Эротические рассказы

Emma. Jane AustenЧитать онлайн книгу.

Emma - Jane Austen


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lieber nicht aus und würde auch meinem Vater davon abraten; aber nun hat er sich einmal entschlossen und scheint selber auch nicht zu frieren, darum möchte ich mich nicht einmischen, denn ich weiß, was für eine Enttäuschung es für Mr. und Mrs. Weston wäre. Aber wirklich, Mr. Elton, in Ihrem Fall würde ich mich bestimmt entschuldigen. Mir scheint, Sie sind schon ein bißchen heiser, und wenn Sie bedenken, wie Sie morgen Ihre Stimme brauchen und was für einen anstrengenden Tag Sie vor sich haben, ist es nur selbstverständliche Vorsicht, wenn Sie heute abend zu Hause bleiben und sich pflegen.«

      Mr. Elton sah aus, als wisse er nicht recht, was er darauf antworten sollte; so war es auch; denn wiewohl ihm die fürsorgliche Freundlichkeit einer so schönen jungen Dame schmeichelte und er ihrem Rat nicht gern zuwiderhandelte, verspürte er nicht die geringste Lust, auf die Einladung zu verzichten. Aber Emma, noch zu sehr in ihre Hoffnungen und Berechnungen vertieft, um ihm unbefangen zuzuhören und ihn zu durchschauen, war froh, als er zustimmend murmelte, es sei allerdings sehr, sehr kalt; und während sie dahingingen, freute sie sich, ihn von Randalls entbunden zu haben, so daß er in der Lage war, sich zu jeder Stunde nach Harriet zu erkundigen.

      »Sie tun ganz recht daran«, sagte sie. »Wir werden Sie bei Mr. und Mrs. Weston entschuldigen.«

      Aber kaum hatte sie das gesagt, als sie hörte, wie ihr Schwager Mr. Elton höflich einen Platz in seinem Wagen anbot, falls das Wetter sein einziges Bedenken sei, und tatsächlich ging Mr. Elton prompt und befriedigt auf das Anerbieten ein. Da war nichts mehr zu machen, Mr. Elton kam also doch, und nie hatte sein hübsches rundes Gesicht so vor Vergnügen gestrahlt wie in diesem Augenblick. Nie hatte er so breit gelächelt und sie mit einem so frohlockenden Blick angesehen.

      Nein, sagte sie sich, das ist ja sonderbar! Nachdem ich ihm so geschickt herausgeholfen habe, geht er doch lieber in Gesellschaft und läßt die arme Harriet im Stich! Wirklich höchst sonderbar! Aber ich glaube, viele Männer, namentlich Junggesellen, haben diesen Hang, ja diese Leidenschaft für Geselligkeit; eine Einladung zum Essen spielt für sie eine so große Rolle, als Vergnügen, als Zeitvertreib, als Ehre, fast als Pflicht, daß alles andre dahinter zurückstehen muß – und so scheint es auch mit Mr. Elton zu sein; ein zweifellos ernsthafter, liebenswürdiger, sympathischer junger Mann und glühend in Harriet verliebt – und doch kann er eine Einladung nicht ausschlagen, muß unbedingt zum Dinner gehen, wenn man ihn auffordert, gleichviel wohin. Die Liebe ist doch etwas Unbegreifliches! Er ist imstande, in Harriet »raschen Witz« hineinzusehen, aber ihr zuliebe allein speisen, das will er nicht.

      Als Mr. Elton sich bald darauf verabschiedete, mußte sie ihm freilich zugute halten, daß er noch einmal sehr gefühlvoll auf Harriet zurückkam und in überschwenglichem Ton versicherte, er werde sich bei Mrs. Goddard nach dem Befinden ihrer schönen Freundin erkundigen, das solle das letzte sein, bevor er der Freude entgegengehe, sie, Emma, wiederzusehen, und er hoffe, ihr dann bessere Nachricht von der Kranken zu bringen. Er zerschmolz fast in Seufzern und Lächeln, was die Waage ihrer Huld wieder sehr zu seinen Gunsten neigte.

      Eine Weile ging sie mit John Knightley in tiefem Schweigen weiter, bis er sagte:

      »Nie in meinem Leben habe ich einen Mann so beflissen gesehen, sich beliebt zu machen, wie Mr. Elton. Er rackert sich ja geradezu krampfhaft ab, wo Damen im Spiel sind. Mit Männern kann er vernünftig und ungeziert umgehen, aber wenn er einer Dame gefallen will, gerät er ganz und gar aus dem Häuschen.«

      »Mr. Elton weiß sich nicht recht zu benehmen«, sagte Emma, »aber wenn einer gefällig sein will, sollte man Nachsicht üben und kann man ihm auch viel nachsehen. Wenn ein Mann mit nur bescheidenen Fähigkeiten sein Bestes tut, erreicht er mehr als ein anderer mit lässiger Überlegenheit. Mr. Elton ist ein so kreuzbraver Mensch und so voller Wohlwollen, daß man ihn nur schätzen kann.«

      »Freilich«, sagte Mr. John Knightley darauf ein bißchen verschmitzt, »Ihnen gegenüber scheint er von dem herzlichsten Wohlwollen beseelt.«

      »Mir gegenüber?« erwiderte sie und lächelte verwundert. »Bilden Sie sich etwa ein, Mr. Elton hätte es auf mich abgesehen?«

