Tipps vom Fips. Renate KazempourЧитать онлайн книгу.
in lauwarmem Wasser zu reinigen und anschließend gut abzutrocknen. Aber ich glaube, dieses Prozedere müssen ohnehin die meisten von uns über sich ergehen lassen, da unsere Herrschaften generell keinen Dreck in Haus und Wohnung schätzen, insbesondere wenn er Kilo weise von uns angeschleppt wird.
Nun, während wir uns hier mehr oder minder zu Tode bibbern, herrscht in Australien derzeit richtiger Hochsommer. Der allerdings hat ebenfalls seine Tücken. In Sydney zum Beispiel trug sich einmal das Folgende zu:
Ein Vierbeiner, der in Strand Nähe ausgelassen mit einem Seelöwen (man stelle sich das einmal bildlich vor) spielte, entfernte sich dabei, stets seinem neuen Kumpel folgend, immer weiter vom sicheren Ufer. Sage und schreibe vier Kilometer vor der Küste, fischten schlussendlich Rettungsschwimmer den völlig entkräfteten kleinen Spinner aus dem Wasser und brachten ihn wohlbehalten zu seinem total verzweifelten Herrchen zurück.
Dann schon lieber mit Karacho Schnauze voraus durch Meter hohe Schneeverwehungen baggern, denn wer will schon, was dem Knallkopf ja ohne weiteres hätte passieren können, mit einem Hai Bekanntschaft machen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen nochmals ein gesundes, friedliches, glückliches, erfolgreiches, zufriedenes und was immer Sie wollen „Neues Jahr“.
Ihr Fips
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Liebe Leserinnen und Leser,
es ist gar nicht so leicht, sich nach derartigen „Schlemmertagen“, an denen auch ich von meinen Lieben rührend umsorgt wurde, wieder an den schnöden Alltag zu gewöhnen. Genau so wie bei Ihnen, waren auch für mich der Hl. Abend und Silvester die absoluten Highlights, insbesondere kulinarisch gesehen. Allerdings wurde mir letzteres, je später die Stunde, dann doch etwas zu heftig, so dass ich mich irgendwann dem Trubel entzog und in eine stille Ecke verkroch um ein Nickerchen zu machen. Aus dem wurde ich, Sie kennen es ja, um Mitternacht ziemlich unsanft aus seligen Träumen gerissen.
Ehrlich gesagt, habe auch ich mich noch nicht so richtig an diese Wahnsinnsknallerei gewöhnt. Aber für euch Zweibeiner scheint es tatsächlich kein gutes Jahr zu werden, wenn ihr nicht wie die Bekloppten eure Raketen und Böller abfeuern könnt. Dabei durchfährt mich jedes Mal aufs Neue der Gedanke, was man mit dem im wahrsten Sinn des Wortes in die Luft geblasenen Geld Gutes tun könnte.
Waisenhäuser und Tierheime unterstützen, Obdachlosen und diversen karitativen Einrichtungen helfend unter die Arme greifen und... und … und. Der Möglichkeiten gäbe es unendlich viele. Aber wie gesagt, da predige ich wohl gegen Wände, da ihr euch um nichts auf der Welt von diesem Ohren betäubenden Brauch trennen wollt.
Was mich persönlich betrifft, arrangiere ich mich zwar mit diesem Höllenlärm so weit es geht, aber wie nicht von der Hand zu weisen, gibt es unzählige verschreckte Wesen, die ganz furchtbar darunter leiden. Mein Kumpel Alf zum Beispiel. Er fällt jedes Mal, sobald das schreckliche Getöse beginnt, vor lauter Entsetzen schier ins Koma. Seine „angeheiratete“ Schwester, meine liebe Neele hingegen, lässt dieser Trubel tatsächlich völlig kalt, was wieder einmal deutlich vor Augen führt, dass die holde Weiblichkeit, so hilfsbedürftig sie manchmal auch scheinen mag, generell härter im Nehmen ist als das so genannte „starke Geschlecht“.
Doch nun bin ich ja völlig vom Thema abgewichen. Zurück zum Alltag. Kaum wieder im Büro, erwartete mich eine außerordentliche Überraschung. Ich wurde nämlich zum „Ober-Redaktions-Hund“ befördert, was für meine Begriffe jedoch nicht sonderlich achtenswert ist, befindet sich außer mir doch kein Schwein, Verzeihung, kein anderer Vierbeiner in diesen geheiligten Hallen. Herrchen aber ist fest davon überzeugt, dass ich mir diesen noblen Titel ehrlich verdient hätte, würde ich doch meine Klappe immer dort aufreißen wo es angebracht ist, mitunter sogar ohne Rücksicht auf Verluste.
Außerdem würdigte er bei dieser Gelegenheit mein unermüdliches Engagement in Sachen Tierschutz – und dass ich immer wieder aufs neue versuche, den Ängstlichen unter Ihnen die Panik vor Hunden generell zu nehmen.
