Эротические рассказы

Weiße Wölfe am Salmon River. Lutz HatopЧитать онлайн книгу.

Weiße Wölfe am Salmon River - Lutz Hatop


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vielleicht. Marc hat ihm damals seine Freundin ausgespannt. Er wusste aber nichts davon, sie ist, wie du weißt, tödlich verunglückt. Ich versteh nur nicht, was das mit dir zu tun hat. Schon am Anfang, als er dich zum ersten Mal in Watson Lake gesehen hat, war er so komisch. Ich habe dem nur keine Bedeutung beigemessen.“

      „Danke, dass es dich gibt und bleib bitte ein guter Freund von Lakota.“

      „Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“

      Es knackte im Unterholz, Shonessi schreckte auf. Marc kam mit einem Arm voll Holz zum Lagerplatz. Er hatte sehr wohl bemerkt, wie sehr sich Shonessi erschrocken hatte. Nachdem Ahmik auch mit den Fischen kam, war der Abend gerettet.

      Auf dem Lagerplatz am Bach. Hartmut hatte sich befreit, war aber nicht weitergefahren. Er wartete ab, schmiedete den ganzen Tag Rachepläne. Früher Abend, Motorengeräusch. Erst war nur ein leises Brummen wahrnehmbar, je näher es kam, desto lauter wurde der Lärm. Hartmut ging zum Fluss und blickte aufmerksam flussaufwärts. Erst sah er nur einen kleinen Punkt, der schnell größer wurde. Es war ein Hubschrauber, kein Flugzeug.

      Viel besser. Meine Rache kann beginnen.

      Das dachte er, als der Hubschrauber direkt vor ihm in fünf bis sechs Metern Höhe stand.

      „Hey, das ist doch der Typ, den wir im Hotel überrascht haben. Ist der allein?“

      Hartmut hatte am Waldrand Schutz gesucht, sich gleichzeitig aber lautstark bemerkbar gemacht.

      „Ich sehe das Kanu, aber sonst nichts. Soll ich…“

      „Nein“, es war Fowler, der die Anweisung gab, „wir landen. Ich denke, er will uns etwas mitteilen.“

      Kurz darauf stand Fowler mit Hartmut und einem weiteren Mann zusammen. Er kam sofort auf den Punkt.

      „Wie heißen Sie?“

      „Hartmut von Halden, ich bin Deutscher. Darf ich Ihnen etwas Wichtiges mitteilen. Vielleicht können Sie mich ja von hier aus mitnehmen.“

      „Was haben Sie uns zu sagen.“

      „Ich war mit Shonessi und dem Mann zusammen, der sie vor euch in Sicherheit gebracht hat.“

      „Wie heißt der Mann?“

      „Marc Mezger.“

      „Wissen Sie wo sie jetzt sind?“

      „Ich denke ja…“

      „Sie denken es oder wissen es.“ Fowlers Stimme nahm einen bedrohlichen Ton an.

      „Ich weiß es. Zwischen sechzig und achtzig Kilometer weiter flussabwärts. Sie sind mit zwei Faltbooten unterwegs. Sobald ihr auf die schießt, saufen die ab wie Steine.“

      „Okay, sichert den Hubschrauber, wir holen sie uns Morgen!“

      Hartmut war überrascht, es ging ihm zu langsam.

      „Warum nicht heute?“

      „Weil es schon zu spät ist. Sie sind mit Sicherheit inzwischen an Land gegangen. Sie können in die Wälder fliehen. Bei den Rothäuten weiß man nie, ob sie es nicht doch irgendwie schaffen, aus der Wildnis heraus zu kommen. Und wenn es stimmt, was du sagst, dann haben sie auf dem Wasser keine Chance. Wenn es nicht stimmt, dann …“

      Die Blicke von Frederic Fowler sagten alles.

       Wehrlos

      Früh am Morgen waren sie auf dem Wasser, Shonessi paddelte heute von Beginn an. Sie passierten gerade ein kurzes Zwischenstück, bevor sie den 15 Kilomter langen zweiten Canyon erreichten. Alle hörten es gleichzeitig, Motorengeräusch.

