Mit den Heiligen von Tag zu Tag. Gerhard HartmannЧитать онлайн книгу.
Grafen geboren und wurde bereits 994 für Kaiser Otto III. Kanzler für Italien, 998 dann für Deutschland. Bereits im Jahr 995 zum Priester geweiht, wurde er 999 durch entsprechenden Einfluss seines Freundes Otto III. zum Erzbischof von Köln gewählt. Als der Kaiser 1002 in Italien starb, brachte Heribert den Leichnam sowie die Reichsinsignien nach Aachen. Das Verhältnis zum nachfolgenden Kaiser Heinrich II. war nicht so gut. Obwohl Heribert aus politischem Kalkül Erzbischof wurde, wird von ihm berichtet, dass er von besonderer Frömmigkeit gewesen war und Klöster und kirchliche Einrichtungen unterstützte. Auf ihn geht die Heribert-Kirche in Köln-Deutz zurück, wo er seine Ruhestätte fand. Im Erzbistum Köln ist sein Gedenktag der 30. August, der Tag der feierlichen Erhebung seiner Gebeine. (H)
Hilarius von Aquileja (3. Jh.–284) – Julian von Tarsus (3. Jh.–305/11)
17. März
Patrick
Patrick oder Patricius (385–461), der Glaubensbote und Nationalheilige Irlands, wuchs im römischen Britannien als Sohn eines christlichen Beamten der römischen Besatzungsmacht auf. Mit 16 Jahren wurde er nach Irland verschleppt, als Sklave verkauft und musste dort als Hirte dienen. Während dieser schweren Zeit festigte sich sein Glaube. Nach sechs Jahren gelang ihm die Flucht. 432 jedoch kehrte er als Priester und Missionar nach Irland zurück, wo er Nachfolger des ersten Iren-Bischofs Palladius wurde. Bei seiner schweren Aufgabe half ihm der Umstand, dass er während seiner Gefangenschaft die dortige Sprache erlernt hatte. Außerdem sollen seine Predigten sehr anschaulich gewesen sein. So soll er z. B. die Dreifaltigkeit anhand eines dreiblättrigen Kleeblatts, des späteren Symbols Irlands, erklärt haben. All das hat wohl dazu beigetragen, dass seine Verkündigung bei den Iren auf fruchtbaren Boden fiel und zu einer tiefen Verwurzelung führte. (B)
Gertrud von Nivelles
Gertrud (626–659) war Tochter Pippins des Älteren und der hl. Iduberga (Ida). Mit 14 Jahren trat sie in das von ihrer Mutter gestiftete Kloster Nivelles (südlich von Brüssel) ein und wurde dort nach dem Tode der Mutter (652) zur Äbtissin gewählt. Die hochgebildete und belesene Frau war eine hervorragende Kennerin der Bibel und zeigte besonderes Interesse für die Liturgie. Eines ihrer vornehmlichen Anliegen war die Bildung der weiblichen Jugend. Daneben kümmerte sie sich mit großem Eifer um Arme, Kranke und Sterbende, Witwen, Pilger und Gefangene. Sie starb – erschöpft und ausgebrannt – schon im Alter von 33 Jahren. (B)
Josef von Arimathäa (1. Jh.) – Konrad von Bayern (um 1105–1154/55) – Johannes Sarkander (1576–1620)
18. März
Cyrill von Jerusalem
Cyrill (um 313–386/387) war ein bedeutender Kirchenlehrer des 4. Jhs. Er wuchs als Sohn christlicher Eltern in Jerusalem auf und wurde um 348/350 Bischof von Jerusalem. Gegen den Arianismus trat er entschieden für das Bekenntnis zur wahren Gottheit Christi ein. Aus diesem Grund mehrfach verbannt, verbrachte er fast die Hälfte seines Episkopats im Exil. Auf dem 1. Konzil von Konstantinopel (381) wurde er endgültig rehabilitiert. Von Cyrill sind 24 große Ansprachen überliefert, in denen er Taufbewerber in die Grundwahrheiten des christlichen Glaubens einführte. Diese Katechesen gehören zu den wichtigsten frühchristlichen Zeugnissen über Taufe und Eucharistie. Dabei gebrauchte er wohl als Erster den Begriff „Wandlung“. 1883 wurde Cyrill von Papst Leo XIII. zum Kirchenlehrer ernannt. (B)
Martha Le Bouteiller
Aimée-Adèle (1816–1883) wurde in La Henrière (Normandie) als drittes von fünf Kindern der Weberfamilie Le Bouteiller geboren. In ihrer Schulzeit erhielt sie eine gute persönliche und geistliche Prägung. Durch jährliche Wallfahrten nach La-Chapelle-sur-Vire lernte sie die dort tätigen Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel [17. 7.] aus Saint-Sauveur-le-Vicomte kennen und trat 1841 dort ein. Sie erhielt den Namen Schwester Martha. In ihren vielfältigen Aufgaben verwirklichte sie einfach und liebenswürdig das Ideal der Gemeinschaft, die empfangene Barmherzigkeit Gottes weiterzugeben. Ihr intensives Gebetsleben und ihr lebendiger Kontakt zu den ihr anvertrauten Menschen befähigten sie zu einer guten und verständnisvollen Ratgeberin für viele. (S)
