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Warum ich Jesus folge. Adrian PlassЧитать онлайн книгу.

Warum ich Jesus folge - Adrian Plass


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die den Dicken und Langsamen zur Seite stand, und denen, deren Schuhe niemals zu blieben, denen die Füße weh taten und die nicht daran glaubten, es je schaffen zu können, und denen, die nur mitgekommen waren, weil sie sich vor etwas anderem drücken wollten, und sich nun wünschten, sie hätten lieber das andere auf sich genommen, was immer es war, was sie hatten umgehen wollen.

      Wenn Sie so wollen, gingen die Triumphalisten voraus, die Liberalen kamen im Mittelfeld und die Diener machten den Schluss. Ich muss ehrlich sein und sagen, dass meine Sympathien in jedem Fall den Dienern gehören. Sie wissen ja, jede dieser Gruppen ärgert sich hin und wieder über die anderen. Die Triumphalisten an der Spitze ärgern sich über die Gruppe am Ende, weil sie alles aufhält, während sie doch in noch schnellerem Tempo in noch größere Höhen vordringen wollen; und sie ärgern sich über die Gruppe in der Mitte, weil die so unkonzentriert, abstrakt und irrelevant ist. Die Diener am Schluss ärgern sich über die Triumphalisten, weil sie einfach nicht warten wollen und offenbar am liebsten ihre eigene kleine Gruppe bilden würden, und sie ärgern sich über die Gruppe in der Mitte, weil sie so vage und nutzlos zu sein scheint; und die Gruppe in der Mitte ärgert sich über jeden und alles, was sie in eine so vulgär engagierte Position wie vorne oder hinten zu versetzen droht. Könnten wir nur von Zeit zu Zeit die Position wechseln, so würden wir vielleicht erstaunliche Dinge entdecken – nicht zuletzt, dass die Nachhut am Ende der Reise mehr geleistet haben wird als alle anderen, falls sie es schafft, und das wird wahrhaftig ein gewaltiger Triumph sein!

      Genau wie diese Kinder sich immer untereinander kabbelten und stritten, müssten viele von uns Christen ehrlicherweise wohl zugeben, dass sich unsere Feinde oft aus dem Kreis unserer Freunde rekrutieren, aus der Gemeinde selbst. In bestimmten Teilen der Welt, die ich besucht habe, sind manche religiösen Gruppen näher daran, einander Feinde zu sein als Freunde. Wo das so ist, täten wir gut daran, uns zu erinnern, dass Jesus nicht nur darauf bestand, dass wir unsere Freunde lieben, sondern ebenso auch unsere Feinde.

      Ich folge Jesus, weil ich mit meinen Freunden zusammen sein möchte, und wenn ich im Himmel mit ihnen zusammen sein will, dann muss ich auch jetzt mit ihnen zusammen sein. Ich muss ihre Sünden und Fehler annehmen, denn selbst wenn ich sie nicht mag, sind sie doch Freunde eines gemeinsamen Freundes, und dieser Freund ist Jesus, und er ist der Freund, mit dem ich vor allen anderen zusammen sein möchte. Unsere Gemeinde hier ist sein Leib. Liebe ich ihn? Wie lange brauche ich noch, um endlich mein Kreuz auf mich zu nehmen und zum Ort des Todes zu tragen, meine Rechte und meinen Groll und meine Hintergedanken in den Tod zu geben, um so, wenn es nötig ist, aus der Gruppe heraustreten zu können, die mich anzieht, oder aus der Stimmung, in der ich bin, oder aus dem Charakterzug, der mich gefangen halten will, und das sein kann, was ich an dem Ort sein muss, wo ich am meisten gebraucht werde?

      Doch es ist nicht nur die Liebe zum Leib Christi auf Erden, die mich motiviert, ihm zu folgen. Es ist Jesus selbst. Durch ein Wunder der Freundlichkeit Gottes selbst darf ich ihn meinen Freund nennen. Mit ihm möchte ich wirklich für immer zusammen sein.

      2

       Ich folge Jesus,

       weil …

       … ich nicht weiß, wo ich sonst hin soll, und überhaupt würde es mir sehr schwer fallen, damit aufzuhören

      Freunde von mir, die sich irrtümlich für Satiriker halten, äußern gern die Meinung, meine Hauptgründe, am Glauben festzuhalten, seien praktischer und kommerzieller Natur. Sie meinen, für jemanden, der davon lebt, dass er über den christlichen Glauben schreibt und spricht, wäre es finanzieller Selbstmord, wenn ich öffentlich meine Bekehrung zum Atheismus oder zur Anbetung zweizehiger Frösche bekannt geben würde. Wenn sie erst einmal richtig in Fahrt sind, deuten diese angeblichen Freunde des Weiteren an, jedwede Tugend, die ich an den Tag lege, basiere ausschließlich auf dem Wissen, dass es ähnlich katastrophale Auswirkungen auf meine Karriere hätte, wenn ich eine Affäre hätte oder irgendeine andere schwerwiegende, sichtbare Sünde begehen würde. (Diese letztere Theorie ist natürlich völliger Unsinn. Wir haben doch alles schon erlebt, wie man das macht. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie sind ein christlicher Autor, der eine Affäre hat. Okay, alles, was Sie tun müssen, ist, nach einer Anstandspause Buße zu tun und dann eine ganze Serie hilfreicher und lukrativer Bücher mit Titeln wie Gott sammelt Scherben auf, Neue Häuser aus alten Steinen und Gott wird dir vergeben zu schreiben. Gar keine schlechte Verdienstmöglichkeit im Grunde.)

