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Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank CallahanЧитать онлайн книгу.

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan


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Grunzen hören, bei dem er die Lippen kaum bewegte.

      Die anderen Männer blieben völlig stumm, und fast machte es Connally den Anschein, als schauten sie mehr auf ihren Anführer als auf ihn.

      Connally ließ die Rechte in der Nähe des Holsters an seiner Seite. Das Verhalten des Einäugigen war ihm Warnung genug. Dieser Mann schien von seiner Anwesenheit hier alles andere als begeistert zu sein.

      „Irgendwo in dieser Richtung“, Connally deutete mit der Linken, „müsste New Kildare liegen. Bin ich da richtig orientiert?“

      Der Einäugige schob sich den Hut in den Nacken, kaute auf irgendetwas herum und spuckte es schließlich aus.

      Dann meinte er: „Kann schon sein, Mister!“

      Connally hatte auf einmal ein ziemlich ungutes Gefühl in der Magengegend. Er war viel herumgekommen und hatte dabei eine Menge erlebt. Dabei hatte er nicht nur einen Blick für Rinder bekommen, sondern auch für Menschen. Er sah, wie sich die Stirn des Einäugigen in Falten legte, als er sich zu seinen Männern wandte und sie fragte: „Was meint ihr, Leute, sieht so ein Viehdieb aus?“

      Er wandte sich an Connally und fixierte ihn mit einem stechenden, unangenehmen Blick. „Was suchen Sie in der Gegend, Mister?“

      „Ich suche Arbeit!“, war Connallys wahrheitsgemäße Antwort.

      „Das kann jeder behaupten.“

      „Ich bin Cowboy, und wenn Sie wollen, kann ich Ihnen jederzeit beweisen, dass ich alles kann, was man da können muss!“ Connally beobachtete mit Sorge, dass sich die Hände der Männer an den Hüften befanden, dort, wo sie ihre Revolver in den Holstern stecken hatten.

      Schwer zu sagen, wie gut sie sind!, dachte er. Aber fünf gegen einen war in jedem Fall ein schlechtes Verhältnis!

      „Ich habe Sie nach dem Weg gefragt und Ihnen einen guten Morgen gewünscht“, meinte Connally besonnen. „Ich denke, wir sollten unsere Unterhaltung damit beenden und jeder seines Weges ziehen!“

      Der Einäugige lachte heiser.

      „Ach, so haben Sie sich das also vorgestellt!“, zischte er dann. „Ich denke, wir sollten die Unterhaltung noch ein wenig fortsetzen! Da sind noch ein paar Fragen, auf die ich noch keine befriedigende Antwort habe.“

      „Guten Tag, Mister!“, versetzte Connally eisig und wollte sein Pferd bereits vorwärts treiben, da schnitt ihm die Stimme des Einäugigen wieder ins Ohr.

      „Falls Sie vorhaben sollten, sich einfach so davonzumachen, werden meine Männer Sie davon überzeugen müssen, dass das ein Fehler ist!“

      Das war eine offene Drohung, aber Connally war keineswegs überrascht. Er blickte in die Gesichter der Männer, die ihn angriffslustig angrinsten.

      „Ich glaube Ihnen gerne, dass Sie alles das können, was ein Cowboy können muss“, fuhr der Einäugige dann nach einer angemessenen Pause fort. Sein einziges Auge verengte sich ein wenig, als er weitersprach. „Sie müssen das sogar können, denn sonst wären sie verteufelt schlecht dran, wenn Sie das sind, was ich glaube: ein verdammter Viehdieb nämlich! Unser Boss ist hinter dieser Bande, die seit einiger Zeit unsere Weiden unsicher macht, schon seit einer ganzen Weile her. Leider konnte nie einer von diesen Brüdern gefasst werden!“ Er grinste hässlich. „Bis heute!“

      „Nun“, erwiderte Connally ironisch. „Wie Sie sehen, führe ich eine riesige Rinderherde mit mir, die ausschließlich aus Ihren Tieren besteht, deren Brandzeichen ich eigenhändig verändert habe!“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das glauben Sie doch selbst nicht!“

      „Ich glaube, dass Sie zu der Bande gehören!“

      Der Einäugige wandte sich an seine Männer: „Was denkt ihr, Leute?“ Natürlich dachten sie nur, was ihr Anführer dachte.