Alexander von Kappadokien (?–251) – Narcissus und Felix von Gerona (3. Jh.–307) – Frigidian (Frigdianus) von Lucca (6. Jh.–588) – Eduard von England (963–978) – Anselm II. von Lucca (um 1035–1086) – Salvator von Horta (1520–1567)
19. März
Josef
Über den hl. Josef berichten die Kindheitsgeschichten bei Lukas und Matthäus jeweils in den ersten beiden Kapiteln. Danach war er der Bräutigam Marias und stammte aus dem Geschlecht Davids. Nach Matthäus (1,16) war er Sohn eines Jakob, nach Lukas (3,23) Sohn eines Eli. Den beiden Verfassern kam es vermutlich hauptsächlich darauf an, dass Josef als gesetzlicher Vater Jesu ein direkter Nachkomme Davids war. Nach der Überlieferung lebte er als Zimmermann in Nazaret und war mit Maria, der Mutter Jesu, verlobt. Matthäus erzählt, dass Josef an entscheidenden Wenden seines Lebens Gottes Weisung im Traum erfuhr und treu befolgte. Er war bei der Geburt Jesu zugegen und floh mit dem Kind und seiner Mutter wegen der Bedrohung durch König Herodes nach Ägypten, um nach dessen Tod zurückzukehren und sich in Nazaret niederzulassen. Nach dem Bericht über die Wallfahrt des zwölfjährigen Jesus mit seinen Eltern zum Tempel nach Jerusalem schweigt die Bibel über das weitere Leben Josefs. Er gilt als der Gerechte, der treu den erkannten Willen Gottes erfüllt und so die Pflichten des Pflegevaters für Jesus übernimmt. Darüber hinaus bleibt seine Gestalt weitgehend im Dunkeln. Die Verehrung des hl. Josef erfolgte im Osten früher als im Westen. Im
12. Jh. taucht erstmals der 19. März als Datum seines Festtages auf. In Österreich war dieser Tag in den Bundesländern Steiermark und Kärnten bis 1938, in Bayern sogar bis 1968 gesetzlicher Feiertag. 1870 ernannte Papst Pius IX. [7. 2.] ihn zum Schutzpatron der gesamten Kirche. Aus diesem Grund gab es bis zur Liturgiereform 1969/70 am dritten Mittwoch nach Ostern das „Hochfest des hl. Joseph“. (S)
Marcel Callo
Marcel Callo (1921–1945), ein katholischer Jugendarbeiter und Gegner des Nationalsozialismus, wird als „Märtyrer der Arbeiterjugend“ verehrt. Er wuchs in Frankreich in einer kinderreichen, sehr religiösen katholischen Arbeiterfamilie auf. Schon früh war er als Ministrant und Pfadfinder aktiv. Mit 13 Jahren trat er der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) Frankreichs bei, wo er bald eigene Jugendgruppen leitete. In dieser Zeit begann er eine Buchdruckerlehre. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen half er vielen Menschen, in den unbesetzten Teil Frankreichs zu fliehen. Im März 1943 wurde er als Fremdarbeiter nach Deutschland deportiert und verzichtete darauf zu fliehen, um seine Leidensgenossen zu unterstützen. Im Arbeitslager Zella-Mehlis (Thüringen) setzte man ihn als Zwangsarbeiter in einer Waffenfabrik ein. Dort gründete er mit jungen Leuten eine Gruppe der Katholischen Aktion, feierte mit ihnen Gottesdienste und betätigte sich als Chorleiter und Krankenpfleger. Aufgrund seines religiösen Engagements wurde er von der Gestapo verhaftet und nach einem Gefängnisaufenthalt in Gotha ins KZ Mauthausen gebracht. Dort starb er an den Folgen von Entbehrungen und schwerster Arbeit. (B)
Isnard von Chiampo (12. Jh.–1244) – Sibyllina (Sibylle) Biscossi (1287– 1367) – Marcus von Montegallo (15. Jh.–1496)
20. März
Baptista Mantuanus
Baptista Mantuanus (1448–1516) wurde in Mantua geboren und trug den bürgerlichen Namen Spagnoli. Bereits mit 16 Jahren trat er in den Karmeliterorden ein. Zwischen 1483 und 1513 war er sechsmal Ordensvikar und 1513 kurz Ordensgeneral. Baptista Mantuanus trat als Verfasser von rund 55.000 lateinischen Versen hervor und wurde oftmals mit dem ebenfalls aus Mantua stammenden Vergil verglichen. Er gilt als Vertreter eines katholischen Humanismus und war auch mit Erasmus von Rotterdam sowie mit Pico della Mirandola befreundet. (H)
Claudia (3. Jh.) – Martinus von Braga (515–580) – Cuthbert (Gisbert) von Lindisfarne (um 620–687) – Wulfram (7. Jh.–720) – Joseph Bilczewski (1860–1923)
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