Эротические рассказы

Der arme Jack. Фредерик МарриетЧитать онлайн книгу.

Der arme Jack - Фредерик Марриет


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die Kammerjungfer einer gnädigen Frau! Ich hatte Virginia auf das Sofa niedergesetzt und war die Treppe hinaufgeschlichen, um zu sehen, was nun weiter stattfand. Mein Vater und meine Mutter waren in den erwähnten Stellungen, als ersterer folgendermassen anfing:

      „Ich habe sagen hören, ein Mann soll sein Weib mit nichts Dickerem dreschen, als sein eigener Daumen ist. Das mag sein — und ich erinnere mich, dass der Zahlmeister zu dem ersten Leutnant, welcher den Matrosen die langen Haare wegsprechen wollte, sagte, dies sei eine Felonie, die unter den Akt der Verstümmelung gehöre. Ich weiss nicht, ob der erste Leutnant eine Felonie daraus gemacht haben würde oder nicht, aber so viel ist gewiss, dass er’s für Meuterei erklärt hätte. Du verdienst kein Erbarmen und sollst es auch nicht erhalten. Ich will jetzt diesen Zopf an Dir in Anwendung bringen — und wenn das Züchtigungswerkzeug schwer auffällt, so merke Dir wohl, dass Du es Dir selbst geschnitten hast. Du hörst vielleicht nicht zu der Zeit, wenn ich mit Dir fertig bin; deshalb will ich Dirs jetzt sagen. Ich werde das Ende spitzen, eine Maus an diesem meinem Zopf anbringen und mich nie davon trennen. Ich werde ihn aufbewahren zu Deinem eigenen besonderen Gebrauch und für niemand anders. Ja, und so oft ich zurückkomme, darfst Du sicher darauf zählen, dass Du diesen Zopf zu kosten kriegst, ohne zu schlucken, Du saubere Kammerjungfer einer gnädigen Frau.“

      Nach dieser ungewöhnlich langen Rede, auf welche meine Mutter keine Antwort gab, da ihre Augen in starrem Entsetzen auf dem geschwungenen, fast armsdicken Zopfe hafteten, begann mein Vater seine Drohungen in Vollzug zu setzen. Schlag folgte auf Schlag, das Geschrei meiner Mutter wurde immer schwächer und schwächer, bis sie endlich augenscheinlich besinnungslos dalag. Dann eilte ich auf meinen Vater zu, klammerte mich an seine Kniee an und rief: „O, Vater, sie ist tot!“

      Diese Bemerkung bewog ihn abzulassen. Er sah ihr ins Gesicht — ihre Augen waren geschlossen und ihre Kinnladen niedergesunken.

      „Nun, sie hat für diesmal genug gehabt“, sagte mein Vater nach einer Pause. — „Vielleicht zu viel sogar. Aber wenn ich auf diesen Zopf in meiner Hand blicke, so ist’s mir, als könnte ich ihr noch mehr geben. Und wenn sie auch tot ist, so wird mich, glaube ich, der Richter nicht hängen lassen, wenn ich ihm zeige, was ich verloren habe. Lieber hätte ich jeden Tag in der Woche meinen Arm oder Bein hingegeben. Ist sie tot, so bin ich jedenfalls aufs bitterste gereizt worden — ein Heiliger im Himmel hätte da nicht an sich halten können!“

      Meine Mutter liess während dieser Bemerkungen keine Spur des wiederkehrenden Lebens blicken, und endlich wurde er ernstlich unruhig.

      „Jack“, sagte er, „ich muss meinen Stecken schneiden, oder man könnte mich ins Fegefeuer setzen. Sobald ich das Haus geräumt habe, läufst Du nach einem Doktor, dass er nach Deiner Mutter sehe; aber vergiss nicht, jenem alten Burschen, der in der letzten Nacht mit mir gezecht hat, alles mitzuteilen, wie sich’s zugetragen hat. Mag kommen, was da will, die Leute werden sagen, dass ich hinreichend gereizt wurde — und Jack, wenn die Leichenschauer ins Haus kommen, so vergiss nicht, die Wahrheit zu sagen. Du weisst, ich wollte die Alte nicht totschlagen — gelt mein Junge? Denn habe ich nicht gesagt, dass ich den Zopf aufheben wolle, um ihr eine andere Dosis zu geben, wenn ich wieder zurückkomme? Dies beweist, dass ich nicht willens war, der Wind möchte ihr ausgehen — Du begreifst das, Knabe. Ich sagte, ich wolle ihr eine andere Dosis geben — hast Du gehört, Jack? — Und —“ fuhr mein Vater fort — „ich werde auch Wort halten, falls ich sie, wenn ich wieder zurückkehre, noch über dem Boden finde.“

      Mein Vater ging sodann die Treppe hinunter. Die kleine Virginia war auf dem Sofa wieder eingeschlafen. Er küsste sie sanft, drückte mir die Hand und gab mir eine Krone. Dann riegelte er die Thüre auf, steckte das Ende seines Zopfes in die Brusttasche, rollte ihn um seinen Leib, eilte die Strasse hinunter und war bald ausser Sicht.

