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Coltkampf am Rio Grande: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Coltkampf am Rio Grande: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane - Pete Hackett


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Name ist Corcoran. John Corcoran. Wenn Sie mal durch das Bluegrass Valley in Colorado kommen, würde ich mich gern revanchieren.«

      Der schwarze Mann lächelte. »Ich nehme Sie beim Wort. Man kann ja nie wissen, wohin man noch verschlagen wird.«

      Chet ging zum Brunnen. Eine große Holztrommel mit Eisenwinde an der Seite war auf die yardhohe Mauer montiert. Ein Seil hing in den finsteren Schacht hinunter. Er bewegte die Kurbel und rollte das Seil auf die Trommel. Ein Eimer schlug im Schacht dumpf scheppernd gegen die Wand.

      »Sie können im Schuppen übernachten«, sagte der schwarze Mexikaner. »Am besten, Sie nehmen die Tiere mit hinein. Während der Nacht wird noch eine Kutsche ankommen, kümmern Sie sich nicht darum.«

      »Danke, Señor.«

      Chet ergriff den auftauchenden Eimer und goss das kalte, klare Wasser auf die Rinne. Es lief zur Tränke, an der inzwischen die Pferde standen und gierig zu saufen begannen.

      Der Vormann ließ den Eimer wieder in den Schacht hinunter und zog ihn abermals herauf.

      Corcoran und Rizzos brachten ihre leeren Flaschen.

      »Brauchen Sie auch Proviant?«, erkundigte sich der Mexikaner.

      »Ein bisschen haben wir noch.«

      »Umso besser, wir sind auch knapp damit.«

      »Wir würden das Wasser und die Übernachtung gern bezahlen.«

      »Ausgeschlossen, Sie haben mich doch bereits nach Colorado eingeladen, Señor Corcoran.«

      Der Rancher hatte es auf der Zunge, den Mexikaner nach seinem Namen zu fragen, aber er ließ es. Der Mann schien Gründe zu haben, ihn nicht zu nennen und würde vielleicht doch nur einen falschen sagen.

      »Kommt eine Postkutsche?«

      »Sagen wir, eine Extrapost des Gobernators.«

      »Wir sollten sie zum Teufel schicken«, knurrte einer der Kerle auf spanisch.

      Corcoran trank aus seiner vollen Flasche und gab sie Chet. »Warum? Sind wir im Wege?«

      Der Mexikaner fluchte und bekam, da er sich ertappt fühlte, einen roten Kopf.

      »In den Bergen leben die Leute wie Tiere«, erklärte der Wortführer. »Aber der Gobernator behauptet natürlich, sie wären Guerillas. Seine Soldaten suchen nach ihnen.«

      »Was hat das mit uns zu tun, Señor?«

      »Eigentlich nichts. Aber es wurde auch schon behauptet, es wären Weiße bei den Campesinos.«

      »Stimmt das?«

      »Nein.«

      Corcoran lächelte. »Sie sind gut informiert, Señor.«

      »Spitzel!«, zischte der andere, ein kleiner, fleischiger Bursche von dreißig Jahren, dem der schwarze Schnauzbart das Aussehen eines Seehunds verlieh.

      »Wir sind keine Spitzel«, sagte John Corcoran. »Bestimmt nicht. Wir wollen nur übernachten. Morgen früh reiten wir mit dem ersten Sonnenstrahl weiter.«

      »Schon gut«, besänftigte der große Mann, zog das Gewehr von der Schulter, stemmte es mit der Kolbenplatte in den Sand und stützte die Hände auf die Mündung. »Nehmt die Tiere mit in den Schuppen und schließt das Tor, dann wird euch niemand bemerken. Es sind wahrscheinlich Soldaten bei der Kutsche. Aber die tränken hier nur die Pferde und reiten weiter.«

      3

      Die Pferde standen rechts an der Wand, die Stiere auf der linken Seite. John Corcoran, Rizzos und Chet lagen im Stroh und hatten die Sättel unter den Köpfen.

