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Frühchristliche apologetische Schriften. Группа авторовЧитать онлайн книгу.

Frühchristliche apologetische Schriften - Группа авторов


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Lichtes auf bessere Wege bringen und suchst nicht die Kennzeichen der wiedererlangten Freiheit und erkennst nicht die Hoffnung des dir verliehenen Heiles und flehst nicht aus Reue über die vergangenen Missetaten um Nachlassung. 5. Vergeblich wähnst du, daß das Wasser, das du verehrst, dir einmal Nutzen bringe. Ein anderes Wasser ist es, durch welches die Menschen erneuert und wiedergeboren werden. Dieses Wasser, das du Jahr für Jahr verehrst, trocknet eine andere Macht aus, indem sie die Adergänge auskocht. oder jedenfalls wird es verunreinigt durch das unglückliche Blutvergießen deines Königs. Jenes Feuer-Wasser, welches du verachtest, wird durch die Majestät des verehrungswürdigen Geistes verherrlicht, daß mit ihm in die alten Narben des Gewissens den gläubigen Menschen Heil und Gesundheit eingeträufelt werde. 6. Doch bei diesen traurigen Leichenbegängnissen, welche in der Tat Leichenbegängnisse sind, die einst stattfanden, deren Reste heute noch vorhanden sind – denn das Grab des Osiris ist heute noch in Ägypten und man sieht dort die Überreste des verbrannten Leichnams – wollen ihre Verteidiger eine natürliche Erklärung beifügen; sie sagen, die Samen der Früchte seien Osiris, Isis die Erde, Typhon die Wärme. Weil nun die durch die Wärme gereiften Früchte zum Lebensunterhalt der Menschen gesammelt, so von der Gemeinschaft mit der Erde gelöst und getrennt werden und wiederum beim Herannahen des Winters ausgesät werden, behaupten sie, daß der Tod des Osiris darin bestehe, wann sie die Früchte einheimsen, die Auffindung aber, wann die Früchte von der wärmenden Umhüllung der zeugenden Erde umfangen in jährlich wiederkehrender Zeugung neu zu entsprießen beginnen. 7. Angenommen, daß dies die richtige Erklärung für jene religiösen Gebräuche ist, angenommen, daß wegen der Früchte den Göttern Gelöbnisse erstattet werden: warum fügst du dann Blutschande, warum Ehebruch, warum die Strafe, das erbärmlich schlimme Ende hinzu? Warum lieferst du den irrenden und einfachhin sündelustigen Menschen mit deinen religiösen Gebrauchen ein böses Beispiel? Die natürliche Erklärung, welche du angibst, möge auf andere Weise verheimlicht werden. Doch warum sollte man verheimlichen, was allen bekannt ist? Warum betrauert ihr die Früchte? Warum beklagt ihr die wieder aufsprießenden Samen? 8. Zur Erhaltung des Menschengeschlechtes ist das alles durch die göttliche Güte des höchsten Gottes geschenkt. Danken muß man deswegen dem höchsten Gott, aber nicht die Freigebigkeit des höchsten Gottes betrauern. Beweinet vielmehr, daß ihr im Irrtum seid und klagt über euren Irrtum in stets wiederholter Trauer. Sucht nicht Jahr für Jahr in religiösen Gebräuchen eine fremde Leichenbestattung, Für eure Leichenbestattungen holt vielmehr Trost in den einzelnen Jahren. 9. O elender Mensch, du freust dich, daß du ich weiß nicht was gefunden habest, während du doch deine Seele durch diese religiösen Gebräuche Jahr für Jahr zugrunde richtest. Du findest dort nur ein Götterbild, das du selbst dort geborgen, mit dem Unterschied, daß du es immer wieder suchst oder betrauerst. Suche lieber die Hoffnung des Heiles, suche das Anbrechen des Lichtes, suche, was dich dem höchsten Gott empfiehlt oder versöhnt, und wenn du den richtigen Weg des Heiles gefunden hast, dann freue dich und verkünde frei mit erhobener Stimme: wir haben’s gefunden und freuen uns, wann du von diesem Verderben auf deine Reue hin durch die Gnade des höchsten Gottes erlöst worden bist.