      Achtes Kapitel.

      In welchem der Doktor einen Besuch macht und kein Honorar erhält. — Ich sehe mich genötigt, sehr hart zu arbeiten, um mir meinen Lebensunterhalt zu verschaffen.

      Ich vergass die Einschärfungen meines Vaters nicht, denn ich war zu erschrocken. In der Mitte der Kirchstrasse, unfern Fishers Alley, wohnte ein Doktor — ein kleiner Mann mit einem zwischen zwei breiten Schultern eingesunkenen grossen Kopfe, kleinen blinzelnden Augen, einer Mopsnase und fast kahlem Scheitel, während an den Seiten sein Haar lang und wallend niederhing. Wenn übrigens auch seine Schultern breit waren, so stand doch sein übriger Leib nicht in demselben Verhältnisse, denn dieser wurde nach unten zu immer schmäler, so dass seine Hüften nichts weniger als breit und seine Beine so dünn wie Gaisfüsse waren. Sein eigentlicher Name war Todpoole, aber die Leute nannten ihn stets Tadpolec), und ohne Frage erinnerte auch sein Äusseres an ein derartiges Tierchen. Er war ein witziger kleiner Mann und stand im Rufe grosser Geschicklichkeit.

      „Doktor Tadpole“, rief ich vom laufen ganz ausser Atem, „kommt hurtig — meine Mutter ist übel dran.“

      „Wo fehlt’s?“ fragte er, über einen Mörser wegblickend, in welchem er eben etwas mit der Pistille rieb. „Äusserlich oder innerlich?“

      Obgleich ich nicht wusste, was er damit meinte, so versetzte ich doch: —

      „Beides, Doktor, und noch viel mehr.“

      „Das ist in der That schlimm“, entgegnete Tadpole, noch immer reibend.

      „Aber Ihr müsst augenblicklich kommen“, rief ich. „Kommt mit — hurtig!“

      „Festina lente, guter Knabe — das ist Latein für Hut und Stiefel. — Tom, sind meine Stiefel rein?“

      „Ja, Sir“, antwortete ein gelbrübenköpfiger Junge, den ich wohl kannte.

      Der Doktor legte seine Pistille hin, setzte sich auf einen Stuhl nieder und begann ganz gemächlich seine Stiefel anzuziehen, während ich vor Ungeduld mit dem Fusse stampfte.

      „So beeilt Euch doch, Herr Doktor — Ihr werdet meine Mutter tot finden.“

      „Jack“, sagte der Doktor grinsend, indem er seinen zweiten Stiefel anzog, „die Leute sterben nicht so schnell, ehe der Doktor kommt — es geschieht stets nachher. Übrigens freut es mich, zu sehen, dass Du Deine Mutter so sehr liebst. — Tom, ist mein Hut gebürstet?“

      „Ja, Sir“, entgegnete Tom, den Hut des Doktors bringend.

      „Wohlan denn, Jack, jetzt bin ich bereit. — Tom, gieb auf den Laden acht, und iss mir nicht die Stange Bärendreck — hörst Du?“

      „Ja, Sir“, antwortete Tom mit einem Grinsen von einem Ohre bis zum andern.

      Der Doktor folgte mir hurtig, da er aus meiner Ungeduld schloss, es müsse etwas Ernstliches vorgefallen sein. Er ging nach dem Zimmer meiner Mutter hinauf, ich beeilte mich, die Thür zu öffnen, als ich zu meiner Überraschung die Mutter vor dem Spiegel stehen sah, wie sie sich eben die Haare ordnete.

      „Nun!“ rief meine Mutter, „das ist ein sauberes Benehmen — wer wird in dieser Weise in ein Frauengemach dringen?“

      Der Doktor machte grosse Augen und ich desgleichen. Endlich rief ich:

      „Ach, der Vater glaubte, er habe sie tot geschlagen.“

      „Ja“, entgegnete meine Mutter, „und er ist fortgegangen mit dieser Last auf seinem Gewissen, was doch einigen Trost gewährt. Er wird nicht so schnell wieder zurückkommen — er glaubt einen Mord begangen zu haben. Das gefühllose Vieh! — Nun, ich habe meine Rache gehabt.“

      Und als sie ihr Haar aufband, kreischte sie hinaus:

      „Das kleine Dämchen

      Verlor ihr Lämmchen

      Und konnt’ nicht sagen,

      Wo es zu finden.

      Sie fand es endlich,

      Doch ach wie schändlich,

      Es hat gelassen

      Den Schwanz dahinten.“

      „Nun, Doktor, so ist alles Verstellung gewesen“, rief ich.

      „Ja


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