Virginia und der ehescheue Graf. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.
Mann auch nur angesehen hätte!«
»Da gibt es noch etwas, das für mich von größter Wichtigkeit ist!«
»Und das wäre?«
»Ich möchte die absolute Gewißheit haben, daß du tatsächlich schwanger bist.«
»Wie kannst du das in Frage stellen! Gut, ich gebe zu, es ist noch sehr früh. Aber eine Frau kennt sich aus in diesen Dingen. Und ich bin ganz sicher, daß ich dir einen Sohn schenken werde!«
Der Earl schwieg.
Mit leiser, betörender Stimme fuhr sie fort: »Wann können wir heiraten? Ich möchte, daß wir nicht mehr zu lange damit warten.«
»Nein, da stimme ich mit dir überein«, erwiderte der Earl. »Deshalb würde ich vorschlagen, du setzt jetzt deinen Hut auf, und wir fahren sogleich bei Sir James Clark vorbei.«
»Sir James Clark?« fragte Lady Genevieve überrascht. »Wer ist das?«
»Der Leibarzt der Queen und ein Gynäkologe von Weltruf.«
Einen Augenblick lang herrschte Stille. Dann sagte Lady Genevieve: »Es ist noch zu früh, um derartige Vorkehrungen zu treffen. Ich sehe keine Ursache, den Arzt schon zu diesem Zeitpunkt aufzusuchen. Ich fühle mich ausgezeichnet - ja, in der Tat, ich habe mich noch nie so wohl gefühlt wie in den letzten Wochen.«
»Was ich von Sir James Clark erfahren möchte«, versetzte der Earl unbeirrt, »ist, ob das Kind, das du unter dem Herzen trägst, auch wirklich von mir ist. Wenn das der Fall ist, werde ich den Gedanken an eine Heirat ernsthaft in Erwägung ziehen.«
Lady Genevieves Blick begegnete dem seinen.
»Ich sehe keinen Grund, weshalb ich mich einer derart entwürdigenden Prozedur aussetzen sollte«, erwiderte sie trotzig.
»Warum sagst du mir nicht die Wahrheit?« fragte der Earl. »Du weißt sehr wohl, daß du kein Kind bekommst und aller Wahrscheinlichkeit nach auch nie eins bekommen wirst.«
Lady Genevieve schwieg. In ihrem Kopf jagten sich die Gedanken. Was sollte sie ihm antworten?
Sollte sie ihn anlügen, ihn wütend anfauchen oder seinem Ansinnen nachgeben?
Doch bevor sie antworten konnte, sagte er mit ausdrucksloser Stimme: »Zufällig weiß ich, daß du nicht in der Lage bist, Kinder zu bekommen. Du hast schon versucht, Rodney einen Sohn zu schenken. Vergeblich, nicht wahr?«
»Wer hat dir das erzählt?« schrie Lady Genevieve böse. Dann schien es ihr einzufallen. »Natürlich, ich kann mir denken, von wem du diese Dinge erfahren hast: Von Willoughby Yaxley! Seine Schwester, diese heimtückische Schlange, hat den Mund nicht halten können. Dabei hat Louise mir schwören müssen, nie und mit niemandem über das zu reden, was ich ihr anvertraute.«
»Jedenfalls hat sie die Wahrheit gesagt.«
»Na gut im Augenblick habe ich noch kein Baby«, gab Lady Genevieve verärgert zu. »Aber das besagt noch lange nicht, daß ich niemals eins bekommen kann!«
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