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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn StirlingЧитать онлайн книгу.

Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling


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Dr. Bertram, damit befasste, das rechte Bein des Verunglückten unterhalb des Knies zu amputieren, weil der Unterschenkel unter einem Betonklotz festgeklemmt war, begann Dr. Sanders mit der Laparotomie, dem Öffnen der Bauchhöhle. Aber im Augenblick war Harald Preiß noch mit der Narkose beschäftigt.

      Das alles geschah im grellen Licht von zwei Halogenlampen, die Rettungssanitäter der Feuerwehr bis hierher verlegt hatten.

      Dr. Sanders und Dr. Bertram mussten kniend arbeiten. Marita und Dr. Preiß erging es nicht anders.

      Der Kopf des Verunglückten lag im Schoß von Dr. Preiß, der Atmung und Kreislauf überwachte. Die Narkose wirkte sich jetzt voll aus. Der Verunglückte war ohne Bewusstsein und die von Feuerwehrleuten herangebrachten Sauerstoffgeräte traten in Aktion. Der Verletzte war intubiert, also durch ein Rohr bis zum Kehlkopf wurde seine Atmung gewährleistet.

      Indessen hatte Dr. Sanders das Skalpell angesetzt. Was jetzt geschah, war im Grunde Routine, wäre Routine gewesen, hätten sie an einem normalen Operationstisch gestanden. Aber so war es eben nicht. Dieser Mann lag unter Trümmern. Da gab es Rohrleitungen, Stücke von Fässern, ein Geschlinge von Drähten, Teile des Dachgerüstes und am Boden eine schmierige Masse aus Farbe und Dreck, die zudem noch stank. Direkt am Platz, wo der Verletzte lag, hatte man Decken auf den Boden gelegt, die sich aber allmählich mit der Farbe vollsogen, und alles zusammen war das glatte Gegenteil eines klinisch sauberen Operationsraumes. Aber es bot sich keine andere Möglichkeit an.

      Die beiden Chirurgen, der eine am Bauch des Patienten, der andere mit der Amputation des Unterschenkels beschäftigt, arbeiteten präzise.

      Dr. Preiß als Narkosearzt, konzentrierte sich voll und ganz auf den Zustand des Patienten und dessen Beatmung. Er war bereit, kreislaufstärkende Medikamente zu geben, aber noch reichte die Menge des Medikaments aus, die er vorhin schon injiziert hatte. Ein Rettungssanitäter sorgte für die Zufuhr von Blutplasma. Während Dr. Bertram allein arbeitete, brauchte Dr. Sanders bei der Laparotomie, also der Öffnung des Bauchraumes, die Assistenz von Schwester Marita.

      Das Licht war hell, aber es warf tiefe Schatten. Eine Operationslampe, die schattenfreies Licht spendete, gab es hier nicht. Dennoch ging es rascher als auf dem Operationstisch . . . Und es musste sehr viel rascher gehen.

      Marita half Dr. Sanders beim Einsetzen des Absaugegerätes, füllte dann den freigelegten Raum mit Tupfern, um das Blut aufzusaugen und die Stelle offenzulegen, die abgeklemmt von Nähten geschlossen werden musste.

      Plötzlich hörte Marita über sich ein knirschendes, knackendes Geräusch. Sie schrak zusammen, schaute instinktiv nach oben, konnte aber keine Veränderung erkennen. Und da sie die Zusammenhänge nicht kannte, achtete sie nicht allzu sehr darauf.

      Der Rettungssanitäter, der eben noch Dr. Bertram geholfen hatte, breitete etwas über dem Patienten aus, und Marita sah, dass es ein Tuch war.

      „Es kommt Schmutz herunter“, sagte der Rettungssanitäter. „Jemand muss das halten, sonst kann ich mich nicht um das Plasma kümmern.“

      „Wir haben keinen Platz für einen weiteren Mann“, erklärte Dr. Sanders, ohne aufzusehen.

      Er musste jetzt sehr rasch handeln, um die Blutung zu stoppen. Es gab nicht nur eine Ruptur der Milz, auch der Dünndarm war mehrfach gerissen, eine große Reinigung wäre erforderlich gewesen. Aber das konnte jetzt nicht vorgenommen werden. Im Augenblick musste sich Dr. Sanders voll und ganz darauf beschränken, erst einmal die Blutung zu stoppen, um den Patienten notfalls bedeckt, mit unverschlossener Operationswunde, aus diesem Chaos von Trümmern herausbringen zu lassen. Der Rest der Operation konnte dann im Klinomobil gemacht werden.

      Dr. Bertram war fast fertig. Er schaute kurz auf. „Hält die Narkose noch?“, wandte er sich an Dr. Preiß.

      „Hält“, bestätigte Harald.

