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Shinobi - Der Weg der Schatten. Danny SeelЧитать онлайн книгу.

Shinobi - Der Weg der Schatten - Danny Seel


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den Überfall, dem Kampf mit den Augen gefolgt hatte.

      Mit einem überraschten Gesichtsausdruck schaute Tanba zunächst auf Kiyonori und erst dann auf seinen Angreifer. Doch es war schon zu spät. Die eiserne Klingen näherte sich Momochis Kopf mit furchteinflößender Geschwindigkeit.

      Ohne nachzudenken, holte Yujiro aus und warf sein Messer auf den Unbekannten. Mit einem Schmerzensschrei zuckte der Eindringling zusammen und verfehlte sein Ziel. Sein Schwert fiel klappernd zu Boden, während sich das Tantō in seine Schulter bohrte. Kiyonori stürmte auf ihn zu, um ihn zu erledigen.

      Doch der Unbekannte bewährte sich als kampferprobt und riss bedenkenlos das Messer aus seiner Schulter. Schmerz durchrüttelte seinen ganzen Körper und, außer einem leisen Stöhnen, gab er keine anderen Anzeichen der Schwäche von sich. Yujiro, der jetzt genauso unbewaffnet wie sein Gegner war, griff ihn schlagartig an. Dieser duckte sich, wich zurück und analysierte anschließend zähneknirschend sein Gegenüber.

      Einen Augenblick lang verharrten beide in der Stille und versuchten mögliche Schwächen oder Konzentrationsmängel des anderen zu finden. Kiyonori starrte in die dunklen Augen des Eindringlings, die aufgrund schlafloser Nächte blutunterlaufen waren. Es schien, als schaute er direkt in die Augen der Nacht.

      Aus den Augenwinkeln sah Yujiro einen vernarbten, kampferprobten Mann, der durch das Loch in der Papierwand ins Zimmer hereinrannte und sich instinktiv auf den Jōnin stürzte. Der Letztere hatte vorgehabt, seinem Untergebenen beizustehen, und drehte sich jetzt stattdessen um, um der bestehenden Gefahr entgegenzutreten. Diese kleine Schwankung in Kiyonoris Konzentration war für den dunkeläugigen Unbekannten genug, um ihn anzugreifen.

      Blitzschnell versetzte dieser seinem Widersacher einen Fußtritt in die Brust und trieb ihn mit einer Reihe von hektischen Schlägen und Tritten zurück. Nachdem Yujiro all diese entweder abgewehrt hatte oder ihnen ausgewichen war, stabilisierte er seine Haltung und sorgte anschließend dafür keine weiteren Konzentrationsfehler zu begehen.

      Auf einmal ergriff er die Initiative und schlug mit der Faust nach seinem Gegner. Doch der Dunkeläugige fing sie in der Luft auf und verdrehte sie. Schmerz durchzuckte Kiyonoris Körper und er wurde gezwungen sich vorzubeugen, um der Qual zu entwischen, sodass seine Gegenwehr stark nachließ. Es blieben ihm nicht mehr viele Optionen übrig, weshalb er nun versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch vergeblich.

      Mit einem wütenden Schrei versetzte er dem Unbekannten einen Halbkreistritt in die Seite. Somit zwang er ihn seinen Griff zu lockern und konnte sich losreißen. Ohne einen weiteren Laut von sich zu geben, sprang er zurück. Gleichzeitig erschien ein weiterer Eindringling, der durch die zerstörten Überbleibsel einer der Papierwände in den Raum hineinlief. Bedrohlich näherten sich die drei Unbekannten Tanba und Yujiro. Es schien eine ausweglose Lage für die zwei Männer zu sein; für den blutverschmierten Jōnin und für seinen Untergebenen, der ihn heldenhaft verteidigte.

      Langsam umkreisten die drei Eindringlinge ihre Opfer und bereiteten sich darauf vor, Momochi und Kiyonori zu ihren Ahnen zu schicken.

       13. Ein Phantom derVergangenheit

      Entschlossener als es ihm eigentlich zumute war, rückte Yujiro etwas näher an Tanba, um ihn vor jeder möglichen Gefahr besser verteidigen zu können. Als er sah, wie ihre Gegner nach weiteren Waffen griffen, wusste er, dass es ein blutiger Kampf sein würde.

      Der Jōnin reichte ihm mit einem Nicken sein Messer, sobald er bemerkte, dass dieser unbewaffnet war. Völlig angespannt beäugten sie ihre Widersacher, die ihnen immer näherkamen.

      Plötzlich rannten vier Männer ins Zimmer herein. Unter ihnen erkannte Kiyonori Suzaku und Izuya. Die drei Eindringlinge warfen nur einen Blick auf die Neuankömmlinge und sprangen fliehend durch die zerrissenen Papierwände, bevor sie zurück zum Ausgang rannten.

      „Was ist passiert?“, wollte einer der Männer wissen.

