Эротические рассказы

Shannon und der Falke von Chihuahua: Shannon 20. John F. BeckЧитать онлайн книгу.

Shannon und der Falke von Chihuahua: Shannon 20 - John F. Beck


Скачать книгу
Sonne gnadenlos herabbrannte. Im Westen hoben sich die gewaltigen Felsbastionen der Sierra Madre in den wolkenlosen, messingfarbenen Himmel.

      Der Capitan verschränkte die Arme. Seine Stimme klang scharf. „Wie heißt du?“

      „Shannon. Hören Sie Capitan, es gibt keinen Grund, um ...“

      „Du redest nur, wenn du gefragt wirst! Capito? Damit du Bescheid weißt: ich bin Capitan Pablo Ortega. Man nennt mich den ,Rebellenjäger'. Du hast sicher schon von mir gehört.“

      »Nein, ich ...“

      „Reiten noch andere Gringos außer dir in Santillos Bande?“

      »Ich gehöre nicht dazu. Ich wurde überfallen, niedergeschlagen und ...“

      »Ich weiß, sie haben dich zurückgelassen, weil eines der Pferde lahmte und du schließlich nur ein fremder Revolverschwinger in Santillos Diensten bist,“ unterbrach ihn der Capitan verächtlich. „Das ändert nichts daran, dass wir dich erschießen werden.“

      Shannon ballte die Fäuste. „Zum Teufel, dazu haben Sie kein Recht, Mann! Ich verlange, vor ein Gericht gestellt zu werden!“

      Der Anflug eines kalten Lächelns zeigte sich auf Ortegas hagerem Gesicht.

      „Ich bin das Gericht! Ich verurteile dich, weil du einen meiner Männer aus dem Hinterhalt erschossen hast, du feiger Mörder!“

      Seine ausgestreckte Hand wies zu den Pferden. Über dem Rücken eines der Tiere hing eine schlaffe uniformierte Gestalt mit dem Kopf und den Füßen nach unten.

      Shannon spürte einen Druck im Magen. „Ich habe den Mann nie gesehen!“

      Ortega nahm dem Jungen mit dem grünseidenen Schirm das Gewehr aus der Hand und hielt es vor Shannon hoch.

      „Das ist die Waffe, mit der Martinez erschossen wurde. Wir haben sie bei dir gefunden. Shannon. Das genügt als Beweis. Du leugnest vergeblich.“

      Es war die Springfield, mit der Gutierez Shannon bedroht hatte. Shannon wusste nicht, wen er mehr verwünschen sollte, Gutierez, den Capitan oder sich selbst für die Idee, ausgerechnet in diesem heißen Sommer einen alten Freund in Mexiko City zu besuchen. Ortega warf den Karabiner achtlos zur Seite. Er deutete auf einen Spaten, der vor Shannons Füßen lag.

      „Mach vorwärts. Gringo! Wir haben nicht viel Zeit! Drei Fuß tief, das genügt.“

      Shannon starrte auf den Spaten, auf die Gewehre, die ihn bedrohten, dann in das steinerne Gesicht des Capitans. Nicht nur die glühende Sonne Mexikos trieb ihm den Schweiß aus allen Poren. Er hatte schon eine Menge Verdruss erlebt, aber es war das erste Mal, dass er gezwungen war, sein eigenes Grab zu schaufeln. Er brauchte nur Ortega anzusehen, um zu wissen, dass jedes weitere Wort sinnlos sein würde. Die Soldados sahen zwar nicht so aus, als würde ihnen die Sache Spaß machen. Andererseits würde es gewiss keiner darauf ankommen lassen, sich dem Befehl des Offiziers zu widersetzen.

      Widerstrebend bückte sich Shannon nach dem Spaten. Einen Moment lang musste er gegen den Wunsch ankämpfen, sich auf den lässig zuschauenden Offizier zu stürzen. Aber jeder Spatenstich, auch wenn er noch so schwerfiel, war gewonnene Zeit.

      Zeit aber bedeutete Leben!

      2

      Über einer Bodenwelle im Westen tauchte ein klappriger, von einem mageren Maultier gezogener Karren auf. Auf dem Bock saß ein ärmlich gekleideter Mexikaner, dem das schlohweiße Haar unter dem breitkrempigen Strohsombrero hervor bis auf die Schultern fiel. Einer der Soldaten machte den Capitan auf das schwerfällig näher rumpelnde Fahrzeug aufmerksam. Shannon nutzte die Gelegenheit, den Spaten sinken zu lassen und sich keuchend mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn zu wischen. Sofort flog der Kopf des ,Rebellenjägers' zu ihm herum.

