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Der Untertan. Heinrich MannЧитать онлайн книгу.

Der Untertan - Heinrich Mann


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dass Sie schwin­deln? Vor­hin sag­ten Sie, Ag­nes weiß gar nicht, dass Sie hier sind.«

      Der Va­ter lä­chel­te ent­schul­di­gend. »Im gu­ten ei­nigt man sich schließ­lich im­mer. Nicht wahr, mein lie­ber Hess­ling?«

      Aber Die­de­rich fand es ge­fähr­lich, wie­der gut zu wer­den.

      »Der Teu­fel ist Ihr lie­ber Hess­ling!« schrie er. »Für Sie heiß’ ich Herr Dok­tor!«

      »Ach so«, mach­te Göp­pel, ganz starr. »Es ist wohl das ers­te Mal, dass je­mand Herr Dok­tor zu Ih­nen sa­gen muss? Na, auf die Ge­le­gen­heit kön­nen Sie stolz sein.«

      »Wol­len Sie viel­leicht auch noch mei­ne Stan­des­eh­re an­tas­ten?« Göp­pel wehr­te ab.

      »Gar nichts will ich an­tas­ten. Ich fra­ge mich nur, was wir Ih­nen ge­tan ha­ben, mei­ne Toch­ter und ich. Müs­sen Sie denn wirk­lich so viel Geld mit­ha­ben?«

      Die­de­rich fühl­te sich er­rö­ten. Umso ent­schlos­se­ner ging er vor.

      »Wenn Sie es durch­aus hö­ren wol­len: Mein mo­ra­li­sches Emp­fin­den ver­bie­tet mir, ein Mäd­chen zu hei­ra­ten, das mir ihre Rein­heit nicht mit in die Ehe bringt.«

      Sicht­lich woll­te Göp­pel sich noch­mals em­pö­ren; aber er konn­te nicht mehr, er konn­te nur noch das Schluch­zen un­ter­drücken.

      »Wenn Sie heu­te Nach­mit­tag den Jam­mer ge­se­hen hät­ten! Sie hat es mir ge­stan­den, weil sie es nicht mehr aus­hielt. Ich glau­be, nicht mal mich liebt sie mehr: nur Sie. Was wol­len Sie denn, Sie sind doch der ers­te.«

      »Weiß ich das? Vor mir ver­kehr­te bei Ih­nen ein Herr na­mens Mahl­mann.« Und da Göp­pel zu­rück­wich, als sei er vor die Brust ge­sto­ßen:

      »Nun ja, kann man das wis­sen? Wer ein­mal lügt, dem glaubt man nicht.«

      Er sag­te noch: »Kein Mensch kann von mir ver­lan­gen, dass ich so eine zur Mut­ter mei­ner Kin­der ma­che. Da­für hab’ ich zu viel so­zia­les Ge­wis­sen.« Da­mit dreh­te er sich um. Er hock­te nie­der und leg­te Sa­chen in den Kof­fer, der ge­öff­net da­stand.

      Hin­ter sich hör­te er den Va­ter nun wirk­lich schluch­zen – und Die­de­rich konn­te nicht hin­dern, dass er selbst ge­rührt ward: Durch die edel männ­li­che Ge­sin­nung, die er aus­ge­spro­chen hat­te, durch Ag­nes’ und ih­res Va­ters Un­glück, das zu hei­len ihm die Pf­licht ver­bot, durch die schmerz­li­che Erin­ne­rung an sei­ne Lie­be und all die­se Tra­gik des Schick­sals … Er hör­te, ge­spann­ten Her­zens, wie Herr Göp­pel die Tür öff­ne­te und schloss, hör­te ihn über den Kor­ri­dor schlei­chen und das Geräusch der Fl­ur­tür. Nun war es aus – und da ließ Die­de­rich sich vorn­über fal­len und wein­te hef­tig in sei­nen halb­ge­pack­ten Kof­fer hin­ein. Am Abend spiel­te er Schu­bert.

