Эротические рассказы

Darky Green. Adrian PlassЧитать онлайн книгу.

Darky Green - Adrian Plass


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habe ich von meiner Mutter erfahren, die in dem Dorf wohnen blieb, in dem ich aufgewachsen bin. Waterson hatte in dem Haus, in dem er ganz allein wohnte, Selbstmord begangen. Das war einige Jahre nach dem Vorfall mit dem verschütteten Kaffee. Man fand ihn aufgehängt an einem Haken über seiner Schlafzimmertür. Meine Mutter sagte, die Polizei hätte wegen des Gewichtes seiner Leiche vor der Tür ziemlich lange gebraucht, um hineinzukommen. Grauenhaft! Ich hatte eine ganze Weile lang Albträume davon. Nicht, wie ich hinzufügen sollte, weil ich ernsthaft gedacht hätte, es gäbe irgendeinen kausalen Zusammenhang zwischen seinem Tod und dem Vorfall im Café. Es war einfach der schiere Horror der ganzen Sache. Dass all die Enttäuschung und Einsamkeit und Trostlosigkeit ihr Ende damit fand, dass ein paar Schuhabsätze, mit hohlem Klang rhythmisch gegen eine Tür pochten, in einem Haus, wo es niemanden gab, der es hätte hören können; in einem Dorf, wo, so viel ich weiß, niemand Zeit, geschweige denn Liebe für den bitteren, frettchengesichtigen kleinen Philip übrig hatte. Durch das Nachdenken über Philip und diese vergangenen Geschichten hatte ich wieder ein paar Minuten meiner widerwärtigen Zugfahrt hinter mich gebracht. Ich schlug meine Augen wieder auf.

      Was immer die drei Männer vorhatten, es musste auf jeden Fall sehr bald geschehen, bevor der Zug sich seinem Zielbahnhof in London näherte und die Leute durch die Erste-Klasse-Waggons nach vorne gehen würden, um hinterher nicht so weit durch das Gedränge auf dem Bahnsteig zu müssen. Das Trio würde doch sicher nichts Extremes mit mir anstellen wollen, wenn andere Leute in der Nähe waren, oder? Während die Minuten quälend langsam verstrichen, machte ich mich auf den Moment gefasst, in dem alle drei auf einen Schlag aufstehen und mein Gesicht und meinen Körper mit ihren Betonfäusten bearbeiten würden, um dann meine Überreste unter den Tisch zu stopfen, wo kein Passant mich sehen konnte.

      Es geschah einen Sekundenbruchteil, nachdem die Stimme des Schaffners alle Passagiere darüber informiert hatte, dass der Zug sich seiner Endstation näherte. Als wäre das Ende dieser Ankündigung eine Art abgesprochenes Signal gewesen, standen die drei Männer tatsächlich alle genau gleichzeitig von ihren Plätzen auf. Vor Schreck zuckte ich am ganzen Leib zusammen, als hätte ich eine Stromleitung angefasst. Dann, mit noch präziserer Synchronisation, wie es mir vorkam, griffen sie jeder mit der rechten Hand in die hintere Hosentasche. Ein entsetzlicher Augenblick. Ich dachte wirklich, ich würde auf der Stelle in Ohnmacht fallen oder mich erbrechen. Als die drei Hände wieder auftauchten, fuhr ich wirklich körperlich zusammen, glaube ich – nein, ganz sicher. Das ist noch milde ausgedrückt. Ich schoss fast senkrecht von meinem Platz hoch. Beinahe hätte ich laut geschrien. Pistolen, Messer, Totschläger, Schlagringe, nichts von alledem hätte mich überrascht. Aber was sie tatsächlich aus ihren Taschen zogen, war nichts dergleichen. Ohne auch nur ein Wort zu flüstern, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, legte jede dieser Mördergestalten eine Pfundmünze vor mir auf den Tisch.

      Dann gingen sie.

      Ohne auch nur einen verstohlenen Blick zurückzuwerfen, schlenderten sie auf das vordere Ende des Zuges zu. Ich starrte ihnen nach. Dass sie wirklich weg waren, wagte ich kaum zu glauben. Ich wartete ab, bis ihre breiten Rücken und ihre schweren, muskelbepackten Beine durch den sanft schwankenden Zug in den nächsten Waggon verschwunden waren; dann sank mein Blick fassungslos wieder auf den Tisch herab. Die Männer waren weg. Ich war nicht angegriffen oder zusammengeschlagen worden. Sie hatten mich nur vor Angst um den Verstand gebracht und mir dann drei Pfund hinterlassen. Mir wurde bewusst, dass mir der Mund weiter offen hing, als es bei meinem kürzlich verstorbenen Nachbarn der Fall gewesen war. Ich machte ihn zu und dann wieder auf, um einen tiefen, tiefen Atemzug zu tun. Durch aufgeblasene Wangen ließ ich die Luft wieder ausströmen. Waren sie wirklich weg? Ja. O Seligkeit! Sie waren weg.

      Bei jedem Ausatmen sagte ich innerlich diese Worte. Sie sind weg. Sie sind weg. Sie sind weg …

      Plötzlich war die Welt um mich her wieder normal geworden. Ich war ein Mann, einer von vielen, in einem Zug, der das Ende seiner Reise aus dem Norden Englands nach London erreicht hatte. Gleich (noch nicht, aber gleich) würde ich aufstehen, meine Reisetasche von der Gepäckablage hieven und mich dem Strom der Reisenden auf dem Weg hinauf in die große, belebte Bahnhofshalle anschließen. Gleich. In einer oder zwei Minuten, wenn alle anderen ausgestiegen waren.