      „Weiter, du Hund! Schneller, schneller, wenn du nicht willst, dass wir dich halb verscharrt hier liegen lassen!“

      Der Karren hielt genau auf die einsame Gruppe mit dem zum Tode Verurteilten zu. Hitzewellen umflossen ihn. Manchmal sah es so aus, als würde er sich nicht vom Fleck bewegen. Auf den Befehl des Capitan feuerte einer der Soldados einen Schuss in die Luft. Aber das schien den weißhaarigen Alten ebenso wenig zu stören wie die zwei, drei anderen Karabiner, die sich drohend auf ihn richteten. Er lenkte das Maultier um ein paar Dornbüsche herum auf die Uniformierten zu. Seine Schultern waren gebeugt.

      Shannon stand inzwischen bis zu den Knien in der Grube, die er ausgehoben hatte. Das Hemd klebte ihm auf dem Rücken. Die Sonne stach wie mit Feuerpfeilen herab. Shannons Muskeln waren wie Teile einer gleichmäßig funktionierenden Maschine. Er warf einen Spaten voll Erde nach dem anderen heraus. Stahl knirschte auf Lehm. Nichts verriet Shannons Bereitschaft zum blitzschnellen Handeln. Er beobachtete, wie der Karren in einer Entfernung von fünfzehn Yard hielt. Der Weißhaarige starrte eine Weile neugierig auf die Männer, dann begann er umständlich vom Bock zu klettern. Der junge Soldat mit dem Schirm machte ein besorgtes Gesicht. Da stampfte Ortega auch schon wütend mit dem Fuß auf.

      „Was willst du hier, du jämmerliche Vogelscheuche? Verschwinde! Pronto, pronto!“

      Der Alte zog den Kopf ein, legte verständnisvoll eine Hand hinter das rechte Ohr und grinste unsicher. Dann schob er eine Bastmatte auf dem Karren zur Seite, nahm ächzend und schnaufend einen Korb mit Früchten heraus und schlurfte barfuß auf die Soldados zu.

      Drei Pesos, Señores nur drei Pesos, por favor!“

      Ortega legte grimmig eine Hand an die Revolvertasche, die er hoch an der linken Hüfte am Koppel trug. Der Kolben der Waffe ragte nach vorn.

      „Verschwinde, Dummkopf!“

      Der Weißhaarige blieb ratlos stehen, zog die Schulter noch höher.

      „Zwei Pesos, Señor Captän?“

      Der Señor Capitan zog mit verkniffener Miene die Waffe. Hastig stellte der Alte den Korb ab und zog sich ängstlich zum Karren zurück. Ein paar Soldaten lachten. Es verging ihnen, als Shannon

      mit einem Panthersatz aus der Grube schnellte.

      Er schlug einen im Weg stehenden Mexikaner mit dem flachen Spatenblatt nieder. Dann war er bei Ortega, umschlang ihn von hinten, entriss ihm den Armeerevolver und presste den Hageren fest an sich. Alles ging so schnell, dass keiner der Soldaten zum Schuss kam.

      Shannon grinste drohend.

      „Okay, Capitan! Du weißt hoffentlich, was geschieht, wenn einer deiner Soldados auf mich zu schießen versucht!“

      Er hielt den Revolver an Ortegas Schläfe.

      „Du bist verrückt, Shannon, wenn du glaubst, dass du hier lebend wegkommst!“, keuchte der Offizier.

      „Lieber verrückt als tot“, grinste Shannon. Wetten, dass ich’s schaffe? Sag ihnen, sie sollen dein Pferd herbringen. Wahrscheinlich ist es das beste in der Remuda. Also, gib schon den Befehl!“

      „Wir werden dich wie einen Hasen jagen, Shannon! Du hast keine Chance, in die Sierra zu entkommen!“

      „Ich will nicht in die Sierra, verdammt noch mal! Ich gehöre nicht zu Santillos Rebellen.“

      „Du lügst!“

      „Fang nicht wieder davon an!“, knurrte Shannon. „Streite nicht mit einem Hombre. der den Finger am Drücker hält! Gib endlich den Befehl, dass ich das Pferd bekomme, ehe ich wütend werde.“

      „Ich mach das schon“, erklärte der weißhaarige Alte mit plötzlich veränderter harter Stimme.

      „Schieß ihn nieder, Companero. Du hast nicht mehr viel Zeit dazu. Die Sprengladung in dem Korb wird gleich in die Luft gehen.“

      Einen Moment war Shannon ebenso sprachlos wie die Soldados. Der angebliche Alte straffte sich. Er wirkte plötzlich kraftvoll und geschmeidig. Lachend schleuderte er den Strohsombrero weg, an dessen Innenrand das falsche weiße Haar befestigt war. Sonnenlicht fiel auf ein kantiges braunes Gesicht mit verwegen funkelnden Augen. Rabenschwarzes Haar glänzte.


Скачать книгу
Яндекс.Метрика