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Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett


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"Wenn Little Bear auch nur den Schimmer einer Ahnung von Strategie hat, wird er gleich unsere Nachhut und unserer Flanken angreifen. Wir sollten..."

      "Erzählen Sie mir nicht, was ich zu tun habe", zischte Rooster. Er riss seinen Säbel aus der Scheide und ritt zur Seite. "Zwanzig Mann zur Attacke!"

      Zwanzig Reiter lösten sich aus der vorderen Schwadron und formierten sich zur Angriffsreihe. Cunningham wusste, was jetzt kommen würde. Jedes einzelne Wort des Colonels sah er voraus.

      "An die Spitze, Captain!", schrie Rooster. "Sie werden die Abteilung führen! Attacke!"

      Keine Zeit, nachzudenken, keine Zeit, die Furcht zu spüren, keine Zeit, Rooster für den unsinnigen Befehl zu verfluchen - Cunningham zog seinen Colt und setzte sich an die Spitze der Abteilung. Der feuchte Boden spritzte unter den Hufen der Wallache auf. In gestrecktem Galopp hielten die Kavalleristen auf die immer noch ruhig abwartetenden Indianer zu.

      "Hurra!", schrien die Soldaten rechts und links von Cunningham.

      "Gewehr hoch und Feuer!", brüllte er selbst. Er schoss aus seinem Armeecolt auf die indianischen Reiter.

      In diesem Moment kam Bewegung in die Indianer. Ihre Kette teilte sich genau in der Mitte. Die eine Hälfte wich nach links aus, die andere nach rechts. Cunningham stieß einen Fluch aus - egal welche Gruppe er attackierte, die andere würde ihm in den Rücken fallen.

      Er ließ anhalten und sah sich nach Rooster und den beiden Schwadronen um. Plötzlich erhob sich vielstimmiges Geheul. Schüsse peitschten durch das Tal. Der Waldrand am Fuß beider Berghänge schien in Bewegung zu geraten. Dutzende von Indianerrotten brachen aus dem Wald und griffen die Flanken der Kavalleriekolonne an.

      Und gleichzeitig sah Cunningham hinter den Schwadronen eine Angriffswelle vom Ausgang des Tales heranpreschen. Von allen Seiten kamen die Indianer.

      Die etwa dreißig Reiter, die sich vor ihm geteilt hatten, galoppierten in zwei Angriffskeilen auf die Spitze der kleinen Armee zu, wo Rooster mit dem Säbel herumfuchtelte und Befehle herausschrie. Die beiden Reitergruppen schienen sich nicht weiter um Cunninghams Abteilung zu kümmern.

      "Zurück zu Rooster!" Cunningham riss sein Pferd herum.

      "Achtung, Captain!", schrie einer seiner Leute. "Wir werden angegriffen!" Cunningham blickte hinter sich - vom Eingang des Tales galoppierte eine weitere Rotte von mindestens vierzig Indianern heran. Gewehrschüsse näherten sich, Kugeln zischten über seinen Kopf, rechts und links von ihm rissen seine Kavalleristen die Arme hoch und stürzten vom Pferd.

      "Absitzen! Verteidigungsformation!" Sie sprangen vom Pferd. Acht Soldaten gingen in die Knie und legte die Gewehrkolben an die Schultern. Neun stellten sich hinter ihnen auf und legten ebenfalls ihre siebenschüssigen .50er Spencer-Gewehre an. Drei lagen bereits tot oder verwundet im feuchten Gras.

      "Ruhig Blut, Jungs!", rief Cunningham. "Wartet, bis sie nah genug heran sind!"

      Die Indianer preschten heran. Einige schossen aus Gewehren, einige schwangen Streitäxte, andere trugen Speere und Lederschilde. Die Silhouette roter Falken war auf den Schilden abgebildet.

      Cunningham konnte ihre Gesichter erkennen - schwarz-rot gefärbt. Er sah den Falken auf ihren nackten Brustkörben, er sah Adlerfeder und Skalps an ihrer gekrümmten Standarte. Ein Eiszapfen schien sich in sein Hirn zu bohren: Es waren Sioux! Siouxkrieger des Stammes, dessen Frauen und Kinder Rooster überfallen hatte.

      "Little Bear hat sich mit den Sioux verbündet!", brüllte einer der Kavalleristen.

      "Kämpft um eure Haut!", schrie Cunningham. "Feuer!" Die Gewehre krachten, und ein halbes Dutzend Indianer stürzen von den Pferden. Der dritte Feuerstoß dezimierte die Angriffswelle um fast die Hälfte. Aber auch weitere sieben von Cunninghams Männern lagen reglos oder stöhnend im Gras.

