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Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Parker!«

      Parker brauchte nicht lange darüber nachzudenken, wo solch ein Rüttelzünder eventuell angebracht worden sein könnte. Sein Wagen war eine uneinnehmbare Festung auf Rädern. Türen, Motorhaube und der Kofferraum waren bestens gesichert und konnten nur mit Brecheisen bezwungen werden. Wenn eine Sprengladung plus Zünder versteckt worden war, dann nur unter dem Wagen.

      Nun, er fand die Ladung auf Anhieb.

      Sie war auf dem letzten Stück des Auspuffs mittels Draht befestigt worden. Es handelte sich um eine ansehnliche Sprengladung, die eine erfolgreiche Himmelfahrt garantierte.

      »Darf ich mir die Freiheit nehmen, Mylady um etwas zu bitten«, sagte er, nachdem er die Ladung geborgen hatte.

      »Was haben Sie vor?« Sie sah mißtrauisch auf das rechteckige Paket, das die Form eines flachen Schuhkartons hatte.

      »Könnten Mylady diese Ladung möglicherweise für eine gewisse Zeit tragen?«

      »Sind Sie wahnsinnig geworden, Mr. Parker?« Agatha Simpson wich sicherheitshalber zurück.

      »Es kann nach Lage der Dinge kaum etwas passieren, falls Mylady die Federstöße des rollenden Wagens mit den Armen abfangen.«

      »Und wozu soll das gut sein?« Sie wich noch weiter zurück und musterte prüfend ihren Butler. Sie suchte in seinen Augen nach Anzeichen einer aufkommenden Schizophrenie.

      »Man sollte dem Herrn, der diese Ladung veranlaßt hat, vielleicht eine kleine Show bieten, Mylady!«

      *

      Kathy Porter saß am Beckenrand und fühlte sich wie ein Fisch. Ihre Beine befanden sich in einem riesigen Fischschwanz aus weichem Plastik. Diese Attrappe reichte hinauf bis zu ihrer Taille und war hier mittels eines breiten fleischfarbenen Gürtels festgeschnallt worden. Die beiden stämmigen Frauen Mabel und Liz hatten ihr geholfen, in diesen Fischschwanz zu steigen.

      Der rosige Spellman stand neben Kathy und begutachtete den Sitz des schuppigen Fischteils. Das heißt er interessierte sich mehr für ihre Oberweite, die nackt war.

      »Sehr schön, sehr ordentlich«, lobte er und ließ offen, was er wirklich meinte.

      »Ich fürchte, daß ich mit dem Ding überhaupt nicht schwimmen kann«, seufzte Kathy auf. Sie hatte sich damit abgefunden, daß zu einer echten Seejungfrau ein bloßer Oberkörper gehörte.

      »Das werden wir ja gleich sehen, Kindchen.« Er gab sich leutselig und schien ihr nichts nachzutragen. Er nickte Mabel und Liz zu, die Kathy packten und ins Wasser warfen.

      Zuerst hatte Kathy echte Schwierigkeiten mit dem Fischschwanz. Sie schlug mit den Armen um sich und glaubte abzusacken. Dann fand sie jedoch schnell den Trick heraus. Sie brauchte ihren Oberkörper nur wie ein Delphin zu bewegen, und schon klappte alles. Sie erreichte durch das große Schwanzteil sogar eine erstaunliche Geschwindigkeit.

      Der rosige Spellman bestand darauf, daß Kathy ein paar Bahnen schwamm. Anschließend mußte sie tauchen und sich dann ein paar Scheinkämpfe mit Mabel und Liz liefern. Sie testeten ihre Ausdauer, Geschmeidigkeit und Geschicklichkeit. Nach einer halben Stunde war Kathy erschöpft.

      »Wirklich, sehr erstaunlich«, lobte Spellman erneut und musterte seine neue Seejungfrau eingehend. »Daß Sie’s so schnell kapieren würden, hätte ich nicht gedacht.«

      »Es schlaucht mächtig«, gestand Kathy und schnappte nach Luft. »Wie lange werde ich draußen in der See bleiben müssen?«

      »Etwa eine halbe Stunde«, gab er zurück, »aber Sie werden nicht allein sein, Kindchen.«

      »Mabel und Liz kommen mit?«

      »Auch die«, meinte er ausweichend. »Falls Sie schlapp machen sollten, wird man Ihnen schon helfen.«

      Kathy hätte gern nähere Frage dazu gestellt, doch sie wollte Spellmann nicht mißtrauisch machen. Ja, sie bemühte sich sogar ein wenig um ihn. Es konnte nicht schaden, wenn er annahm, daß sie sich ihm gebeugt hatte.

