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Leni Behrendt Staffel 2 – Liebesroman. Leni BehrendtЧитать онлайн книгу.

Leni Behrendt Staffel 2 – Liebesroman - Leni Behrendt


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Beine steckten in weißen Sandaletten. Alles nichts besonderes, aber ungemein reizvoll wirkend an seiner bezaubernden Trägerin.

      Jetzt hörte man ihr herzfrohes Lachen, dazwischen den Baß des Kapitäns und Strubbels freudiges Bellen.

      »Spektakel ist bei der Begrüßung ja gerade genug«, sagte die Gräfin amüsiert. »Ich freue mich richtig auf die beiden lieben Menschen, sicherlich werden sie bald erscheinen.«

      Es dauerte aber doch noch eine halbe Stunde, bis sie da waren, und weitere fünf Minuten, bis die lärmende Begrüßung vorüber war. Dann trat wohl Ruhe ein, aber es nahm des Erzählens kein Ende.

      O ja, nett war es schon gewesen. Man hatte wirklich alles getan, um ihnen den Aufenthalt so schön wie möglich zu machen, wenn nur nicht alles so turbulent zugegangen wäre.

      »Gott in deine Hände, die haben dort vielleicht ein Tempo«, beklagte sich das pomadige Lottchen. »Kaum ließ man sich morgens blicken, schon ging es los, rein ins Auto, raus aus dem Auto, rauf aufs Schiff, runter vom Schiff. Partys am laufenden Band, Gäste wie im Hotel. Alles wirbelt durcheinander und amüsiert sich wie ein Schwein im Regen.«

      »O Lottchen!« lachte Armgard. »Kennt man den Ausdruck dort auch?«

      »Natürlich nicht. Sie haben ja dort gar keine Schweine, sonst hätten diese bestimmt durchs Haus gegrunzt und wären uns durch die Beine gelaufen, wie das Kleinzeug.

      Ich habe es nie so richtig zählen können, auch ihre Nursens nicht, aber es waren nicht weniger als ein Dutzend.«

      »Na, Lottchen, da gab es aber zu stricken«, neckte Erdmuthe, doch Pummelchen winkte verächtlich ab.

      »Von wegen stricken. Nicht eine Nadel habe ich während der ganzen Zeit in die Hand zu nehmen gewagt, aus lauter Angst, daß sich bei der Wirbelei jemand aufspießen könnte.

      Wie habe ich das Stricken bloß vermißt, aber jetzt kann ich ja wieder«, holte sie flink ein Strickzeug aus der Tasche und war selig.

      »Na also«, schmunzelte der Eheliebste. »Pummelchen ist schon wieder in ihrem Element. Sind liebe Leute dort, aber zu anstrengend. Ich habe ja nicht soviel davon mitgekriegt, weil ich fast den ganzen Tag auf der Werft war und auf den Schiffen. Tolle Dinger sind das, überhaupt ist alles ganz großartig. Da haben unsere Jungens eine Bombenpartie mit den beiden Schwestern gemacht, mit denen sie sich prächtig verstehen. Der Schwiegervater ist sehr zufrieden mit ihnen und läßt ihnen in der Werft und auf den Schiffen immer mehr freie Hand. Im Schoße der Familie sind sie jedenfalls aufs beste aufgehoben. Wenn wir Sehnsucht haben sind wir dort jederzeit herzlich willkommen.«

      *

      Sonnenhell und klar stieg der Pfingsttag herauf. Es war ein Grünen und Blühen, ein Singen und Klingen von all den Vogelstimmen, die da sangen dem Herrgott zu Lob und Preis.

      Armgard stand in ihrem Zimmer am offenen Fenster und breitete die Arme aus, als wollte sie das lachende Land umfangen. Quer durch den Garten kam Hilde und schwenkte einen Korb, der bis oben mit Maiglöckchen gefüllt war.

      »Fröhliche Pfingsten, gnädiges Fräulein!«

      »Gleichfalls, Hilde. Waren Sie denn schon so früh im Wald?«

      »Ja, um Maiglöckchen zu holen. Wenn man sich da nicht sputet, sind sie alle weg.«

      »Sind Sie im Wald auch dem Pfingstochsen begegnet?«

      »Nein, bloß dem Herrn Grafen. Was ist denn mit dem Ochs?«

      »O Hilde!« Armgard wollte sich ausschütten vor Lachen. »Da haben Sie aber mal einen Witz gemacht.«

      »Der Ochs ist doch kein Witz. Was ist denn bloß mit dem?«

      »Das lassen Sie sich besser von Frau Spierke erzählen.«

      Da trollte Hildchen ab, und immer noch lachend sah Armgard ihr nach. Doof aber glücklich, pflegte Lutz von ihr zu sagen. Nun ja, intelligent war sie nicht, aber dafür von gutem Charakter, fleißig und treu.

