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Ulzanas Krieg. Karl H. SchlesierЧитать онлайн книгу.

Ulzanas Krieg - Karl H. Schlesier


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und zwei alte Männer einen zweiten Kreis. Sie waren dreiundfünfzig. Nana wurde immer noch als Krieger gezählt, obwohl er schon achtzig Jahre alt war.

      Die Frauen brachten kaltes Fleisch und den letzten Vorrat an Mescal, den sie bei ihrem Aufbruch vom Turkey Bach mitgenommen hatten. Als alle gegessen hatten, stand Chaddi auf und ging in die Mitte des Kreises. Er sprach ein Gebet und sang zu den Berggeistern. Beginnend im Osten, grüßte er den Führer der schwarzen Berggeister, dann, in Richtung der Sonnenwanderung, den blauen Häuptling des Südens, den gelben des Westens und den weißen des Nordens. Sie waren die Hüter, die Schutzgeister. Er endete mit einem tiefen Ton, schritt zu seiner Decke und setzte sich.

      Nach einigen Minuten des Schweigens erhob sich Chihuahua. Der Siebenundfünfzigjährige ließ den Blick seiner für einen Apachen ungewöhnlichen, blaugrauen Augen über die beiden Kreise der Menschen schweifen, schaute dabei jeden einzelnen an. Er sprach mit fester, klarer Stimme.

      „Heute sind wir glücklich. Wir sind zurück in unseren Bergen. Hierher zu gelangen war schwer. Dies sind die Berge unserer Völker, Chokonen und Chihenne. Der Schöpfer, die Weißbemalte Frau und Kind des Wassers, das geheimnisvolle Kind, gaben sie uns. Sie lehrten uns, was wir wissen, wie wir leben und wie wir einst lebten.”

      Er machte eine Pause, kämpfte mit seinen Gefühlen.

      „Wenn wir jetzt hierher kommen, finden wir das Land von Fremden besetzt. Es werden immer mehr. Wo vor drei Jahren keine oder nur wenige waren, sind jetzt viele. Überall”, er deutete in die vier Himmelsrichtungen, „im Osten, Süden, Westen, Norden gibt es jetzt Minen, neue Städte, neue Ranches. Rinder und zahme Schafe werden in unsere Berge getrieben. Vielleicht gibt es hier jetzt mehr zahme Schafe als Wild. Ist dies noch unser Land, oder gehört es ihnen?”

      Er verstummte, und in die schweigenden Kreise kam Bewegung. „Als wir die Reservation verließen, den toten Boden, auf dem sie uns aushungern und töten, mussten wir uns den Weg hinaus erkämpfen. Als wir in diese Berge kamen, mussten wir uns den Weg hinein erkämpfen. Sie zwingen uns ständig zum Kämpfen. Wenn wir hier sind, müssen wir uns wie Diebe verstecken. Aber wir sind keine Diebe. Sie sind Diebe. Sie haben uns fast alles genommen. Sie wollen unseren Tod, denn in der Erde schweigen unsere Stimmen, und wir können nicht mehr die Wahrheit sagen. Diese Weißen sind schlimmer als jeder Feind, den wir jemals hatten.”

      Ein deutliches, zustimmendes Murmeln war zu hören. Ein Baby weinte, aber seine Mutter beruhigte es schnell, verbarg es in ihrem Kleid und stillte es.

      „Ich sage: Dies ist immer noch unser Land”, fuhr Chihuahua fort, „auch wenn die Weißen es scheinbar genommen haben. Wir kennen die besonderen Orte, die Wohnstätten der Berggeister, die geheimen Kraftplätze. Sie sprechen zu uns, aber die Weißen erkennen sie nicht. Sie sind Fremde hier und werden immer Fremde sein. Sie sind nichts, und nichts spricht zu ihnen. Nichts, das ist es, was sie sind.”

      Er verfiel in Schweigen. Endlich blickte er auf, und langsam erhellte sich sein Gesicht.

      „Wir müssen heute glücklich sein. Zwei Mal kämpften unsere Männer heute gegen viele. Sie kämpften gut, und wir haben niemanden verloren. Ihretwegen sind wir sicher. Wir danken ihnen.”

      Nach einer Pause sagte er: „Mein Bruder soll sprechen.” Dann setzte er sich.

      Josanie stand langsam auf, neunundfünfzig Jahre alt, die schlanke Gestalt völlig entspannt. „Wir kämpften zwei Mal”, sagte er einfach, „und heute haben unsere Feinde sich selbst ans Messer geliefert. Sie rannten in unsere Gewehre, als wären sie verrückt, vor allem der zweite Trupp. Sie waren blind.“

      Er suchte kurz die Reihe der sitzenden Männer ab und gab ein Zeichen. Kezinne und Galeana standen auf, trugen die Bündel herbei und nahmen wieder Platz.

      „Hier sind acht Gewehre und drei Handfeuerwaffen, die wir von der zweiten Gruppe erbeutet haben”, sagte er. „Sättel, Munition. Wer eine Büchse möchte, sollte sie nehmen. Die Patronen müssen unter uns allen aufgeteilt werden.”

