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EGO-ELTERN aus Liebe ? Warum werden unsere Kinder immer tyrannischer, antriebsloser, unglücklicher?. Dantse DantseЧитать онлайн книгу.

EGO-ELTERN aus Liebe ? Warum werden unsere Kinder immer tyrannischer, antriebsloser, unglücklicher? - Dantse Dantse


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spreche von Geschenken und dem Geben in überproportionalem Rahmen. Auf jeden Fall müssen Eltern sehr vorsichtig damit umgehen. Sie müssen ihren Kindern in schwierigen seelischen Krisen nicht nur materiell helfen. Sie müssen sich zur Verfügung stellen, um den Kindern zu helfen. Eine gemeinsame Therapie ist in vielen Fällen ein Muss, wenn man dem Kind helfen will. Leider, leider….

       Johnny: Das heißt viele Eltern sind Versager. Sie haben versagt, ich habe versagt als Vater? Wir haben versagt?

       Coach Camara: Die Eltern miteinzubeziehen beim Lösen bestimmter psychischer Probleme ist enorm wichtig für Kinder und Eltern. Erst wenn wir uns stur dagegen stellen, oder es nicht sehen wollen, obwohl wir jeden Tag sehen, wie es unseren Kindern geht, ja, erst dann sind wir meiner Meinung nach Versager. Wir sind es nicht von vorneherein. Wir hatten nur das Gute tun wollen, das trifft zumindest auf die Mehrheit zu. Es gibt allerdings auch Eltern, die nur aus reiner Bequemlichkeit sich ihrer Verantwortung entziehen, indem sie die Kinder sehr schnell sich allein überlassen. Um dem dann einen Sinn zu geben, meinen Sie, dass sie den Kindern früh Verantwortung und Selbständigkeit beibringen möchten. Ja, aber BEIBRINGEN bedeutet nicht Interessenlosigkeit. Sie ziehen es vor, auf der Couch zu liegen, Fernseher zu schauen, auszugehen, mit dem neuen Freund zusammen zu sein, anstatt auf die Kinder aufzupassen. Und nennen das dann Verantwortung beibringen....

       Ja, für die Mehrheit der Eltern, ist es keine bewusste Entscheidung. Sie wollen wirklich etwas Gutes tun, nur das Beste für die Kinder. Sie wissen nicht, dass es so kommen wird. Dass unsere Kinder durch unsere Erziehungsart schwach, labil, innerlich instabil, ängstlich (beste Weg zum Burnout) usw. werden. Wir wollen ganz bestimmt das Gegenteil erreichen. Nun da wir sehen, dass es leider anders angeschlagen hat, jetzt können wir nicht mehr sagen wir wussten es nicht.

       Die Behauptung, dass die Kindheit egal sei, hat eine große Wirkung auf uns, aber, und das ist erfreulich, wir können, wenn uns die Falschheit dieser Aussage bewusst wird, diesen Einfluss zum Guten beeinflussen und alles ändern.

       Johnny: Das ist wohl wahr. Leider erst wenn man so gelitten hat und Mist gebaut hat, wie ich. Ich hoffe, mein Vater verzeiht mir.

       Coach Camara: Er hat Ihnen schon verziehen. Sie sehen bzw. Sie spüren es noch nicht, weil Sie ihm und vor allem sich selbst noch nicht verziehen haben.

       Nur wer von seinem eigenen Elternhaus gelernt hat glücklich zu sein, kann dies erfolgreich seinen Kindern beibringen und seine eigenen Kinder glücklich erziehen. Wer das nicht hatte oder immer noch nicht hat, muss sich umerziehen und lernen, sich von seiner unglücklichen Kindheit zu distanzieren.

      Meine eigene Erfahrung ist ein Beispiel dafür, wie alte Kindheitsgewohnheiten weitergegeben werden.

      Ich erinnere mich immer noch daran, wie mein Vater – obwohl er als Politiker in der Aufbauphase Kameruns nach der Befreiung und dem Sieg über Frankreich mehr als 16 Stunden am Tag arbeitete – doch immer Zeit fand, uns mehr als 20 Kindern wertevolle Geschichten zu erzählen, Lieder zu singen, mit uns zu spielen, usw. Ja, das hat meine Kindheit geprägt.

      Als ich dann selber Vater war, habe ich das gleiche mit meinen Kindern gemacht, weil es mir gut getan hatte.

      Obwohl ich sehr beschäftigt bin, tue ich alles, um bei meinen Kinder präsent zu sein, ihnen Geschichte zu erzählen, zu spielen, usw. genauso, wie mein Vater es damals mit mir gemacht hat. Wir geben weiter, was wir in unserer Kindheit mitbekommen haben. Deswegen müssen wir sehr selektiv sein, das bedeutet, wir müssen unsere Kindheit unter die Lupe nehmen ohne die Eltern zu verdammen, wenn wir paar Fehler darin finden.