Nun ja, ohne überheblich zu sein, ganz untätig war ich wirklich nicht und meine Aufklärungsarbeit ist mitunter sogar auf fruchtbaren (nicht furchtbaren) Boden gefallen. Mag ja sein, dass ich mich im Eifer des Gefechtes so ab und an wiederhole, aber bestimmte Dinge kann man einfach nicht oft genug erklären.
Ein bissiger Hund beispielsweise ist keinesfalls aggressiv von Haus aus, sondern er wird durch völlig falsche Behandlung oder was viel schlimmer ist, mit Absicht dazu erzogen. Unverantwortlich beides in gleichem Maße.
Jedenfalls war es ein sehr erhabener Moment, als mir mein Herr und Meister in Anwesenheit der gesamten Belegschaft anstelle eines nutzlosen Blechordens, feierlich einen Ring köstlich duftender Fleischwurst um den Hals hängte. Der himmlische Geruch ließ mich derart dahin schmelzen, dass ich seine salbungsvollen Worte nur noch vage vernahm.
Es dürfte sich aber bei meiner Beförderung zum „Ober-Sonst-Was“ um die höchste Auszeichnung handeln, die man in diesem Laden ergattern kann.
Auch wenn ich jetzt aufgrund der ausgiebigen lukullischen Genüsse, die es von allen Seiten aus gegebenem Anlass regnete, ein bisschen träge bin, werde ich mich umgehend wieder voll ins Zeug legen. Dazu fühle ich mich jetzt regelrecht verpflichtet. Schließlich will ich das in mich gesetzte Vertrauen nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Zudem ist es auf Dauer gesehen wirklich mehr als öde, nur faul wie die Made im Speck herum zu liegen. Deshalb auf zu neuen Taten. Aber erst gönne ich mir nach all der Aufregung ein erholsames Nickerchen, das Sie mir sicherlich zugestehen, nehme ich einfach mal an.
Ihr Fips
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Alf an Fips
Na, mein Alter,
hast du’s auch gut angefangen das neue Jahr? Abgesehen von der dämlichen Knallerei zu Silvester, die mich stets an den Rand des Wahnsinns treibt, verlebten Neele und ich drei wundervolle Wochen in unserem obligatorisch und hinlänglich bekannten Feriendomizil. Unsere Herrschaften fanden es nämlich an der Zeit, sich einmal einen ausgiebigen Luxus – Abenteuer - Urlaub zu gönnen, was uns nur recht sein konnte, wussten wir doch, dass wir aufgrund ihrer Reiselust schon bald wieder maßlos verwöhnt würden.
Aber dann fiel doch ein Schatten auf die ansonsten ungetrübte Idylle unserer Wahlheimat. Ausgerechnet am Heiligen Abend. Ersatzfrauchen und -herrchen ließen uns an besagtem Tag für kurze Zeit alleine, um einen kranken, an den Rollstuhl gefesselten Nachbarn, dessen Ehefrau zu allem Unglück vor kurzem starb, zu besuchen. „Seid schön artig“, bläuten sie uns ein, „wir sind bald wieder zurück.“
Natürlich waren wir brav, bis Neele, es tut mir leid, aber ich muss sie einfach denunzieren, schnuppernd den Kopf hob, sich aus ihrem bequemen Körbchen schälte und zielstrebig in die Küche marschierte. Die Tür der angrenzenden Speisekammer war nur angelehnt. Augenblicklich schwante mir, der ich alarmiert hinter ihr her trottete, nichts Gutes. Bevor ich überhaupt intervenieren konnte, hatte sie sich schon durch den Spalt gezwängt, stellte sich auf ihre langen Hinterbeine und räumte gnadenlos und gezielt ab.
Als erstes plumpste ein frisches, verführerisch duftendes Toskanabrot, gespickt mit saftigen Oliven zu Boden. Dem folgten ein herrlich knuspriges, riesiges „Parisienne Baguette“ und einige leckere Vollkornbrötchen. Bei der pfeilschnellen Aktion riss sie dann, natürlich aus Versehen, ein Tongefäß mit Zwiebeln und Knoblauch aus dem Regal, das sofort in die Brüche ging und in tausend Scherben zersprang. Zwei Gläser mit eingelegten Gurken landeten ebenfalls auf dem Boden und verliehen somit der ganzen Sauerei eine pikante Note.
Ungeachtet all dessen, schleppte sie ihre Beute ins Wohnzimmer, wobei ich solidarisch behilflich war und machte sich, nachdem sämtliche Verpackungen zerfetzt waren, mit Heißhunger und Appetit über die Leckereien her. Hatte ich eine Wahl? Ich kannte dieses Prozedere ja bereits zur Genüge von früher. Außerdem, hätte sie diese gewaltigen Berge alleine vertilgt, wäre sie bestimmt gestorben. Kein Magen, und sei er noch so trainiert, hält solche Fressorgien aus. Ergo opferte ich mich großzügig und futterte tapfer mit. In trautem Einvernehmen mampften wir daher laut schmatzend die Köstlichkeiten und leckten selbst die winzigsten Krümel vom Teppich.
Dann