      So wurde es gemacht. Man rief die beiden Wächter heran, einige Männer inspizierten die Gewehre, und vier suchten sich eines aus. Die anderen und zwei Revolver gingen an die Frauen. Die Munition wurde in drei Stapeln aufgehäuft, 44er Kaliber Rimfire und Kaliber 44-40 und Kaliber 45-70 Centerfire, und dann gleichmäßig verteilt.

      Nana hob seine Hand und die Gespräche verstummten.

      „Wir hatten heute einen guten Tag”, sagte er. „Dank an unsere Männer. Die Geister waren heute gut zu uns.” Er machte eine Pause. „Wohin gehen wir nun? Ich will nach oben und hinüber zur Gabelung des großen Flusses, dorthin, wo die Klippenhäuser der Alten sind, dann zur Black Range. Es ist sicherer für uns, wenn wir uns trennen. Was wirst du tun?” Er sprach mit Chihuahua, aber fast jeder hörte ihn.

      „Ich möchte in diesen Bergen bleiben”, sagte Chihuahua. „Leben, wie wir zu leben pflegten. Wapitis, Deer und Bighornschafe jagen. Es gibt hier viele Quellen. Vielleicht sollten wir uns im Herbst, bevor der Schnee kommt, östlich von hier an der Stelle bei den Klippenhäusern treffen. Wenn alles gut geht, können wir den Winter zusammen in dem hochgelegenen Grasland und im Wald nordwestlich der Klippenhäuser verbringen.”

      Er schaute sich um und seine Männer nickten zustimmend.

      „Ja”, sagte Nana, „lasst uns das tun. Wir werden es versuchen. Wir werden euch noch zwei Tage begleiten.”

      So wurde es beschlossen. Die Nacht verbrachten sie im Hain am Little Whitewater Bach, bei Sonnenaufgang brachen sie auf. Sie kletterten in die grandiose Stille der Mogollon Berge und folgten dem alten Chokonen Weg, der den schmalen Pfad oberhalb des Bachs verließ und sich nordwärts zum Nabours Berg wand. Dann ritten sie unterhalb des kleinen Plateaus seines Gipfels in neuntausend Fuß Höhe vorbei und bewegten sich ostwärts in Richtung der Quellen des großen Whitewater Bachs zur Rock Spring. Manchmal hatten sie eine klare Sicht über das Tal und die Bergkette im Westen bis zum Bären Berg in Arizona, fünfundvierzig Meilen entfernt.

       SIEBEN

      Würde die Regierung die Apachen aus dem Sumpf von Ignoranz und abscheuerregender Erniedrigung erheben, in dem sie sich jetzt wälzen, müsste man ihnen eine Pflichterziehung angedeihen lassen. Mann muss sie unter Zwang lehren, systematisch zu arbeiten, und man sollte ebensolchen Zwang einsetzen, damit sie endlich akzeptieren, dass es notwendig ist, die heranwachsende Generation in das Mysterium der Bücher einzuweihen.

      Zwang ist das einzige Gesetz, das der Indianer versteht und respektiert, es ist sein Gesetz, und wenn er daran scheitert, fehlt ihm die Kraft zum Weiterleben. Kein Argument wird ihn überzeugen, dass er sich aus einem anderen Grund in die Obhut des weißen Mannes begeben sollte. In Schlachten besiegt, seiner Waffen beraubt und unbarmherzig unter dem Stiefel des Eroberers zertreten, wird er sich in Demut der Macht beugen, die ihn unterworfen hat, und sich ohne Murren dem Willen seines Herrn ergeben. Unter solchen Bedingungen können die Apachen Zuverlässigkeit und Fleiß erlernen und dazu gebracht werden, ihre Kinder der Führung des weißen Mannes anzuvertrauen, damit ihre geistigen Fähigkeiten so gut entwickelt werden, wie es bei dieser schnell verschwindenden und scheinbar zum Untergang verurteilten Rasse möglich ist.

      P. P. Wilcox, Indianeragent der Vereinigten Staaten. Bericht des Innenministers, Indianeragentur San Carlos, Territorium von Arizona, 9. August 1883.

      Die Gesundheit der Indianer wurde nicht durch ungewöhnliche Krankheiten angegriffen; vielmehr haben die in heißem Klima üblichen Seuchen, schlechter Boden, unreines Wasser und uneingeschränkte Eingriffe in das soziale Leben bereits ohne Fremdeinwirkung bei der Ausrottung ganze Arbeit geleistet.

       P. P. Wilcox, Indianeragent der Vereinigten Staaten. Bericht des Innenministers, Indianeragentur San Carlos, Territorium von Arizona, 15. August 1884

       ACHT

      Das Klettern war beschwerlich, und oft gingen die Reiter zu Fuß und führten die Pferde. An den Hängen standen Espendickichte, umgeben von Tannen und prächtigen Ponderosa-Kiefern.


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