       1.2 Schlechte oder keine Abnabelung von den eigenen Eltern; Eltern, die sich nicht von ihren eigenen Eltern befreit haben, erziehen ihre Kinder zum Unglücklichsein

      Wir wissen nun, wie wir im ersten Kapitel gelesen haben, dass die Kindheit und die Erziehungsart eines Menschen sein Leben tiefgreifend beeinflussen. Irgendwann müssen wir uns dann entscheiden, unseren eigenen Weg zu gehen, wenn wir erwachsen werden oder es bereits sind. Dieses Kapitel ist dem vorherigen sehr ähnlich, aber es ist nicht dasselbe. Zwar ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit und den eigenen Eltern ein Bestandteil der Abnabelung, aber die Abnabelung ist ein Ergebnis, eine Entscheidung, dass man nun erwachsen ist, seinen eigenen Weg genommen hat. Man ist nun Sohn oder Tochter und nicht mehr Kind; Papa und Mama werden nun Vater und Mutter.

      Es ist zwingend notwendig für Menschen, die Eltern werden wollen, sich von ihren eigenen Eltern abzulösen, bevor sie Kinder bekommen. Eltern, die immer noch Kinder ihrer eigenen Eltern sind, erziehen zum großen Teil ihre Kinder schlecht. Sie erziehen ihre Kinder gar nicht. Sie übergeben ihren Kindern nur das, was sie von ihrem eigenen Elternhaus mitgenommen haben.

      Man bemerkt zum Beispiel, dass Eltern, die sehr früh eine psychologische Therapie in ihrer Kindheit brauchten und die sich von ihren Eltern nicht abgenabelt haben, dazu tendieren, ihre Kinder auch so zu erziehen, dass sie früh zu einem Therapeuten gehen.

      Wenn Eltern sich nicht von ihren eigenen Eltern abgenabelt haben, verhalten sie sich auch kindisch gegenüber ihren Kindern und verlieren somit den Respekt der Kinder. Die Kinder respektieren die Großeltern viel mehr als Papa und Mama. Die Eltern haben kaum wirkliche Macht über die Kinder und sind unfähig sich durchzusetzen.

      Kinder sehen, merken und fühlen sehr viel. Sie bekommen fast alles mit, auch wenn sie nicht viel darüber reden. Wenn Eltern sich vor ihren eigenen Eltern wie Kinder verhalten, wenn sie sich, wie Kinder, von den eigenen Eltern bemitleiden lassen, sich wie Kinder helfen lassen, vor ihren Eltern jammern, wie ihre eigenen Kinder sich ihnen gegenüber verhalten, bekommen dies die eigenen Kinder mit und werden so unbewusst konditioniert zu sehen, dass Mama und Papa es nicht schaffen können. Es entstehen in ihren Köpfen falsche Bilder, die sie unglücklich machen. Sie verlieren den Respekt und hören kaum noch auf ihre Eltern.

      Eltern, die sich nicht abgenabelt haben sind gefangen in der Erziehung ihrer eigenen Eltern und sind nicht frei genug, um ihre eigenen Kinder so zu erziehen, dass sie frei werden. Da Kinder Freiheit wollen, bleibt ihnen oft als einziger Weg die Rebellion und die Ablehnung der Eltern als Autoritätsinstanzen. Denn sie sehen in ihren Eltern gleichwertige Kinder, keine Erwachsenen. Nun, da sie ihre eigenen Eltern auch als Kinder betrachten, beginnt der Machtkampf zwischen ihnen. Entweder die Kinder gewinnen und werden richtige Nervmonster, richtig schlimme Diktatoren (sind stur, hören nicht zu, schreien die Eltern an, beschimpfen sie, schlagen zu, zerstören, usw.), oder die Eltern, die auch noch Kinder sind, lassen sich nicht besiegen, aber siegen auch nicht, denn gewinnen ist unmöglich, da sie selbst noch Kinder ihrer Eltern sind. Die Konsequenz ist, dass sie gewalttätig werden, sie schlagen die Kinder, misshandeln sie mit Worten, bestrafen sie auf unfaire und übertriebene Weise, mit Hausarrest, Zimmerarrest, Liebesentzug, stundenlangem Schweigen, was die Kinder psychisch kaputt macht.

       1.3 Eltern, die in ihrer Kindheit negative Formulierungen gelernt haben und so negativ programmiert wurden, tendieren dazu, das Gleiche mit ihren Kindern zu tun

      Was wir in unserer Kindheit erleben, prägt uns lebenslang. In Kapitel „Negative Programmierungen“ habe ich noch ausführlicher beschrieben, wie dies funktioniert.

      Uns ist es oft nicht bewusst, wie sehr wir den Kindern schaden mit kleinen Flüchen, Warnungen, Jammereien, Schimpfereien und Beschwerden.

      Haben wir Eltern, die bei jeder Kleinigkeit, bei der kleinsten Aufgabe und Schwierigkeiten sich ärgern, fluchen und schimpfen, dann werden wir dazu tendieren, das Gleiche zu tun, uns genauso zu verhalten.

      Eltern, die zum Beispiel in ihren Kindern Schuldgefühle wecken mit Aussagen wie „Ihr macht mich fertig, ich bin am Ende meiner Nerven mit euch, habt ihr kein Mitleid mit eurer Mutter/Eltern, ich werde wegen euch krank, das ist nicht gut, was ihr mit mir tut, das ist grausam für mich, ich kann nicht mehr, wie soll ich es nur mit euch ertragen? um etwas zu erreichen, haben dies oft von ihren eigenen Eltern unbewusst


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