Эротические рассказы

Emma. Jane AustenЧитать онлайн книгу.

Emma - Jane Austen


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über dem Kaminsims erhalten.

      Die Sitzung begann, und Harriet, lächelnd, errötend und ängstlich darauf bedacht, ihre Haltung und Miene nicht zu verändern, bot dem ruhigen Blick der Malerin ein Gesichtchen dar, das ausdrucksvoll ihre kindlichen Empfindungen spiegelte. Doch Emma konnte nichts tun, solange Mr. Elton hinter ihr herumzappelte und jeden Strich verfolgte. Sie hoffte, er ließe sich irgendwo nieder, wo er nach Herzenslust schauen konnte, ohne sie zu stören, doch schließlich mußte sie selber ein Ende machen und ihn bitten, sich einen andern Platz zu suchen. Dann kam ihr der Gedanke, ihn zum Vorlesen anzustellen.

      Ob er so gut sein wollte, ihnen vorzulesen, das wäre sehr freundlich! Ihr würde es angenehm über die Schwierigkeiten hinweghelfen und Miss Smith die Langeweile verkürzen.

      Mit dem allergrößten Vergnügen, erklärte Mr. Elton. Harriet hörte zu, und Emma konnte nun in Ruhe zeichnen. Doch mußte sie ihm auch weiterhin erlauben, ab und zu einen Blick auf das Blatt zu werfen; weniger wäre für einen Liebhaber gar zu wenig gewesen. Sobald ihr Stift die kleinste Pause machte, sprang er auf, um den Fortschritt zu sehen und in Entzücken auszubrechen. Einem so anfeuernden Zuschauer konnte man nicht böse sein, denn vor lauter Bewunderung sah er die Ähnlichkeit schon, wo fast noch nichts zu erkennen war. Von seinem Auge hielt sie nichts, aber seine Verliebtheit und sein beflissenes Wohlgefallen entsprachen ganz ihren Wünschen.

      Die Sitzung war in jeder Weise befriedigend. Als ersten Anfang fand Emma die Skizze so gelungen, daß sie Lust hatte, weiterzumachen. An der Ähnlichkeit war nichts auszusetzen, die Haltung war geglückt, und da sie vorhatte, bei der Figur der Wirklichkeit ein bißchen nachzuhelfen, sie etwas in die Länge zu strecken und ihr bedeutend elegantere Linien zu geben, war sie voller Zuversicht, daß es in jeder Hinsicht ein hübsches Bild würde und ihnen beiden an dem Platz, den sie ihm zugedacht hatte, Ehre machen werde, ein bleibendes Denkmal für die Schönheit der einen und die Kunstfertigkeit der andern, und für ihre Freundschaft; und wer weiß, welche anderen erfreulichen Erinnerungen sich durch Mr. Eltons vielversprechende Neigung am Ende noch damit verknüpfen würden?

      Harriet sollte am nächsten Tage wieder sitzen, und Mr. Elton bat, ganz wie gewünscht, um die Erlaubnis, wieder dabeizusein und ihnen vorzulesen.

      »Auf alle Fälle! Wir werden uns herzlich freuen, wenn Sie uns Gesellschaft leisten.«

      Die zweite Sitzung verlief mit den gleichen Artigkeiten und Huldigungen, mit demselben Erfolg und der nämlichen Befriedigung wie die erste. Sie begleiteten den ganzen Werdegang des Bildes, der rasch und glücklich vonstatten ging. Es gefiel jedem, der es sah, aber Mr. Elton war in ständiger Verzückung und verteidigte es gegen jegliche Kritik.

      »Miss Woodhouse hat ihrer Freundin die einzige Schönheit verliehen, die ihr noch fehlte«, bemerkte Mrs. Weston zu ihm – ohne die geringste Ahnung, daß sie zu einem Liebhaber sprach. »Der Ausdruck der Augen ist sehr richtig getroffen, nur hat Miss Smith nicht solche Augenbrauen und Lider. Das ist ein Schönheitsfehler an ihr.«

      »Finden Sie?« erwiderte er. »Ich kann Ihnen nicht zustimmen. Mir scheint es in jedem Zug vollkommen naturgetreu. In meinem Leben habe ich kein Bildnis gesehen, das so gut getroffen war. Der Eindruck wird vielleicht durch die Wirkung der Schatten hervorgerufen, wissen Sie.«

      »Sie haben sie zu groß gemacht, Emma«, sagte Mr. Knightley.

      Emma wußte, daß es so war, mochte es aber nicht wahrhaben, und Mr. Elton fügte beflissen hinzu:

      »O nein, bestimmt nicht zu groß, keine Spur zu groß. Bedenken Sie, daß sie sitzt, das stellt natürlich eine andere . . . kurz und gut, es gibt genau die richtige Vorstellung . . .; und die Proportionen müssen doch gewahrt werden, wissen Sie. Proportionen . . . Verkürzung . . . O nein, es gibt genau die Vorstellung von Miss Smith’ Größe. Stimmt genau, tatsächlich.«

      »Es ist sehr hübsch«, sagte Mr. Woodhouse. »So hübsch gemalt. Ganz wie alle deine Bilder immer sind, mein liebes Kind. Ich wüßte niemanden, der so gut malt wie du. Nur eins gefällt mir nicht ganz: sie scheint draußen zu sitzen und hat nur einen kleinen Schal um die Schultern – und da meint man, sie muß sich erkälten.«

