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Coltkampf am Rio Grande: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Coltkampf am Rio Grande: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane - Pete Hackett


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verbessern?«, schimpfte Rizzos.

      »Weshalb, ich habe dich doch nur ergänzt.«

      Draußen erscholl ein Kommando. Reiter galoppierten vor dem Tor vorbei. Durch das Haus mit den offenstehenden Türen ließ sich noch der Widerschein der Fackeln erkennen. Auch rechts und links der Gefangenen hatte man zwei pechgetränkte Knüppel zwischen Pfosten und Bretter des Zauns geklemmt.

      John Corcoran bewegte die linke Hand. Die Fessel führte um eine Latte und sein Handgelenk und war straff angezogen.

      »Lass das!«, herrschte ihn ein Bewacher an, kam näher und schlug den Gewehrkolben gegen den Arm des Ranchers.

      »Kann man mit euch nicht vernünftig reden?«, fragte Chet.

      »Die verstehen uns nicht«, murmelte der Rancher.

      »Oder sie wollen nur nicht. Hier oben, so dicht an der Texasgrenze, verstehen doch die meisten Leute genügend englische Brocken, um sich verständigen zu können. Der sprach eben auch englisch.«

      Corcoran blickte auf die Bewacher. »Wir sind zufällig hier«, versuchte er es selbst.

      Die Wächter zeigten keine Reaktion.

      »Wir haben zwei Stiere gekauft«, fuhr Corcoran fort. »Von der Hazienda San Malo. Die müsst ihr doch kennen. Die liegt nur rund vierzig Meilen südlich von hier!«

      »Sei endlich still«, sagte der eine.

      »Na also«, murmelte Chet. »Natürlich verstehen die uns. Jedes Wort, wie es scheint.«

      Corcoran erklärte, wie sie zum Rancho kamen, aber die Soldaten schien das zu langweilen. Einer gähnte. Der nächste lief zum Brunnen und hockte sich auf die Mauer. Die beiden anderen gingen in die Hocke, richteten sich jedoch bald wieder auf und entfernten sich ebenfalls.

      »Vielleicht kriegen sie die Entführer noch«, sagte Dwarf. »Die werden dann schon erklären, dass wir mit der Sache nichts zu tun haben.«

      Chet blickte ihn schief grinsend an. »Glaubst du das wirklich?«

      »Groß ist der Vorsprung der Banditen nicht.«

      »Groß genug, um bei Nacht nicht mehr geschnappt zu werden«, brummte Rizzos. »Die müssen doch nur reiten. Die anderen haben nach Spuren zu suchen und kommen viel langsamer voran.«

      5

      Die beiden Fackelreiter lenkten ihre Pferde in einen steinigen Arroyo hinunter und hielten an.

      »Weiter!«, drängte der Teniente über dem Graben.

      »Wir sehen keine Spuren mehr«, erwiderte der eine mürrisch.

      Der andere stieg ab, hielt die Fackel dicht über den Boden und lief durch den Arroyo nach Nordwesten.

      »Nein!«, schimpfte der Offizier. »Die sind bestimmt zu den Bergen im Nordosten!«

      Der Soldat kehrte zu den Pferden zurück, erklomm die andere Böschung und suchte dort. »Hier sind keine Spuren, Teniente. Die müssen erst ein Stück durch den Arroyo geritten sein, bevor sie ihn verließen.«

      Der Offizier stellte sich in den Steigbügeln und blickte erst nach rechts, dann nach links. Auf beiden Seiten verlor sich der drei Yard breite und nur gut einen Yard tiefe Graben in der Finsternis. Saguaro-Kakteen säumten nur vereinzelt die sandigen Uferstreifen.

      »Wir müssen die Guerillas finden!«, stieß der Mann scharf hervor. »Nicht auszudenken, was passiert, wenn wir ohne die Señorita bei Don Esteban ankommen!»

      »Dann sollten wir uns teilen«, schlug der Reiter neben dem Offizier etwas kleinlaut vor. »Und in zwei Gruppen das gegenüberliegende Ufer absuchen. Vielleicht finden wir die Stelle, an der sie den Arroyo verließen.«

      Der Teniente widersprach und beschimpfte den Soldaten nicht, sondern gab den Befehl, zwei Gruppen mit je einem Fackelträger zu bilden. Sie durchritten den Graben und trennten sich.