      „Shonessi, zieh an. Wir müssen sofort an Land.“

      Auch Gerhard lenkte sein Boot auf das rechte Ufer zu. Zu spät, sie waren zu langsam. Im Tiefflug ging der Hubschrauber über sie hinweg, wendete. Die ersten Schüsse fielen, Gerhard wurde getroffen. Er sackte in sich zusammen und kippte samt Boot um. Marc reagierte blitzschnell, drehte das Kajak, so dass alle ins Wasser fielen. Die nächsten Salven verfehlten ihr Ziel. Nur hatte Marc keinen Überblick mehr, wo sich Shonessi und Ahmik befanden. Salven aus den Maschinenpistolen, er musste immer wieder tauchen. Das Faltboot war inzwischen durchlöchert wie ein Sieb. Marc kämpfte sich Richtung Ufer durch, ging unter einem überhängenden Busch in Deckung. Der Hubschrauber flog noch einige Runden, drehte dann ab und verschwand flussaufwärts.

      Marc krabbelte an Land. Er war allein, so sehr er sich auch bemühte, er konnte niemanden sehen. Plötzlich entdeckte er im Wasser etwas, das wie ein schwimmender Körper aussah. Mit einem Hechtsprung war er im Fluss, konnte die Überreste seines T65 greifen und hatte Gerhard gepackt, schleppte beides mühselig an Land. Zelt, Schlafsack und Kleidersack hatten das Kajak schwimmfähig gehalten, trotz der zahlreichen Löcher.

      Gerhard hatte einen Schulterdurchschuss, aber er lebte. Er versorgte ihn, so gut er konnte, legte ihm einen Verband aus der Bordapotheke an, auch sie war trocken geblieben. Danach lief er am Ufer flussaufwärts, wieder und wieder nach Shonessi rufend. Nichts, keine Antwort, kein Laut. Entmutigt setzte er sich auf einen kleinen Felsklotz, stützte seinen Kopf.

      Was mach ich bloß falsch. Habe ich schon wieder meine Liebe verloren?

      Obwohl nicht besonders gläubig schickte er in seiner Not ein Gebet gen Himmel.

      Herr, hilf mir. Gib sie mir zurück.

      Hoffnungslosigkeit machte sich breit. Minutenlang saß er regungslos auf dem Felsen. Da hörte er es, ein leises „Lakota“, sein Herz machte einen Freudensprung.

      Sie lebt!

      Nochmals lauschte er, um die Richtung zu bestimmen, dann rannte er los, weiter flussabwärts, immer wieder ihren Namen rufend.

      Mit aller Kraft versuchte sie, das große Kajak an Land zu ziehen. Sie rief auch nicht mehr seinen Namen, hatte aufgegeben. Endlich konnte er sie sehen.

      „Shonessi, ich komme. Shonessi!“

      Ihr Kopf fuhr herum.

      „Lakota, oh Lakota. Du lebst!“

      Sie lagen sich in den Armen. Er hielt sie fest, drückte sie an sich, flüsterte ihr zu.

      „Ich hatte schon jegliche Hoffnung verloren, es tat so weh. Ich liebe dich.“ Er blickte zum Himmel und sagte: „Danke. Danke für die Rettung.“

      „Du bedankst dich?“

      Er nickte: „Ja, ich habe Gott um Hilfe angerufen und da er mich wohl erhört hat, habe ich mich bedankt.“

      Shonessi schaute ihn lange an, sagte kein Wort. Zur Antwort erhielt er einen langen Kuss. Sie sprach leise, kaum hörbar.

      „Auch ich habe um Hilfe gerufen. Die weiße Wölfin und der weiße Wolf! Ich will mit dir leben, dich lieben und Kinder haben.“ Sie lachte wieder. „Uns kann keiner trennen.“

      Marc umarmte sie wiederholt, entdeckte beim Blick über ihre Schulter die Reste des Aerius.

      „Du hast den Aerius gerettet, dann sind wir gerettet.“

      „Wie denn, die Boote sind doch hinüber.“

      „Das schon, wir werden den Aerius reparieren, ich habe den T65 geborgen. Das geht, du wirst sehen. Wir flicken den Aerius zusammen … Was ist mit Ahmik? Wo ist er?“

      „Ich habe keine Ahnung, ich hab ihn, seitdem ich ins Wasser gefallen bin, nicht mehr gesehen.“

      „Gerry ist schwer verletzt, er lebt. Wir brauchen den Aerius, um ihn nach Fort Liard zu bringen.“

      Sie trugen den Aerius samt Gepäck zum Standort von Gerhard. Der war inzwischen zu sich gekommen. Shonessi versorgte, so gut es ging die Wunde.

      Mit Messern zerschnitten sie die Haut des T65 in feine Streifen und klebten diese über die durchlöcherten Bereiche des Aerius. Der vorhandene Klebstoff wurde vollständig aufgebraucht.


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