      »Aber mein lieber Papa, es soll doch Sommer sein, ein warmer Sommertag. Sehen Sie sich den Baum an!«

      »Trotzdem, es ist nie unbedenklich, im Freien zu sitzen, mein liebes Kind.«

      »Sie, Sir, dürfen alles sagen«, rief Mr. Elton, »aber ich muß gestehen, ich finde es einen sehr glücklichen Einfall, Miss Smith ins Freie zu setzen; und mit welch unnachahmlichem Genie ist dieser Baum gemalt! Keine andere Anordnung wäre so im Einklang mit dem Gegenstand des Bildes, mit dem Naiven in Miss Smith – ihrem ganzen Wesen. Oh, es ist höchst bewundernswert. Ich kann meine Augen gar nicht losreißen. Nie habe ich ein so schönes Porträt gesehen.«

      Als nächstes mußte nun das Bild gerahmt werden, und dabei ergaben sich einige Schwierigkeiten. Es mußte sofort geschehen und zwar in London; der Auftrag mußte von einer intelligenten Person übermittelt werden, auf deren Geschmack Verlaß war, und an Isabella, die sonst alle Besorgungen übernahm, konnte man sich nicht wenden, denn es war Dezember, und Mr. Woodhouse konnte den Gedanken nicht ertragen, daß sie im Dezembernebel draußen herumliefe. Aber kaum hörte Mr. Elton von diesen Nöten, da waren sie auch schon behoben. Seine Galanterie war immer auf dem Sprung. Wenn man ihn damit betrauen wollte, mit welch unendlichem Vergnügen würde er das besorgen! Er könne jederzeit nach London reiten. Unmöglich zu sagen, wie dankbar er wäre, zu diesem Botengang angestellt zu werden!

      Er sei gar zu gütig! Ein unleidlicher Gedanke! Nicht um die Welt möchte sie ihm diese Mühe aufhalsen! – damit erzielte Emma die erwünschte Wiederholung seiner Bitten und Beteuerungen, und in wenigen Minuten war die Sache abgemacht.

      Mr. Elton sollte also das Bild nach London bringen, den Rahmen aussuchen und die nötigen Anweisungen geben, und Emma wollte es so einpacken, daß nichts damit passieren konnte und es ihm doch nicht allzu lästig würde, während er offenbar nur fürchtete, nicht genug belästigt zu werden.

      »Was für ein kostbares Pfand!« sagte er mit zärtlichem Seufzer, als er es in Empfang nahm.

      Der Mann ist mir fast zu galant, um zu lieben, dachte Emma. Wenigstens kommt es mir so vor, aber vermutlich gibt es hundert verschiedene Weisen zu lieben. Er ist ein trefflicher junger Mann und paßt genau zu Harriet; das gibt ein »Stimmt genau«, wie er selber immer sagt. Aber ich könnte sein Seufzen und Schmachten und seine gesuchten Komplimente nicht vertragen, wäre ich die Hauptperson. Schon als Nebenperson kriege ich mein gerüttelt Maß davon ab, aber das ist nur seine Dankbarkeit Harriets wegen.

      Siebentes Kapitel

      Der Tag, an dem sich Mr. Elton nach London begab, brachte Emma eine neue Gelegenheit, ihrer Freundin einen Dienst zu erweisen. Harriet hatte sich wie gewöhnlich bald nach dem Frühstück in Hartfield eingefunden und war nach einiger Zeit nach Hause gegangen, um zum Dinner wiederzukommen. Sie kam früher, als man ausgemacht hatte, und ihr aufgeregtes und abgehetztes Aussehen kündigte an, daß sie etwas Außergewöhnliches erlebt hatte und darauf brannte, es zu erzählen. In einer halben Minute kam alles zutage. Als sie bei Mrs. Goddard angelangt war, hatte sie erfahren, daß Mr. Martin dort vor einer Stunde nach ihr gefragt hatte, und als er hörte, sie sei nicht zu Hause und werde auch nicht so bald erwartet, hatte er ein Paketchen von einer seiner Schwestern für sie zurückgelassen und war gegangen. Und als sie das Paketchen öffnete, fand sie doch wahrhaftig außer den beiden Liedern, die sie Elizabeth zum Abschreiben geliehen hatte, einen Brief darin. Und dieser Brief war von ihm, von Mr. Martin, und enthielt einen offenen Heiratsantrag. »Wer hätte das gedacht!« Sie war so bestürzt, daß sie nicht wußte, was tun. Ja, einen richtigen Heiratsantrag; und es war ein so schöner Brief, wenigstens fand sie das. Und er schrieb, als ob er sie wirklich sehr liebhätte . . . aber sie wußte nicht . . . also war sie gekommen, so schnell sie nur konnte, um Miss Woodhouse zu fragen, was sie tun sollte. Emma schämte sich beinah für ihre Freundin, daß sie sich so freute und so unschlüssig war.

      »Weiß Gott«, rief sie, »der junge Mann ist entschlossen, nichts zu versäumen, aus Angst, ihm könnte etwas entgehen. Er sucht mit aller Gewalt Zutritt zur Gesellschaft.«


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