      »Ich habe mich in der Umkleidehütte ziemlich dumm benommen«, sagte sie und senkte den Kopf. Mabel und Liz schwammen im Bassin und konnten nicht zuhören.

      »Ziehen wir einen Strich darunter«, schlug er sofort vor. »Kommen Sie, ich werde Sie von dem Plastikding befreien.«

      Er war sehr zudringlich und gestattete sich Frechheiten, für die Kathy normalerweise mit schallenden Ohrfeigen geantwortet hätte. Er nestelte ausgiebig an ihrer schmalen Taille herum und sorgte dafür, daß er immer wieder mit ihren Brüsten in Berührung kam und zerrte ihr anschließend den Fischschwanz vom Unterkörper und von den Beinen. Kathy tat schamhaft und bedeckte sich, so gut sie konnte. Der rosige Spellman verschlang Kathy fast mit seinen Augen. Er nahm sich viel Zeit, um ihr den Bademantel zu reichen.

      »Halten Sie sich an mich, Kindchen«, flüsterte er ihr zu. »Ich habe viel Einfluß, auch wenn’s vielleicht nicht danach aussieht.«

      »Ich glaube, daß ich Sie falsch eingeschätzt habe«, erwiderte Kathy. »Werde ich Mr. Walker aber nicht verärgern?«

      »Dieser Anfänger«, sagte Spellman und verzog sein Gesicht. »Sie werden erleben, wie schnell dieser Bursche abserviert wird. Halten Sie sich an mich, Kindchen, Sie werden gut dabei fahren!«

      Er richtete sich auf, als Perry Walker langsam und lässig über den Rasen kam.

      »Hat alles geklappt?« wollte Spellman von Walker wissen.

      »Bis in jede Einzelheit«, erwiderte Perry. »Alles ist nach Plan verlaufen. Die Behörden werden sich mit ’ner zweiten Sprengung befassen müssen!«

      *

      Als es dunkel wurde, lief die Motoryacht aus.

      Kathy Porter befand sich mit den beiden Frauen Mabel und Liz unter Deck. Walker und Spellman hatten das Ruderhaus besetzt, die beiden Preisboxer spielten die Mannschaft. Die Yacht lief aus dem Hafen von Peterhead mit großer Fahrt in südöstliche Richtung.

      Kathy war gespannt, mit welcher Methode die Gangster arbeiteten. Sie war sicher, daß sie draußen auf See die Schmuggelware übernahmen. Sie wußte aber immer noch nicht genau, warum sie und ihre Partnerinnen ausgerechnet als Seejungfrauen agieren mußten. Sie nahm an, daß sie vielleicht nächtliche Strandbeobachter abzulenken hatten.

      Nach einer knappen Stunde minderte sich die Fahrt der Motoryacht. Kathy trat an eines der Bullaugen und sah nach draußen. Nicht weit von der Yacht entfernt, dümpelte ein kleiner Fischkutter in der Dünung.

      »Darf man raufgehen?« erkundigte sich Kathy bei ihren Partnerinnen.

      »Besser nicht«, antwortete Mabel, »warten wir lieber, bis wir gerufen werden. Spellman ist da sehr eigen.«

      Kathy blieb am Bullauge stehen. Die Motoryacht schob sich immer näher an den Fischkutter heran, bis die beiden Boote längsseits lagen. Wenig später war oben an Deck das dumpfe Geräusch von Plastikbehältern zu hören, die wohl an Bord genommen wurden. Dieser Austausch dauerte gut und gern eine Viertelstunde, dann legte die Yacht ab und nahm wieder Fahrt auf.

      Der Fischkutter, der übrigens keine Positionslichter gesetzt hatte, verschwand schon bald in der Dunkelheit.

      Spellman kam nach unten in die Kabine.

      »Macht schon, Kinder«, sagte er gut gelaunt, »verwandelt euch in Seejungfrauen. In einer halben Stunde geht’s los. Warte, Kindchen, ich werde Ihnen helfen.«

      Er meinte selbstverständlich Kathy.

      Sie biß die Zähne zusammen und ging auch auf dieses Spiel ein. Er wich ihr nicht von der Seite und hatte seine Hände überall. Er half ihr beim Entkleiden und beim Einsteigen in den Fischschwanz. Er übersah das amüsierte Lächeln von Mabel und Liz.

      »So, Kindchen, und jetzt hören Sie genau zu«, erklärte er Kathy, nachdem ihre Beine festgeschnürt im Plastikschwanz waren. »Sie halten sich dicht an Mabel und Liz. Sie haben nichts anderes zu tun, als rüber zur Küste zu schwimmen.«

      »Ich


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