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Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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gestürzt.

      »Titus!« Josephines Lippen bebten. »Aber … aber …«

      Mit einem Mal war er hellwach und starrte sie zornig an.

      »Wann begreifst du eigentlich, dass es total krank ist, wie du dich aufführst? Bist eifersüchtig auf Anneka, fällst über Tatjana her. Was kommt als nächstes? Willst du Danny vielleicht noch Vorwürfe machen, dass er mir das Leben gerettet hat?«

      Josephine hatte sich wieder gefangen. Sie blitzte zornig zurück.

      »Warum nicht? Eine Operation mitten im Hinterhof! Das war lebensgefährlich! Nur weil er der Bruder deiner Angebeteten ist, hat er noch lange nicht das Recht, dich in Gefahr zu bringen.«

      »Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt?« Titus konnte es nicht glauben. »Danny hat mir das Leben gerettet.«

      Wie immer, wenn ihr Freund ihr Paroli bot, bekam es Josephine mit der Angst zu tun.

      »Dafür bin ich ihm ja auch dankbar«, fuhr sie etwas sanfter fort. »Trotzdem …«

      »Nichts trotzdem!« Titus‘ Hand fuhr durch die Luft und schnitt ihr das Wort ab wie ein Schwert. Er atmete schwer. Obwohl er diesmal keine Nüsse gegessen hatte, wurde ihm die Kehle eng. »Ich hab einfach genug von dem Theater.« Mit einem Schlag war seine Wut verraucht. Sein Blick ruhte matt auf Josy. »Es ist aus, Baby.«

      Wie versteinert stand Josephine vor ihm und starrte ihn an. Ihre Unterlippe begann zu beben.

      »Du machst Schluss? Aber du bist krank!«

      »Auffallend richtig.«

      »Und trotzdem?«

      »Trotzdem. Gerade deshalb. Was weiß ich.«

      Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Ich weiß nur, dass ich dich und dieses Getue nicht mehr aushalte. Es ist vorbei. Schluss. Aus.«

      »Aber …« Mit aller Macht stemmte sich Josy gegen diese Entscheidung.

      »Ich will jetzt meine Ruhe haben.«

      Sie zögerte noch einen Moment. Dann drehte sie sich um und verließ das Zimmer. Als die Tür hinter ihr leise ins Schloss fiel, atmete Titus auf.

      *

      »Ein Tumor? Bist du sicher?« Danny Norden saß am Schreibtisch, den Hörer am Ohr, und starrte blicklos auf das Bild an der gegenüberliegenden Wand.

      »Ich hab Ultraschall gemacht und eine Biopsie. Es gibt keinen Zweifel.«

      Es fiel Matthias Weigand nicht leicht, diese Neuigkeit zu überbringen.

      Doch Danny war sein Freund. Er war es ihm schuldig.

      »Bösartig?«

      »Ja.«

      Danny fuhr sich über die Augen.

      Die Diagnose Krebs war immer schrecklich. Sie einem jungen Menschen überbringen zu müssen, aber noch viel schlimmer.

      »Hast du es ihm schon gesagt?«, fragte er und wunderte sich über den Tumult im Flur.

      Gleich darauf wurde seine Tür aufgerissen, und Josephine stürmte hinein, dicht gefolgt von Janine.

      »Halt, warten Sie! Sie können da nicht einfach reingehen!«

      Doch da stand Josy schon vor seinem Schreibtisch, die Hände kämpferisch in die Hüften gestemmt. Sie starrte Danny an. Der hielt immer noch das Telefon ans Ohr.

      »Titus‘ Freundin ist hier. Kann ich dich gleich zurückrufen?«, fragte er.

      »Klar. Aber sag ihr nichts. Sie hat keine Ahnung.« Mit diesen Worten überließ Matthias den Freund seinem Schicksal.

      Danny legt auf. Sein erstes Interesse galt der Assistentin.

      »Schon gut, Janine. Alles in Ordnung. Ich kümmere mich drum.«

      »Aber das Wartezimmer ist voll«, erwiderte sie trotzig. Es widerstrebte ihr, vor diesem Gör klein beizugeben.

      Dr. Norden junior verstand sie. Gleichwohl vergaß er auch Titus nicht. Noch wusste er nicht, dass der mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte.

