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Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett


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vor ihm und beobachtete die Krieger, die ihn losbanden.

      "Wenn er die Häuptlingstochter nicht entführt hätte, könnte ich vielleicht etwas für ihn tun - aber so ist er verloren."

      "Lass es gut sein, Dave", krächzte McAuley. "Ich hab' ungefähr fünfundfünfzig Sommer gesehen, bin durch den ganzen Kontinent gestromert und hab' mehr Frauen beglückt als andere in drei Leben. Was will man mehr?"

      Cunningham stützte sich auf die beiden Cheyenne. Halb hinkte er, halb trugen sie ihn über den Tanzplatz. Er sah sich nach seinem Partner um. Ein wehmütiges Grinsen verzerrte McAuleys zerfurchtes Gesicht.

      Dann schleppten sie Cunningham in ein Tipi. Die Trommeln wurden lauter, der Singsang schwoll an, wieder surrten Pfeile und Messer durch die Luft und schlugen hart im Holz des Totempfahles ein.

      Sieben Tage lang lag Cunningham im Wundfieber. Als er wieder einigermaßen stehen konnte, bat er die Häuptlingstochter, ihn zu McAuleys Grab zu führen.

      Sie hatten ihn außerhalb des Lagers verscharrt. Cunningham war so entkräftet, dass er eine Woche brauchte, um einen halbwegs passablen Steinhügel über der Ruhestätte seines Partners aufzuschichten. Die Indianer sahen ihm neugierig zu.

      Schließlich band er ein Holzkreuz zusammen, kerbte eine Inschrift ein und befestigte es zwischen den Steinen.

      "Was steht da?", wollte Blauer Vogel wissen.

      "Lesley McAuley", las Cunningham vor. "Ein Mann, auf den man sich verlassen konnte."

      17

      Wochen später. Eine Kutsche holte Rooster und seine Frau von der Bahnstation in Washington ab und brachte sie zum Hauptquartier der Armee.

      Die Rechte halb unter die Uniformjacke geschoben, ging der Colonel schweigend vor der geschlossenen Doppeltür des Gerichtssaales auf und ab. Helena Rooster saß auf der klobigen Wartebank an der Wand. Sie war blass und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Sie trug ein graues, hochgeschlossenes Kleid mit weißen Rüschen an Saum und Knopfleiste.

      Endlich öffnete sich ein Flügel der Tür, und zwei Lieutenants führten Rooster in den Gerichtssaal.

      Die Ankläger des Kriegsgerichts warfen dem Colonel vor, durch übertriebenen Ehrgeiz und einen strategischen Fehler vierundsechzig Männer in den sicheren Tod geführt zu haben. Eine ganze Schwadron.

      Rooster behauptete, von zwei Verrätern in die Falle gelockt worden zu sein. Captain Dave Cunningham habe ihm versichert, dass die Cheyenne sich in ihrem Lager aufhielten und keinen Angriff der Kavallerie zu befürchten schienen. Und Sergeant Shakopee habe seine Position und die Marschroute der Schwadronen an die Indianer verraten.

      Keiner von Roosters Offizieren hatte Lust, vor der Militärführung als Versager dazustehen. Fast alle bestätigten die Aussagen des Colonels. Nur einer hatte den Mut, Rooster im Zeugenstand wegen seines Überfalls auf das wehrlose Sioux-Lager zu kritisieren. Dieser Offizier machte auch ein paar Aussagen, die das Gericht mit gutem Willen als Entlastung Captain Cunninghams hätte werten können.

      Das Kriegsgericht zeigte keinen guten Willen - Shakopee und Cunningham wurden in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Ein kleines Kommando unter Lieutenant Tom Sherman wurde in die nordwestlichen Indianergebiete entsandt, um die beiden Verräter festzunehmen.

      In Roosters Fall zeigten sich die Richter nachsichtiger. Sie beschlossen, die gescheiterte Militäraktion noch einmal genauer zu untersuchen. Rooster wurde vorläufig seines Kommandos enthoben.

      18

      Der Winter war hart. Kleiner Bär hatte seinen Stamm tief in die Rockys hineingeführt, um vor dem Zugriff der Armee sicher zu sein. Kniehoch lag der Schnee auf den Felshängen, im Wald und im Lager. Und das über Wochen. Ein eiskalter Wind machte jeden Schritt außerhalb der Tipis zur Qual.

      Cunningham gewann schnell das Vertrauen des Häuptlings. Anfangs beobachteten ihn die Indianer mit Argwohn. Nur gefesselt und in Begleitung zweier Krieger durfte er sich außerhalb seines Tipis bewegen.

