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Alfred Bekker Krimi Trio #1. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Alfred Bekker Krimi Trio #1 - Alfred Bekker


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dass sich die Kabine in Bewegung setzte.

      Wir G-men und einige der City Police-Cops warteten geduldig ab, während die anderen sich auf den Weg in den siebten Stock machten. Dort sollte es einen schwerverletzten Mann mit einer Schusswunde geben. Sicherheitshalber nahmen die Kollegen den Weg über das Treppenhaus.

      Schließlich war der Amokläufer in Besitz von Handgranaten. Vielleicht hatte er auch weiteren Sprengstoff dabei. Sobald er sich in die Enge getrieben fühlte, war dieser Tätertyp vollkommen unberechenbar.

      Die Kabine von Nummer 5 erreichte das Erdgeschoss.

      Ich wandte mich an einen der hauseigenen Security Guards.

      "Können Sie im Aufzugsbereich den Strom abschalten?"

      "Das ist gegen die Vorschriften, Sir!", bekam ich zur Auskunft. "Schließlich könnten sich noch Personen in den Aufzügen befinden...!"

      "Tun Sie es trotzdem, wir können nicht länger warten!"

      "Ich werde die Verantwortung nicht übernehmen!", erwiderte der Guard.

      Milo meldete sich zu Wort. "Wenn der Kerl wirklich irgendwo in diesem Schacht herumklettert, dann sollten wir ihn schleunigst stellen!", fand er. "Schließlich hat er Handgranaten bei sich."

      Jay Kronburg wandte sich an den Wachmann. "Wir übernehmen die Verantwortung! Also stellen Sie den Strom ab!"

      Ich wartete nicht länger. Sollte Jay versuchen, mit der Autorität eines Ex-Cops dafür sorgen, dass die Stromversorgung der Aufzüge abgeschaltet wurde.

      Ich betrat die Kabine. Milo folgte mir. Ich deutete mit dem Lauf der SIG hinauf zum Kabinendach. "Schau dir das an!"

      "Du hattest den richtigen Riecher, Jesse!"

      Eine der Platten des Kabinendachs war aus ihrer Halterung gebrochen worden. Der Täter hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie wieder exakt in die Lücke hineinzupassen.

      Milo bildete mit den Händen einen Tritt.

      Ich steckte die SIG ein, schwang mich hinauf. Die Platte war lose. Sie ließ sich zur Seite schieben. Mit einem schabenden Laut fiel sie vom Kabinendach herunter in die Tiefe. Und das mussten mindestens noch einmal zehn oder zwölf Meter sein, schließlich befanden sich unterhalb des Macy's mehrere Parkdecks, zu denen man ebenfalls über die Aufzüge gelangen konnte.

      Ich zog mich mit einem Klimmzug empor. Die Öffnung war groß genug, um hindurchzuklettern. Der Amokschütze hatte es etwas schwerer gehabt. Ich vermutete, dass er die seitlichen Haltegriffe als Tritte benutzt und die Finger durch das Gitter eines Lüftungsschlitzes knapp unterhalb der Decke gekrallt hatte. Ich griff zur SIG, blickte mich um. Es herrschte Halbdunkel. Eine schwache Notbeleuchtung gab es hier im Schacht. Irgendwo weit über mir fiel spärliches Licht durch dicke Glasbausteine in der Gebäudedecke.

      "Siehst du was?", fragte Milo.

      Ich brauchte einige Augenblicke, um mich an das Halbdunkel zu gewöhnen.

      Ein knarrender Laut ließ mich abwärts blicken. Eine der Liftkabinen wurde angehoben, kam langsam höher. Von dem Amokläufer sah ich dort jedoch keine Spur.

      Immer wieder machten sogenannte Lift-Surfer von sich reden, die eine Mutprobe daraus machten, in den Schächten von einer Kabine zur anderen zu springen. Ein riskantes Spiel. Schon so mancher war dabei buchstäblich zerrissen worden. Die Sicherheitsbestimmungen waren inzwischen verschärft worden, sodass es schwieriger war, die Liftkabine zu verlassen. Offenbar reichten diese verschärften Vorschriften noch immer nicht aus.

      Von oben senkte sich ebenfalls eine Kabine herab.

      Ich hörte die Megafonansagen der NYPD-Kollegen. Alle, die sich noch im Gebäude aufhielten, wurden angewiesen, nicht die Fahrstühle zu benutzen.

      Dann hielten beide Liftkabinen mit einem Ruck.

      Die Notbeleuchtung verlosch.