      »Was kann ich für dich tun?«, fragte er, nachdem Janine murrend das Feld geräumt hatte.

      »Sie sind ein Verbrecher!«, fauchte sie ihn unvermittelt an.

      Unwillkürlich musste Danny lächeln.

      »Wie bitte?«

      »Sie haben meinen Freund in Lebensgefahr gebracht. Diese hirnrissige Operation im Garten war doch überhaupt nicht nötig. Wahrscheinlich hat Ihre Schwester ihm irgendwas gegeben, damit er ohnmächtig wird. K.O.-Tropfen oder so.« Atemlos hielt sie inne.

      Danny musterte sie kopfschüttelnd.

      »Hübsche Idee. Und glaub mir: Ich wäre gottfroh, wenn es nur um irgendwelche Tropfen gehen würde.«

      Diese Antwort brachte Josephine aus dem Konzept.

      »Wie … wie meinen Sie das?«

      »Das darf ich dir leider nicht sagen.«

      Das Mädchen rang mit sich. Sollte sie dem Arzt Glauben schenken? Sie entschied sich dagegen.

      »Das ist doch bestimmt wieder so ein mieser Trick, um abzulenken. Aber darauf fall ich nicht rein.« Sie warf den Kopf in den Nacken und starrte Danny herausfordernd an. »Ich geh jetzt zu meinem Vater. Der wollte von Anfang an die Polizei informieren. Wegen Titus hab ich ihn davon abgehalten. Aber jetzt, nachdem er mit mir Schluss gemacht hat, ist mir alles egal.« Sie schluchzte auf, ehe sie sich umdrehte und aus dem Sprechzimmer floh.

      Danny lehnte sich zurück und sah ihr durch die offene Tür nach. Die ganze Szene wäre zum Lachen gewesen, wenn sie nicht so einen tragischen Hintergrund gehabt hätte. Endlich stand er auf, um die Tür zu schließen, und kehrte an den Schreibtisch zurück. Er schuldete Matthias einen Rückruf. Die Patienten im Wartezimmer mussten sich noch ein wenig gedulden.

      *

      Als Anneka Norden den Notarztwagen vor der Tür stehen sah, erschrak sie sich zu Tode. Sie verfiel in Laufschritt und kam keuchend zu Hause an. Ihre Finger zitterten so sehr, dass sie mehrere Anläufe brauchte, um den Schlüssel ins Schloss zu stecken.

      »Lenni? Oskar? Ist alles in Ordnung?«, rief sie durch den Flur.

      »Anneka! Kindchen!« Alarmiert von der aufgeregten Stimme tauchte Lenni in der Esszimmertür auf. Offenbar kam sie aus dem Garten. Sie hielt eine Gartenschere in der Hand, und ihre Bluse war erdig. »Was ist denn mit dir los?«

      Als sie ihre Ersatzomi gesund und munter vor sich sah, wäre Anneka am liebsten in Tränen ausgebrochen. Sie stürzte in Lennis Arme und drückte sie an sich. Auch bei ihr hatte Felix‘ Unfall Spuren hinterlassen. Es würde noch lange dauern, bis die seelischen Wunden verheilt waren und die Gelassenheit zurückkehrte.

      »Ein Glück. Ich dachte, euch ist was passiert. Der Krankenwagen draußen …«

      Lenni schob sie von sich und sah sie verwundert an.

      »Das ist doch das Dienstfahrzeug von deinem Freund.«

      Einen Moment lang starrte Anneka sie entgeistert an.

      »Ach, Noah, stimmt ja. Den hab ich total vergessen.« Sie hatte noch nicht ausgesprochen, als Lenni sie am Arm packte.

      »Psst. Nicht so laut. Das wird ihn nicht gerade freuen.« Sie deutete in Richtung Terrasse. »Er sitzt draußen und wartete auf dich. Wirkt ziemlich unglücklich, wenn du mich fragst. Oskar versucht gerade, ihn mit seinen dummen Witzen aufzuheitern.« Auf dem Weg durchs Haus schüttelte sie missbilligend den Kopf. »Männer haben schon einen komischen Sinn für Humor.«

      In diesem Moment hallte Noahs Lachen durch den Garten, Oskar wieherte dazu.

      Anneka schnitt eine Grimasse.

      »Offenbar sind sie alle gleich.« Mit diesen Worten trat sie


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