      „Ich war gerade eingeschlafen, als ich etwas im Nebenzimmer vernahm“, erklärte Momochi, während er versuchte seinen Atem zu beruhigen, „… Sobald ich den Raum betrat, um nachzusehen, erblickte ich dort zwei Männer, die eine meiner Kisten durchwühlten und die mich sogleich angriffen.“

      „Dann dürfen wir hier nicht länger herumstehen! Andere Menschen sind womöglich in Gefahr!“, meinte Izuya. „Ihnen nach!“

      Suzaku, Yujiro und Izuya rannten eiligst aus dem Gebäude und verfolgten die Unbekannten, während die anderen zwei Männer zurückblieben, um Tanba zu helfen, sowie ihn vor weiteren möglichen Angriffen zu beschützen.

      „Sie teilen sich auf!“

      Yujiro sah, wie die Eindringlinge hinter einem Haus verschwanden. „Ich verliere sie aus den Augen!“

      Abrupt wechselte Izuya die Richtung.

      „Wo rennst du hin?“ Verwirrt blieben die anderen beiden stehen.

      „Ich muss meine Familie beschützen! Vielleicht sind sie schon bei mir zu Hause!“

      Izuya drehte sich dabei nicht um und verschwand hinter einem Gebäude.

      Auf einmal hörten Suzaku und Yujiro einen weiteren Schrei. So schnell sie nur konnten, rannten sie in die Richtung, aus dem er gekommen war. Vor ihnen sahen sie, wie sich eine männliche Gestalt, dessen Gesicht von einem Tuch verhüllt war, so als ob sie ihre Identität verbergen wollte, über die Leiche eines Mannes beugte.

      „Wie viele von ihnen gibt es hier noch?“, fragte Suzaku verdutzt.

      „Nicht genug, um uns aufzuhalten!“, rief Yujiro, als er dem Fremden in die Seite rammte.

      Der Getroffene taumelte ein paar Schritte rückwärts, fiel jedoch nicht hin. Kiyonori sprang hoch und zielte mit seinem Fuß auf die Brust seines Widersachers.

      Zu seinem Schrecken fing sein Gegner seinen Fuß in der Luft auf und zog ihn an sich. Yujiros Augen weiteten sich, als er sich unwillig und aus Reflex auf den Unbekannten zubewegte. Dieser schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht, sodass Kiyonori nach Luft schnappend zu Boden stürzte.

      Der Aufprall nahm ihm die Luft und für einen Moment verdunkelte sich seine Sicht, sodass er kaum etwas erkennen konnte. Sobald sein Blackout verschwunden war, sah er, wie Suzaku den Fremden mit einer Reihe von Faustschlägen angriff, denen dieser jedoch geschickt ausweichen konnte.

      „So armselig“, lachte der Unbekannte in sich hinein, als er Suzakus Faust auffing und sie verdrehte. Vor Schmerzen aufstöhnend, fiel Suzaku auf die Knie und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Doch sein Gegner lachte nur.

      „Ist das alles, was du kannst?“, spottete er.

      Yujiro stand auf und schlich sich an den Fremden von hinten heran. Dieser schien ihn jedoch bemerkt zu haben, denn er zwang Suzaku mit zusätzlichem Druck auf die Beine und warf ihn sich über die Schulter. Kiyonori musste zurückweichen, um nicht niedergestreckt zu werden. Mit einem Ächzen landete Suzaku auf dem Boden. Er wollte sich sofort wieder hochrappeln, als ihm ein Tritt gegen den Hinterkopf versetzt wurde. Stöhnend und halb bewusstlos sackte er wieder zusammen.

      Zornig griff Yujiro nach einem verworfenen Schwert, das wahrscheinlich dem toten Mann gehörte, der zu den Füßen des Unbekannten gelegen hatte. Erneut warf er sich auf seinen Widersacher. Der Letztere grinste nur und wich gekonnt zur Seite aus. Im Nu hatte er ein Ninjatō aus der Scheide gezogen und versuchte seinen Gegner mit einem horizontalen Schnitt niederzumähen.

      Yujiro blockierte, wurde jedoch wegen der Stoßkraft des Hiebes zurückgeworfen. Bei weitem nicht vom Können seines Gegenübers entmutigt, verdoppelte er seine Bemühungen und sprang auf, wobei er sein Ninjatō hoch über seinen Kopf hob. Die Schwerkraft zu seinem Vorteil nutzend, ließ er sein Kurzschwert mit gesamter Kraft auf den Fremden niedersausen.

      Zu seiner Überraschung parierte sein Gegner den Stoß, ohne an Boden zu verlieren. Dieser vergalt den Hieb mit einem Haufen meisterhaft kombinierter Schwertstöße, die Kiyonori nur mit Mühe abwehren konnte. Gnadenlos wurde er zurückgetrieben. Verzweifelt sprang er zurück.

      „Jetzt reicht’s!“


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