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Mitternachts-Thriller Sammelband 4001 - Vier Romane um Liebe und Geheimnis Juli 2019. Jan GardemannЧитать онлайн книгу.

Mitternachts-Thriller Sammelband 4001 - Vier Romane um Liebe und Geheimnis Juli 2019 - Jan Gardemann


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"Kein Mensch wusste, woher dieses Gemurmel kam. Vielleicht gab es eine ganz natürliche Erklärung, vielleicht auch nicht ..."

      "Und gestern?"

      "Da hatte ich getrunken ..."

      "Das war nicht zu übersehen!"

      "Mein Gott, es sollte ein Gag sein! Ich hatte keine Ahnung von dem, was dann geschah ... Und ich weiß auch jetzt noch nicht, was wir da wirklich gesehen haben ..."

      Sein Blick sagte mir, dass er Angst hatte.

      Er war zutiefst entsetzt über das, was er bewirkt hatte.

      "Glauben Sie, dass die Toten leben?", fragte er dann, nach einer längeren Pause. "Glauben Sie, dass sie als Schatten in einer verborgenen Dimension existieren, uns zwar ständig umgeben, aber normalerweise durch eine unsichtbare Wand von uns getrennt sind? Eine Wand, die mit Hilfe mächtiger Rituale durchdrungen werden kann ..."

      Ich zuckte die Schultern.

      "Ich weiß es nicht", sagte ich. "Aber ich glaube, dass wir für ein abschließendes Urteil noch viel zu wenig über diese Dinge wissen ..."

      Er sah mich an. Nachdenklich wirkte er, sehr nachdenklich.

      Ich sagte nichts davon, dass ich bereits mehrere solcher übersinnlicher Erlebnisse hinter mir hatte, die allesamt darauf hindeuteten, dass es genau so war, wie McRory vermutete ...

      Aber im Moment ging es mir keineswegs um irgendwelche metaphysischen Spekulationen.

      Ich spürte eine Gefahr. Sie hing wie ein düsterer Schatten über Gilford Castle. Ein Mensch war bereits gestorben, und ich hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen, damit nicht noch mehr Unheil geschah ...

      McRorys Gesicht bekam jetzt einen leicht irren Zug. Seine Augen traten dermaßen hervor, dass es einem Angst machen konnte. Die dicke Ader an seinem Hals pulsierte.

      Die Lippen wurden zu einem dünnen Strich.

      Sie öffneten sich halb.

      Er schien etwas sagen zu wollen, aber noch mit sich zu ringen ...

      "Es war diese Joanne, die die Tante von der Plattenfirma umgebracht hat ... Ich kann es nicht beweisen und wenn ich dem Inspektor auch nur ein Sterbenswörtchen darüber sagen würde, könnte ich mich eine halbe Stunde später vermutlich in einer psychiatrischen Anstalt zur neurologischen Begutachtung wiederfinden ..." Er ballte die Fäuste. Sein bleich gepudertes Gesicht, das durch die schwarz gefärbten Haare noch leichenhafter wirkte, wurde zu einer Maske puren Entsetzens.

      "Ich weiß es einfach ...", murmelte er. "Auch wenn Sie mich für verrückt halten."

      Er senkte den Blick.

      Und dann ging er, ohne noch ein Wort zu sagen oder mich anzusehen an mir vorbei.

      Er hatte die Tür fast erreicht, da rief ich ihm nach: "Mr. McRory, ich halte Sie keineswegs für verrückt!"

      Er blieb einen Augenblick stehen, drehte sich aber nicht um.

      Er antwortete auch nichts.

      Einen tiefen Atemzug später riss er die Tür auf, ging mit schnellen Schritten hinaus und ließ sie dann hinter sich zuknallen.

      15

      Der Tag war gelaufen. Die Befragungen der Polizei hatten den Großteil davon geschluckt. Ich ging auf mein Zimmer und schickte einen kurzen telefonischen Bericht per Handy an die Redaktion der Express News. Der Mord an Miss Kelvin war schließlich eine Tatsache. Alle Konkurrenzblätter würden etwas darüber bringen und es notfalls sogar aus den Fingern saugen, wenn sie keine Fakten auf dem Tisch hatten.

      Ich war sehr vorsichtig in meinem Bericht.

      Schließlich war wirklich noch so gut wie alles offen und etwas zu wissen und etwas so genau zu wissen, dass man es in Millionenauflage unter die Leute bringen kann, ist zweierlei.

      Als ich fertig war, blickte ich nach draußen. Die Sonne hatte sich längst angeschickt, hinter den sanften Hügeln zu versinken. Wieder fiel mir die Ruine von Mornsley Castle ins Auge. Wie ein Menetekel schien sie dort am Horizont zu stehen. Das Mahnmal eines Verbrechens, das vor mehr als sechshundert Jahren begangen worden war.

      Und dann ...

      Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen.

      Es war, als ob sich eine kalte Hand um mein Herz legte. Der Atem stockte mir für einen Moment.

      Dort ...

      Dort war sie ...

      Joanne ...

      Ich sah sie einen Weg entlanggehen, der von der zum Burgtor führenden Straße abbog, und in Richtung von Mornsley Castle zu gehen schien. Der weitere Verlauf des Weges war durch Wald und Sträucher verdeckt ...

      Aber es war Joanne, die da lief! Ich war mir sicher. Ihr blondes Haar wehte in dem leichten Wind, der aufkam und das hohe Gras in seine Richtung bog.

      Die Frau wurde plötzlich transparent. Das Grün der Wiese schimmerte durch sie hindurch und dann ...

      Und dann war sie wieder verschwunden!

      Was hast du gesehen?, ging es mir durch den Kopf. Eine Vision? Einer jener Tagträume, die durch deine übersinnliche Gabe verursacht wurde?

      Oder war es die Wirklichkeit?

      16

      An meiner Tür klopfte es.

      "Herein!", sagte ich.

      Es war Jim.

      "Meine Güte, du siehst ja ganz blass aus ... Beinahe, wie dieser abgetakelte Schlagzeuger, der heute als Grufti herumläuft ..."

      Sein freches Grinsen hatte nicht dieselbe Leichtigkeit, die ich sonst an ihm so mochte. Auch auf ihm lastete die Aura dieses Hauses. Und die Ereignisse der vergangenen zwei Tage waren an Jim Field auch nicht spurlos vorübergegangen.

      Trotzdem ...

      In diesem Moment war ich ihm für den Versuch einer Aufheiterung direkt dankbar ...

      "Ich habe gerade mit der Redaktion telefoniert!"

      "Einen Aufmacher hat Swann ja dann!"

      "Was ist mit den Bildern?"

      "Von der Toten habe ich keines gemacht", sagte Jim.

      "Schließlich habe ich so was wie Anstand, auch wenn das für viele meiner Kollegen leider nicht gilt."

      "Aber ein paar


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