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Mahnrede an die Heiden. Clemens von AlexandriaЧитать онлайн книгу.

Mahnrede an die Heiden - Clemens von Alexandria


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ja in der Tat mit Stein und Holz, d. i. mit Statuen und Bildern, die Verkehrtheit heidnischer Religion aufbauten und jene wahrlich herrliche Freiheit derer, die unter dem Himmel als freie Bürger lebten,18 durch ihre Lieder und Zaubergesänge unter das Joch der äußersten Sklaverei spannten.

      2. Aber nicht so ist mein Sänger; er ist gekommen, um binnen kurzem die bittere Knechtschaft der tyrannischen Dämonen zu zerstören; und indem er uns zu dem sanften und menschenfreundlichen Joche19 der Frömmigkeit hinführt, ruft er die auf die Erde Geschleuderten zum Himmel zurück.

       4.

      1. Er allein unter allen, die je lebten, zähmte die wildesten Tiere, die Menschen,20 sowohl Vögel, das sind die Leichtfertigen, als kriechende Tiere, das sind die Betrüger, und Löwen, das sind die Jähzornigen, und Schweine, das sind die Wollüstigen, und Wölfe, das sind die Raubgierigen. Stein und Holz aber sind die Unvernünftigen; ja noch gefühlloser als Stein ist ein Mensch, der in Torheit versunken ist.

      2. Als Zeugen wollen wir aufrufen das Prophetenwort, das, übereinstimmend mit der Wahrheit, die beklagt, die in Torheit und Unverstand zermürbt sind: „denn Gott vermag aus diesen Steinen Abraham Kinder zu erwecken„.21 Er erbarmte sich der großen Unwissenheit und Herzenshärtigkeit derer, die gegen die Wahrheit versteinert waren, und erweckte aus jenen Steinen, aus den an Steine glaubenden Heiden, einen Samen der Frömmigkeit, empfänglich für die Tugend.

      3. Hinwiederum hat er einige giftige und heimtückische Heuchler, die der Gerechtigkeit auflauerten, einmal „Otterngezücht“22 genannt; aber auch wenn von diesen als Schlangen Bezeichneten einer aus freien Stücken Buße tut und dem Logos folgt, wird er ein „Mensch Gottes„.23 Wieder andere nennt er mit einem bildlichen Ausdruck „Wölfe, die in Schaffelle gekleidet sind“,24 womit er die Raubtiere in Menschengestalt meint. Alle diese wilden Tiere aber und die harten Steine verwandelte das himmlische Lied selbst in sanfte Menschen.

      4. „Denn auch wir, auch wir waren ehedem unverständig, ungehorsam, verirrt, den Lüsten und mancherlei Begierden dienend, und wandelten in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten einander“, wie das Apostelwort sagt; „als aber die Güte und Freundlichkeit Gottes unseres Heilandes erschien, rettete er uns nicht auf Grund von Werken der Gerechtigkeit, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit“.25 Sieh, was das neue Lied vollbrachte: Menschen hat es aus Steinen, Menschen aus Tieren gemacht. Und die sonst wie tot waren und keinen Anteil am wahren Leben hatten, sie wurden wieder lebendig, sobald sie nur Hörer des Gesanges geworden waren.

       5.

      1. Dieser gab auch dem All eine harmonische Ordnung und stimmte den Mißklang der Elemente zu geordnetem Wohlklang, damit die ganze Welt ihm zur Harmonie werde;26 und das Meer ließ er ungefesselt, verbot ihm aber, das Land zu überfluten; und wiederum legte er die Erde, die frei umhertrieb, vor festen Anker und machte sie zur starken Grenze des Meeres;27 ja auch des Feuers Ungestüm milderte er durch Luft, indem er gleichsam dorische und lydische Melodie vermischte; und die rauhe Kälte der Luft linderte er durch die Beifügung des Feuers, indem er so diese äußersten Töne des Alls harmonisch verband.

      2. Und dieses reine Lied, die feste Grundlage des Alls28 und die Harmonie der Welt, die sich von der Mitte bis an die Enden und von den äußersten Grenzen bis in die Mitte erstreckt, hat dieses All harmonisch gemacht, nicht nach Art der Musik des Thrakers, die der des Jubal29 ähnlich ist, sondern nach dem väterlichen Willen Gottes, den David zu erfüllen bestrebt war.