      6

      Sie kehrten erst am Morgen zum verlassenen Rancho zurück. Die Sonne stand bereits eine Handbreit über den Ausläufern der Sierra Puerto Frio im Osten.

      Ein Wächter am Tor meldete die Soldaten, doch bis sie ins Innere ritten, vergingen noch zwanzig Minuten. Der Teniente an der Spitze saß zusammengesunken im Sattel, den Kopf tief zwischen die Schultern gezogen.

      »Verdammt«, flüsterte Rizzos. »Die waren erfolglos.«

      »Das wussten wir doch vorher«, gab Chet genauso leise zurück. »Das war von den Rebellen astrein eingefädelt und konnte kaum schieflaufen. Die hatten alles bedacht.«

      Das Pferd blieb zwischen den Wächtern stehen, die wieder einen Halbkreis vor ihren Gefangenen bildeten und offenbar den Anschein erwecken wollten, als hätten sie die vielen Stunden so auf der Stelle verharrt. Die Lippen des jungen Offiziers pressten sich zusammen und standen wie ein Strich in dem wenig Intelligenz verratenden Gesicht mit der etwas niedrigen Stirn.

      Hinter dem Teniente hielten die verstaubten, übermüdeten Reiter.

      Der Kutscher kletterte gähnend aus dem Gefährt, raufte sich die zu Berge stehenden Haare und stülpte den Hut auf.

      Niemand sagte etwas. Der Offizier starrte die Gefesselten an, als könnte er so etwas erfahren. Dann stieg er ab, drängte das Pferd beiseite und schmetterte ihm die Faust gegen den Hals, weil es nicht schnell genug reagierte.

      Corcoran schaute zu dem wilden Burschen hinauf.

      »Wo sind sie hin?«, brüllte der Offizier plötzlich.

      »Ich wollte Ihren Leuten schon erklären, dass wir mit diesen Männern nichts zu tun haben, Señor.«

      »Wohin?«, giftete der Teniente und versetzte dem Rancher einen Tritt.

      »Wir wissen es nicht, haben mit diesen Männern nichts zu tun. Wir wollten hier nur die Tiere tränken und übernachten!«

      Der Offizier fluchte und versetzte Corcoran in seiner blindwütigen Rage den zweiten Tritt.

      »Verdammt, versuchen Sie doch mal, Ihren Verstand zu gebrauchen!« rief Chet. »Wenn wir mit den Entführern zu tun hätten, wären wir doch nicht freiwillig im Schuppen geblieben.«

      Er bekam dafür den dritten Tritt.

      »Die machen uns fertig!« Dwarf seufzte.

      »Wohin?«, brüllte der Offizier, beugte sich vor Corcoran herab, zog den Colt und fuchtelte dem wehrlosen Opfer mit der Waffe vor dem Gesicht herum.

      Chet hielt den Atem an. Der Offizier war derart außer sich geraten, dass sein Colt tatsächlich losgehen konnte.

      »Teniente!« Der Corporal drängte sich vor die Pferde.

      Der Offizier richtete sich langsam auf und blickte zur Seite. Sein Gesicht wirkte immer noch verschoben, das Kinn dabei straff gespannt und die Augen wie zu Schießscharten zusammengekniffen.

      »Teniente, es ist unwahrscheinlich, dass diese Gringos mit den Bandoleros zusammengehören.« Der Soldat zuckte etwas hilflos mit den Schultern.

      »Angeblich haben sie auf der Hazienda San Malo die beiden Stiere gekauft, die im Schuppen stehen«, erklärte einer der Wächter.

      Der Offizier trat zurück und stieß gegen sein Pferd. Das Tier schnaubte. »Soll ich ganz mit leeren Händen nach El Carrizo reiten?« Das wütende Funkeln in den Augen des jungen Mannes galt dem Corporal. »Soll ich mit Nichts beim Gobernator ankommen?«

      Der Kopf des Corporals senkte sich. Sein Stiefel begann im Sand zu scharren. Er wirkte hilflos, weil es auf die verblüffend einfache Frage keine leichte Antwort gab.

      »Sind wir jetzt die Ersatzgefangenen?«, schimpfte Dwarf aufgebracht.

      »Verdammt«, rief Rizzos.


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