      Da­mit war dem Ge­müt Ge­nü­ge ge­tan, man muss­te stark sein. Die­de­rich hielt sich vor, ob etwa Wie­bel je­mals so sen­ti­men­tal ge­wor­den wäre. So­gar ein Kno­te ohne Kom­ment, wie Mahl­mann, hat­te Die­de­rich eine Lek­ti­on in rück­sichts­lo­ser Ener­gie er­teilt. Dass auch die an­de­ren in ih­rem In­nern viel­leicht doch wei­che Stel­len ha­ben könn­ten, er­schi­en ihm im höchs­ten Gra­de un­wahr­schein­lich. Nur er war, von sei­ner Mut­ter her, da­mit be­haf­tet; und ein Mä­del wie Ag­nes, die ge­ra­de so ver­rückt war wie sei­ne Mut­ter, wür­de ihn ganz un­taug­lich ge­macht ha­ben für die­se har­te Zeit. Die­se har­te Zeit: Bei dem Wort sah Die­de­rich im­mer die Lin­den, mit dem Ge­wim­mel von Ar­beits­lo­sen, Frau­en, Kin­dern, von Not, Angst, Aufruhr – und das al­les ge­bän­digt, bis zum Hur­raschrei­en ge­bän­digt, durch die Macht, die all­um­fas­sen­de, un­mensch­li­che Macht, die mit­ten dar­in ihre Hufe wie auf Köp­fe setz­te, stei­nern und blit­zend.

      »Nichts zu ma­chen«, sag­te er sich, in be­geis­ter­ter Un­ter­wer­fung. »So muss man sein!« Umso schlim­mer für die, die nicht so wa­ren: sie ka­men eben un­ter die Hufe. Hat­ten Göp­pels, Va­ter und Toch­ter, ir­gend­ei­ne For­de­rung an ihn? Ag­nes war groß­jäh­rig, und ein Kind hat­te er ihr nicht ge­macht. Also? »Ich wäre ein Narr, wenn ich zu mei­nem Scha­den et­was täte, wozu ich nicht ge­zwun­gen wer­den kann. Mir schenkt auch kei­ner was.« Die­de­rich emp­fand stol­ze Freu­de, wie gut er nun schon er­zo­gen war. Die Kor­po­ra­ti­on, der Waf­fen­dienst und die Luft des Im­pe­ria­lis­mus hat­ten ihn er­zo­gen und taug­lich ge­macht. Er ver­sprach sich, zu Haus in Net­zig sei­ne wohl­er­wor­be­nen Grund­sät­ze zur Gel­tung zu brin­gen und ein Bahn­bre­cher zu sein für den Geist der Zeit. Um die­sen Vor­satz auch äu­ßer­lich an sei­ner Per­son kennt­lich zu ma­chen, be­gab er sich am Mor­gen dar­auf in die Mit­tel­stra­ße zum Hof­fri­seur Haby und nahm eine Ver­än­de­rung mit sich vor, die er an Of­fi­zie­ren und Her­ren von Rang jetzt im­mer häu­fi­ger be­ob­ach­te­te. Sie war ihm bis­lang nur zu vor­nehm er­schie­nen, um nach­ge­ahmt zu wer­den. Er ließ ver­mit­telst ei­ner Bart­bin­de sei­nen Schnurr­bart in zwei rech­ten Win­keln hin­auf­füh­ren. Als es ge­sche­hen war, kann­te er sich im Spie­gel kaum wie­der. Der von Haa­ren ent­blö­ßte Mund hat­te, be­son­ders wenn man die Lip­pen her­ab­zog, et­was ka­ter­haft Dro­hen­des, und die Spit­zen des Bar­tes starr­ten bis in die Au­gen, die Die­de­rich selbst Furcht er­reg­ten, als blitz­ten sie aus dem Ge­sicht der Macht.

      1 (heim­li­che) Feind­schaft; Groll <<<

      2 nie­der­träch­ti­ger Mensch; Lump <<<

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