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Physikalische Chemie. Peter W. AtkinsЧитать онлайн книгу.

Physikalische Chemie - Peter W. Atkins


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konstantem Druck, (b) als Arbeit gewonnen werden?

      Vorgehensweise Die bei konstantem Druck ausgetauschte Wärmemenge entspricht gerade ΔH; wir müssen also lediglich eine Beziehung zwischen ΔRH und der gegebenen Größe ΔRU finden. Dazu setzen wir für alle Gase ideales Verhalten voraus und verwenden Gl. (2.20) in der Form ΔRH = ΔRU + ΔνgRT. Die maximal nutzbare Arbeit berechnen wir mithilfe von wmax = ΔRA.

      Lösung (a) Wegen Δνg = 0 ist ΔRH = ΔRU = −2808 kJ mol−1. Daher beträgt die bei konstantem Druck nutzbare Wärmemenge 2808 kJ mol−1. (b) Bei T = 298 K ist ΔRA gleich

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      Bei der Verbrennung von 1,000 mol C6H12O6 können daher maximal 2862 kJ Arbeit gewonnen werden.

      Kommentar Aufgrund der positiven Reaktionsentropie (teilweise bedingt durch die Bildung vieler kleiner Moleküle aus einem großen) ist die maximale Arbeit größer als die Änderung der Inneren Energie. Das System entnimmt der Umgebung Wärme, reduziert dadurch deren Entropie und stellt die so gewonnene Energie zur Verrichtung von Arbeit zur Verfügung.

       Selbsttest 3.4

      Wiederholen Sie diese Rechnung für die Verbrennung von 1,000 mol CH4 (g) unter den gleichen Bedingungen. Verwenden Sie die in Tab. 2.5 in Abschn. 2.3 gegebenen Daten und nehmen Sie für diese Reaktion einen Wert von ΔRS = −243 J K−1 mol−1 bei 298 K an.

      [Antwort: |qp| = 890 kJ,|wmax| = 813 kJ]

      (d) Einige Anmerkungen zur Freien Enthalpie

      In der Chemie wird die Freie Enthalpie häufiger verwendet als die Freie Energie. Der Grund dafür ist einfach, dass Experimente (zumindest im Labor) gewöhnlich in offenen Gefäßen, also bei konstantem (Atmosphären‐) Druck und nicht bei konstantem Volumen ablaufen. Das Kriterium dGT, p ≤ 0 wird in der Chemie so interpretiert, dass chemische Reaktionen bei konstanter Temperatur und konstantem Druck genau dann freiwillig verlaufen, wenn sie mit einer Abnahme der Freien Enthalpie verbunden sind. Um beurteilen zu können, ob eine Reaktion bei konstantem Druck und konstanter Temperatur freiwillig abläuft, müssen wir also die Änderung der Freien Enthalpie für diese Reaktion ermitteln. Nimmt G in Richtung der Reaktion ab, werden freiwillig Produkte aus den Reaktanten gebildet; nimmt G zu, verläuft die Rückreaktion spontan. Die Bedingung für ein Gleichgewicht, wenn also weder die Hin‐ noch die Rückreaktion freiwillig ablaufen, lautet dGT,p = 0 bei konstanter Temperatur und konstantem Druck.

      (e) Die maximale Nichtvolumenarbeit

      ΔA hatten wir als maximale Arbeit interpretiert; eine analoge Interpretation können wir auch für ΔG finden, wobei auch die Herkunft der Bezeichnung „Freie Enthalpie“ klar wird. In der folgenden Herleitung 3.3 werden wir zeigen, dass die maximale Nichtvolumenarbeit bei konstanter Temperatur und konstantem Druck durch die Änderung der Freie Enthalpie gegeben ist.

      Wegen H = U + pV und dU = dq + dw gilt für eine allgemeine Zustandsänderung

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      Die zugehörige Änderung der Freien Enthalpie (G = HTS) ist

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      Schritt 1 Beschränkung der Diskussion auf eine konstante Temperatur.

      Bei einer isothermen Zustandsänderung ist dT = 0 und folglich

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      Schritt 2 Beschränkung der Änderung von G auf einen reversiblen Prozess.

      Wenn die Zustandsänderung außerdem reversibel abläuft, können wir dw = dwrev und dq = dqrev = TdS einsetzen, und wir erhalten

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      Schritt 3 Unterteilung der insgesamt verrichteten Arbeit in bestimmte Arten von Arbeit.

      Die Arbeit setzt sich aus zwei Beiträgen zusammen: erstens der Volumenarbeit, die für reversible Zustandsänderungen durch −pdV gegeben ist, und zweitens möglicherweise Arbeit einer anderen Form. Bei chemisch relevanten Systemen handelt es sich dabei gewöhnlich um elektrische Arbeit, etwa in einer galvanischen Kette, aber auch andere Formen wie mechanische Arbeit (Anheben einer Flüssigkeitssäule) sind denkbar. Diese Nichtvolumenarbeit bezeichnen wir als dwe,rev. Mit d(pV) = pdV + V dp ist dann

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      Schritt 4 Beschränkung des Prozesses auf einen konstanten Druck.

      Bei konstantem Druck (und außerdem konstanter Temperatur) wird der letzte Term wegen dp = 0 ebenfalls null, und wir erhalten einfach dG = dwe,rev. Daher gilt bei konstanter Temperatur und konstantem Druck dwe,rev = dG. Da der Prozess reversibel verlaufen soll, muss dies gleichzeitig die maximal mögliche Nichtvolumenarbeit sein; es folgt also

      Durch Kombination von Standardreaktionsentropie und ‐enthalpie, die wir in den Скачать книгу

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