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Tarzan – Band 1 – Tarzan und die weiße Frau. Edgar Rice BurroughsЧитать онлайн книгу.

Tarzan – Band 1 – Tarzan und die weiße Frau - Edgar Rice Burroughs


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und Tot­schlag!

      Das ist ge­lo­gen! brüll­te der Ka­pi­tän. Und wenn Sie sich noch ein­mal in die Dis­zi­plin die­ses Schif­fes ein­mi­schen oder sich um Din­ge küm­mern, die Sie nichts an­ge­hen, so sol­len Sie die Fol­gen tra­gen und zum Teu­fel ge­hen! Es ist mir gleich, ob Sie eng­li­scher Lord sind oder nicht. Ich bin Ka­pi­tän die­ses Schif­fes, und von jetzt ab ste­cken Sie Ihre Nase nicht mehr in mei­ne An­ge­le­gen­hei­ten!

      In­dem er so sprach, re­de­te er sich in eine sol­che Wut hin­ein, dass er pu­ter­rot im Ge­sicht wur­de und die letz­ten Wor­te nur so hin­aus­schrie, in­dem er mit der einen ge­wal­ti­gen Faust auf den Tisch schlug und mit der an­de­ren Clay­ton be­droh­te. Grey­sto­ke ver­zog kei­ne Mie­ne, son­dern sah nur mit Stau­nen auf den er­reg­ten Mann.

      Ka­pi­tän Bil­lings, sag­te er mit lang­sa­mer Be­to­nung, wenn Sie mei­ne Of­fen­heit ver­zei­hen wol­len, so möch­te ich Ih­nen sa­gen, dass Sie ein Esel sind. Ver­ste­hen Sie?

      Da­rauf dreh­te er sich um und ver­ließ die Ka­jü­te mit der­sel­ben Ge­müts­ru­he, die ihm stets ei­gen war und die den Zorn ei­nes Man­nes wie Bil­lings mehr stei­ger­te, als eine Flut von Schimpf­wor­ten.

      Wenn Clay­ton ver­sucht hät­te, ihn zu ver­söh­nen, so hät­te der Ka­pi­tän sei­ne jäh­zor­ni­gen Wor­te viel­leicht be­dau­ert. So aber ver­blieb er in der­sel­ben Wut, wie Clay­ton ihn ver­las­sen hat­te, und so­mit war die letz­te Aus­sicht auf ein Zu­sam­men­ar­bei­ten für ihr ge­mein­sa­mes Wohl und die Er­hal­tung ih­res Le­bens da­hin.

      Nun, Ali­ce, sag­te Clay­ton, als er zu sei­ner Frau zu­rück­kehr­te, wenn ich mei­nen Atem ge­spart hät­te, so hät­te ich mir auch ein we­nig Är­ger er­spart. Der Kerl zeig­te sich sehr un­dank­bar. Er fiel mich an wie ein tol­ler Hund. Er mag mit sei­nem al­ten Schiff zum Hen­ker ge­hen! Was liegt mir dar­an. Und bis wir glück­lich hier los­kom­men, wer­de ich nur noch auf un­ser ei­ge­nes Wohl be­dacht sein. Und ich den­ke, dass der ers­te Schritt auf die­sem Wege der sein wird, nach un­se­rer Ka­jü­te zu ge­hen und nach mei­nem Re­vol­ver zu se­hen. Ich be­daue­re jetzt, dass ich die grö­ße­ren Ge­weh­re und die Mu­ni­ti­on ganz un­ten in die Kof­fer ge­packt habe.

      Sie fan­den ihre Ka­bi­ne in ei­nem üb­len Zu­stand. Klei­der aus ih­ren of­fe­nen Kof­fern la­gen in dem klei­nen Raum um­her­ge­streut und selbst die Bet­ten wa­ren aus­ein­an­der­ge­ris­sen.

      Da hat of­fen­bar ei­ner sich mehr für un­ser Ei­gen­tum in­ter­es­siert als wir selbst, sag­te Clay­ton. Ich möch­te aber wis­sen, was der fre­che Kerl ge­sucht hat. Lass uns doch ein­mal nach­se­hen, Ali­ce, ob et­was fehlt.

      Nach gründ­li­chem Su­chen stell­te sich her­aus, dass nichts wei­ter ge­stoh­len wor­den war, als die zwei Re­vol­ver und et­was Mu­ni­ti­on, die da­bei lag.

      Das sind ge­ra­de die zwei Din­ge, auf die ich am meis­ten Wert ge­legt hät­te, sag­te Clay­ton. Und die Tat­sa­che, dass sie nur die­se mit fort­ge­nom­men ha­ben, ist das Schlimms­te von al­lem, was wir bis jetzt auf die­sem er­bärm­li­chen Kas­ten er­fah­ren ha­ben.

      Was sol­len wir nun tun, John? frag­te sei­ne Frau. Ich wer­de dich nicht mehr drän­gen, noch­mals zum Ka­pi­tän zu ge­hen, denn ich möch­te dich nicht noch ein­mal ei­ner Be­schimp­fung aus­set­zen. Vi­el­leicht liegt un­se­re bes­te Aus­sicht auf Ret­tung in ei­nem neu­tra­len Ver­hal­ten. Wenn die Of­fi­zie­re im­stan­de sind, eine Meu­te­rei zu ver­hin­dern, so ha­ben wir nichts zu be­fürch­ten, wäh­rend, wenn die Meu­te­rer sie­gen, un­se­re ein­zi­ge schwa­che Hoff­nung dar­in liegt, nicht ver­sucht zu ha­ben, ihre Plä­ne zu durch­kreu­zen oder zu be­kämp­fen.

