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1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller - Pete Hackett


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Immerhin schien sie die Tatsache, dass ich wusste, wer Hartmuts Vater war, als eine Art Bestätigung dafür zu akzeptieren, dass ich ihn wirklich kannte, sein Freund war und ihm helfen wollte.

      Für den Roman, den ich da erfand, wurde ich noch nicht einmal bezahlt.

      "Vor ein paar Tagen habe ich die beiden noch zusammen gesehen", sagte ich, um das Gespräch wieder in Gang zu bringen.

      "Echt?"

      "Ja."

      "Er hasst seinen Alten wie die Pest. Er konnte noch nicht einmal ertragen, ein Bild von ihm in der Zeitung zu sehen."

      "Ich weiß. Aber sie haben sich getroffen, ich habe sie zufällig gesehen."

      "Hat wahrscheinlich einen ziemlichen Zank gegeben, was?"

      "Und fünftausend Euro."

      "Was?"

      Das hatte sie wohl betroffen gemacht. Echt betroffen, um genau zu sein. Jedenfalls stierte sie mich ziemlich ungläubig an. "Du meinst, sein Alter hat ihm einfach so fünftausend Eier gegeben, und hier zahlt er nich mal seinen Anteil?"

      "Hast du eine Ahnung, wozu er das Geld gebraucht hat?"

      "Was weiß ich! Um zu kiffen, vielleicht."

      "Hat er denn?"

      "Sicher hat er."

      "Hat er an der Nadel gehangen?"

      "Nicht, dass ich wüsste. Aber wenn du mich so fragst: So genau weiß ich das nicht. Das würde natürlich einiges erklären."

      "Was, zum Beispiel?"

      "Dass er nie Geld hatte. Dass er manchmal so komisch war. Er hat tagelang im Bett gelegen und niemanden in sein Zimmer gelassen."

      "Kann es sein, dass er von jemandem erpresst wurde?"

      "Wie kommst du darauf?"

      "Ist doch egal, oder? Nur eine Vermutung!"

      Nele atmete tief durch. "Wenn du sagst, dass er bei seinem Vater war, um ihn um Geld anzuhauen ... Das muss ihn eine ziemlich große Überwindung gekostet haben. Sein Alter hat hier oft angerufen. Hartmut ließ sich aber immer verleugnen. Er wollte einfach nichts mit ihm zu tun haben."

      Jake McCord warf einen kühlen Blick auf die junge Frau.

      Das Gespräch drehte sich im Kreis, und McCords untrüglicher Instinkt sagte ihm, dass er jetzt endlich zur Sache kommen musste.

      "Kann ich mal sein Zimmer sehen?", fragte ich. "Vielleicht kommen wir so weiter."

      Sie überlegte kurz und nickte. "Klar."

      Sie ging voran und fragte dabei: "Warum sollte jemand Hartmut erpressen?"

      "Weil er Geld hat!"

      "Er hatte nie welches."

      "Er kann aber jederzeit welches bekommen. Von seinem Daddy. Und das ist genauso gut."

      Das schien sie zu kapieren.

      Wir gingen an einer offen Tür vorbei. Ich warf einen Blick hinein und sah einen Mann ausgestreckt auf einer Couch liegen und vor sich hin schnarchen.

      "Weiß der was über Hartmut?"

      "Ich glaube, für die nächsten vierundzwanzig Stunden weiß der nich mal mehr seinen Namen. Echt!"

      Was den Kerl so fertiggemacht hatte, verriet sie mir allerdings nicht.

      Hartmuts Zimmer glich einer Räuberhöhle. Hätte es hier ein Klo gegeben, dann wäre der Eindruck einer Knastzelle, wie man sie aus schlechten Filmen kennt, komplett gewesen.

      Es stand fast nichts im Raum. Nur eine Matratze und eine Stereoanlage. Und an der Stereoanlage fehlten die Boxen. Im ganzen Raum lagen Kleidungsstücke verstreut, die man ziemlich lange nicht gewaschen hatte.

      In einer Ecke stand ein gutes Dutzend leerer Flaschen. Alles harte Sachen.