      Natürlich ist das alles totaler Quatsch, obwohl ich mich manchmal tatsächlich frage, ob Gott mich vielleicht in seiner großen Weisheit, da er mich so gut kennt, tatsächlich bewusst in eine Lage manövriert hat, in der mehrere tausend Leute alles, was ich anstelle, im Auge behalten können. Wer weiß?

      Nein, diese albernen negativen Gründe, bei Jesus zu bleiben, sind nichtig, verglichen mit zwei ganz anderen Arten von Motivation, die zwar immer noch scheinbar negativer Art, aber dennoch sehr wichtig sind.

      Die erste ist, dass ich nicht wüsste, wo ich sonst hin sollte. Simon Petrus, der Fischer am Haken Jesu, hat das im sechsten Kapitel des Johannesevangeliums unübertroffen ausgedrückt. Alle hatten sich über die außergewöhnliche Behauptung Jesu aufgeregt, er sei Brot, das vom Himmel herabgekommen sei, und wer von ihm esse, werde ewig leben. Während viele seiner Jünger sich abwandten und mit Brummen und Mosern deutlich machten, dass sie ihm nicht länger nachfolgen wollten, wandte sich Jesus an seine ersten zwölf Anhänger und fragte sie (in ziemlich kläglichem Ton, wie ich mir immer vorstelle): „Ihr wollt doch nicht etwa auch weggehen, oder?“

      „Herr“, sagte der gute alte Simon Petrus, „wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“

      Und so ist es, nicht wahr? Wir spüren, dass Jesus die einzigen verfügbaren Schlüssel zu einem wirklichen, tatsächlichen „Und sie lebten glücklich bis in alle Ewigkeit“ in der Hand hält. Wir verlassen uns darauf, dass er die Antworten auf jene Fragen kennt, die von dem Augenblick an, wo wir entdecken, dass der Tod unausweichlich ist, wie Monster in der Dunkelheit unseres Innern lauern. Wir spüren in den Knochen, dass er allein dafür sorgen kann, dass die Erzählung des Lebens einen Anfang, eine Mitte und ein befriedigendes Ende hat. Er ist die Erklärung und Lösung des Rätsels, warum Männer und Frauen, wenn sie Dramen, Romane und Geschichten genießen, eine Dimension tiefer Sehnsucht nach der klaren und rationalen Vollständigkeit erleben, die diese uralten menschlichen Beschäftigungen kennzeichnet. All diese Wahrheiten, wenn wir sie vielleicht auch manchmal nur undeutlich wahrnehmen, leuchten dem verlorenen Kind in uns wie Leuchttürme und machen es sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, etwas anderes zu tun als dabei zu bleiben und abzuwarten, wohin er uns als nächstes führen wird. Alle Wege außer diesem, wie gefährlich lang und wie verlockend sie auch sein mögen, sind letztlich Sackgassen.

      Der zweite negative Grund, warum ich Jesus folge, ist, dass ich keineswegs sicher bin, dass ich damit aufhören könnte, selbst wenn ich wollte. Es gibt eine ganze Menge Hinweise in der Bibel (schauen Sie sich einmal den Beginn des zwölften Kapitels des Römerbriefes an), dass der Glaube ein Geschenk ist, das von Gott sozusagen in mich hineingelegt wird. Er wird zu einem Teil von dem, was ich bin, und ist nur sehr selten als eigener Gegenstand sichtbar, so wie auch meine Nasenspitze etwas ist, das ich nur ganz gelegentlich zu sehen bekomme. Sicherlich sagt die Bibel auch, dass manche Leute ihren Glauben ablegen werden, aber wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem Sie vielleicht auch Ihre Nase loswerden wollten, wenn Sie Ihr ganzes Leben damit verbracht hätten, darauf zu schielen, anstatt sie natürlich und unbewusst in Verbindung mit Ihren anderen Sinnesorganen zu benutzen.

      Selbst in Momenten, wo ich wirklich denke, dass ich hart am Rand des Unglaubens oder der Desillusionierung stehe, passiert irgendetwas, das alles wieder auf den Kopf stellt. Kennen Sie das, wenn Sie gerade einmal wieder ein besonders schäbiges Verhalten in den Reihen der christlichen Gemeinde beobachten und schon drauf und dran sind, sich angewidert von der ganzen Sache abzuwenden, und plötzlich merken Sie, dass Jesus über Ihre Schulter hinweg dasselbe Verhalten sieht und ebenso verzweifelt den Kopf schüttelt wie Sie? Es ist gar nicht so einfach, einem ganzen Glaubenssystem den Rücken zu kehren und trübsinnig davonzutrotten, wenn sein Begründer ebenso trübsinnig neben Ihnen her trottet.

      Irgendwo


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