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Mississippi-Bilder. Gerstäcker FriedrichЧитать онлайн книгу.

Mississippi-Bilder - Gerstäcker Friedrich


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So unangenehm übrigens der Aufenthalt im Wasser war, so viel leichter ließ sich auch die Last darin fortbewegen, die ihnen fast gar keine Schwierigkeit mehr machte, und nach kaum viertelstündiger Anstrengung glänzte ihnen, zum Lohne ihres kräftigen Ausharrens, das liebe Tageslicht von oben, durch die enge, schornsteinähnliche Öffnung herab, entgegen, als sie am Fuße des als Leiter dienenden Stammes ankamen.

       „Hallo!“, schrie Werner aus voller Kehle und hielt die Hände trichterförmig an den Mund, dass der Schall so viel lauter emporstieg. „Hallo da oben!“

       In demselben Augenblicke fast verdunkelte sich auch der Eingang und die fröhliche Stimme Redhams rief herunter: „Soll mich der Teufel holen, wenn ich nicht froh bin, dass Ihr endlich da seid – ich glaubte schon, Ihr wolltet da unten wohnen bleiben.“

       „Nicht einen Augenblick länger, als nötig“, rief Werner, indem er mit der Gewandtheit einer Katze an dem rauen Stamme hinaufstieg und bald das heitere Sonnenlicht begrüßte. „Aber hallo!“, rief er noch einmal aus und zwar diesmal vor Erstaunen, denn um ein gewaltiges Feuer herum lagerten fünf kräftige backwoodsmen16 – Pferde wieherten, Hunde schlugen an und die Männer sprangen empor, ihn zu bewillkommnen.

       Schnell kletterte er heraus aus dem finsteren Loche und stand hochaufatmend wieder in Gottes freier, herrlicher Natur. Tessakeh war fast in demselben Augenblick an seiner Seite und beide Männer sahen sich ebenso schnell von allen anderen umringt, die ihnen herzlich die Hand schüttelten und wissen wollten, wie die Jagd abgelaufen sei, denn der Indianer sowohl als der Deutsche waren mit Blut fast überzogen. Werner aber hob sich auf die Zehen, und über die Schultern der ihn Umgebenden nach dem Feuer hinschauend, wo er einige delikate Hirschrippen und gewaltige Stücken saftigen Truthahnfleisches braten sah, schob er die ihn im Wege Stehenden beiseite, zog, sich am Feuer niederlassend, sein Messer heraus, und begann nun vor allen Dingen den Lebensmitteln zuzusprechen, indem er mit vollen Backen versicherte, dass er, bis er nicht seinen wütenden Hunger gestillt habe, stumm wie ein Fisch sein würde.

       Lachend folgten die Übrigen seinem Beispiel und erst nach einer vollen Viertelstunde, als alles am Feuer Bratende rein verzehrt war und frische Stücke wieder, auf frische Hölzer gespießt, eine zweite Mahlzeit versprachen, löste sich das Band seiner Zunge, und einen Becher heißen Kaffees leerend, den Redham für ihn gekocht hatte, begann er den hoch aufhorchenden Männern ihre bestandenen Mühseligkeiten und Gefahren zu schildern und ihnen zu erzählen, wie ihm Tessakeh zweimal das Leben gerettet habe. Damit reichte er dem braunen Sohn der Wildnis, der an seiner Seite noch sehr behaglich an einem Truthahnknochen nagte, die Rechte hinüber und drückte die fettige Hand des Indianers, die dieser sich nicht erst Mühe gab, abzuwischen, warm und herzlich, indem er sagte:

       „Tessakeh, Du hast mich Dir auf ewig verpflichtet und es soll nicht meine Schuld sein, wenn ich es nicht einmal mit einem gleichen Liebesdienst zu vergelten suche.“

       „Mein weißer Bruder spricht gut“, antwortete der also Angeredete, indem er seine Hand wieder aus der des Deutschen nahm und in seiner Beschäftigung fortfuhr, „es ist aber nicht die erste Fährte, der wir zusammen gefolgt sind, und soll nicht die letzte sein. Wo Tessakeh am Abend sein Lager aufschlägt, wird das Rindendach immer zwei Männer vor dem Regen schützen. Tessakeh und sein weißer Bruder sind eins!“

       „Und haben denn Eure Lichter ausgereicht?“, frug Redham. „Hol’s der Henker, Ihr seid ja über achtzehn Stunden in dem Loche gewesen.“

       „Aus sind sie gegangen und in der Dunkelheit mussten wir uns durchquälen“, entgegnete Werner, „ich sage Euch, Redham, die Finsternis war so dicht da unten, dass man mit einem Messer kaum durchstoßen konnte, und dazu die Wasserpartie – brrr – mich schauderts jetzt noch, wenn ich daran denke, dass ich noch einmal durch muss, um meine Büchse zu holen.“

Bärenjagd-4

       „Habt Ihr denn den Bär dicht unter dem Eingang?“, fragte einer der Jäger.

