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Leni Behrendt Staffel 2 – Liebesroman. Leni BehrendtЧитать онлайн книгу.

Leni Behrendt Staffel 2 – Liebesroman - Leni Behrendt


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hinüber, wo man sich das vorzüglich zubereitete Mahl gut munden ließ. Den Mokka trank man in einem Stübchen, das eigentlich nur aus Teppichen nebst Polstern bestand, und unterhielt sich dabei mit der Friedfertigkeit des Gesättigten.

      Bald darauf erschien auch Onkel Fritz und wurde mit freudigem Hallo begrüßt. Nachdem er Platz genommen hatte, sagte er mit einem Blick auf den Neffen zufrieden:

      »Wenn du in diesem luxuriösen Gemach Pfeife rauchst, darf ich das auch.«

      Sprach’s, stopfte seine geliebte »Braune«, steckte sie in Brand und brummte behaglich:

      »Wenn ich jetzt noch einen Mokka kriegen könnte, wäre ich restlos zufriedengestellt.«

      »Hast du überhaupt schon zu Mittag gegessen, Onkel Fritz?« erkundigte sich Elonie.

      »Hab’ ich, mein Herzchen, wenn auch nur mäßig. Es geht doch nichts über Muttchens Kochkunst.«

      *

      »Birgit hat heute Geburtstag«, sagte Elonie einige Tage später an der Mittagstafel. »Ich fahre hin. Kommst du mit, Diederich?«

      »Leider unmöglich, da ich Kundenbesuch erwarte. Besorg der Kleinen ein passendes Geschenk und gratuliere ihr in meinem Namen. Was hast du für sie?«

      »Eine Armbanduhr, die sie sich sehnlichst wünscht. Natürlich keine kostbare, sondern eine, die für ihre elf Jahre passend ist. Du weißt ja, wie ängstlich Norbers bemüht sind, aus ihrer Tochter keine Modepuppe zu machen.«

      »Das weiß ich und billige es. Worüber würde unsere Itt sich noch freuen?«

      »Über eine Korallenkette, die ich ihr als zweites Geschenk besorgt habe. Falls du es möchtest, trete ich sie an dich ab.«

      »Danke, das ist lieb von dir«, erwiderte er, schon nicht mehr recht bei der Sache. Schließlich hatte er ja an anderes zu denken als an den Geburtstag eines kleinen Mädchens.

      Er konnte heute nicht einmal mehr den Mokka trinken, da er telefonisch abgerufen wurde. Denn der angekündigte Herr war früher eingetroffen als vereinbart und wartete im Hotel auf ihn.

      »Der scheint es sehr eilig zu haben«, sagte er ärgerlich. »Aber warten lassen kann ich ihn nicht, dafür ist der Mann zu wichtig. Viel Spaß im Doktorhaus. Sie fahren doch mit, Frau von Gehldorn?«

      »Ja, Herr Doktor.«

      »Das beruhigt mich. Also dann am Abend auf Wiedersehen.«

      Eine Stunde später fuhr man dem Doktorhaus zu. Es war ein herrlicher Wintertag, der bereits den Frühling ahnen ließ. Wohl lag der Schnee noch auf den Feldern, aber die Straßen waren geräumt und gestreut.

      Im Doktorhaus wurde man mit Hallo empfangen. Hauptsächlich von dem Geburtstagskind. Uhr und Kette riefen jubelnde Freude hervor, aber auch über Frau von Gehldorns Gabe, ein dickes Märchenbuch, freute sich die kleine Leseratte sehr.

      Stolz zeigte sie den Geburtstagstisch, der wohl gut belegt, aber nicht überladen war. Wohl hätten es sich die gutsituierten Eltern leisten können, ihre Tochter reicher zu beschenken, doch aus Gründen der Übersättigung unterließen sie es, was Frau Irene richtig fand. Wäre sie nicht von Kind auf so sehr verwöhnt worden, wäre ihr das spätere Leben voll Einschränkungen nicht so schwergefallen.

      Pünktlich um vier Uhr trafen die kleinen Gäste ein, die das Geburtstagskind mit allerliebster Würde in Empfang nahm. Nachdem sie bei den Erwachsenen ihren Knicks gemacht hatten, wurden sie in das Nebenzimmer geführt, wo ein Tisch festlich gedeckt war. Man hörte das Lachen und Schwatzen gedämpft durch die Tür des Zimmers, in dem die beiden erwachsenen Gäste und die Hausherrin sich gleichfalls an Kaffee nebst Kuchen gütlich taten.

      »Heute kann unsere kleine Plaudertasche mal hurtig das Zünglein regen«, sagte die Mutter. »Eigentlich müßte es doch schon ermattet sein, nachdem sie stundenlang es an mir wetzte.