      Kein Wunder, dass Hartmuts Teint zu wünschen übrig ließ.

      "Ich mach mir doch jetzt echt Sorgen ..." hörte ich das bleiche Geschöpf namens Nele sagen.

      Reichlich spät, dachte ich. Drei Tage waren eine lange Zeit.

      Ich schaute ein bisschen herum. Hinter der Stereoanlage stand ein kleiner Stapel Bücher, alle mit der Signatur der Uni-Bibliothek. In eins schaute ich hinein. Vor einem halben Jahr hätte er sie abgeben müssen.

      "Er war immer so depressiv", fuhr Nele indessen fort.

      "Ja, war er", murmelte ich. "Richtig verzweifelt."

      "Glaubst du, er könnte ..."

      "Was?"

      "Na, sich umgebracht haben!"

      "Was weiß ich!"

      "Er hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Hat er jedenfalls erzählt. Aber das liegt schon länger zurück, und er war deswegen auch in Behandlung."

      "Umso wichtiger, ihn zu finden", knurrte ich.

      Es konnte nicht schaden, ihr Echt-betroffen-Sein noch ein bisschen anzuheizen. Umso bereitwilliger würde sie mir helfen.

      Ich stöberte noch etwas in den Büchern herum. Es war Instinkt, keine Logik, die mich dazu veranlasste. Und dann fiel plötzlich ein Foto aus einem der Schinken heraus, das Hartmut offenbar als Lesezeichen verwandt hatte.

      Auf dem Bild war eine junge Frau mit braunen Locken, die ihr wirr im Gesicht herumhingen. Sie hatte ein Nasenpiercing und große dunkle Augen.

      "Wer ist das?", fragte ich und zeigte ihr dabei das Foto.

      Sie zuckte die Achseln.

      "Keine Ahnung."

      "Nie gesehen?"

      "Könnte sein, dass es seine Ex-Freundin ist. Jedenfalls hatte die auch so'n Ding in der Nase. Aber andere Haare. Blond, glaube ich."

      "Haare kann man färben."

      "Klar. Aber die beiden sind schon lange nicht mehr zusammen."

      "Wie heißt sie?"

      "Franziska, glaube ich. Oder Doris?"

      Auf der Rückseite hatte sich Hartmut eine Adresse notiert. Ohne Namen. Ich hoffte, dass sie zu der jungen Frau gehörte. Jedenfalls war es noch nicht allzu lange her, dass er sie sich notiert hatte. Er hatte mit Bleistift geschrieben, und das Grafit stand noch sehr schwarz da und war überhaupt nicht abgegriffen. Jedenfalls nicht so abgegriffen wie das Bild.

      Die barfüßige Nele ließ ich einfach stehen.

      "Heh, was is' nun?"

      "Ich sage dir Bescheid, wenn ich mehr weiß!"

      "Echt?"

      "Unecht."

      "Häh?"

      "Nicht so wichtig."

      26

      Bevor ich die Adresse auf der Rückseite des Fotos anfuhr, wollte ich mir erst einmal etwas zu essen gönnen. Ich hoffte nur, dass ich mit der Adresse keine Niete gezogen hatte.

      Aber irgendwo musste Hartmut ja stecken. Und warum nicht bei seiner Ex-Freundin? Vielleicht war sie ja auch schon seine Ex-Ex-Freundin. Jedenfalls hatte er ihr Foto aufbewahrt und sich ihre neue Adresse aufgeschrieben.

      Und wenn er nicht bei ihr war, wusste sie vielleicht mehr als die bleiche Nele.

      Echt.

      Ich aß bei Horten, denn um zum südlich gelegenen Berg Fidel zu gelangen, wo die Adresse lag, musste ich ohnehin mehr oder weniger mitten durch die Stadt.

      Auf dem Weg zu meinem Parkplatz kam ich am Friedenssaal vorbei, vor dessen Toren sich ein kleiner Menschenauflauf gebildet hatte.

      Ich sah eine Traube kleinwüchsiger Männer unter den Rundbögen


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