      Mit der Morgentoilette war sie heute bald fertig. Unterwäsche, darüber Shorts und ein kokettes Blüschen, Sandaletten an den bloßen Füßen und ein breites lichtblaues Seidenband über den Scheitel gebunden und im Nacken verknotet. So war sie zum Segeln wohl zünftig gekleidet, aber nicht zum Frühstück und zur Stippvisite im Schloß.

      Also zog sie ein duftiges Kleid über, das mit seinen Streublümchen so richtig pfingstlich aussah. Dann ging sie hinunter zum Frühstückszimmer, wo auch gleich darauf der Hausherr eintrat. Er trug eine lange weiße Hose, über dem weißen Hemd ein blaues Jackett und sah wie immer distinguiert aus.

      »Guten Morgen, Großpapa«, begrüßte Armgard ihn mit einem Wangenkuß. »Fröhliche Pfingsten.«

      »Dir auch, mein Mädchen«, strich er zärtlich über das schimmernde Gelock. »Warum hast du denn vorhin so mitreißend gelacht?«

      Als er es wußte, da lachte auch er, und so vergnügt ließ man sich zum Frühstück nieder; zu dem sich auch Frökes einfanden. Indes fuhr Spierke den

      Wagen vor, Robert verstaute Stricksachen nebst Mänteln, und der Pfingstausflug konnte beginnen. Zuerst bis zum Schloß, wo sie außer von

      Graf Folko und seiner Mutter auch von Lutz begrüßt wurden.

      Trotz der Schulversäumnis war er dennoch versetzt worden, was er Armgard zuschrieb, die mit ihm so unermüdlich gepaukt hatte, wie er sich ausdrückte. Er durfte auch mit auf die Wanderschaft, die seine Klasse in Begleitung des Klassenlehrers antrat. Am Donnerstag war er nach Hause gekommen, und am Sonnabend erschien er im Schloß, braungebrannt und kreuzfidel.

      Und da war noch eine Dame, die nun auch zum Schloß gehörte. So ein richtiges Häuflein Unglück, verängstigt und vergrämt. Herzlich kam man ihr entgegen, und langsam ließen ihre Hemmungen nach.

      »Nun wir alle beisammen sind, kann die Fahrt beginnen«, sagte der Schloßherr. »Lutz und ich gehen schon vor.«

      Sie gingen durch den Park, der Ostern noch so kahl gewesen war, doch jetzt hatte ihn der Mai gar herrlich geschmückt. Diese vielen Blumen, die blühenden Sträucher, der samtige Rasen, das junge Grün der Bäume, alles das war wohl prachtvoller und großartiger als im Garten des Gylthauses, aber Armgard fand ihn schöner, weil es ihr Zuhause war.

      Der Graf hatte die Mauerpforte offengelassen, die seine Mutter sorgfältig wieder abschloß. Als man merkte, wie unsicher Frau von Segimer die Treppe hinabging, reichte Fröke ihr galant den Arm.

      »Hängen Sie sich nur fest ein, gnädige Frau, so ein alter Kapitän wankt und weicht nicht.«

      Unten lag schon die Jacht fahrbereit. Ein wahres Prachtstück und der Stolz seines Besitzers. Auf Deck standen Liegestühle, die an der Rückenlehne einen Schirm hatten, zum Abfangen der Sonne. Wer sie vertrug, klappte den Schirm einfach zu.Von den beiden Männern und Lutz bedient, setzte sich das schmucke Schiff bald in Bewegung. Man kam nur langsam vorwärts, da nur eine leichte Brise wehte bei trägem Wellenschlag, aber man hatte ja Zeit.

      Die Damen hatten es sich in den Stühlen bequem gemacht und Fröke gesellte sich bald zu ihnen, da es für ihn nichts zu tun gab. Die paar Handgriffe, die jetzt noch nötig waren, konnte Folko allein bewältigen.

      Armgard saß am Bootsrand. Sie hatte das Kleid abgelegt; denn hier genügten Shorts und Blüschen. Herrlich war es, so über das laugrüne Wasser zu gleiten den Wind zu spüren und die herbe, salzige Luft zu atmen. Lange hatte sie auf den Genuß verzichten müssen, den sie als Kind oft gehabt. Als sie noch hinausgesegelt war mit ihrem Paps, bis er es nicht mehr konnte. Seitdem war auch sie nicht mehr auf dem Meer gewesen.

      Sie ließ ihre Augen umherschweifen bis sie an dem Grafen haften blieben, der am Mastbaum gelehnt stand. Er hatte die Jacke abgelegt, die Ärmel seines Hemdes hochgerollt und den Kragenknopf am Hals geöffnet. Die gradlinige Pfeife steckte zwischen den Zähnen, die Arme waren über der Brust verschränkt. Blendend sah er aus, war so richtig eine Gefahr für Frauenherzen.

      Nun kam Lutz angestelzt. Weit ragten die langen Beine aus den Shorts,


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