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Mörderisches Bayreuth. Werner RosenzweigЧитать онлайн книгу.

Mörderisches Bayreuth - Werner Rosenzweig


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       Annäherungen

      27. Juli

      Die hübsche Laila spukte auch einen Tag später noch in Heikos Kopf herum. Genau genommen konnte er an nichts anderes mehr denken. Was für eine tolle Frau. Graziös, feminin, sexy – ein Wesen wie aus einer anderen Welt. Von ihr ging eine faszinierende Ausstrahlung aus, die ansteckte. Heiko konnte die Superlative, die er ihr zusprach, gar nicht alle in Worte fassen. Dabei hatte er sie erst einmal gesehen. Das musste sich ändern. Er wollte sie näher kennenlernen, mit ihr ausgehen, sie zum Abendessen einladen. Nicht hier im Hotel. Nein, Annalena brauchte das nicht mitzubekommen. Ihr Gekeife von gestern klang ihm noch immer in den Ohren nach.

      Wenn er ganz ehrlich war, konnte er ihren Ärger schon verstehen. Da fuhren sie gemeinsam zu den Wagner-Festspielen und dann ließ er sie gleich am ersten Tag im Zimmer sitzen. Wie viel Annalena von seiner angeregten – und anregenden – morgendlichen Unterhaltung mit Laila mitbekommen hatte, wusste er nicht. Auf jeden Fall genug, um ihren Zorn in gewaltige Höhen zu treiben.

      Dieser Trampel von Weib hatte ihn mit ihren grundlosen Vorwürfen mächtig aufgeregt. Es war noch gar nichts passiert! „Bisher“, gestand er sich selbst ein. Er hatte sich vorgenommen, dies zu ändern.

      Beim Frühstück hatte er umsonst auf eine zweite Begegnung gehofft, seinen Kaffee hatte er heute von einem dunkelhaarigen Kellner serviert bekommen. Aber dann war ihm auf dem Weg zur Müslistation der Küchenchef des Hotelrestaurants über den Weg gelaufen. Für einen kurzen Plausch hatte der offenbar gerade Zeit, war ausnehmend freundlich. Heiko nutzte die Gunst der Stunde, um nach Laila zu fragen.

      Sie war im Haus, Laila war heute im Haus. Heute würde sie bei Kleinigkeiten im Garten und abends im Restaurant aushelfen.

      Annalena war unterwegs. Geld ausgeben. Sein Geld. Heiko hatte ihr sogar das Taxi bestellt, mit dem sie in die Fußgängerzone gefahren war, sie wollte einen Bummel durch die Maximilianstraße unternehmen. Er wusste, was das bedeutete. Unter 1.000 Euro ging Annalena nie zum Shoppen. Kaum war seine Freundin zur Tür hinaus gewesen, hatte er einen simplen Entschluss gefasst, ganz ohne Schnörkel, und sich auf die Suche nach Laila begeben.

      Nachdem er sie im Hotelgebäude nirgends angetroffen hatte, machte er sich auf den Weg in den Garten. Fast eine halbe Stunde lang tigerte er um die Tennisplätze, den Pool und den Biergarten, in dem sich die ersten schon ein kühles Mittagsbier gönnten. Nichts. Musste er es wohl wieder im Hotel selber versuchen. Er machte sich auf den Weg.

      Sie saß auf einer Bank nahe der Liegewiese und las in einem Buch. Heiko stand wie vom Donner gerührt vor ihr.

      „So einsam?“, fragte er scheinbar neugierig, als er näher an sie herantrat.

      Sie schenkte ihm ein zauberhaftes Lächeln und legte ihr Buch beiseite.

      „Die größten Umweltsünden der Menschheit“, las Heiko. „Mit so einem interessanten, aber schwierigen Thema?“, setzte er hinzu. „Irgendwann in naher Zukunft bringt sich die Menschheit selbst um. Man müsste die Grünen viel mehr unterstützen.“

      „Interessieren Sie sich für Umweltschutz?“, wollte Laila wissen.

      „Unbedingt. Es ist die zentrale Frage unserer Zeit, die gelöst werden muss, um nachfolgenden Generationen weiterhin ein Leben auf unserem Planeten zu ermöglichen. Wenn ich lese, dass gerade eine Insel im Mississippi-Delta dabei ist zu verschwinden, weil der Meeresspiegel ansteigt, dann ist es eigentlich schon fünf nach zwölf. Viel zu spät, um erst damit zu beginnen, sich Gedanken um Handlungsoptionen zu machen.“

      „Das sehe ich auch so“, antwortete Laila und machte dabei ein besorgtes Gesicht.

      „Oh, das steht Ihnen aber gar nicht.“

      „Was steht mir nicht?“ Sie verstand seinen Kommentar nicht.

