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Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett


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      "Steckt die Waffen weg", befahl der seinen Begleitern. Sie gehorchten. Sherman fummelte ebenfalls zwei Silberdollars aus seiner Lederweste und reichte sie Cunningham. "Du sollst hängen, Dave. Wegen Hochverrats."

      "Hat Rooster mich angeschwärzt?" Sherman nickte. "Er lügt, Tom. Die Cheyenne hatten mich schon an ihren Marterpfahl gebunden."

      "Ich kann es bezeugen." Shakopees hatte es mit tonloser Stimme gesagt. Mit ausdrucksloser Miene beobachtete er seinen ehemaligen Captain.

      "Rooster ist ein blutdurstiger Hund", sagte Cunningham. "Hast du auch seine Frau gehabt?" Sherman schwieg. Aber die Antwort stand in seinem Gesicht geschrieben.

      "Siehst du", grinste Cunningham. "Ich auch. Nur hatte ich das Pech, dass sie meinen Namen ausgeplaudert hat. Begreifst du? Rooster will mich vernichten."

      "Ich glaub' dir, Dave", sagte Sherman. "Die Frage ist nur, ob das Kriegsgericht dir glauben wird." Eine Zeitlang musterten sie sich schweigend. Die drei zivilen Kavalleristen hielten die Kolben ihrer Revolver fest. Ihre glatten Gesichter spiegelten wider, dass ihnen die vertraute Plauderei ihres Lieutenants missfiel.

      "Hör zu, Dave." Sherman senkte die Stimme. "Was zum Teufel soll ich tun? Ich muss dich festnehmen, verstehst du das?"

      "Wohin bringt ihr Shakopee?", wollte Cunningham wissen.

      "Nach Fort Dodge zu General Forrest."

      "Ich werde mit euch reiten", sagte Cunningham. "Aber als freier Mann..."

      26

      Zwei Wochen war es her, seit Gelbnacken das Lager verlassen hatte. Kein Tag war vergangen, an dem Blauer Vogel nicht sehnsüchtig den Berghang hinaufgeschaut hätte.

      Eines Morgens sah sie den Mountainman über den Fluss reiten. Allein. Die Enttäuschung presste ihr das Herz in der Brust zusammen.

      Kleiner Bär trat vor sein Tipi, um den Alten zu empfangen. Sein greises Gesicht verhieß nichts Gutes. Die Häuptlingstochter eilte ihm entgegen. "Wo ist mein Mann?" Er winkte ab. Sie packte ihn am Arm. "Sag mir, wo mein Mann ist." Schweigend stapfte er auf den wartenden Häuptling zu.

      "Deine Augen sind traurig, Bergfuchs", sagte Kleiner Bär. "Sie verraten die schlechten Nachrichten, bevor deine Zunge sie ausspricht."

      Der Alte ließ sich vor dem Häuptling im Gras nieder. "Sie haben meinen Sohn gefangen genommen." Seine Stimme klang kraftlos. "Sie wollen ihn als Verräter hängen."

      "Dein Leid ist mein Leid." Der Häuptling setzte sich neben den Mountainman. Zorniger Büffel und einige der Ältesten gesellten sich zu ihnen. "Sprich weiter."

      "Cunningham ist freiwillig mit ihnen nach Fort Dodge geritten. Er will seine Unschuld vor dem General beweisen."

      Blauer Vogel begann laut zu weinen. "Warum tut er das? Warum tut er mir das an?!"

      "Dein Schmerz macht dich blind", sagte der Häuptling. "Du siehst nur dich und dein Glück, meine Tochter. Gelbnacken tut, was ein Mann tun muss, dessen Name beschmutzt wurde." Blauer Vogel schluchzte stumm in sich hinein.

      "Ich hab' noch weitere schlechte Nachrichten", fuhr der Alte fort. "Ich habe erfahren, dass sie Rooster ein neues Kommando gegeben haben." Die Mienen der Indianer wirkten plötzlich wie versteinert. "Er befehligt jetzt fast vierhundert Mann. Mit dem Sommer werden auch seine Reiter zurückkommen. Reddog ist ein rachsüchtiger Mann."

      Die Ältesten berieten sich lange. Bis in die Nacht hinein tanzte Zorniger Büffel um den Totempfahl. Kurz nach Sonnenaufgang ließ Kleiner Bär seinen Stamm die Antwort der Geister der Erde und der Sonne wissen.

      "Geht fünf Tage lang auf die Jagd. Wir müssen uns mit Vorräten eindecken. Eine lange Wanderung liegt vor uns. Nach diesen fünf Tagen brechen wir das Lager ab und ziehen nach Norden."

      Alles Flehen und Betteln seiner Tochter konnte ihn nicht umstimmen...