      Drei Pfundmünzen also. Ein Trinkgeld? Dummes Zeug. Eine Falle? Ein Test? Auf jeden Fall ein Beweis dafür, dass jene drei Männer es bewusst darauf abgesehen hatten, mit ihrem eigenartigen Verhalten eine Wirkung bei mir zu erzielen. Es war kein Versehen oder irgendein naiver Irrtum gewesen. So sinnlos und irrational ihr Verhalten erschienen war, Lance, irgendetwas hatte es offensichtlich zu bedeuten. Und jetzt galt es, eine Entscheidung zu treffen. Sollte ich das Geld mitnehmen oder liegen lassen? Ich erinnerte mich dunkel an die Psychologie der verdrehten Logik, die in der Schule immer dahintergesteckt hatte, wenn jemand andere schikanierte, und ließ mir zwei alternative Szenarios über eine hypothetische zukünftige Begegnung mit den drei Männern durch den Kopf gehen.

      »He, Sie da! Wir haben unser Geld auf dem Tisch liegen lassen, direkt vor Ihrer Nase. Sie wussten doch, dass es uns gehörte, und Sie haben es sich einfach unter den Nagel gerissen. Dafür hauen wir Sie windelweich!«

      Du wirst mich jetzt für völlig übergeschnappt halten, aber was ich tatsächlich mit immer noch von den Schrecken dieser Reise zitternden Händen tat, war Folgendes. Ich holte einen Stift und einen alten Briefumschlag hervor und notierte mir die Jahreszahlen, die auf den Münzen eingeprägt waren. Dann steckte ich den Umschlag in meine Innentasche und die Münzen zu meinem übrigen Kleingeld in die Gesäßtasche. Unglaublich, was? Aber wahr. Ich war völlig am Ende. Ich zeige Dir die Notizen auf dem Umschlag, wenn wir uns sehen. Sie sehen aus, als hätte ein verängstigtes kleines Kind sie gekritzelt.

      Nirgends in der Bahnhofshalle war eine Spur von ihnen zu entdecken, als ich dort ankam. Ich blieb eine oder zwei Minuten lang mitten in der Menge stehen, mehr als zufrieden damit, zusammen mit ungefähr hundert anderen Leuten sinnlos hinauf zur Anzeigetafel zu starren, und weidete mich an der schieren Alltäglichkeit meiner Umgebung. Es war ein unaussprechlich herrliches Gefühl, wie wenn man klares Wasser zu trinken bekommt, nachdem man sich aus einem Sumpf gerettet hat. Ein paar Minuten später, auf dem Weg zur Rolltreppe hinunter zur U-Bahn, bemerkte ich zwei Polizisten, die sich in der Mitte der Halle breitbeinig aufgebaut hatten, wahrscheinlich, um durch ihre Gegenwart Taschendiebe und Räuber und dergleichen abzuschrecken. Ich machte einen oder zwei Schritte in ihre Richtung, da ich fand, dass ich ihnen das Verhalten der drei Männer melden sollte, doch nachdem ich den daraus voraussichtlich entstehenden Dialog kurz innerlich durchgespielt hatte, schlug ich mir diese Idee wieder aus dem Kopf.

      Du musst Dir das vorstellen, Lance:

      »Bitte noch einmal, Sir. Was genau werfen Sie den drei Männern vor, die in Ihren Zug eingestiegen sind?«

      »Nun, sie kamen herein und setzten sich an meinen Tisch, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. Sie hätten sich überall in diesem Teil des Zuges hinsetzen können, wissen Sie, aber das taten sie nicht. Sie setzten sich zu mir.«

      »Sie setzten sich zu Ihnen. Haben sie irgendetwas gesagt, bevor sie sich hinsetzten?«

      »Nun ja, einer von ihnen fragte, ob die anderen drei Plätze an meinem Tisch frei wären, und – und ich sagte Ja.«

      »Dann wäre es also mehr oder weniger zutreffend, zu sagen, dass Sie sie eingeladen haben, an Ihrem Tisch Platz zu nehmen, Sir.«

      »Nun, ich habe keine Einwände dagegen erhoben, aber ich hatte nicht das Gefühl, eine andere Wahl zu haben. Gewollt habe ich es bestimmt nicht, denn …«

      »Hatten diese Männer denn gültige Fahrscheine für ihre Reise, Sir?«

      »Äh, ja, soviel ich weiß, schon. Der Schaffner hat einen Zuschlag bei ihnen kassiert, aber ihre Fahrscheine schien er für in Ordnung zu halten. Aber was ich Ihnen klarzumachen versuche, ist, dass sie sehr bedrohlich waren – äußerst beängstigend. Ich zittere jetzt noch. Sie waren riesengroß und schweigsam und sie saßen einfach da und keilten mich am Fenster ein. Können Sie sich vorstellen, wie das für mich war? Sie setzten sich einfach zu mir, obwohl sie nicht mussten, und sagten kein Wort.«

      »Dann haben sie Sie also eigentlich nicht verbal bedroht, Sir?«

      »Nun,


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