      Als sie merkten, wie gut er ihre Sprache und Sitten beherrschte und erfuhren, dass er unter Cheyenne aufgewachsen war, akzeptierten sie ihn mehr und mehr.

      Bald durfte er sich frei bewegen. Er machte sich im Lager nützlich - Felle gerben, Fleisch trocknen, Pferde pflegen. Irgendwann ließen sie ihn mit auf die Jagd ziehen.

      Die Cheyenne taten sich anfangs schwer in den Bergwäldern. Als Prärieindianer waren sie gewohnt Bisons und Antilopen zu jagen. Nun mussten sie sich in den dichten Wäldern an Rotwild, Wildschweine und Bären heranpirschen.

      Cunningham konnte ihnen ein paar Kniffe zeigen, die sie nicht kannten: wie man den Hirsch in die Enge treibt, wie man Fallen für Rehe und Hasen baut, wie man mit Bären umgeht und wie man trotz zugefrorener Seen und Flüsse Fische fangen kann.

      Kurz vor dem Winter stöberten sie einen riesigen Grizzly auf. Cunningham wagte es, sich dem Tier nur mit einem Speer bewaffnet entgegenzustellen. Er tötete den Bären. Von dieser Stunde an achteten ihn die Cheyenne als großen Jäger und betrachteten ihn als einen der ihren.

      Sie nannten ihn Gelbnacken wegen seiner schulterlangen blonden Haare.

      Mit der Häuptlingtochter verband ihn von Anfang an eine tiefe Freundschaft. Keiner vergaß dem anderen, dass er ihm das Leben gerettet hatte. Cunningham pflegte sie mit der englischen Bedeutung ihres Namens anzusprechen - Bluebird.

      Oft sprachen sie tagelang kein Wort miteinander. Doch die Blicke, die sie austauschten, wenn sie sich im Lager begegneten, sagten mehr als viele Worte. Ihre sonst so stolzen Züge wurden weich, und ihre trotzigen Augen zärtlich, wenn sie ihn sah.

      Und er hielt Ausschau nach ihr, sobald er morgens aus dem Tipi gekrochen war, das er sich mit einigen Halbwüchsigen teilen musste. Und wenn er sie schließlich entdeckte, konnte er seinen Augen kaum noch von ihrer schönen Gestalt lösen.

      Die Cheyenne begannen über sie zu tuscheln.

      Cunningham hatte viele Frauen gehabt. Aber das Gefühl, verliebt zu sein, war ihm ziemlich fremd. Es raubte ihm den Schlaf und manchmal die gute Laune. Er startete keinen einzigen Versuch, Bluebird zu erobern. So verrückt es klingt - aber er traute sich einfach nicht. Das neue Gefühl schien in dieser Hinsicht einen unreifen Teenager aus ihm zu machen. Und außerdem war sie die Häuptlingstochter und er ein Weißer.

      Im Spätherbst half sie ihm, sich ein eigenes Tipi zu bauen.

      Und dann kam der harte Winter. Die Vorräte an getrocknetem Fleisch, Früchten und Wurzeln waren innerhalb von zwei Wochen aufgebraucht. Über einen Monat lang lebte der Stamm von Pemmikan.

      Cunningham kannte das Zeug aus den harten Wintermonaten seiner Kindheit und Jugend - eine Art Brei aus zerstampftem Trockenfleisch, Trockenfrüchten und Tierfett. Es war lange haltbar und schmeckte grässlich. Aber man konnte davon leben.

      Als sie wochenlang eingeschneit waren, führte Cunningham eine kleine Gruppe Krieger meilenweit durch den Wald zu einem Hochplateau. Der Kartenskizze nach, die er besaß, musste sich dort ein See befinden.

      Stundenlang stapfte die in Büffelfelle vermummte Gruppe im Gänsemarsch durch den winterlichen Bergwald. Sie fanden den See. An verschiedenen Stellen schlugen sie Löcher ins Eis und ließen Angelschnüre aus Bisondarm ins Wasser.

      Zu zweit hockten sie an den Eislöchern. Der Kopf des Cheyenne, der mit Cunningham vor dem Eisloch darauf wartete, dass Beute anbiss, war fast vollständig in Fell eingewickelt. Nur die Augen waren frei. Und die kamen Cunningham bekannt vor.

      Der hölzerne Schwimmer bewegte sich.

      "Einer hat angebissen!", rief Cunninghams Partner. Cunningham glaubte seinen Ohren nicht zu trauen – es war Bluebirds Stimme. Sie zog einen fetten Barsch aus dem Eisloch.

      "Seit wann begleiten die Squaws der Cheyenne die Männer auf die Jagd?"

      Sie spießte ein


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