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Ulzanas Krieg. Karl H. SchlesierЧитать онлайн книгу.

Ulzanas Krieg - Karl H. Schlesier


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geben. In geheimer Absprache mit dem Bürovorsteher und dem Lagerverwalter können Rationen ad libitum ausgegeben werden, für welche die Regierung zahlen muss, während die Erlöse in die geräumigen Taschen des Agenten fließen. Indianer werden unter der Aufsicht weißer Männer zur Arbeit in den Kohlerevieren geschickt, alle Arbeiter und Aufseher werden häufig aus Agenturbeständen verpflegt und bezahlt, aber es gibt keinen Rücklauf. Regierungswerkzeuge und Wagons werden im Rahmen dieser engen Zusammenarbeit für den Gütertransport und die Arbeit in den Kohlebergwerken genutzt – mit demselben Ergebnis. Alle Überschusslieferungen werden im Interesse des Agenten verwendet, aber es wird kein Ertrag daraus erzielt. Auftragnehmer der Regierung erhalten in Absprache mit Agent Tiffany Quittungen für große Mengen an Versorgungsgütern, die nie geliefert wurden, der Profit wird einvernehmlich geteilt, und so wird eine allgemeine Ausbeutung der Finanzen der Vereinigten Staaten bewirkt. Während sechshundert Indianer mit Passierschein unterwegs sind, werden ihre Rationen einbehalten und dem aus Tiffany und seinen Kompagnons bestehenden gemeinsamen Hilfsverein zugeführt. Jedes in diesem Tal der Tränen geborene Indianerkind erhält vom ersten Moment an Rationen und trägt so seinen Teil zu Tiffanys Reichtum bei. Gleichzeitig werden die Indianer vernachlässigt, sind unzureichend ernährt, unzufrieden und unruhig, bis schließlich die Art, wie die Regierung, vertreten durch Agenten, ihre heiligen Pflichten erfüllt, von den wachsamen Augen der Indianer beobachtet wird.

      Das war die gemeinsame, von weißen Zeugen bestätigte Aussage der Grand Jury, und die Verwüstungen und das Blutvergießen, das unsere Ebenen mit den Gräbern ermordeter Opfer gesprenkelt hat, können auf diesen und ähnliche Fälle zurückgeführt werden.

      Aus dem Bericht der Grand Jury des Bundesstaates Arizona, veröffentlicht am 24. Oktober 1882 in der Zeitung Star in Tucson, Arizona. Infolge dieser Untersuchung wurde der Indianeragent J. C. Tiffany durch den Innenminister Carl Schurz seines Postens in San Carlos enthoben.

       SECHS

      Es war noch nicht ganz Vormittag, als Josanie und seine Männer die von Kezinne erwähnte Ranch passierten. Der Korral war leer, das Tor stand weit offen. Vor einer grob gezimmerten Blockhütte saß ein weißer Mann verwundet am Boden, und eine Frau in einem langen schwarzen Kleid kniete neben ihm. Als sie die Pferdeherde und die Apachen sah, stand sie auf und begann zu weinen. Aber die Männer schauten nur flüchtig hin und ritten weiter. Eine Meile weiter oben verengte sich der Canyon auf einer Strecke von ungefähr einhundert Yards zwischen hervorstehenden, gewölbten Felsen, bevor er wieder breiter wurde. Sie ritten durch die gewundene Spalte, und Josanie blickte zurück und hielt an. Er rief, und die anderen blieben ebenfalls stehen. Sein Pferd wendend, betrachtete er die Felsen rundum. Dann grinste er und machte eine ausladende Geste mit seiner linken Hand. „Seht euch diesen Ort an. Wir können hier warten und herausfinden, ob uns jemand folgt. Das ist der beste Platz für einen Hinterhalt, den ich je gesehen habe.” Und nach einer Pause sagte er: „Drei sollten mit den Pferden hier bleiben. Die anderen kommen mit mir.”

      Nitzin, Nalgee, Galeana und Kezinne gingen mit Josanie in die Felsspalte und bezogen in der Nähe des Eingangs Stellung, wo sie ein freies Blickfeld auf den zerklüfteten Grund der Schlucht außerhalb hatten. Zwei Männer blieben auf dem Boden hinter Felsblöcken, während die anderen sich auf Simsen weiter oben Schusspositionen suchten.

      Sie saßen da und lauschten geduldig. Nichts rührte sich, und eine Zeitlang waren keine anderen Geräusche zu hören als das Summen von Insekten und die Rufe von Vögeln. Hoch oben am blauen Himmel kreisten Bussarde. Dann bemerkten sie eine ferne Erschütterung, die stärker wurde und schließlich in ein vibrierendes Donnern überging, das von den Hufen vieler, schnell laufender Pferde verursacht wurde.

      Die ersten Reiter kamen etwa vierhundert Yards entfernt in Sicht, wurden aber teilweise von Kieferngruppen und Ansammlungen von Felsen verdeckt. Dann kamen sie in den offenen Raum, etwa fünfzig Yards entfernt, und ritten so hart, wie es der Untergrund zuließ. Ein Schwall Männer tauchte auf, zwanzig, dreißig, dann mehr, immer mehr. Sie näherten sich schnell, Metall klirrte auf Metall, Steigbügel flatterten. Es war ein großes Aufgebot an Bergleuten und Rinderzüchtern, die kaum Kampferfahrung mit Apachen hatten, doch ihre große Zahl gab ihnen ein Gefühl der Sicherheit.