      Ah, da ist ja auch unser guter Onkel Fritz.« Sie zeigte lachend zur Tür, durch deren Spalt sich vorsichtig ein Kopf steckte. »Warum denn so zaghaft?«

      »Weil ich Angst vor sechs kleinen Damen habe«, kam es schmunzelnd zurück. »Bin ich aus der Gefahrenzone?«

      »Jawohl, die ist durch eine Tür gesichert.«

      So trat er denn mutig näher, begrüßte die beiden Gäste und nahm dann in der Runde Platz. Augenzwinkernd heftete sich sein Blick an Elonie.

      »Du wirst ja immer hübscher, Marjellchen. Sind die rosigen Wängelein echt?«

      »Willst du mich ärgern, Onkel Fritz?«

      »Bewahre. Möchtest du einen Hund?«

      »Ziemlich sprunghaft deine Unterhaltung.« Sie schob ein Kuchenstückchen in den Mund. »Was hat denn ein Hund mit meinen Wangen zu tun?«

      »Das möchte ich auch gern wissen«, meldete sich Frau Beate. »Wie kommst du denn auf den Hund?«

      »Na, soweit ist es bei mir nun doch noch nicht«, zwinkerte er vergnügt den anderen zu, die erst jetzt verstanden hatten und hell herauslachten. »Der Hund, den ich meine, ist ein Sohn von unserem Adolar.«

      »Tatsächlich, Onkel Fritz?«

      »Tatsächlich. Die Mutter ist eine preisgekrönte Airedaleterrierhündin, die vier prächtige Junge warf. Ein Rüde davon ist ein besonderes Prachtexemplar.«

      »Den muß ich haben, Onkel Fritz.«

      »So ungefähr habe ich mir das gedacht. Die Nachfrage nach den Tierchen ist groß, also mußt du dich rasch entschließen.«

      »Ich bin es schon.«

      »Auch ohne Diederichs Erlaubnis?«

      »Die ist nicht erforderlich.«

      Eben wirbelte Birgit wieder herbei, Elonie stürmisch umhalsend.

      »Komm doch bitte zu uns Elonie. Wir brauchen einen Schiedsrichter. Das kann aber nur ein Erwachsener sein, weil die Mädchen zu sehr mogeln würden. Mutti kann ja nicht Frau von Gehldorn allein sitzen lassen, aber du bist hier zu nichts nutze.«

      »Herzlichen Dank«, lachte die junge Frau, gleich den anderen. »Du bist ja sehr aufrichtig. Also komm, damit ich mich auch nützlich machen kann.«

      Kurz vor sieben Uhr brach die kleine Gesellschaft auf. Alle hatten sie rote Backen und blanke Augen, als sie ins Wohnzimmer kamen, um sich zu verabschieden. Freudestrahlend sagten sie ihren Dank, immer wieder beteuernd, wie schön es gewesen sei.

      »Es war auch wirklich schön«, bekräftigte Birgit, nachdem die Mädchen gegangen waren. »Nicht ein einziges Mal haben wir gestritten.

      Diederich!« jubelte sie so plötzlich auf, daß die anderen zusammenfuhren. Sie hatten den Eintretenden nicht bemerkt, dem die Kleine jetzt am Hals hing.

      »Diederich, du hast uns gerade noch gefehlt!«

      »Kann man so oder auch so nehmen«, sagte er lachend und machte sich von der würgenden Umschlingung frei. »Ich konnte nicht umhin, dir persönlich zu gratulieren. Schau mal nach, was da drin ist. Hoffentlich gefällt es dir.«

      Damit drückte er dem überraschten Kind einen Karton in die Hand und begrüßte dann die anderen, zu denen sich inzwischen der Onkel Fritz auch wieder gesellt hatte. Man wollte gerade fragen, wo er denn so unerwartet herkäme, als Birgit aufschrie:

      »Mutti, ach, Muttilein, schau dir das mal an! Ein Kleid aus blauem Samt. Das muß ich gleich mal anziehen.«

      Flugs griff sie nach den Knöpfen, als der Vater Einhalt gebot:

      »Stopp ab! Du kannst dich doch nicht vor zwei Männern einfach entblößen, du kleine Dame. Verzieh dich gefälligst ins stille Kämmerlein.«

      Was eiligst geschah. Tante Beate wandte sich nun lachend dem Neffen zu:

      »Ja, sag mal, Died, seit wann kaufst du denn Kleider? Und du scheinst Routine darin zu haben, wie ich flüchtig feststellen konnte. Schau einer mal das stille Wasser


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