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Mann und Weib. Уилки КоллинзЧитать онлайн книгу.

Mann und Weib - Уилки Коллинз


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dieser Gewißheit schob er einen der im Garten.Pavillon stehenden Stühle mit dem Fuß zu sich heran und sagte in rohem Ton:

      »Setze Dich.«

      Sie hatte ihm Furcht eingeflößt, und Furcht ist ein Gefühl, dass Männer seines Schlages selten befällt und das sie, wenn es sie einmal beschleicht, durch lautes und brutales Wesen zu übertäuben suchen.

      Sie that, wie er ihr geheißen hatte.

      »Hast Du mir kein Wort zu sagen?« fragte er mit einem Fluch.

      »Nein!«

      unbeweglich saß sie da und unbekümmert um den Ausgang.

      Er ging einen Augenblick auf und ab, kam zurück und schlug mit der Hand zornig auf die Lehne seines Stuhls.

      »Was willst Du?«

      »Du weißt, was ich will.«

      Er ging wieder auf und ab.

      Es blieb ihm nichts übrig, als seinerseits nachzugehen, wenn er sich nicht der Gefahr aussetzen wollte, daß sie in ihrer Verzweiflung etwas thäte, was ein ungeheures Aussehen machen würde und seinem Vater zu Ohren kommen könnte.

      »Höre Anne«, sagte er plötzlich, ich habe Dir eine Proposition zu machen.«

      Sie sah zu ihm auf.

      »Was meinst Du zu einer heimlichen Ehe?

      Ohne etwas zu fragen oder irgend einen Einwand zu erheben, antwortete sie ebenso kurz, wie er es gethan hatte: »ich erkläre mich mit einer heimlichen Ehe einverstanden!«

      Auf der Stelle fing er wieder an zu zögern.

      »Ich muß gestehen, ich weiß nicht, wie sich die Sache machen läßt.«

      Hier unterbrach sie ihn. »Aber ich weiß es.«

      »Was«, rief er argwöhnisch, »Du hast schon selbst an die Sache gedacht?«

      »Ja«

      »Und schon einen Plan entworfen? Warum hast Du mir das nicht früher gefragt?«

      Sie antwortete stolz: »Weil es an Dir war, zuerst zu reden.«

      »Nun gut, ich habe ja zuerst gesprochen, erklärst Du Dich mit einem kurzen Aufschub einverstanden?«

      »Nein, nicht einen Tag« erwiderte sie in höchst entscheidendem Tone.

      »Wozu denn die große Eile?«

      »Kannst Du nicht sehen? Hast Du Augen?« fragte sie leidenschaftlich. Kannst Du nicht hören? Siehst Du nicht, wie Lady Lundie mich beobachtet? Hörst Du nicht, wie sie mit mir spricht? Sie hat bereits Verdacht geschöpft. Ich muß jeden Augenblick gewärtig sein, mit Schimpf und Schande von hier entlassen zu werden.«

      Sie ließ den Kopf auf die Brust sinken und blickte aus ihre im Schooße ruhenden Hände.

      »Und Blanche, murmelte sie mit wiederausbrechenden Thränen, die sie dieses Mal nicht zurückhielt, »Blanche, die zu mir aufblickt, die mich liebt, die mir an eben dieser Stelle, vor wenigen Augenblicken sagte, daß ich bei ihr leben müsse, wenn sie verheirathet sein würde.«

      Plötzlich erhob sie sich von ihrem Sitz und ihre Augen waren wieder trocken; der Ausdruck der Verzweiflung stand von Neuem in ihrem bleichen, abgehärmten Gesicht zu lesen.

      »Laß mich! was sind alle Schrecken des Todes im Vergleich zu meinem Leben.«

      Sie maß ihn vom Scheitel bis zur Sohle mit einem einzigen Blick der Verachtung. Mit dem lautesten und festesten Tone, der ihr zu Gebote stand, sagte sie:

      »Würdest Du in meiner Lage nicht den Muth haben zu sterben, Geoffrey?«

      Geoffrey sah hinaus auf den Rasen.

      »Still, man wird Dich hören!«

      »Laß sie mich hören! Wenn ich sie nicht mehr zu hören brauche, was liegt mir daran!«

      Er zwang sie, sich wieder zu setzen. Im nächsten Augenblicke würde man sie draußen, trotz allen Lärmens und Gelächters der Spielendem haben hören müssen.

      »Sage mir nur, was Du von mir willst und ich bin bereit Alles zu thun, nur sei verständig. Ich kann Dich doch heute nicht mehr heirathen?