      „Dieser sorgenvolle Gesichtsausdruck“, gestand er. „Ein Lächeln steht Ihnen viel, viel besser, macht sie einfach noch hübscher.“

      „Sie tragen aber ganz schön dick auf“, tadelte sie ihn, grinste aber dabei. Dann legte sie ihr Buch weg. „Ich habe gehört, dass Sie gestern meinen Bruder Manfred kennengelernt haben?“, wollte sie wissen.

      „Nicht ganz. Manfred hat sich gestern meiner … Begleitung vorgestellt. Ich habe heute Ihren Bruder Günther getroffen. Er hat mir übrigens den Tipp gegeben, dass Sie hier draußen im Garten zu finden sind. Obwohl er meinte, dass Sie arbeiten würden, nicht lesen.“

      „Auch lesen kann Arbeit sein, ich recherchiere. Aber … Dann haben Sie sich sofort auf die Suche nach mir gemacht? Warum denn?“

      „Ich wollte unsere nette Unterhaltung von gestern fortsetzen und habe gehofft, dass Sie heute ein wenig mehr Zeit übrighaben. Wissen Sie, ich finde Sie sehr attraktiv und unterhalte mich gerne mit Ihnen.“ Heiko setzte ein strahlendes Lächeln auf.

      Leila sah ihn erst erstaunt an, dann lachte sie verlegen. „Oh, das ist direkt. Aber danke fürs Kompliment.“

      Ein paar Sekunden lang suchten beide etwas ungelenk nach einem neuen Gesprächsthema, dann fingen sie gleichzeitig zu sprechen an: „Was –“ „Wie –“

      „Bitte, Sie zuerst“, gab Heiko den Gentleman.

      „Was wollte denn Günther heute von Ihnen? Und Manfred gestern von Ihrer Begleitung?“

      „Ich denke, es läuft auf dasselbe hinaus: Beide wollten meinen beruflichen Rat.“

      „So? Was sind Sie denn von Beruf?“

      Heiko räusperte sich. „Sagen wir mal so, ich habe meine Augen und Ohren sehr nah an den internationalen Börsen. Ich befasse mich mit allem, was mit Vermögensvermehrung zu tun hat oder mit der Finanzierung von Großprojekten. Finanzanlagen, wenn Sie verstehen?“

      Laila nickte zögernd. „Das klingt interessant, aber kompliziert“, antwortete sie.

      „Anscheinend ist es das, was Ihre Brüder interessiert. Genaueres wollen Manfred und Günther bei einem gemeinsamen Abendessen besprechen.“

      „Aha. Auch mit der stattlichen Dame, die Sie begleitet?“ Laila sah ihn prüfend an.

      „Ah, ja, das ist meine Geschäftspartnerin. Sie unterstützt mich gelegentlich bei der Kundenakquise.“ Heiko wurde etwas warm, aber er lächelte das aufflammende schlechte Gewissen weg. War es eine Lüge, wenn man nur ein paar Informationen wegließ? Annalena war ja gelegentlich auch seine Geschäftspartnerin.

      Laila verzog keine Miene. „Meine Brüder scheinen ja wirklich von Ihnen und Ihren Diensten angetan zu sein“, bemerkte sie leichthin.

      „Scheint so“, lachte Heiko herzhaft auf und schüttelte seine blonde Mähne. „Dabei kochen wir Finanzberater auch nur mit Wasser, wir lassen es so manches Mal nur etwas länger auf dem Herd. Von dem, was Günther – er ist der Küchenchef oder? – heute Morgen angedeutet hat, habe ich den Eindruck, dass sich Ihre Brüder viel mehr erwarten als ich zu leisten imstande bin. Zaubern kann ich auch nicht. Aber das werden wir ja sehen. Sie sind in die Finanzangelegenheiten des Hotels gar nicht eingebunden?“

      „Nein.“ Laila nahm wieder ihr Buch zur Hand und tippte darauf. „Meine Interessen liegen auf ganz anderem Gebiet.“

      „Gut, dass die Umwelt eine Fürsprecherin wie Sie hat. Dort ist Ihr Engagement sicher besser aufgehoben.“

      „Da könnten Sie recht haben, Herr Springer.“ Laila lächelte verschmitzt und zwei kleine Grübchen erschienen auf ihren Wangen.

      „Heiko, nennen Sie mich doch Heiko. Herr Springer – das ist viel zu förmlich.“

      „Gerne, Heiko. Ich bin Laila. Aber das wissen Sie … das weißt du ja schon. Und ihr, deine Geschäftspartnerin und du, seid extra wegen unserer Festspiele angereist?“

      „Ja, wir sind zum ersten Mal hier. Allerdings kein reines Privatvergnügen“, log Heiko zum


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