      Die Krieger brauchten keinen Befehl. Sie erhoben sich aus ihren Verstecken, die Gewehre feuerten gleichzeitig, und die Spitze der Kolonne verschwand, als wäre sie gegen ein Stahlseil geprallt. Pferde fielen mit ihren Reitern, einige überschlugen sich und landeten mit dumpfen Geräuschen auf den Boden. Unfähig, die Kollision zu vermeiden, stürzten die folgenden Reiter kopfüber in das Gemenge vor ihnen. Die Krieger schickten einen Kugelhagel in das achtzig bis hundert Yards entfernte Gewirr aus Körpern. Sie standen frei, dem Feind zugewandt. Galeana, Kezinne und Nalgee trugen Repetiergewehre und sie schossen, so schnell sie die Hebel bedienen konnten. Als die Magazine leer waren, erhoben sie ihre Waffen und ließen den markerschütternden Kriegsschrei der Chokonen erschallen. Der Großteil der Schar galoppierte davon, doch zwischen den verendeten oder verletzten Pferden waren fünf Tote und einige Verwundete, die still dalagen oder versuchten wegzukriechen.

      Josanie und die Männer sammelten die Waffen und Patronengurte ein: drei Revolver, Büchsen, Sättel. Als sie den Gewehrriemen eines Verletzten lösten, starb er mit einem Seufzen und wildem Blick. Vielleicht starb er aus Angst, weil er erwartete, gefoltert zu werden und nicht wusste, dass Apachenkrieger einen lebenden Feind nur selten oder wenn, nur aus besonderen Gründen verstümmelten und das Skalpieren verabscheuten, weil sie fürchteten, dass durch das Haar und die Haut des Toten eine Geisterkrankheit auf sie übergehen könne.

      Niemand berührte die Toten und Verwundeten. Sie erschossen die verletzten Pferde, kümmerten sich aber nicht um eines, das allein und ruhig etwas entfernt stand. Josanie betete wieder mit Pollen und zog eine Linie zwischen sich und seinen Männern und den toten Weißen. Vielleicht konnten ja auch weiße Männer jene, durch deren Hand sie gefallen waren, mit Geisterkrankheit strafen.

      Die Apachen schnürten Bündel mit den erbeuteten Waffen, Gurten und Sätteln und packten sie auf drei der Pferde, die sie von der zweiten Ranch geholt hatten. Am Stand der Sonne konnten sie erkennen, dass es fast Mittag war. Sie folgten dem Biber Bach weitere zwei Meilen stromaufwärts, dann wandten sie sich nach Süden und durchquerten ein hohes, zerklüftetes Gelände bis zum Fuß der Webster Mesa und zum Pine Canyon. Vorbei am Park Berg ging es weiter am Fuß der Mesa entlang bis zum San Francisco Fluss etwa vier Meilen südlich von Alma. Dort überquerten sie die weite, kiesbedeckte Ebene und den Fluss, dessen Wasser nicht höher als bis zum Bauch der Pferde reichte. Sie ritten unter riesigen Cottonwood Bäumen hindurch und überquerten eine gewundene Staubpiste oberhalb des Ostufers, die Silver City und Fort Bayard mit den Bergbaudistrikten von Cooney und Alma sowie der Rinderstadt Frisco und der Schafstadt Luna im Norden verband.

      Auf der Straße verwischten sie ihre Spuren so gründlich wie möglich, doch sie wussten, dass sie die Apachenscouts der Armee trotzdem nicht würden täuschen können. Bald würde auf der Straße ein reger Militärverkehr herrschen. Sie ritten in das Tal des White-Flusses in den Mogollon Bergen, auf dem Weg, den die restliche Gruppe genommen hatte, und wandten sich an der Mündung des Little Whitewater Bachs nach Osten. Dort fanden sie das Camp in einem Hain von Espen und mächtigen Ahornen, umgeben von Ponderosa-Kiefern und Tannen. Zwei Männer aus Nanas Gruppe bewachten den Eingang.

      Kezinne, der an der Spitze geritten war, zügelte sein Pferd und ließ Jungen aus dem Lager die gefangenen Tiere auf die Lichtung am Bach führen. Diese liefen nervös herum, einige mussten aus den Bäumen gescheucht werden. Sie wurden festgehalten und stromaufwärts gebracht, wo die Herde unter den Bäumen graste.

      Die Leute hatten sich in zwei Reihen aufgestellt, und die Krieger ritten langsam und schweigend hindurch, berührt von ausgestreckten Armen. Am Rand des Lagers stiegen sie ab, und ihre Pferde wurden schnell weggeführt. Es gab keine Feuer. Neben den provisorischen Unterkünften, in der Nähe des massiven Stammes eines alten Ahornbaumes, befand sich eine unebene Grasfläche, die groß genug war, dass die Menschen beider Gruppen dort sitzen konnten.

      Chihuahua umarmte seinen Bruder und deutete dorthin. Als sie sich mit Nana niederließen, bildeten die Krieger beider Gruppen einen


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