      Schließlich waren die Angreifer über ihnen. Sie kämpften mit leidenschaftlichem Hass. Die Männer um Cunningham gingen einer nach dem anderen von Speeren und Äxten getroffen zu Boden.

      Zu viert mussten sie sich schließlich mit Gewehrkolben, Säbeln und Fäusten einer dreifachen Übermacht erwehren.

      Cunningham hatte schon mit dem Leben abgeschlossen. Doch dann sah er, wie eine Kavallerieabteilung sich aus dem Schlachtchaos zwischen den Waldrändern löste, an ihrer Spitze McAuley.

      Mit zwanzig Reitern gelang es dem alten Haudegen, die Umzingelung der Cheyenne zu durchbrechen. Die Kavalleristen schlugen Cunningham und sein dezimiertes Häuflein aus der tödlichen Umklammerung.

      Vom Eingang des Tales her wogten neue Angriffswellen heran. Wieder die rachedurstigen Sioux!

      "Das hat Reddog uns eingebrockt!", schrie McAuley. Unsicher sahen die Männer sich um.

      Nach allen Seiten flohen die Kavalleristen. Von einer organisierten Verteidigung konnte keine Rede mehr sein. Flussufer und Tal waren mit Leibern in blauen Uniformen übersät.

      "Es ist vorbei", sagte Cunningham tonlos. "Retten wir uns..."

      Seite an Seite preschten er und McAuley auf den Wald zu. Dort wurden sie von Lanzen und Kriegsäxte schwingenden Cheyenne angegriffen. Etwas traf Cunningham hart im Nacken. Dunkelheit schwappte in sein Hirn und riss sein Bewusstsein ins Nichts...

      15

      Kleiner Bär ritt an der Spitze seiner Krieger ins Lager ein. Die Alten, Kinder und Frauen jubelten ihm zu. Dank seiner Kriegslist hatten sie die Blauröcke vernichtend geschlagen.

      Umringt von den Ältesten des Stammes stand er später vor seinem Zelt. Mit vor der Brust verschränkten Armen beobachtete er, wie seine Männer die Kriegsbeute ins Lager brachten: zwei Wagen voller Kartoffeln und Mehl, eine kleine Rinderherde, Waffen und Munition.

      Auch ein halbes Dutzend Gefangene schleppten die Krieger ins Lager. Einige torkelten gefesselt neben den Pferden her, andere hingen bewusstlos oder verwundet über den Pferderücken.

      Kleiner Bär ließ sie rings um den Totempfahl im Gras lagern. Seine Krieger banden die Gefangenen aneinander.

      Verhüllt mit seiner Bisonmaske, betrat Zorniger Büffel den Platz zwischen Häuptlingstipi und Totempfahl. Er entzündete eine Pfeife. Krieger mit Trommeln hockten sich in einem weiten Kreis um den Schamanen und den Totempfahl. Bald dröhnte der wilde Rhythmus der Trommeln weit über die Berghänge und verkündete den Sieg der Cheyenne und der Sioux über den Roten Hund und seine Soldaten.

      Zorniger Büffel blies den Rauch auf die Erde, in den Himmel der Sonne entgegen und an seinen in Büffelfell gehüllten Körper. Danach schritt er die Reihen der Krieger ab und blies auch sie an. Mit geschlossenen Augen und zum Himmel gereckten Handflächen nahmen die Cheyenne die rituelle Berührung der Geister der Erde und der Sonne entgegen.

      Anschließend wurden drei der erbeuteten Rinder geschlachtet und ein großes Feuer entfacht. Eine lange Nacht begann...

      16

      Cunninghams Schädel brummte. Stimmengewirr, Trommelschläge und lautes Gelächter drangen in sein vernebeltes Bewusstsein. Er riss die Augen auf.

      Es war dunkel. Halbnackte Indianerkinder standen vor ihm und kicherten. Vor dem Schein eines großen Feuers erkannte er die Umrisse von Tipis. Unzählige Indianer hockten auf einem größeren Platz – Männer und Frauen, Alte und Junge, Cheyenne und Sioux. Sie aßen und tranken. Große Hunde liefen zwischen den Menschen herum und stritten sich um die Essensreste.

      Cunningham richtete sich auf und wollte sich auf die Ellenbogen stützen. Doch seine Hände waren gefesselt. Die klamme Kälte des feuchten Grases steckte ihm in Hemd und Hose. Ächzend bog er den Kopf zu seinen gefesselten Händen und griff sich an den schmerzenden Hinterkopf. Im Nacken tastete er über blutverkrustetes Haar.

      "Siehst du wieder klar, Dave?" McAuley hockte neben ihm an einen Totempfahl gelehnt. Auch er war gefesselt. "Schade", seufzte McAuley. "Ich hätte dir gewünscht, du würdest die letzten Stunden


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