stationsgebäude an den Fenstern vorbei. Es folgten der Wassertank und der Kohlebunker. Dann wurde die Fahrt schneller. Die Lokomotive stieß einen schrillen Pfiff aus. Zu beiden Seiten des Zuges standen winkende Menschen. Man sah auch Tränen, aber die konnten auch von dem beißenden Rauch stammen, den der Schornstein an der Spitze des Zuges ausstieß. Wir fuhren. Wieder ging ein Tag zu Ende.

      Für uns noch nicht. Wir unternahmen schließlich keine Vergnügungsreise. In diesem Zug hofften wir die Waffenschmuggler zu finden. Wir sahen uns in unserem Waggon um.

      Chaco schüttelte den Kopf.

      „Die Leute hier sehen ziemlich sauber aus.“

      „So sauber, wie nicht alle in diesen Waggons sein werden. Ich denke, dass wir noch ein paar ziemliche Schmutzteufel finden werden. Wir müssen sie nur suchen.“

      „Das ist leichter gesagt, als getan. Schließlich haben wir keine Ahnung, wie sie aussehen.“

      „Das wird nicht nötig sein. Bei deiner feinen Nase witterst du die Halunken schon von weitem.“

      Chaco grinste böse.

      „Slinger bestimmt.“ Der Junge hatte nichts zu lachen, falls Chaco ihn erwischte.

      „Wir sollten uns trennen“, schlug ich vor. „Dadurch sparen wir Zeit und geben den Halunken weniger Möglichkeit, sich zu verstecken.“

      Chaco war sofort


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