      Du hast recht, Ali­ce. Hal­ten wir den gol­de­nen Mit­tel­weg ein.

      Als sie sich an­schick­ten, ihre Ka­bi­ne in Ord­nung zu brin­gen, be­merk­ten Clay­ton und sei­ne Frau, dass ein Stück Pa­pier un­ter der Tür her­ein­ge­scho­ben wur­de. Als Clay­ton sich da­nach bück­te, war er ver­wun­dert, dass es sich wei­ter be­weg­te, und er er­kann­te, dass es je­mand von au­ßen her­ein­schob. Schnell und laut­los nä­her­te er sich der Tür, aber als er die­se auf­rei­ßen woll­te, fass­te sei­ne Frau ihn beim Hand­ge­lenk.

      Nein, John, flüs­ter­te sie, sie wol­len nicht ge­se­hen wer­den, und des­halb wol­len wir sie auch nicht über­ra­schen. Ver­giss nicht, dass wir den gol­de­nen Mit­tel­weg ge­hen wol­len. Clay­ton zog sei­ne Hand zu­rück. So stan­den sie da und be­ob­ach­te­ten das klei­ne Stück wei­ße Pa­pier, bis es voll­stän­dig dies­seits der Tür war.

      Dann hob Clay­ton es auf. Es war ein schmut­zi­ges Blatt, das un­or­dent­lich zu­sam­men­ge­fal­tet war. Beim Öff­nen la­sen sie dar­auf ei­ni­ge Zei­len in ei­ner Schrift, die of­fen­bar von ei­ner des Schrei­bens nicht ge­wohn­ten Hand her­rühr­te.

      Dem In­halt nach war es eine War­nung an die Clay­tons, sich bei To­dess­tra­fe ei­ner Mel­dung über das Ab­han­den­kom­men der Re­vol­ver oder ei­ner Mit­tei­lung über das, was der alte Ma­tro­se ge­sagt hat­te, zu ent­hal­ten.

      Ich glau­be, es geht gut, sag­te Clay­ton mit trau­ri­gem Lä­cheln. Al­les, was wir tun kön­nen, ist uns ru­hig zu ver­hal­ten und ab­zu­war­ten, was auch kom­men mag.

      1 Fluss in der De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik Kon­go <<<

      2 Wohn- und Schlaf­raum auf Schif­fen <<<

      Lord Grey­sto­ke und sei­ne Ge­mah­lin brauch­ten nicht lan­ge war­ten, denn am nächs­ten Mor­gen, als er auf Deck ge­hen woll­te, um sei­nen ge­wohn­ten Spa­zier­gang vor dem Früh­stück zu ma­chen, fiel ein Schuss und dann ein zwei­ter und ein drit­ter.

      Der An­blick, der sich ihm bot, be­stä­tig­te sei­ne schlimms­ten Be­fürch­tun­gen. Der klei­nen Grup­pe von Of­fi­zie­ren stand die gan­ze bun­te Schiffs­mann­schaft der »Fu­wal­da« ge­gen­über, der schwar­ze Mi­chel an der Spit­ze.

      Nach der ers­ten Sal­ve der Of­fi­zie­re eil­ten die Ma­tro­sen in De­ckung und feu­er­ten hin­ter Mast­bäu­men, Ru­der­haus und Kom­bü­se her­aus auf die fünf Män­ner, die die ver­hass­te Au­to­ri­tät des Schif­fes dar­stell­ten.

      Zwei Ma­tro­sen wa­ren schon un­ter den Ku­geln des Ka­pi­täns ge­fal­len. Sie la­gen noch, wie sie ge­fal­len wa­ren, zwi­schen den Kämp­fen­den.

      Jetzt stürz­te der ers­te Steu­er­mann vorn­über aufs Ge­sicht, und auf einen Be­fehl des schwar­zen Mi­chels feu­er­ten die wü­ten­den Ge­sel­len auf die vier über­le­ben­den. Die Mann­schaft hat­te nur sechs Feu­er­waf­fen auf­trei­ben kön­nen; des­halb war sie mit Boots­ha­ken, Äx­ten, Bei­len und Brech­ei­sen be­waff­net.

      Der Ka­pi­tän hat­te sei­nen Re­vol­ver ab­ge­schos­sen und war im Be­griff, ihn wie­der zu la­den. Des zwei­ten Steu­er­man­nes Ge­wehr hat­te ver­sagt, und so wa­ren nur noch zwei Waf­fen den Meu­te­rern ge­gen­über, als die­se sich rasch den jetzt zu­rück­wei­chen­den Of­fi­zie­ren nä­her­ten. Auf bei­den Sei­ten wur­de fürch­ter­lich ge­flucht; dazu kam das Knal­len der Feu­er­waf­fen und das Schrei­en und Stöh­nen der Ver­wun­de­ten, so­dass es auf dem Ver­deck der »Fu­wal­da«


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