      3. Die Vergötterung der Erde im Kybele (Magna Mater)- und Attisdienst der Phygier

      1. Die Phrygier, welche Pessinunt bewohnen an den Ufern des Gallusflusses, weisen der Erde den Vorrang vor den anderen Elementen zu und erklären sie als Mutter des Alls. Auch sie haben, um für sich eine Anordnung jährlicher religiöser Gebräuche vorzunehmen, der Liebe eines reichen Weibes, und zwar ihrer Königin, welche die spröde Zurückweisung von seiten eines geliebten Jünglings grausam rächen wollte, in jährlichen Trauerklagen eine religiöse Weihe gegeben. Damit sie nun dem zornigen Weibe Genüge leisteten oder der Reuigen Trost verschafften, faselten sie von einem Wiederaufleben des kurz zuvor Begrabenen und errichteten, da das Herz des Weibes in übermäßig großer Liebe brannte, dem verstorbenen Jüngling Tempel. Was sodann das zornige Weib zur Rache für verschmähte Schönheit getan, das sollen die von ihnen eingesetzten Priester erdulden. So wird in jährlichen religiösen Gebräuchen der Erde zu Ehren jene prunkvolle Leichenbestattung veranstaltet, um die erbärmliche schlimme Leichenbestattung zu ehren, während dabei den Menschen die Überzeugung beigebracht wird, daß sie die Erde verehren. 2. Hier, allerheiligste Kaiser, nehmen sie ebenfalls, um jenen Irrtum zu verschleiern, an, daß auch diese religiösen Gebräuche auf natürlicher Begründung beruhen. Sie behaupten, die Früchte lieben die Erde. Attis aber, sagen sie, sei gerade das, was aus den Früchten erwächst, die Strafe indes, welche er erduldete, sagen sie, bestehe in dem, was der Schnitter mit der Sichel an den gereiften Früchten tut. Sie nennen es seinen Tod, wenn die Samen gesammelt und eingeheimst werden, sein Aufleben wiederum, wenn in jährlichem Wechsel die Samen ausgestreut und wieder an ihren Ort gesteckt werden. 3. Ich möchte nun, daß sie mir auf meine Frage Antwort geben, warum sie diese einfache Sache der Samen und Früchte mit einer Leichenbestattung, mit einem Todesfall, mit spröder Zurückweisung, mit Strafe, mit Liebe in Verbindung gebracht haben. War es somit nicht etwas anderes, was gesagt werden sollte? War es somit nicht das, was die elenden Sterblichen tun sollten, indem sie dem höchsten Gott für die Früchte Dank abstatten? Um für die neu erwachsenen Früchte Dank abzustatten, heulst du, um dich zu freuen, klagst du, und noch nicht hast du dieses Tun bereut, wiewohl du die richtige Erklärung eingesehen hast, sondern du handelst so, um mit den jährlichen Trauerfeiern beschäftigt immer das Leben zu fliehen und den Tod zu suchen. 4. Sie mögen mir sagen: Was hat dies den Früchten genützt, daß sie ihr Weheklagen in jährlichen Jammertönen erneuern, daß sie über die unselige neu veranstaltete Leichenbestattung aufseufzen, daß sie dies auf natürliche Erklärung zurückführen? Ihr trauert und klagt und verheimlicht eure Trauer durch eine andere Begründung. Es weiß der Landmann, wann er die Erde mit dem Pflug zerteilen soll, weiß, wann er den Furchen das Getreide anvertrauen muß, weiß, wann er die durch die Sonnenglut gereiften Samen sammeln, weiß, wann er die gedörrten Fruchte dreschen muß. Das ist die natürliche Erklärung, das sind die richtigen Opfer, welche von den Menschen mit gesundem Sinn in jährlicher Arbeit gebracht werden; diese einfache Sache verlangt die Gottheit, daß die Menschen beim Sammeln der Früchte den bestimmten Gesetzen der Jahreszeiten dienen. Warum suchte man für diese Ordnung die Wahnidee eines elenden Todesfalls? Warum wird mit Tränen verheimlicht, was nicht geheimgehalten werden sollte? Sie müssen also bekennen, daß diese religiösen Gebräuche nicht zur Ehre der Früchte, sondern zu Ehren eines fremdartigen Todesfalls angeordnet wurden, 5. Denn wenn sie die Erde die Mutter aller Götter nennen, diejenigen, welche diesem Elemente die erste Rolle zuteilen, so ist sie in der Tat ihrer Götter Mutter. Das leugnen oder weisen wir gar nicht zurück; denn aus ihr setzen sie ja ihre Götter zusammen und machen sie stets aus Stein oder Holz. Die ganze Erde umströmen die Meere und sie wird hinwiederum durch den sie umgebenden Kreis des Ozeans umschlossen und eingefaßt, wird auch mit der hohen Wölbung des Himmels bedeckt, von den Winden durchweht, von Regenströmen bespritzt und gesteht ihre Angst durch fortgesetztes Beben und Zittern. Erwägt, was euch erwartet, die ihr Derartiges verehrt, wenn doch eure Götter euch ihre Schwäche in täglichen Geständnissen verraten.

      4. Die Vergötterung der Luft durch die Assyrier und Afrikaner im Kult der Juno caelestis

      1. Die Assyrier und ein Teil der Afrikaner nehmen an, daß die Luft die Führung unter den Elementen habe und verehren sie mit einer erträumten Vorstellung. Gerade ihr nämlich, das heißt der Luft, haben sie unter dem Namen Juno oder der jungfräulichen Venus - wenn überhaupt einmal der Venus Jungfräulichkeit gefiel - eine religiöse Weihe gegeben. Sie behaupten, Juno sei - natürlich darf auch hier Blutschande nicht fehlen - aus einer Schwester des Jupiter zu dessen Gemahlin geworden. Sie haben wahrhaftig dieses Element zu einem Weibe gemacht, ich weiß nicht durch welche Verehrung bewogen. Rufen sie etwa, weil die Luft zwischen Meer und Himmel gelagert ist, dieselbe durch Priester mit weibischen Lauten an? 2. Sage mir: Ist das eine Gottheit, die im Manne ein Weib sucht, der der Priesterchor nicht anders dienen kann, als daß sie ihr Gesicht weibisch gestalten, ihre Haut glätten und das männliche Geschlecht durch Weiberschmuck entehren? Man kann in ihren Tempeln bei öffentlichem Geseufze erbärmliche Aufzüge schauen,2 wie Männer sich als Weiber gebrauchen lassen und die Schmach ihres unreinen und unzüchtigen Leibes mit großsprecherischer Prahlerei kundtun. Sie geben ihre Schandtaten bekannt und bekennen die Schmach des befleckten Leibes mit der schändlichsten Ergötzung. Sie zieren weibisch ihre wohlgepflegten Haare,


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