      3. Der göttliche Logos aber, der von David stammt und doch vor ihm war, verschmähte Lyra und Harfe, die leblosen Instrumente, erfüllte durch den Heiligen Geist diese Welt und dazu auch die Welt im Kleinen, den Menschen,30 seine Seele und seinen Leib, mit Harmonie und preist Gott mit diesem vielstimmigen Instrument und singt zu dem Instrument, dem Menschen. „Denn du bist mir Harfe und Flöte und Tempel“,31 Harfe wegen der Harmonie, Flöte wegen des Geistes, Tempel wegen des Logos, damit die Harmonie die Harfe schlage, der Geist die Flöte blase, der Tempel den Herrn aufnehme.

      4. Ja, der König David, der Harfenspieler, den wir soeben erwähnten, ermahnte zur Wahrheit, mahnte ab vom Götzendienst und war weit davon entfernt, die Dämonen zu besingen, die er vielmehr durch wahre Musik verscheuchte, wie er auch allein durch seinen Gesang den Saul heilte,32 als er von jenen besessen war. Zu einem schönen, von Geist erfüllten Instrument hat der Herr den Menschen gemacht nach seinem Bilde;33 denn auch er selbst ist ein melodisches und heiliges Instrument Gottes voll Harmonie, überweltliche Weisheit, himmlischer Logos.

       6.

      1. Was will nun dieses Instrument, der göttliche Logos, der Herr und das neue Lied? Die Augen der Blinden öffnen und die Ohren der Tauben auftun und die Hinkenden und Verirrten zur Gerechtigkeit führen,34 den unverständigen Menschen Gott zeigen, dem Verderben ein Ende machen, den Tod besiegen, ungehorsame Söhne mit dem Vater aussöhnen.

      2. Menschenfreundlich ist das göttliche Instrument; der Herr zeigt Erbarmen, erzieht, ermahnt, warnt, rettet, bewahrt; und zum Lohn dafür, daß wir seine Jünger werden, verheißt er uns noch zum Überfluß das Himmelreich, indem er nichts von uns haben will als unsere Rettung.35 Denn die Bosheit nährt sich vom Verderben der Menschen; die Wahrheit aber richtet wie die Biene nirgends Schaden an und freut sich allein am Heil der Menschen.

      3. Du hast also die Verheißung, du siehst die Güte; ergreife die Gnade! Und mein heilbringendes Lied halte nicht in dem Sinn für neu wie ein neues Gefäß oder ein neues Haus! Denn „vor dem Morgenstern“36 war es, und „im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“.37 Aber als alt erscheint der Irrtum, als etwas Neues die Wahrheit.

      4. Mögen nun die Phryger durch die Ziegen, von denen die Sage erzählt, als uralt bekundet werden38 oder die Arkader durch die Dichter, die dies Volk „älter als der Mond“ nennen,39 oder wieder die Ägypter durch die, welche sich einbilden, daß deren Land zuerst Götter und Menschen erzeugt habe,40 so war doch sicherlich von allen diesen kein einziger vor dieser Welt da; wir aber waren vor der Grundlegung der Welt,41 wir, die wir, weil wir in ihm zu sein bestimmt waren, für Gott schon zuvor geschaffen waren, wir, des göttlichen Logos vernünftige Geschöpfe, die wir durch ihn uralt sind; denn „im Anfang war das Wort“.42

      5. Weil aber der Logos von Anfang an war, war und ist er der göttliche Anfang aller Dinge. Weil er aber jetzt den von alters her geheiligten und seiner Macht würdigen Namen Christus angenommen hat, habe ich ihn das neue Lied genannt.

       7.

      1. Diesem Logos also, dem Christus, verdanken wir sowohl das Sein von alters her [denn er war in Gott] als auch das Wohlsein;43 aber erst jetzt erschien den Menschen eben dieser Logos, der allein beides ist, Gott und Mensch, er, dem wir alles Gute zu verdanken haben. Er lehrt uns, gut zu leben, und geleitet uns zum ewigen Leben.

      2. Denn nach den Worten jenes gotterleuchteten Apostels des Herrn „erschien die rettende Gnade Gottes allen Menschen und erzieht uns, daß wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnen und züchtig, gerecht und fromm in der Jetztzeit leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus“.44

      3. Dies ist das neue Lied, die jetzt bei uns aufleuchtende Erscheinung des Logos, der im Anfang und noch zuvor war. Es erschien aber erst jüngst er, der zuvor war, als Heiland; es erschien der, der im Seienden war [denn „das Wort war bei Gott“],45 als Lehrer; es erschien der, durch den alles geschaffen ist, als Logos; und nachdem er als Schöpfer im Anfang zugleich mit der Erschaffung das Leben geschenkt hatte, lehrte er, nachdem er als Lehrer erschienen war, das gut Leben, damit er uns später das ewige Leben gewähre.

      4. Er hatte aber nicht erst jetzt wegen unseres Irrwegs Mitleid mit uns, sondern gleich


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