      27

      Der General schritt nachdenklich zwischen seinem Schreibtisch und dem großen Fenster seines Büros auf und ab. Hin und wieder blieb er stehen und betrachtete den blonden Mann in der verschlissenen Lederkleidung. Cunningham stand reglos mitten im Büro und wartete auf eine Antwort des Generals.

      An der Tür standen zwei uniformierte Kavalleristen. Neben Cunningham, ebenfalls in Uniform, Lieutenant Tom Sherman.

      "Ich habe Sergeant Shakopees Aussage schriftlich niedergelegt und nach Washington telegraphiert," sagte der General. "Er hat Sie entlastet, Captain." Er verschränkte die Arme vor der Brust und setzte eine skeptische Miene auf. "Allerdings scheint es mir zweifelhaft, dass unsere Militärführung der Aussage eines Verräters allzuviel Glauben schenken wird."

      Er drehte sich um und schlenderte wieder zum Fenster. Unten, auf dem Exerzierhof, bereiteten sich drei seiner sechs Schwadronen auf den Abmarsch nach Fort Laramie vor.

      "Aber das Glück scheint Ihnen hold zu sein, Captain", sagte der General. "Einer der Männer, die mit Ihnen in Gefangenschaft geraten sind, hat sich vor einer Woche bei Colonel Rooster in Fort Laramie gemeldet. Sergeant Samuel Murphy. Er konnte den Sioux entkommen. Und er bestätigt im wesentlichen Shakopees Aussage."

      Er kam zurück zu seinem Schreibtisch. Direkt vor Cunningham blieb er stehen. "Damit hat sich die Anklage gegen Sie vermutlich erledigt. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie morgen mit den drei Schwadronen nach Fort Laramie aufbrechen. Sie melden sich dort bei Colonel Rooster zum Dienst. Bei seiner Strafexpedition gegen die Cheyenne kann er auf gute Späher wie Sie nicht verzichten."

      Cunninghams Kaumuskulatur arbeitete. "Ich wollte meinen Abschied einreichen, Sir."

      Der General grinste wehmütig. "Reden Sie keinen Unsinn, Captain. Sie sind Soldat! Sie melden sich bei Colonel Rooster, oder Sie gehen ins Militärgefängnis, bis Ihre offizielle Rehabilitation vorliegt. Und ich befehle Ihnen hiermit, als Späher in den Krieg gegen die Cheyenne zu ziehen. Abtreten."

      Sherman und Cunningham grüßten und verließen die Räume des Generals.

      "Herzlichen Glückwunsch", sagte Sherman bitter. "Nun kannst du dir aussuchen, ob du wegen Verrats oder Befehlsverweigerung in den Bau gehst."

      Cunningham hatte niemandem anvertraut, wo er den Winter verbracht hatte. Nicht einmal seinem alten Freund Sherman. Seine Ankläger hätten es als Beweis für einen Verrat gewertet.

      Am nächsten Tag brach er mit den drei Schwadronen nach Fort Laramie auf. Zwei Wochen später meldetet er sich bei Rooster. Der Colonel musterte ihn mit unverhohlenem Hass. "So sieht man sich wieder..."

      Cunningham schwieg. Mit jeder Faser seines Körpers spürte er die tiefe Feindseligkeit, die ihm der Mann entgegenbrachte. Rooster hätte ihn gern am Galgen gesehen - ohne Zweifel.

      "Sie unterstehen dem Kommando von Lieutenant Sherman. Er befehligt die vierte, fünfte und sechste Schwadron." Er machte eine unwillige Handbewegung. "Abtreten!"

      Cunningham grüßte und schritt zur Tür.

      "Ach, übrigens...", rief Rooster ihm nach. "Washington hat telegraphiert." Er hielt ein Blatt Papier hoch. Cunningham ging zurück zum Schreibtisch und nahm es entgegen.

      Ein dechiffrierter Morsecode - das Todesurteil gegen ihn war aufgehoben, die Anklage wegen Hochverrats fallengelassen worden.

      "Und noch etwas, Captain." Rooster sprach plötzlich gefährlich leise. "Wir sind noch nicht fertig miteinander. Ich werde Sie töten, verlassen Sie sich darauf."

      Cunningham faltete das Papier zusammen und verließ das Büro. Draußen auf der Vortreppe blieb er stehen und atmete tief durch. Niemand würde ihn mehr als Verräter bezeichnen dürfen. Mehr hatte er nicht erreichen wollen.

      Er fand keinen Schlaf in dieser Nacht. Mit Roosters Kavallerie gegen die Cheyenne ziehen? Ausgeschlossen. Kleiner Bär und sein Stamm waren so etwas wie seine Familie geworden. Und ohne Bluebird wollte er nicht leben. Die


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