       „Er liegt an dem Stamme, der hinunterreicht.“

       „Was zum Henker lagern wir denn hier und schauen ins Blaue?“, rief ein anderer. „Wenn kaum hundert Schritte von uns entfernt so herrliche Bärenrippen zu finden sind! Give us a lift, my lads!“, fuhr er fort, indem er aufsprang und vom Halse seines Pferdes, das wenige Schritte davon ruhig graste, einen langen Strick losband, der um denselben befestigt war. „Werner mag noch einmal hinunter gehen und das Seil hier um den Leib des Bären befestigen – er ist doch einmal nass – und während er dann seine Büchse holt, fördern wir den alten Burschen zu Tage!“

       „Gut“, rief Werner, „ich bin’s zufrieden, hat aber keiner von Euch ein Licht mehr? Denn lieber mache ich doch die Partie im Hellen, da ich über dem nicht weiß, ob ich die Öffnung im Dunklen wieder finden könnte.“

       „Hier ist ein Licht“, rief einer der hinzugekommenen Jäger, indem er eine starke Kerze aus seiner Decke herauswickelte, „und wenn Ihr Gesellschaft haben wollt, so begleite ich Euch.“

       „Danke, danke“, sagte Werner, als er das Licht anzündete und sich der Höhle näherte, „das wäre unnötig und Ihr würdet Euch ganz zwecklos durchnässen; der Weg ist kurz und ich lege ihn schnell zurück – werft mir nur das Ende der Leine herunter.“

       Damit verschwand er wieder in dem engen Loch und gab bald darauf das Zeichen zum Aufziehen; Tessakeh jedoch, der fürchtete, dass das einfache Seil von dem bedeutenden Gewichte reißen möchte, ließ noch ein anderes hinab, das Werner auf seinen Ruf unter den Vordertatzen um den Leib der Bestie schlang, und mit vereinten Anstrengungen und unter dem ermunternden Zuruf und dem fröhlichen Jauchzen der Jäger lag bald die so mühsam erworbene Beute neben dem Feuer, laut knurrend und bellend von der Meute Hunde begrüßt, sie sich schnappend um den Erlegten herum drängten und ihn beleckten.

       Bald darauf, nachdem die aus dem Stegreif verfertigte Leiter wieder hinabgelassen war, die sie, um den Bär beq uemer zu Tage zu fördern, hatten herausnehmen müssen, erschien auch Werner mit seiner Büchse und fand in den schmorenden Bärenrippen den, wenn auch etwas schwachen Lohn für die überstandenen Gefahren; jedoch war er sowohl als Tessakeh der Meinung, dass sie, und wenn zwanzig Bären darin steckten, in d i e Höhle nicht mehr hineingingen, denn es wäre, wie der Indianer gar nicht unrichtig bemerkte: Zu viel Mühe und zu wenig Fleisch.

Bärenjagd i d westl2

      Die Silbermine in den Ozarkgebirgen

      Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode. Anton Strauss sel.Wittwe, Wien, 1844

       Der Donner rollte dumpf und drohend über den hohen Gipfeln der Ozarkgebirge hin, schmetternd sein Echo fordernd, aus den dunklen Schluchten und die Nebel niederpressend in die engen, schroff in die Hänge gerissenen Täler. Der Blitz zischte dabei grell und flammend an den Felsen nieder, der ganzen wilden Landschaft mit dem falben Lichte des scheidenden Tages eine eigene, unheimliche Beleuchtung gebend. Der Regen rasselte in Strömen auf die dichtbelaubten Eichen und Hickorys nieder, wurde aber trotzdem von dem durstigen Boden aufgesogen, ehe er das tiefliegende Bett des kleinen Flüsschens ‚Hurricane‘ erreichen konnte, in dem das Wasser selbst jetzt nur in einzelnen kleinen Lachen stand.

       Da klommen, als das Gewitter gerade den höchsten Punkt erreicht zu haben schien, und Schlag auf Schlag, von vielfältigem Echo verdoppelt, in den Schluchten dahin raste, zwei Jäger, in große, weiße, wollene Decken gehüllt, die die ganze Figur, fast bis auf die befransten Mokassins hinunter, bedeckten, an den steilen Seitenwänden nieder, welche den Hurricane von seinen Quellen bis dahin, wo er sich in den Mulberry ergießt, umgeben. Sie hielten auch nicht eher, als bis sie sich auf dem untersten, terrassenförmigen Vorsprung befanden, von dem aus sie das steinige Bett des Flusses, das dicht in die ihn starr und steil umgebenden Felsen eingezwängt liegt, übersehen konnten.

       „Hol‘ der Henker den Sturm!“, brach endlich der Ältere von ihnen das Schweigen, indem er stehen blieb und, seine Decke zurückschlagend, das mit Leder bedeckte Schloss seiner Büchse untersuchte, ob es auch


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