      Dwarf stand an der Vorderwand und spähte durch eine Ritze in den Hof. Am Haus gegenüber brannte eine Sturmlaterne, die spärliches Licht bis zum Stall warf. Die Tür stand nun ganz offen. Einer nach dem anderen führten die Mexikaner ihre Pferde aus dem Stall und in die Hütte.

      »He!«, rief Dwarf leise. »Seht euch doch mal das an!«

      Rizzos sprang sofort auf und rannte zu seinem Freund. In der Dunkelheit lief er zu weit und knallte mit der Stirn gegen die Bretter. Er schimpfte verdrossen, presste die Hand auf die Stirn und tanzte auf einem Bein.

      »Hat es weh getan?«, fragte Dwarf.

      »Idiot!«

      »Was ist denn los?«, fragte der Rancher, als er mit Chet die Wand erreichte.

      Dwarf spähte durch die Ritze. »Die haben ihre gesattelten Pferde ins Haus geführt.«

      Einer der Mexikaner kehrte zurück, verschloss den leeren Stall und nahm die brennende Sturmlaterne mit, als er ins Haus zurückging.

      »Bist du sicher?«

      »Ich kann doch meinen Augen noch trauen, Boss!«, entrüstete sich Dwarf empört.

      »Das ist schon seltsam«, räumte Chet ein. »Aber die sehen natürlich eher wie Rebellen aus, denn wie Ranchleute.«

      »Vielleicht wäre es besser gewesen, noch ein paar Meilen zu reiten und dann in der Wildnis zu übernachten«, murmelte Corcoran.

      »Warum, weil die ihre Gäule ins Haus brachten?«, fragte Rizzos naiv. »Die wollen vielleicht nur, dass die armen Tiere keine Angst in der Dunkelheit des Stalles haben.«

      »Haha!«, äffte Dwarf. »Du solltest nicht so oft mit dem Kopf gegen die Wand rennen, es schadet dir.«

      »Die Hütte hat eine Tür auf der anderen Seite«, sagte der Rancher versonnen. »Vielleicht schaffen sie die Pferde nach draußen.«

      »Und da fällt mir noch was ein, Boss.«

      »Was, Dwarf?«

      »Einer hatte, glaube ich jedenfalls, zwei Pferde am Zügel.«

      »Bist du sicher?«

      »Nein. Aber es sah so aus. Er war schon im Haus.«

      Corcoran wandte sich um. »Wollen wir verschwinden?«

      Im Haus flammte eine Lampe auf, und eine Lichtbahn fiel in den Hof und reichte bis zum Brunnen. Von der Mauer und dem Windenbock wurde ein langer, verzerrter Schatten in den Sand gezeichnet.

      Ein Mann tauchte hinter dem Fenster auf.

      »Vielleicht hätten die etwas dagegen, wenn wir uns jetzt verdünnisieren«, mutmaßte Rizzos.

      »Es ist auch zu spät«, wandte Chet ein.

      Corcoran wirbelte herum. »Wieso?«

      »Weil ich Hufschlag höre.«

      Sie lauschten und hörten noch ferne Geräusche. Obwohl es eher wie ein Raunen in der Nacht klang, wussten sie, dass es trommelnde Hufe waren. Dann folgte das scharfe Geräusch einer Peitsche, das einem Schuss ähnelte.

      »Ja, die Kutsche kommt«, murmelte Corcoran.

      »Die wollen die Chaise überfallen, was?«, fragte Rizzos.

      Dwarf lachte spitz. »Der Anprall muss deiner Birne ernsthaft geschadet haben, Großer.«

      »Pass auf, dass ich dich nicht in der Luft zerreiße! – He, Boss, kannst du dem Kleinen nicht mal beibringen …«

      »Er hat wahrscheinlich recht«, unterbrach Corcoran den Redefluss des Hünen.

      »Mit meinem …«

      »Nein, wegen eines Überfalls. Es hört sich an, als wären zehn oder noch mehr Reiter unterwegs. Was sollen fünf Mann gegen die schon ausrichten können.«

      »Ach so«, brummte Rizzos kleinlaut.

      Dwarf kicherte. »Was den geistigen Horizont angeht, scheint sich der Abstand zwischen uns zu vergrößern, Großer.«

      »Dwarf!«,


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