Praxishandbuch SAP-Basis – Troubleshooting in der Systemadministration. Manfred SprengerЧитать онлайн книгу.
Grund »RFC-Antwort«
Per Doppelklick auf einen Workprozess in der Übersicht (siehe Abbildung 1.2) erhalten Sie die zugehörigen Detailinformationen. Unter der Rubrik Wartegrund finden Sie im Feld Warteinfo (
SAP-Hinweis 934109
1.2.2 Workprozess im Status »hält« mit Grund »PRIV-Modus«
Ein Workprozess wird mit dem Grund »PRIV« in den Status »hält« versetzt, wenn für die Ablage des Benutzerkontextes (Variableninhalte der gestarteten Anwendungen, Pufferung von Bildschirmlisten etc.) kein Extended Memory mehr verfügbar ist. Der betroffene Anwender wird auf diese Situation durch die Meldung »Speicher wird knapp. Vor Pausen Transaktion beenden!« hingewiesen.
Wir müssen zwei Ursachen für den Engpass an Extended Memory unterscheiden:
1. Für eine Dialoganwendung kann die maximal erlaubte Quote an Extended Memory erreicht sein.
2. Das für die gesamte Instanz zur Verfügung stehende Extended Memory ist ausgeschöpft.
Der zweite Fall ist besonders kritisch, denn jetzt werden Workprozesse auf den Status »hält« gesetzt, selbst wenn die im Prozess laufenden Anwendungen nur wenig Speicher verbrauchen. In der Folge befinden sich bereits nach kurzer Zeit alle Dialogworkprozesse im Status »hält«; einzig die Anwender, die einen Prozess reserviert haben, können noch Aktionen ausführen.
Die Transaktion ST02 hilft Ihnen dabei, einen solch globalen Engpass an »Extended Memory« zu erkennen (
Abbildung 1.5: Analyse des Speicherverbrauchs
Vermeidung »PRIV«
1.3 Verwaltung von Workprozessen
Bisweilen kann es notwendig sein, eine Anwendung vorzeitig zu stoppen, weil z.B. Selektionskriterien eingegeben wurden, die zu problematisch langen Laufzeiten führen können.
Für das Abbrechen stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Zunächst einmal kann der User, der die Anwendung gestartet hat, selbst versuchen, sie zu stoppen (siehe Abbildung 1.6). Zu diesem Zweck bietet die SAP GUI die Funktion Transaktion abbrechen (
Abbildung 1.6: Alternativen für den Abbruch einer Anwendung
Anwendungen in Dialogworkprozessen werden zudem automatisch gestoppt, wenn sie ein durch den Parameter rdisp/max_wprun_time vorgegebenes Zeitlimit überschritten haben. Beachten Sie, dass dieses Limit automatisch um ca. 60 Sekunden verlängert wird, wenn die Anwendung z.B. gerade ein SQL-Statement ausführt. Der Abbruch der Anwendung aufgrund einer Zeitüberschreitung führt zu einem Laufzeitfehler.
Bei aktuelleren SAP-Kernel kann das Limit in Abhängigkeit von Prioritäten differenziert werden. Es stehen folgende Parameter zur Verfügung:
rdisp/scheduler/prio_high/max_runtime
rdisp/scheduler/prio_normal/max_runtime
rdisp/scheduler/prio_low/max_runtime
Detaillierte Informationen zu den Parametern liefert die Transaktion RZ11.
Die Priorität einer im Workprozess zu bearbeitenden Anfrage kann wie in Tabelle 1.3 festgelegt sein:
Priorität | Bedeutung |
---|---|
Hoch | Dialoganwendungen und systeminterne Vorgänge wie z.B. Puffersynchronisation, Batch-Scheduler |
Normal | RFC-Aufrufe aus Dialoganwendungen |
Niedrig | Ausführung von Job-Steps und RFC-Aufrufen aus Batch-Anwendungen |
Tabelle 1.3: Prioritäten für Workprozessaufträge
1.4 Alternativen zur Transaktion SM50
Die Transaktion SM50 kann selbst vom Systemadministrator nur dann genutzt werden, wenn mindestens ein Dialogworkprozess im Status »wartet« zur Verfügung steht. Was tun, wenn alle Prozesse blockiert sind?
Ein sehr rudimentäres Werkzeug für die Analyse und Verwaltung von Workprozessen bietet das Kommando dpmon
, das auf Betriebssystemebene des Applikationsservers gestartet werden kann. Melden Sie sich dazu als SAP-Systemadministrator (<SID>adm) an. Wenn Sie in das Verzeichnis (DIR_PROFIL) wechseln, können Sie das Kommando z.B. wie folgt starten:
dpmon pf=TZ7_DVEBMGS00_saptz7
Für den Parameter pf
muss der jeweilige Name des Instanzprofils angegeben werden.
Wählen Sie im Folgebild die Option m - menue. Daraufhin erhalten Sie eine Aufstellung über die zur Verfügung stehenden Kommandos. Das Kommando »l« zeigt Ihnen eine zur Transaktion SM50 analoge Auflistung der Workprozesse