      »Ich muß gestehen, Emma, daß mir dieser Gedanke durch den Kopf ging; und wenn er Ihnen bisher noch nicht gekommen ist, sollten Sie sich lieber mit ihm vertraut machen.«

      »Mr. Elton in mich verliebt? Welche Idee!«

      »Ich sage nicht, daß es so ist, aber Sie täten gut daran, sich zu vergewissern, ob es so ist oder nicht, und sich entsprechend zu verhalten. Ich finde, Sie machen ihm Hoffnung. Ich spreche als Ihr Freund, Emma. Sie sollten sich darüber klar werden, was Sie tun und wie Sie sich weiter verhalten wollen.«

      »Ich danke Ihnen. Aber glauben Sie mir, Sie irren sich. Mr. Elton und ich sind sehr gute Freunde und nicht mehr.« Und im Weitergehen amüsierte sie sich im stillen über die Mißverständnisse, die so oft durch halbes Wissen entstehen, über die Irrtümer, denen gerade Leute, die sich auf ihr Urteil etwas einbilden, immer wieder verfallen. Und sie war nicht sehr entzückt über ihren Schwager, der sie für blind und unwissend hielt und meinte, er müsse ihr einen Rat erteilen. Er sagte nichts mehr.

      Mr. Woodhouse war so fest zu diesem Besuch entschlossen, daß er trotz der zunehmenden Kälte nicht davor zurückschreckte, und so machte er sich schließlich mit seiner älteren Tochter im eigenen Wagen pünktlichst auf den Weg und dachte offenbar weit weniger ans Wetter als jeder andre. Er war zu erfüllt von Staunen über seine Unternehmung und dem Gedanken an die Freude, die er damit in Randalls bereitete, auch zu warm eingepackt, um die Kälte zu spüren. Doch es war bitter kalt, und als der zweite Wagen sich mit Emma und Mr. John Knightley in Bewegung setzte, suchten ein paar Flocken schwebend ihren Weg zur Erde, und der Himmel sah aus, als hinge er so voller Schnee, daß es nur etwas mildere Luft brauchte, um in kürzester Zeit die Welt ganz in Weiß zu hüllen.

      Emma merkte bald, daß ihr Begleiter nicht in der besten Stimmung war. Die Vorbereitung und die Fahrt über Land bei solchem Wetter, wofür er das Zusammensein mit seinen Kindern nach dem Essen opfern mußte, waren Übel oder wenigstens Unannehmlichkeiten, die Mr. John Knightley ganz und gar gegen den Strich gingen. Er versprach sich von diesem Besuch nichts, was die Mühe lohnte, und die ganze Fahrt bis zum Pfarrhaus verbrachte er damit, seinem Mißvergnügen Luft zu machen.

      »Ein Mann muß schon sehr von sich eingenommen sein«, sagte er, »wenn er andre Leute bittet, an einem solchen Tage ihr Kaminfeuer zu verlassen, um mit ihm zusammen zu sein. Er muß sich für einen sehr gewinnenden Burschen halten. Ich brächte das nicht fertig. Es ist der größte Unsinn. Da fängt es auch noch an zu schneien! Diese Verrücktheit, den Leuten nicht zu erlauben, gemütlich zu Hause zu bleiben – und verrückt auch die Leute, die nicht gemütlich daheim bleiben, wenn sie können! Wenn uns an einem solchen Abend die Pflicht oder eine dringende Besorgung zwängen auszugehen, wie hart fänden wir das! Und da machen wir uns nun, wahrscheinlich viel leichter gekleidet als sonst, freiwillig auf, ohne Entschuldigungsgrund, gegen die Stimme der Natur, die einem mit allem, was man sieht und fühlt, sagt, man sollte lieber zu Hause bleiben und alle die Seinen unter Dach behalten – machen uns auf den Weg, um fünf langweilige Stunden bei anderen Leuten zuzubringen, wo es nichts zu sagen und zu hören gibt, was man nicht schon gestern gesagt und gehört hat oder ebensogut morgen sagen und hören kann; geht bei scheußlichem Wetter fort, um wahrscheinlich bei noch schlimmerem heimzukehren. Vier Pferde und vier Dienstboten werden zu nichts anderem bemüht, als fünf müßige, fröstelnde Geschöpfe in kältere Zimmer und schlechtere Gesellschaft zu befördern, als sie daheim hätten.«

      Emma brachte nicht die gewünschte Zustimmung auf, die er zweifellos zu hören gewohnt war; dem ›Sie haben ganz recht, mein Liebsten‹, das ihm sonst wohl von seiner Begleiterin zuteil wurde, vermochte sie nicht nachzueifern. Doch war sie fest genug, sich überhaupt einer Antwort zu enthalten. Aus Gefälligkeit zustimmen mochte sie nicht, fürchtete aber auch, einen Wortwechsel anzufangen; ihr Heldenmut reichte nur zum Schweigen. Sie ließ ihn reden und die Scheiben schließen und wickelte sich ein, ohne die Lippen zu öffnen.

      Sie kamen an, der Wagen wendete, der Tritt wurde heruntergelassen und Mr. Elton in Schwarz, schmuck und lächelnd, stieg sofort ein. Emma war froh, jetzt würde man von etwas anderem sprechen. Mr. Elton war ganz Diensteifer und Munterkeit; seine Artigkeiten klangen so froh erregt, daß sie dachte,


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