      Plötzlich rief aus dem Zugang, durch den sie alle gekommen waren, ein Feuerwehrmann: „Wie lange dauert das noch?“

      „Wenigstens eine halbe Stunde“, entgegnete Dr. Sanders, ohne aufzublicken.

      „Das ist unmöglich!“, rief der Feuerwehrmann. „Da müssen Sie weg! Die Decke hält nicht. Sie können nicht hierbleiben.“

      „Wenn wir die Operation jetzt unterbrechen, stirbt der Patient“, erklärte Dr. Sanders und ließ sich nicht einmal Zeit, seine Arbeit nur eine Sekunde zu unterbrechen.

      „Aber die Decke kommt herunter. Wir haben sie zwar gepackt mit dem Kran, aber an einer Stelle ist kein Halt mehr drin. Die Träger sind total durchgerostet. Alles wird niederbrechen. Sie müssen weg und Sie müssen sofort weg!“

      Dr. Sanders blickte kurz auf, sah Marita an und sie erkannte, wie seine Augen über dem Mundschutz funkelten. „Gehen Sie, Schwester, und Sie auch“, wandte er sich an Dr. Bertram. „Und Sie“, er sah jetzt Dr. Preiß an. „Ihr alle geht.“

      Der Rettungssanitäter reagierte als erster und schüttelte den Kopf. Marita meinte, ein Lächeln in seinem Gesicht zu sehen.

      „Ich befehle jetzt, dass Sie alle gehen!“, wiederholte Dr. Sanders.

      „Und Sie?“, fragte Marita.

      „Halten Sie sich nicht mit mir auf. Ich werde fertig operieren. Ich kann es Ihnen hinterher oder nie erklären. Aber jetzt müssen Sie alle weg.“

      Da hörten sie wieder dieses Knacken über sich. Und der Feuerwehrmann rief von vorn: „Machen Sie doch, dass Sie wegkommen! Schnell, schnell, das bricht in jedem Moment zusammen. Sie können den Mann nicht retten oder wir müssen ihn wegbringen.“

      „Man kann ihn nicht bewegen“, erklärte Dr. Sanders. „Gehen Sie alle weg jetzt. Ich mache allein weiter.“

      Zwei Feuerwehrleute waren mit Stahlstempeln herangekrochen. Sie richteten sie auf, drehten das Gewinde hoch und machten sie fest.

      „Sie müssen weg“, sagte einer der Feuerwehrleute. „Das hält höchstens noch zwei oder drei Minuten.“

      Dr. Bertram hatte das Nötigste getan, alles Weitere konnte später gemacht werden oder nie. Er kroch zuerst weg, ihm folgte der Rettungssanitäter. Die beiden Feuerwehrleute, die die Stempel gebracht hatten, verschwanden nun ebenfalls rasch. Zuletzt waren nur noch Dr. Sanders, Dr. Preiß und Marita da. „Nun gehen Sie doch!“, sagte Sanders und schaute kurz auf. „Gehen Sie, Schwester!“

      „Es wäre der absolute Tod dieses Patienten.“

      Dr. Preiß sah, dass einer der Stempel von den Feuerwehrleuten liegengelassen worden war. Sie hatten ihn gar nicht mehr aufgerichtet. Er nahm ihn jetzt und rammte ihn unter ein herabragendes Stück des Trägers.

      Von vorn rief ein Brandmeister der Feuerwehr: „Sie müssen sofort heraus! Hören Sie, Sie müssen heraus!“

      „Vielleicht sollten wir wirklich verschwinden“, meinte Harald Preiß. „Sie wollen doch nicht etwa wirklich hier bleiten? Wir bringen ihn zusammen weg, kommen Sie. Wenn er stirbt, ist das eben Schicksal. Aber wir können uns doch nicht alle begraben lassen seinetwegen.“

      „Sie brauchen sich nicht begraben zu lassen, Kollege, Sie können gehen. Und nehmen Sie die Schwester mit, um Himmels willen. Ich koche hier allein weiter. Bis ich die Blutung gestoppt habe, dann ... “

      Stücke, ganze Stücke brachen oben ab. Dreck rieselte herunter. Marita beugte sich über den Schwerverletzten, damit die Operationswunde nicht beschmutzt werden konnte. Und unter ihr, fast mit dem Gesicht in der Operationswunde, arbeitete Dr. Sanders.

      Da brüllte von vorn wieder der Brandmeister: „Jetzt weg, gleich reißt die Stelle aus, wo das Seil festgemacht ist! Jetzt schnell weg, schnell!“

      Sanders tat, als sei er taub. Marita half ihm, als ginge sie das alles nichts an. Und er brauchte jetzt ihre Hilfe.

      „Ich habe Ihnen befohlen, Sie sollen verschwinden“, murmelte er.

      „Sie haben mir gar nichts zu befehlen“, erwiderte sie. „Entweder bleiben


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