      „Das könnte einer von diesen Teufeln sein, Hendricks!“, meinte ein hoch aufgeschossener, schlaksiger Kerl, dessen Haar an den Schläfen bereits deutlich ergraut war.

      „Der Boss wird sich freuen, wenn wir ihm einen von den Kerlen bringen!“, meinte ein anderer.

      Connally wusste, was das bedeutete.

      Ein Kampf war jetzt unvermeidlich, denn er hatte keineswegs vor, sich zu ergeben und womöglich am nächsten Baum aufknüpfen zu lassen!

      30

      Alles war nur eine Frage weniger Sekundenbruchteile.

      Es war der schlaksige Kerl mit den ergrauten Schläfen, der als Erster seinen Revolver aus dem Holster riss. Aber noch ehe er ihn in Anschlag bringen konnte, hatte Connally ebenfalls gezogen und gefeuert. Sein Gegenüber hielt sich fluchend den Arm und ließ die Waffe unwillkürlich fallen.

      Connally wusste nur zu gut, was jetzt folgen würde. Er duckte sich und klammerte sich seitwärts an sein Pferd, so dass es ihm Deckung bot. Dabei trieb er es voran und versuchte davonzupreschen.

      Ein Hagel von Geschossen prasselte dabei in seine Richtung. Er hatte erst wenige Meter zurückgelegt, da spürte er, wie sein Pferd unter ihm zusammenbrach und strauchelte.

      Das Tier wieherte verzweifelt. Bevor es ihn unter sich begraben konnte, warf Connally sich zu Boden und rollte sich ab. Er wollte den Revolver hochreißen und erneut feuern, da fühlte er, wie eine Lassoschlinge sich um seinen Körper zusammenzog und seinen Arm niederhielt. Er wurde ein Stück über den Boden geschleift, wobei er ziellos um sich ballerte. Natürlich konnte er so kaum jemanden treffen.

      Ehe er sich dann versah, waren seine Gegner über ihm, entwanden ihm die Waffe und prügelten auf ihn ein.

      Stiefelabsätze, Fäuste und auch ein Gewehrkolben prasselten abwechselnd auf ihn nieder. Connally versuchte, sich so gut es ging zu schützen. Er krümmte sich zusammen und keuchte.

      Als sie schließlich mit ihm fertig waren, war er halb bewusstlos.

      „Er gehört aufgehängt!“, meinte jemand.

      Und ein anderer Sprecher meinte: „Jawohl! An den nächsten Baum mit ihm!“

      Hendricks, der Einäugige, verzog zynisch das Gesicht und lachte dann heiser.

      „Da gibt es ein Problem, Knowle, das du wohl übersehen hast!“

      Der Angesprochene runzelte verärgert die Stirn und machte eine wegwerfende Geste.

      „Verdammt, was soll das heißen?“ Hendricks kniff die Augen zusammen und blinzelte in die Sonne. Dann deutete er zum Horizont.

      „Siehst du hier irgendwo einen Baum in der Nähe, Knowle?“

      31

      Jim Connally hörte, wie sie über sein Schicksal beratschlagten. Schließlich setzte sich der einäugige Hendricks durch.

      „Wir werden den Kerl zur Ranch bringen, und der Boss wird dann entscheiden, was mit ihm wird!“, erklärte er, wobei er Knowle, der gerade den Mund geöffnet hatte, um noch einmal Widerspruch zu üben, mit seinem einen Auge wild anfunkelte. Hendricks dachte, dass dies die beste Lösung war. Er wollte nichts falsch machen, und auf Ärger mit seinem Boss war er nun wirklich nicht aus.

      Knowle pustete laut, aber es kam kein Wort mehr über seine Lippen. Hendricks sah den Ärger in seinem Gesicht und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

      „Reg dich ab, Knowle! Schätze, du wirst noch zu dem Vergnügen kommen, diesen Kerl hängen zu sehen!“

      „Er hat Wesley in den Arm geschossen!“

      „Klar, dafür bezahlt er! Aber warum, verdammt noch mal, willst du die anderen auf der Ranch um das Vergnügen bringen zuzusehen, wenn einer dieser Viehdiebe aufgeknüpft wird?“

      Keine guten Aussichten!, dachte Connally. Aber eine gewisse Galgenfrist blieb ihm.

      Hendricks


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