      "Hier spricht Special Agent Jesse Trevellian vom FBI!", rief ich. Meine Worte hallten im Schacht wider. Ich musste langsam und deutlich sprechen. "Wir wissen, dass Sie hier sind! Sie haben keine Chance zu entkommen. Aber was immer auch Ihr Anliegen sein mag, Sie werden in einem fairen Prozess die Möglichkeit bekommen, es an die Öffentlichkeit zu bringen!"

      Ich lauschte. Was ich gesagt hatte, war nicht mehr als ein Schuss ins Blaue. Niemand von uns wusste, was wirklich in dem Kopf des Amokläufers vor sich ging. Manche wollten einfach nur auf spektakuläre Weise in die Öffentlichkeit. Gescheiterte Existenzen, die sich einen großen Abgang inszenierten und sich dabei Vorbilder aus den Medien nahmen. Je nachdem, wie der groß der Schaden war, den sie angerichtet hatten, starben diese Menschen in der Gewissheit, dass der Bürgermeister, der Gouverneur oder in besonders schweren Fällen sogar der Präsident öffentlich von ihnen Notiz genommen hatte.

      Es gab andere Fälle, in denen sich die Betreffenden einfach nur voll bewusstseinsverändernder Drogen gepumpt hatten.

      Ich hoffte nicht, dass der Kerl, mit dem wir es zu tun hatten, zu dieser Kategorie zählte.

      Denn die Angehörigen dieser Sorte konnte man mit noch so geschickt gewählten Worten nicht beeinflussen.

      Milo kletterte inzwischen zu mir herauf.

      Noch immer herrschte ansonsten absolute Stille im Schacht.

      "Hören Sie, man wird Ihnen helfen!", rief ich. "Ich bin überzeugt davon, dass Sie Hilfe brauchen. Ich verspreche Ihnen, dass man Sie Ihnen auch geben wird! Es muss mit dem heutigen Tag nicht alles für Sie zu Ende sein! Allerdings können Sie dieses Gebäude nur lebend verlassen, wenn Sie sich ergeben!"

      Wieder keine Antwort.

      Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich, ein rotes Blitzen hoch über mir zu sehen. Ein Laserstrahl, der an mehreren Stellen mit den fingerdicken Drahtseilen zusammentraf. Dadurch wurde er selbst auf die große Entfernung hin für einen Sekundenbruchteil gut sichtbar.

      "Er ist dort oben", flüsterte ich Milo zu, der nach unten geblickt und davon nichts mitbekommen hatte.

      "Wie kommst du darauf?", fragte mein Partner.

      "Ich habe den Laserpointer seiner Waffe gesehen."

      "Warum hat er sich verdammt noch einmal nach oben tragen lassen? Das gibt doch keinen Sinn, Jesse!"

      "Vielleicht doch!"

      "Du meinst, da wird man ihn zuletzt suchen!"

      "Ich hoffe, dass das der einzige Grund ist", murmelte ich. Ich gab die ungefähre Position, an der ich den Strahl des Laserpointer zu sehen geglaubt hatte, an die Einsatzzentrale durch. Captain Rovanovich konnte so schon einmal ein paar Leute auf den Weg schicken.

      Milo wandte den Kopf zu mir.

      "Na, was ist? Hat der Amateurpsychologe Jesse Trevellian schon aufgegeben oder versuchst du noch einmal, den Typ aus der Reserve zu locken?", fragte Milo.

      Er fasste die SIG mit beiden Händen.

      Suchend blickte er empor.

      Das schwache Gegenlicht, das durch die Glasbausteine in der Decke drang, machte es nicht gerade einfacher, etwas zu erkennen. Aber einen Scheinwerfer zu benutzen, wäre für uns vermutlich Selbstmord gewesen. Der Amokläufer hätte dann ein gut sichtbares Ziel vor sich gehabt.

      Ein schabendes Geräusch war zu hören, hallte mehrfach wider.

      Immerhin bestätigte mich das in der festen Überzeugung, dass dort oben tatsächlich jemand war.

      "Hier ist nochmal Jesse Trevellian vom FBI", rief ich zu ihm hinauf. "Draußen warten ein paar Fernsehteams und Presseleute! Aber das Macy's ist komplett abgeriegelt. Von denen kommt keiner nahe genug heran, um Sie auf das Band zu bekommen! Sie wollen doch, dass man von Ihnen Notiz nimmt, oder?"

      Die Antwort des Amokläufers bestand aus Schweigen.

      "Wenn Sie aufgeben, sorge ich dafür, dass Sie vorne durch den Haupteingang geführt


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