      »Warum nicht?

      »Rede doch nicht solchen Unsinn, Haus und Garten hier sind voll von Gästen, wie ist es möglich?«

      »Es ist möglich; ich habe darüber nachgedacht seit wir hier sind, ich habe Dir etwas vorzuschlagen. willst Du mich anhören oder nicht?«

      »Sprich leise!«

      »Willst Du mich anhören oder nicht?«

      »Es kommt Jemand!«

      »Willst Du mich anhören oder nicht?«

      »Hole der Teufel Deinen Eigensinn, ich will Dich anhören!«

      Diese Worte hatte sie ihm abgerungen; das war die Antwort, die sie haben mußte, die einzige, die ihr noch Hoffnung übrig ließ.

      Kaum hatte er sich bereit erklärt sie anzuhören, als sie wieder für die dringende Nothwendigkeit empfänglich wurde, einer Entdeckung durch eine beliebige dritte Person, die in den Garten-Pavillon geschlendert kommen mochte, vorzubeugen.

      Sie erhob den Finger zum Zeichen des Schweigens und horchte hinaus, was draußen auf dem Rasen vorgehe. Man hörte den dumpfen Aufschlag des Hammers auf die Balle nicht mehr, das Spiel war zu Ende.

      Im nächsten Augenblick hörte sie ihren Namen rufen; noch einen Augenblick und eine ihr bekannte Stimme sagte: »Ich weiß wo sie ist, ich will sie holen.«

      Sie wandte sich gegen Geoffrey und deutete auf den Hintergrund des Garten-Pavillons. »Ich bin an der Reihe zu spielen, Blanche kommt, um mich zu holen. Watte da hinten, ich will ihr auf der Treppe entgegengehen.« Mit diesen Worten ging sie hinaus.

      Es war ein kritischer Augenblick. Eine Entdeckung wäre für beide Theile gleich verhängnißvoll gewesen.

      Geoffrey hatte bei der Schilderung seines Verhältnisses zu seinem Vater nicht übertrieben; Lord Holchester hatte zweimal seine Schulden bezahlt und hatte dann erklärt, ihn nicht wiedersehen zu wollen. Wenn er sich noch einmal etwas zu Schulden kommen ließ, mußte er einer Enterbung gewärtig sein.

      Anne’s Weisung folgend suchte er jetzt einen Ausweg, für den Fall, daß es ihm nicht gelingen sollte aus der Vorderthür zu entkommen. In der hintern Wand war eine Thür angebracht, deren sich die Domestiken zu bedienen hatten, wenn Picknicks oder Thee-Gesellschaften im Garten-Pavillon gegeben wurden.

      Die Thür öffnete sich nach außen und war verriegelt. Mit seiner Riesenkraft war das leicht zu überwinden, er stemmte sich mit der Schulter gegen die Thür und öffnete sie auf diese Weise gewaltsam. In dem Augenblick aber fühlte er eine Hand auf seinem Arm. Anne stand allein hinter ihm.

      »Es kann bald kommen, daß Du diese Thür nöthig hast«, sagte sie beim Anblick der offenen Thür, ohne irgend ein Erstaunen zu äußern, jetzt hast Du sie nicht nöthig. Ich habe einen Stellvertreter beim Spiel gefunden und habe Blanche gesagt, ich sei nicht wohl. Setze Dich. Ich habe uns einen Aufschub von fünf Minuten verschafft und muß denselben bestens benutzen. Nach Verlauf dieser fünf Minuten wird Lady Lundie’s Argwohn sie hierherführen um sich nach meinem Befinden zu erkundigen. Jetzt mach’ die Thüre zu;" sie setzte sich und deutete auf einen neben ihr stehenden Stuhl.

      »Komm zum Schluß«, sagte er ungeduldig, »was willst Du?«

      »Wir können uns noch heute heimlich verheirathen, höre mich an und ich will Dir sagen wie.«

       Fünftes Kapitel.

      Der Plan

      Sie ergriff seine Hand und fing an mit der ganzen Ueberredungskunst die ihr zu Gebote stand: »Eure Frage, Geoffrey, bevor ich beginne. Lady Lundie hat Dich zu einem längeren Besuch auf Windygates eingeladen, nimmst Du die Einladung an oder kehrst Du noch heute Abend zu Deinem Bruder zurück?«

      »Ich kann heute Abend nicht zurück, sie haben mein Zimmer einem Gaste gegeben, ich


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